Anamnesislehre. ›Lernen ist Wiedererinnerung‹ (ἡ μάθησις ἀνάμνησις) lautet Platons Kurzformel (Men. 81e 5, Phaid. 72e 5, 76a 8) seiner auf pythagoreischem Seelenglauben aufruhenden A. Im Menon dient die A. der Zurückweisung des eristischen Satzes, daß man nichts suchen könne (80d - 86c). Im Phaidon wird aus der Ideenerkenntnis, die nicht empirisch gewonnen sein kann, auf die Unsterblichkeit der Seele, die die Ideen vor dem Eintritt in den Leib schaute, geschlossen (72e - 77a). Im Phaidros wird die A. zur Erklärung des begrifflichen Denkens und des Eros…
Anamnesis(186 words)
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Szlezák, Thomas A. (Tübingen), “Anamnesis”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 11 June 2023 <http://dx.doi.org/10.1163/1574-9347_dnp_e119950>
First published online: 2006
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