Im engeren Sinn steht der Begriff K. für das Programm des Ästhetizismus und seine Sakralisierung der schönen Künste und der Literatur am Ausgang des 19. Jh.s. Auf dem Gipfelpunkt einer Linie von A. Schopenhauer über F. Nietzsche zu R. Wagner fungiert Kunst als Ersatzreligion: »Die Kunst erhebt ihr Haupt, wo die Religionen nachlassen« [2. 144], sie ist die »eigentlich metaphysische Thätigkeit des Menschen« [1. 17] und verheißt Erlösung – v. a. in Gestalt der Musik und des kultisch inszenierten Gesamtkunstwerks.
Im weiteren Sinn meint der zuerst in F. D. E. Schleiermachers Reden Über…