L. (lat. vitium, engl./franz. vice) galt auch in der Frühen Nz. als Gegenteil der Tugend (= Tg.). Es bezeichnete die zur schlechten Gewohnheit gewordene Neigung eines Menschen zu sündhafter Verfehlung (Sünde). Dessen Moral war dadurch ebenso diskreditiert wie seine Ansprüche auf Autorität. Diese abendländische Grundüberzeugung geriet im späten 17. Jh. in Erklärungsnot: Ob man L. überwinden könne, wurde fortan nicht m…