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Müßiggang
(845 words)

Das schon im Alt- und Mittelhochdt. geläufige Adjektiv »müßig« (»Muße habend«) besaß ein breites Bedeutungsspektrum, das von »frei«, »ledig« bzw. »leer« (lat. vacuum) im zeitlichen wie örtlichen Sinn und »unbeschäftigt« bzw. »ausruhend« über »zwecklos« (noch heute gebräuchlich) bis hin zu »träge« bzw. »faul« reichte. Die Wendung »müßig gehen« (lat. vacare) wurde sowohl wertneutral (mit Genetiv: etwas bzw. jemanden »meiden«) als auch im schroff tadelnden Sinne verwendet (»faulenzen«). Dagegen war das Substantiv M. ausschließlich negativ konnoti…

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Sokoll, Thomas, “Müßiggang”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger (bis 2019), Georg Eckert, Ulrike Ludwig, Benjamin Steiner und Jörg Wesche. J.B. Metzler, Teil von Springer Nature. Copyright © Springer-Verlag GmbH, DE 2005-.. Consulted online on 29 May 2023 <http://dx.doi.org/10.1163/2352-0248_edn_SIM_315472>
First published online: 2019



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