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um 1470 in Roßla (oder Gronenberg) in Sachsen-Anhalt, f 12. 5. 1525 in Rostock, Gelehrter und Buchdrucker. M. schloß seine Studien an der Erfurter Univ. mit dem Magistergrad ab, wirkte als Universitätslehrer und Ratsschreiber und errichtete 1501 eine Privatdruckerei, in der Heinrich Schneider (Henricus Sartorius) als Setzer und Drucker tätig war. Bekannt sind daraus sechs Drucke. 1502 ging M. nach Wittenberg als erster Lehrer des Griech., druckte in seiner mitgebrachten Hausdruckerei weitere fün…

Buchdrucker, Verleger- und Buchhändlerfamilie in Königsberg (Pr.). Johann Heinrich H. * 17. 8. 1699 in Erfurt, † 5. 5. 1756 in Leipzig, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Buchdrucker in Erfurt und Leipzig, seit 1727 in Königsberg bei Johann Steher, übernahm dessen Druckerei 1734, erhielt 1745 auch ein Buchhändlerprivileg und konnte 1746 den von Christoph Gottfried Eckart 1722 gegr. Verlag und 1751 die älteste, seit 1640 für Johann Reußner privilegierte Druckerei erwerben. Er übernahm damit die…

* 12. 4. 1500 in Bamberg, 17. 4. 1574 in Leipzig, Humanist. Nach Studien in Leipzig Erfurt ging C. 1521 nach Wittenberg, schloß sich eng an Melanchthon an und wurde auf dessen Empfehlung 1526 Leiter des neuen Gymnasiums in Nürnberg. 1535 als Professor nach Tübingen berufen, organisierte er die reformatorische Erneuerung dieser Universität. Seit 1541 wieder an der Universität Leipzig, wirkte er als akademischer Lehrer, zeitweise als Dekan und Rektor. Der nach Erasmus wohl bedeutendste deutsche Ph…

Bezeichnung für eine beim Verkehr über Leipzig, z.B. von einem Barsortiment oder Kommissionär zusammengestellte Sendung vieler einzelner Bücherpakete mit Rechnungen, Zeitschriftenfortsetzungen in Kreuzband und den im offenen Umschlag beigelegten notwendigen Begleitpapieren (Avise, Laufzettel, Barfakturen). D. Debes Bibliography Paschke, M. / Rath, P.: Lehrbuch des dt. Buchhandels. 7. Aufl. Bd. 1. Leipzig 1935, S. 279ff, 347.

* 20. 8. 1846 in Gnadau (Provinz Sachsen), †16. 9. 1910 in Berlin, Maler und Illustrator. Nach Ausbildung an der Berliner Akademie und der Kunstschule Rambergs in Weimar ist F. vorwiegend als Illustrator und dekorativer Maler tätig gewesen. Zeichnerische Fähigkeiten und Erfindungsgabe bei künstlerischer Anpassungsfähigkeit entsprachen einem Zeitgeschmack, der keine Probleme suchte. Seine 111. finden sich in Schorers Familienblatt, zu Romanen von Hans Hopfen («Mein Onkel Don Juan» 1880), Julius W…

Buchdruckerei in Leipzig, gegr. 1870 von Heinrich Ernst P. (1841 — 1927), Justus Naumann und Emil Trepte (1844—1889) unter der Firma P.&Co.; seit dem Ausscheiden von Naumann 1875 unter der angegebenen Firmierung. Heinrich Ernst P.s Sohn Carl Ernst P. trat 1906 in die Firma ein und baute sie zu einer der angesehensten Druckereien Deutschlands aus, welche die Entwicklung der dt. Typographie entscheidend beeinflußte (Janus–Presse). 1940 erhielt C. E. P. den Gutenberg-Ring seiner Vaterstadt und die …

Leipzig. Auf Anregung der Verleger Heinrich Becker und Hans Albert Förster wurde am 14. 6. 1946 der LKG gegründet. Gesellschafter bei der Gründung waren der «Verlag Volk und Buch», Leipzig, das Einkaufshaus für Büchereien, Leipzig, und der «Vertrieb für Wissenschaft und Lit., Leipzig. Nach Enteignung des Konzerns Koehler & Volckmar 1948 wurde der LKG der einzige Kommissionär für Verlage der DDR mit staatlichem Monopol und Grossist für den Import von Büchern und Zss. Nur der LKG durfte den gesamt…

(eigentlich Johann Michael, auch Michael Kramer), * um 1490 in Jena, † 1577 in Erfurt, Buchdrucker und Buchführer. Nachweisbar seit 1510 als Buchfiihrer in Erfurt, druckte er dort um 1515 und 1521 bis 1524 vorwiegend reformatorische Flugschriften, 1523 und 1524 auch als Erstdrucker Jenas Schriften von Andreas Bodenstein (Karlstadt). Nach 1525 und zuletzt 1563 ist er nur noch als Buchführer tätig gewesen; die Buchhandlung übernahm 1577 sein Sohn Andreas. D. Debes Bibliography Hase, M. v.: Joh. Michael gen. Michel Buchfürer alias Michel Kramer. Straßburg 1928 ders.: Bibliographie …

* 17. 7. 1643 in Wicherstadt, † 1. 9. 1706 in Jena, Buchhändler und Verleger. Der seit 1665 in Jena selbständige B. konnte unter Anwendung neuer Vertriebsmethoden (er versandte als einer der ersten Bücher «pro novitate» und ließ Lagerkataloge drucken) und mit einer umfangreichen Verlagsproduktion von fast 1570 Werken Jena neben Leipzig zu einem bedeutenden Verlagsort machen. Erfolgreich auch im gesellschaftlichen Leben, wurde er Stadtrichter und Bürgermeister zu Jena. Sein Sohn Johann Felix B. führte den Verlag mit nachlassendem Erfolg noch bis 1749 weiter. D. Debes Bibliography L…

* 1. 8. 1734 in Leipzig, † 26. 2. 1807 ebd., Buchhändler. In der von seinem Vater Johann Samuel H. (1686–1750) 1725 in Leipzig gegr. Buchhandlung setzte er neben einer umfangreichen Verlagsproduktion (in den beiden ersten Jahrzehnten nach selbständiger Firmierung knapp 300 Titel) wirkungsvoll die mit dem Universal-Bücher-Catalog von 1748 begonnene Tradition mit einem weiteren Kat. 1760 fort. Beide Kat. waren Grundlage des später von seinem Sohn Wilhelm erarbeiteten «Allgemeinen Bücher-Lexikons». H. tat sich auch in der Bekämpfung des Nachdrucks hervor. D. Debes

in Sachsen hat als Verlagsort durch den Verlag Friedrich Dienemann & Co. am Anfang des 19. Jh.s eine vorübergehende Berühmtheit erlangt. Hier erschienen die Zs. «Apollo» und das «Journal von neuen dt. OriginalRomanen» Jg. 1 — 4, 1802 — 1805, darin 2 Bde. span. Novellen von Sophie Brentano, vor allem aber die als Roman der Frühromantik berühmt gewordenen «Nachtwachen», die als Lfg. 7 des Jg. 3 (1804) unter dem Pseudonym «Bonaventura» herauskamen. D. Debes Bibliography Schultz, F.: Der Verf. der Nachtwachen von Bonaventura. Berlin 1909.

* um 1540 in Lübeck, † kurz vor 1597 in Dresden, Buchdrucker in Dresden. Als Geselle arbeitete er seit 1565 bei Jakob Lucius in Rostock und ab 1567 bei Johann Eichhorn d.Ä. in Frankfurt/Oder, kam um 1570 nach Dresden und wurde Teilhaber von Matthes Stöckel, so beim Druck der «Formula Concordiae». Ein erster selbständiger Druck erschien hier 1578, nachdem er 1577/1578 im Schloß Annaburg bei Torgau für das sächsische Hoflager einige Drucke herausgebracht hatte. Seine Söhne Christian, Johann und Gimel führten gemeinsam die Offizin bis etwa 1610 weiter. D. Debes Bibliography Zaunick, R.: Z…

* 29. 6. 1825 in Meißen, † 15. 5. 1901 in Leipzig, Orientalist und Bibliothekar. Nach Abschluß seines Studiums in Leipzig und Tübingen und Studienreisen nach Gotha, Paris und St. Petersburg wurde K. 1852 Sekretär der Kgl. ÖB in Dresden, 1861 Bibliothekar der UB Leipzig und Professor der morgenländischen Philologie an der Univ. Leipzig, dann 1874-1892 leitender Oberbibliothekar der UB. Die von ihm mustergültig ausgebaute Bibl, erhielt 1891 einen Neubau nach Plänen des Architekten Arwed Roßbach un…

*in Wunsiedel, † 1504 in Rom, Gelehrter und Buchdrucker. F. wurde 1461 an der Leipziger Univ. immatrikuliert, 1467 Bakkalaureus, 1470 Magister, gab 1474–1478 als Gesellschafter von Johann Sensenschmidt in Nürnberg (vor allem wohl als gelehrter Korrektor tätig) eine Reihe großer Werke, auch lat., und die 5. dt. Bibel heraus. 1478 kehrte er an die Leipziger Univ. zurück, wurde 1482 Rektor, ging nach 1491 auf Veranlassung des Papstes nach Rom und verfugte dort testamentarisch die Übergabe seines Dr…

*12. 2. 1875 in Wien, † 1942 in Leipzig, Maler und Grafiker. Nach Besuch von Kunstschule und Akademie in München erhielt K. 1905 einen Ruf an die Kunstschule Magdeburg und wurde 1907 Lehrer an der Akademie für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie Leiter ihrer Radierklasse. Er schuf eine umfangreiche Reihe grafischer Arbeiten in Buch— und Mappenform und bestimmte als herausragender Illustrator auch das buchkünstlerische Schaffen im ersten Drittel unseres Jh.s. D. Debes Bibliography Thieme-Becker Bd. 21, S. 220.

In Verbindung mit der Einführung eines gesellschaftswiss. Grundstudiums an den Univ. und Hochschulen der DDR 1953 eingerichtete Dienststellen an der Deutschen Bücherei Leipzig, der Deutschen Staatsbibl. Berlin und zeitweilig auch den meisten UB der DDR zur Unterstützung des Studiums durch Beratung und gezielte Literaturinformation zu Fragen des Marxismus-Leninismus, der Gesch. der dt. und intern. Arbeiterbewegung, der Zeitgesch. und der Politik von Partei und Regierung der DDR. Die GB der Deutsc…

* 19. 8. 1792 in Blankenberg/Saale, † 11. 11. 1849 in Leipzig, Papierindustrieller und -großhändler. Das Mitglied einer alten Papiermacherfamilie gründete 1819 nach abgeschlossener kaufmännischer Ausbildung in Leipzig eine Papierhandlung, die bald den gestiegenen Bedarf der Verlagsbuchhandlungen an standardisierten Papieren befriedigen konnte, zumal der Papierhandel durch eine umfangreiche, qualitativ hervorragende Papierproduktion in eigenen mit Papiermaschinen betriebenen Mühlen (1834 Penig, 1…

* 1725 in Leipzig, † 3. 11. 1794 ebd., Buchhändler in Leipzig. Nach einer Lehre in der Weidmannschen Buchhandlung bei P. E. Reich gründete J. 1763 mit Ankauf der Buchhandlung vonj. Fr. Lanckisch (gegr. 1621) ein eigenes Unternehmen, das er bald zu einem bedeutenden Verlag der dt. Aufklärung fuhren konnte. Er unterstützte das Reformprogramm Reichs und wandte sich energisch gegen den illegalen Nachdruck. Als Erbe fiel ihm 1790 die Weidmannsche Buchhandlung zu, die durch Ernst Martin Gräffbis 1802 …

vorwiegend Kinderlit. umfassende Buchbestände, die durch Ferienhelfer oder zeitweilig dort tätige Mitarbeiter staatlicher Allgemeinbibl. in zentralen und örtlichen Ferienlagern der DDR und anderen «sozialistischen» Ländern von Jugendorganisation und Betrieben verwaltet werden. D. Debes Bibliography Kuhnert, H.: Die Bibliotheksbestände in den Pionierferienla-gern. In: Bibliothekar 17. 1963, S. 140–150

Grafische Kunstanstalt, Leipzig. Der von Heinrich Friedrich J. ( 1925 Leipzig) am 2. 1. 1873 in Leipzig gegr. lithografische Betrieb zeichnete sich bei stetem Wachstum durch hervorragende Qualitätsarbeit aus. Die 1924 von den Söhnen Heinrich J. und Richard J. übernommene Firma errang vor allem für den Druck der farbigen Insel–Bändchen zur Weltausstellung Paris 1937 eine Goldmedaille. 1943 wurde der Betrieb durch Bomben schwer geschädigt, wieder aufgebaut und erreichte, in den Jahren 1951 — 1977 …