Search

[English Version] von Orléans (um 760 im ehemals westgotischen Spanien – 821 Angers oder Le Mans [?]), mußte um 785 seine Heimat verlassen. Am Hof Karls des Großen spielte der hochgebildete Mann bald eine wichtige Rolle. Unter seiner Leitung entstanden zw. 790 und 792 die sog. Libri Carolini gegen die bilderfreundliche Entscheidung des II. Konzils von Nicaea (787). Vor 798 erhielt Th. mehrere Klöster (u.a. Fleury) und das Bistum Orléans übertragen. 800/01 war er mit Karl in Rom, wo ihm Papst Leo II…

[English Version] von Salzburg (nach 700 in Irland – 27.11.784 Salzburg), kam 743 ins Frankenreich (wohl aus dem Kloster Iona). Seit 745/46 wirkte er in Bayern, 749 Bf. von Salzburg, bestattet in dem von ihm erbauten Dom. Konflikt mit Bonifatius wegen der Weigerung, eine Taufe zu wiederholen, die ein bairischer Priester mit einer grammatisch falschen Formel durchgeführt hatte. Bonifatius schwärzte V. bei Papst Zacharias als Häretiker an wegen seines Glaubens an die Antipoden. Die früher zugewiesene…

[English Version] (1006/07 Ravenna – 22./23.2.1072 Faenza), als junger Mann Lehrer der freien Künste in Ravenna, um 1035 nach der Priesterweihe Mitglied und später (1043) Prior der Eremitengemeinschaft des hl. Romuald in Fonte Avellana (Umbrien). Er schrieb neben der Vita Romualdi (1041/42) und weiteren Heiligenviten sowie Regeln für seine Mönche v.a. zahlreiche Briefe (180 haben sich erhalten; sie waren im MA weit verbreitet) und Gelegenheitsschriften, 54 Predigten und zahlreiche Gedichte. Darin …

[English Version] Salomo III., Abt in St. Gallen und Bf. von Konstanz (um 860–919), aus hochadeligem Geschlecht, wurde als Kind ins Kloster Sankt Gallen gegeben, wo er zus. mit seinem Bruder Waldo (883–906 Bf. von Freising) Schüler Notkers Balbulus war. 890 erhob ihn König Arnulf von Kärnten zum Bf. von Konstanz; dieses Amt hatten auch schon sein Großonkel Salomo I. von 838/39–871 und sein Onkel Salomo II. (875–889) bekleidet. Tätigkeiten in der Nähe des Königs übte er schon unter Karl III. seit 884 und …

[English Version] von Verona (um 890 Gebiet von Lüttich – 25.4.974 Namur), hatte als schwieriger Charakter ein bewegtes Leben; dreimal war er Bf. von Verona (931–934, 946–948 und 962–968), einmal auch kurzzeitig (953–955) Bf. von Lüttich. In den Zwischenzeiten war er in den Klöstern Aulne bei Lüttich und in Lobbes, wo er auch begraben ist. Unter seinen nur spärlich überlieferten Werken sind die »Praeloquia«, die eine christl. Morallehre für die weltl. und die geistl. Stände enthalten, hervorzuheben…

[English Version] . Die sog. P.D., gefälschte Briefe der Päpste von Clemens I. (Romanus) bis zu Melchiades (311–314), bilden den bedeutendsten Teil der pseudoisidorischen Schriften, der »einflußreichsten Fälschung des MA« (Fuhrmann), die außerdem auch noch die falschen Kapitularien des Benedictus Levita, eine verfälschende Bearbeitung der Collectio Hispana (sog. Hispana Gallica Augustodunensis, erhalten im Codex Vaticanus latinus 1341, 9.Jh., aus Autun) sowie angebliche Rechtssätze des Bf. Angi…

[English Version] Zacharias, letzter griech. Papst 3.12.741 – 15.3.752, schloß einen Bund mit den Franken, suchte aber auch mit den Langobarden und mit Byzanz (Konstantinopel/Byzanz) einen Ausgleich. Das röm. Konzil 743 regelte disziplinäre Fragen und das Eherecht, auf der röm. Synode von 745 wurden die Häretiker Aldebert und Clemens verurteilt. 747 schrieb Z. an den Hausmeier Pippin über das christl. Leben von Klerus und Laien (M. Tangl [Hg.], MGH. Ep 1, 1916, 479–487), Bonifatius gab er Ratschläge …

[English Version] von Lyon, Erzbf. 852–875. Theologiegesch. relevant ist v.a. seine Stellungnahme im Prädestinationsstreit, der auf mehreren Synoden, bes. in Valence 855, in seinem Beisein verhandelt wurde. Die beiden ihm zugeschriebenen Schriften zu diesem Thema, in denen die Position Hinkmars von Reims und des Johannes Scotus Eriugena angegriffen werden, sind aber nicht von ihm, sondern von seinem Diakon Florus von Lyon vf. Wilfried Hartmann Bibliography W. Hartmann, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien, 1989, 261–266 K. Zechiel-Eckes, Florus vo…

[English Version] Paschalis II., Papst 14.8.1099 (Weihe) – 21./22.1.1118 (Reiner; geb. in Bieda bei Galeata, Romagna). Mit einem der längsten Pontifikate überhaupt, hat P. in der Forschung einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Fast allg. wird er als »schwächer und passiver als seine Vorgänger« angesehen, der »weniger Wegbereiter und Vorbild als Nachfolger und Erbe« (Servatius) gewesen sei. Schon als Knabe Mönch (nicht in Cluny) wurde er von Gregor VII. zum Abt von S. Lorenzo in Rom und 1078 zum Kardinalpriester von S. Clemente erhoben. Als s…

[English Version] von Gembloux (um 1030 – 5.10.1112 Gembloux, Belgien). S. kam als Oblate ins Kloster Gembloux (Diöz. Lüttich), war seit ca.1050 an der Schule des Vinzenzklosters in Metz tätig und kehrte nach 1071 nach Gembloux zurück. Er trat als Vf. hagiographischer Werke, als Historiograph (neben einer weit verbreiteten Weltchronik, die i.J. 381 einsetzt und bis 1111 reicht, vf. er die »Gesta abbatum Gemblacensium« sowie einen Schriftstellerkatalog [Literaturgeschichte/Literaturgeschichtsschreib…

[English Version] von Stablo und Malme´dy, Abt von zahlreichen Klöstern (998 Flandern – 25.1.1048). Der Sohn eines Adligen hatte im Anschluß an Wallfahrten nach Jerusalem und Rom ein Bekehrungserlebnis und trat zuerst ins Kloster St. Thierry bei Reims ein, ehe er 1008 mit dem Reformer Richard nach St. vanne bei Verdun kam. Als dessen Schüler und Mitarbeiter reformierte er eine Reihe von lothringischen Klöstern. 1020 erhob ihn Kaiser Heinrich II. zum Abt von Stablo und Malme´dy und machte ihn 1024 auc…

[English Version] von Prüm (gest.915 Trier). R. taucht erst in den Quellen auf, als er 892 zum Abt von Prüm gewählt wurde. Von dort wurde er 899 vertrieben und fand Zuflucht in Trier, dessen Erzbischof ihm die Leitung der Abtei St. Martin übergab. Begraben ist er im Trierer Kloster St. Maximin. R. ist als Vf. eines kirchenrechtlichen Handbuchs (906), das auf die Praxis des bfl. Sendgerichts ausgerichtet war, und einer Weltchronik von der Geburt Christi bis zum Jahr 906 (908 abgeschlossen), die in i…

[English Version] Nikolaus I., Papst 24.4.858 – 13.11.867 (geb. als Sohn eines päpstl. Beamten). Von Papst Sergius II. (844–847) zum Subdiakon geweiht, stieg N. unter Leo IV. zum Diakon auf und wurde der engste Ratgeber Benedikts III. (855–858). Die Wahl zum Papst erfolgte unter dem Einfluß Kaiser Ludwigs II. Zu seinem wichtigsten Ratgeber wurde bald Anastasius Bibliothecarius (Anastasius [III.]). Über die Handlungen und die Absichten dieses Papstes sind wir außerordentlich gut unterrichtet, da sic…

[German Version] (born c. 1060, died before 1145), canon and schoolmaster of the cathedral of Liège; retired to Cluny as a monk in 1121. His De sacramentis corporis et sanguinis Domini, directed against the sacramental teaching of Berengar of Tours, maintains the validity of sacraments administered by Simoniacs (Simony). In canon law, his treatise De misericordia et iustitia was used in Gratian's Decretum ( Corpus Iuris Canonici ). Not content simply to assemble texts bearing on questions of canon law, it seeks to interpret them using the new scholastic method. Wilfried Hartmann Biblio…

[German Version] (Apr 10, 1191 – Jan 8, 1198). Born in Rome around 1105/1106, Celestine (Giacinto [Hyacinthus] Bobone [later Orsini]) studied in Paris under Peter Abelard (c. 1130) and defended him against the accusations brought forward by Bernard of Clairvaux at the Synod of Sens (1140). In 1143/1144, Celestine II appointed him cardinal-deacon at the church of Santa Maria in Cosmedin. In the following years, he undertook several journeys as a papal legate (esp. to Spain) and…

[German Version] (c. 890, region of Liège – Apr 25, 974, Namur), a difficult character who led an eventful life. He was three times (931–934, 946–948 and 962–968) bishop of Verona, and once, for a short time (953–955), bishop of Liège. Betweentimes he was in the monasteries of Aulne near Liège and Lobbes, where he was also buried. Among his few extant works, the Praeloquia (written 934–936) is noteworthy. It contains Christian moral teaching for laity and clergy. Of autobiographical interest are the Dialogus confessionalis and the Qualitatis coniectura, in which the old Ratherius p…

[German Version] Some textual traditions of the Historia Hierosolymitanae expeditionis (probably contemporary with the events it describes) name an otherwise unknown canonicus Albertus Aquensis ecclesiae as its author. Books 1–6 describe the First Crusade, including the preliminary People's Crusade; books 7–11 recount the history of the Kingdom of Jerusalem down to 1111. Book 12 briefly sketches events from 1…

[German Version] ( Chlodwig; 466 – Nov 27, 511, Paris), Frankish king and the son of Childeric of Tournai. In 481 or 482, he succeeded his father as ruler of one of the Frankish kingdoms; in 486/487, he defeated the Roman “king” Syagrius, who ruled northern Gaul. The victory over the Alemanni (probably 496/497) is associated with the moment of Clovis's baptism: It is highly significant that Clovis was baptized as a Catholic by Bishop Remigius of Reims (probably at…

[German Version] The so-called Pseudo-Isidorian Decretals, forged letters of the popes from Clement I to Melchiades (311–314), constitute the most significant portion of the Pseudo-Isidorian corpus, “the most influential forgery of the Middle Ages” (Fuhrmann); the corpus also includes the false capitularies of Benedictus Levita, a falsifying version of the Collectio Hispana (the so-called Hispana Gallica Augustodunensis, found in Codex Vaticanus latinus 1341, from Autun [9th cent.]), and supposed capitularies of Bishop Angilram of Metz (died 791). The cre…

[German Version] (c. 974 – Mar 9, 1009), the scion of a prominent family in eastern Saxony, was educated at the cathedral school in Magdeburg; he became a canon of the cathedral in 995. He went to Rome with Otto III, and in 998 entered a monastery there. In 1001, under the influence of St. Romuald, he took up residence near Ravenna as a hermit. In 1002, he was named …