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Die 1873 von Otto von Holten (* 1835 in Hamburg, † 1906 in Berlin) gegründete und von seinem Sohn Erich fortgeführte Berliner Buchdrukkerei und Verlagsbuchhandlung fertigte zwischen 1890 und 1925 in Zusammenarbeit mit Schriftkünstlern und Buchgestaltern handwerklich und künstlerisch hervorragende Druckwerke. Gedruckt wurden hier neben der von Joseph Sattler ill. «Gesch. der rheinischen Städtekultur» (1897 bis 1901) vor allem die von Melchior Lechter in einem besonderen Stil und mit einer eigens …

Die den Satzblock umrahmenden Papierränder sollten so bemessen sein, daß beide Seiten eines aufgeschlagenen Buches als Teile eines zusammengehörigen Ganzen empfunden werden. Daher ist es die Regel, daß die beiden inneren Ränder der Doppelseite zusammen etwa ebenso breit sind wie jeder der äußeren Ränder, also im Verhältnis 2:4, bei gewünschten breiten Papierrändern 2 : 5. Der Papierrand am Kopf einer Seite soll bis zu anderthalb mal größer sein als der innere, derjenige am Fuß der Seite doppelt …

Bezeichnung für die dem Text und den Bildseiten eines Buches vorgeschalteten Bestandteile, bestehend aus Schmutztitel, Titelbild (Frontispiz) oder Gesamttitel, Titelseite mit Haupt- und Untertitel sowie Impressum, gegebenenfalls auch Dedikation, Vorwort und Inhaltsverzeichnis. Ein gesondert behandelter Titelbogen ist vor allem bei wiss. Büchern üblich. P. Neumann

Die am 25. 3. 1908 in Hamburg gegründete dt. bibliophile Vereinigung wollte «Bücherkunde und Buchkunst» fördern. Nach einer Reorganisation trat ihr 1928 der zur Pflege des Handpressendrucks 1922 gegründete «Buchbund Hamburg» bei. Erster Vorsitzender war der Direktor der Kunstgewerbeschule, Richard Meyer; nach Victor L. Friedburg übernahm 1934 Ernst Hauswedell den Vorsitz, dem 1937 R. Johannes Meyer folgte. Neben Vorträgen und Ausstellungen gab die Ges. wichtige Veröff. heraus: unter anderem die …

1673 in Stepney bei London, 16. 1. 1754 in Holborn, engl. Mediziner und Bibliophile.Der angesehene kgl. Leibarzt und Gelehrte sammelte 30 Tsd. Bde. älterer Klassikerausg. und seltener medizinischer Hss. und Bücher, die 1754/ 1755 von S. Baker in London öffentlich versteigert wurden, wobei erstmals bei einer solchen Auktion auch Bieter vom Kontinent auftraten. P. Neumann Bibliography Bogeng G. А. E.: Die großen Bibliophilen. Bd. 1. Leipzig 1922(ND Hildesheim 1984) S. 412 British Biographical Index. London / München usw. 1990, Fiches 757, 248—387.

*18. 8. 1744 in Spring House, Tipperary, j–1811 in Toulouse, franz. Bibliophile irischer Herkunft. Durch den Erwerb der zweiten Slg. Girardot de Prefonds legte er 1769 den Grundstock für eine auserlesene Bibl, seltener und kostbarer Druckwerke, die wertvolle Ink., darunter eine Gutenberg–Bibel, ebenso wie zeitgenössische Bodoni-Drucke enthielt. Dem Zeitgeschmack folgend, ließ er seine Bücher von Londoner (Wier) und Pariser (Derome) Buchbindern mit Maroquin–Einbänden ausstatten. Entbehrliche Dubl…

Für die betonten Rundungen vor allem bei den Unzialen und Halbunzialen wird für Schönschreibübungen in dieser Manier die Rundfeder (Rondefeder) mit einer die abfließende Tinte hemmenden Unterfeder verwendet. Den stärker gerundeten Charakter betont auch die nach den Reformen des 19. Jh.s 1941 an den dt. Schulen eingeführte «Dt. Normalschrift». Deutsche Schrift. 6 P. Neumann

Bezeichnung für den vom Künstler besorgten ersten Papierabzug vom Druckstock eines der druckgraphischen Verfahren, um das Arbeitsergebnis zu begutachten. In der Drucktechnik dient ein P, meist Andruck genannt, dazu, die Qualität der Druckform zu kontrollieren, wobei man sich spezieller Andruckmaschinen bedienen kann. Die Satztechnik kennt den P. als Korrekturabzug, der im Bleisatz auf einer Abziehpresse, im Fotosatz direkt über Matrix– oder Laserdrucker oder vom Film über Kopiergeräte angefertigt wird. P. Neumann Bibliography Lexikon der grafischen Technik. Hrsg, vo…

von lat. rubrum = rot (Rubrica) abgeleitet, wird die Überschrift eines Kapitels, einer Spalte oder eines Abschnittes, auch eines Artikels in Zss. genannt. Unterschieden werden Haupt-, Neben- und Unterr.en, die sich auch äußerlich durch Schriftgröße und Schriftart voneinander abheben sollen, damit die rangmäßige Gleich– oder Unterordnung erkannt wird. Das kann mit vielerlei typographischen Mitteln geschehen. Bei Ztg. bezeichnet man als R.en die unter einer Sammelüberschrift zusammengefaßten, thematisch zusammengehörigen Einheiten von Nachrichten und Berichten. P. Neum…

* 20. 2. 1875 in Adelebsen, 10. 7. 1956 in Göttingen, dt. Büchersammler und Lichtenberg-Forscher (unvollendete Lichtenberg-Biographie 1944). Seine berühmte Slg. dt. Lit. im 18. und 19. Jh. wurde 1909 in Frankfurt/Main bei Baer versteigert, der Kat. birgt zahlreiche bibliographische Untersuchungen. Später sammelte D. bevorzugt «Stachelschriften» (Literaturpasquillen) des 18. Jh.s; neben bibliographischen Forschungen («Göttinger Beiträge zur Goethe-Bibliographie», 1906–1909, oder über dt. Frühdruc…

* 10. 5. 1815 in Berlin, 5. 7. 1889 ebd., dt. Literarhistoriker und Bibliophile. Der Hrsg, einer Lessing–Ausg. (1853–1857) und des Werks «Dt. Bücherschatz des 16., 17. und 18. bis um die Mitte des 19.Jh.s» (Jena/Frankfurt a.M.1875 –1882, ND Hildesheim 1966) sammelte Original-Ausg. der dt. Lit. vom 17. bis 19. Jh., mit Werken von Goethe als Mittelpunkt. Damit war er Vorreiter einer literarhistorisch orientierten Sammelrichtung der dt. Bibliophilie, die nach 1900 ihrem Höhepunkt zustrebte. Die Bib…

Die ursprüngliche, originale Ausstattung eines als Broschur gefertigten Buches, sei es für die Gesamtausgabe oder für eine Teilauflage, sollte durch Erhalt des Originalumschlages auch dann erkennbar bleiben, wenn der Besitzer das Buch nachträglich mit einem festen Einband versehen läßt. P. Neumann Bibliography Bogeng, G. A. E.: Einführung in die Bibliophilie. Leipzig 1931 (ND Hildesheim 1984), S. 195 Hiller, H.: Wörterbuch des Buches. 5. Aufl. Frankfurt a. M. 1991 Rehm, M.: Lexikon Buch -Bibliothek - Neue Medien. München 1991.

2. ii. 1755 in Wien, 16. 10. 1793 in Paris. Sie verfugte über drei Bibl.en: eine «Bibliothèque du Boudoir» im Schloß Versailles mit Moderomanen und galanter Lit. (Kat. 1862), eine Gebrauchsbibl, im Schlößchen Trianon mit Lit. – Novitäten und Bühnenstücken (heute in der StB Versailles) sowie eine Slg. mit kostbar eingebundenen franz., ital. und engl. Büchern (Kat. 1884, zugewiesen 1793 der NB) in den Tuilerien. Als Reliquien waren Bücher dieser Provenienz bei sammelnden Frauen im 19. Jh. hochgeschätzt, so daß auch Fälschungen nicht ausblieben. P. Neumann Bibliography Bogeng G. A. E…

Dieser geisteswiss. Verlag wurde am 2. 1. 1970 in Wiesbaden von Dr. Ludwig Reichert, vorher Verlagsleiter bei Otto Harrassowitz, gegründet. Zu den Schwerpunkten des Programms zählen Faks.–Ausg. und die Gebiete Buch– und Bibl.wesen, Kunst und Kultur des MA sowie Sprachwissenschaft, ins-bes. Orientalistik. Neben Faks.–Ausg. von Hss. des MA u.a. aus der SB München und der UB Heidelberg sind die Reihen «Elemente des Buch– und Bibl.wesens» (16 Bde., 1975—1997), «Wissenslit. im MA» (31 Bde. seit 1987)…

(1779–1845), engl. Autographensammler. Seine 32 Tsd. gesammelten Briefe, Mss. und Urkunden wurden 1836 in einem Kat. verzeichnet und 1846 versteigert. Teile wurden vom British Museum, von Thomas a Philipps und Captain Montagu gekauft. Letzterer hinterließ sie der a Bodleiana in Oxford. P. Neumann Bibliography De Ricci S.: English Collectors of Books and Manuscripts. Cambridge 1930, S. 137.

*15.12.1904, 25.7.1980 Vendranges (Loire), franz. Dichter, Verleger und Buchgestalter span. Herkunft. Der in Paris lebende und mit den Surrealisten befreundete Dichter hatte zunächst kurzlebige lit. Zss. herausgegeben. Seit 1933 setzte und verlegte er selbst eigene und fremde, meist lyrische Texte, die er gelegentlich auch von bekannten Künstlern illustrieren ließ. In seiner Werkstatt entstanden 1935 — 1939 nahezu 150 experimentelle, eigenwillig gestaltete Drucke, vielfach in der Reihe «Cahiers …

eine 1923 vorgestellte Antiquatype des niederl. Schriftkünstlers Syverd Hendrik de Roos (1877–1962), ergänzt 1925 mit der Grotius als halbfette Auszeichnung (Letterngieterij Amsterdam). Schon 1912 hatte de Roos die «Holländische Mediäval» geschaffen. P. Neumann

österr. Bibliophile. Er legte im 17. Jh. eine große Bibl. an, die dann um 1650 an Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg in Schlakkenwerth (Böhmen) und über dessen Erben an das dortige Piaristen-Kollegium, später an das Gymnasium kam und schließlich seit 1910 in Wien verkauft wurde. P. Neumann Bibliography Bogeng, G. A. E.: Die großen Bibliophilen. Bd. 3. Leipzig 1922 (ND Hildesheim 1984), S. 186

vorbereitetes Schema für den Umbruch von ill. Werken, Zss.- und Ztg.seiten, das die Positionen des Textes und der Abb. festlegt. P. Neumann

* 1838,† 30. 4. 1917 in London, engl. Bibliophile, Präsident der «Bibliographical Society» 1911–1916, auch Vorsitzender und Sekretär zahlreicher lit. und bibliophiler Gesellschaften, Hrsg. der Reihe «The Book-Lover’s Library» (1880 ff.), in der er nach dem Band «How to form a Library» (1886) weitere Bde. über Widmungsexemplare (1886), Katalogisierung (1889), Bücherpreise (1898) und die Index-Erstellung (1902) sowie über bemerkenswerte Einbände des Britischen Museums (1889) bearbeitete. Weitere Veröffentlichungen: «Of Anagrams» (1862) und «Bookbinding» (1882). P. Neum…