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Your search for 'dc_creator:( "Kaiser, Jochen-Christoph" ) OR dc_contributor:( "Kaiser, Jochen-Christoph" )' returned 12 results. Modify search

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Sozialarbeit

(895 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] . I.Zum Begriff. Seit Beginn des 20.Jh. versteht man unter S. »die planvolle Hilfstätigkeit des Staates und der Gemeinden, öfftl. Körperschaften und freier Vereinigungen …, die einzelnen, Familien oder Gruppen zuteil wird, um innere und äußere Not zu verhüten und ihre lebenswichtigen Bedürfnisse zu befriedigen« (Heyne 917). Verwandte Begriffe sind »Fürsorge« und »Wohlfahrtspflege«. Der Terminus setzte sich in Deutschland erst allmählich durch, offenbar beeinflußt vom amer. »social work« und der damit verbundenen S. als eigenständigem Berufsfeld. II.Or…

Sozialstaat

(1,088 words)

Author(s): | Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] I. Begriff und Geschichte Der Begriff S. läßt sich in Abgrenzung von jenem des Wohlfahrtsstaats definieren: Während ersterer die Verantwortung und Mitwirkung aller für sozial gerechte Strukturen einer Gesellschaft betont, neigt die Bedeutung des letzteren in der Tendenz zum »Fürsorgestaat«, der soziale Sicherheit garantiert und dabei primär die Umverteilung der gesellschaftlichen Ressourcen im Blick hat. Der S. setzt auf Subsidiarität, d.h. auf Hilfe zur Selbsthilfe durch staatl. Intervention; der Wo…

Wichern

(1,442 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] Wichern, 1.Johann Hinrich (21.4.1808 Hamburg – 7.4.1881 ebd.) I. Biographisches W. entstammte einfachen, aber aufstiegsorientierten Verhältnissen: Sein Vater arbeitete anfangs in einem Notariatsbüro, brachte es dann selbst zum Notar, starb aber bereits 1823, was seine große Familie mit sieben Kindern in Not geraten ließ. W. war als Ältester mit zehn Jahren in das renommierte Hamburger Gymnasium »Johanneum« eingetreten, mußte es aber nach dem Tod des Vaters ohne Abschluß wieder verlassen, um zum Lebensunterhalt der Familie durch Klavierstunden und später Hilfslehrertätigkeiten beizutragen. In seinem Konfirmandenunterricht hatte er eine erweckliche Frömmigkeit kennengelernt und adaptiert, die in schroffem Gegensatz zur rationalistischen Ausrichtung der Mehrheit der Hamburger Pastorenschaft stand. Neben seinem »positiven« Konfirmator Otto Wolters und dem Pastor der Vorstadt St. Georg, J.W. Rautenberg, beeinflußten ihn erwecklich orientierte Persönlichkeiten wie Senator Martin Hieronymus Hutwalcker, der Hamburger Syndikus Karl Sieveking und dessen gleichnamige Verwandte, die Senatorentochter A. Sieveking. Letztgenannte ermöglichten W. die Fortsetzung des Schulbesuchs und ab 1828–1831 die Aufnahme des Studiums der Theol. in Göttingen und Berlin, das er 1832 mit dem Ersten kirchl. Examen abschloß. Mehr als F. Schleiermacher und G.W. F. Hegel in der preußischen Hauptstadt beeindruckten ihn dort A. Neander sowie außerhalb der Universität erweckliche Kreise (Erweckung: I.) um den schlesischen Baron H.E.v. Kottwitz und Nikolaus Heinrich Julius, die mit ihren sozial-karitativen bzw. gefängnisreformerischen Aktivitäten manches von dem vorwegnahmen, was W. später selbst in Angriff nehmen sollte. In Göttingen stand er in enger Verbindung mit dem Neutestamentler und Systematiker F. Lücke, der sein wohl wichtigster praktisch-theol. Mentor wurde. – Da W. nach dem Ersten Examen wegen des damaligen Theologenüberschusses keine zum Pfarramt führende Tätigkeit aufnehmen konnte – er stand auf Platz 30 der Aspirantenliste und blieb zeitlebens nur »Kandidat der Theol.« – arbeitete er zunächst als Sonntagsschullehrer (Sonntagsschule), bis er 1833 Leiter des Rauhen Hauses wurde, eines …

Vandsburg

(239 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] . Die Stadt V. im südlichen Westpreußen, Kreis Flatow, erstmals 1384 erwähnt, war bis 1919 preußisch und wurde dann als Wiêcbork polnisch. V. galt als Zentrum der seit den 90er Jahren des 19.Jh. einsetzenden Erweckung, die bes. von der anglo-amer. Heiligungsbewegung beeinflußt war. Als geistl. Führer fungierten die Pfarrer Carl Ferdinand Blazejewski (1862–1900) aus Borken (Ostpreußen) und Theophil Krawielitzki (1866–1942) aus V. Ergebnis einer Danziger Gemeinschaftskonferenz (Gem…

Spiecker

(240 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] Spiecker, Friedrich Albert (19.2.1854 Boppard – 10.7.1937 Berlin), Kaufmann. Nach Lehre in Hachenburg (Westerwald) 1872 Sprachstudium in Antwerpen und London, 1879 Direktor der »Missions-Handels-Actien-Gesellschaft« der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen, ab 1902 Vorstandsmitglied bei Siemens in Berlin. S. repräsentierte in seiner Person den neuartigen Typus eines ev. Wirtschaftsbürgers, der als Selfmademan aufgrund persönlicher Tüchtigkeit und kommunikativer Fähigkeiten um die Jahrhundertwende in den Kreis der S…

Rotes Kreuz

(718 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] . I.Internationale Rot Kreuz-Bewegung. Die mitfühlende Anteilnahme an den Opfern der Kriege erreichte im Krimkrieg (1854–1856) erstmals eine größere Öffentlichkeit, als ein Bericht der u.a. in Kaiserswerth ausgebildeten brit. Krankenschwester F. Nightingale über die dortigen Zustände europaweit Aufmerksamkeit erregte. Davon wurde auch der aus einer Genfer großbürgerlichen Familie stammende Kaufmann Henry Dunant (1828–1910) beeindruckt. Er besuchte Ende Juni des gleichen Jahres das …

Wichern-Vereinigung e.V

(93 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] . 1908 von Martin Hennig gegründet mit dem Ziel, durch volksmissionarisch-evangelistische Schriftenverbreitung (Volksmission) den christl. Glauben in entkirchlichten Schichten wieder zu beleben. In der Weimarer Republik legte die W.-V. unter Walter Birnbaum einen bes. Akzent auf die Bekämpfung des Freidenkertums (Freidenker). Im Nationalsozialismus verboten und nach dem Krieg neu gegründet, wurde die W.-V. 2000 aufgelöst. Jochen-Christoph Kaiser Bibliography K. Janssen (RGG 3 6, 1962, 1680f.) F.W. Bautz, Art. Hennig, Martin (BBKL 2, 1990, 720f.) M. Wo…

Thadden-Trieglaff

(300 words)

Author(s): Fix, Karl-Heinz | Kaiser, Jochen-Christoph
[English Version] 1.Adolf v. , (6.1.1796 Berlin – 23.11.1882 Batzwitz), Gutsbesitzer. Der junge Offizier Th.-T. kam in Berlin mit der romantisch-konservativen Christl.-Dt. Tischgesellschaft in Kontakt, 1816 mit der süddt.-kath. Erweckungsbewegung (: I.,7.). Auf seinem Gut Trieglaff etablierte Th.-T. zum Mißfallen staatl. und kirchl. Stellen einen Hauskreis, in dessen einflußreichem Nachfolger auch O.v. Bismarck seine Bekehrung erlebte. Norddt. erweckte Pfarrer kamen seit 1829 auf dem Gut zu Konfer…

Subsidiarität

(972 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph | Wall, Heinrich de | Hausmanninger, Thomas
[English Version] I. Sozialwissenschaftlich S. beinhaltet die Regelung des Verhältnisses von Staat und nicht-staatl. gesellschaftlichen Kräften. Sie setzt auf Selbstverantwortung des einzelnen und zugleich auf die Beschränkung des öfftl. Regulierungsanspruchs gegenüber diesem und den Gruppen, denen er angehört. Der Mensch kann nur in sozialen Gemeinschaften existieren, in die er sich einzuordnen hat. Seine Vernunftbegabung erlaubt ihm andererseits eigenverantwortliches Handeln, das die Gemeinschaft…

Vereine/Vereinswesen

(4,693 words)

Author(s): Häusler, Michael | Schäfer, Alfred | Kuhlemann, Frank-Michael | Kaiser, Jochen-Christoph | Haering, Stephan | Et al.
[English Version] I. Historisch 1.Zum Begriff Der Begriff Verein (V.) als Bez. …

Sozialgeschichte

(4,188 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph | Schaper, Joachim | Hezser, Catherine | Leutzsch, Martin | Herrmann, Ulrich | Et al.
[English Version] I. Zum Begriff; Theorieprobleme Alle Geschichtsschreibung zielt in ihrer wiss. Erforschung der Vergangenheit auf Synthese im Sinne einer gültigen Gesamtschau des Gewesenen. Doch kann ihr dies höchstens paradigmatisch und idealtypisch gelingen, weil jede Rekonstruktion einer histoire totale zum Scheitern verurteilt ist. Gleichwohl darf Historiographie nicht auf das Wagnis verzichten, Geschichte als Ganzes in den Blick zu nehmen, weil ihr angesichts unüberschaubarer Details sonst jede Deutung gesch. Prozesse versagt bliebe. Deshalb entstanden im Verlauf der Wissenschaftsgesch. der hist. Fächer immer wieder neue krit. »Schulen«, die den jeweils vorherrschenden Anschauungen Defizite auf bestimmten Gebieten vorwarfen und es unternahmen, diese mit neuen Fragestellungen und Methoden zu überwinden. Dazu zählt, sieht man von Vorläufern einmal ab, seit den 60er …