Author(s):
Bayer, Stefan
[English Version] . Grundsätzlich werden Leistungen auf Märkten nach herrschenden Regeln ausgeführt, bezahlt und abgerechnet. In den letzten Jahren nehmen jedoch Leistungen, die im Schatten der legalen Märkte erbracht werden, einen immer größeren Stellenwert ein. Die Sch. umfaßt in einer gängigen Definition somit all diejenigen Tätigkeiten, die im Sinne der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Wertschöpfung darstellen, aber in den amtlichen Statistiken nicht bzw. nur zum Teil ausgewiesen werden. Insbes. werden auf Leistungen, die in der Sch. im Verborgenen anfallen, in der Regel weder Steuern (Steuerpolitik/Steuergerechtigkeit/Steuerehrlichkeit) noch Sozialversicherungsbeiträge (Sozialversicherung) abgeführt. Ein weiteres Merkmal der Sch. ist die häufige Verletzung von arbeitsschutz- und sozialrechtlichen Normen. Der Anteil der Sch. gemessen am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist von 1989 bis 2003 von 11,8 auf 18,5% gestiegen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, daß in der Sch. i.J. 2003 Leistungen im Gesamtwert von geschätzten 380 Mrd. Euro erbracht werden. Als wesentlichen Grund für den raschen Anstieg des informellen Sektors in der Volkswirtschaft werden zunehmende staatl. Eingriffe in das private Wirtschaftsleben genannt. V.a. steigende Steuer- und Sozialversicherungsbeitragssätze sowie mannigfaltige Regulierungen mit Blick auf die Arbeitszeit, Scheinselbständigkeit etc. forcieren ein Abgleiten aus der offiziellen Leistungserstellung in die Sch. Es wird geschätzt, daß die offiziellen Leistungen um bis das fünffache im Preis über den in der Sch. erbrachten Leistungen liegen. Neben dem ökonomischen Grund wird ein Wertewandel in der Bevölkerung festgestellt: Die Erbringung von Leistungen am offiziellen Markt vorbei wird immer öfter als Kavaliersdelikt betrachtet, und immer größere Teile der Bevölkerung beteiligen sich daran, ohne sich der Vera…