Author(s):
Strauch, Daniel (Berlin)
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Höcker, Christoph (Kissing)
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Graf, Fritz (Princeton)
Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Ägäische Koine | Bildung | Dunkle Jahrhunderte | Orakel | Perserkriege | Theater (Δωδώνη). [English version] I. Topographie, historische Entwicklung Heiligtum und Siedlung in Epeiros, 22 km südwestl. des h. Ioannina in der 640 m hoch gelegenen Ebene Hellopia unterhalb des Tomaros [1. 85-87, 92]. D. ist die älteste lit. bezeugte Orakelstätte Griechenlands (Gründungssage Hdt. 2,54f. [2. 51-54]), schon den homer. Epen bekannt (Il. 16,233-235; Od. 19,296-301). Der urspr. Kult galt der Dione Naia, der im 8.Jh. v.Chr. der Orakelgott Zeus Naios beigestellt wurde; in hell. Zeit kamen Dionysos und Demeter sowie Themis hinzu. Weibliche Priesterinnen (Peleiades) entnahmen den Willen des Gottes dem Rauschen der hl. Eiche, aber auch dem Flug der Tauben, später dem Klang von Bronzebecken; die Selloi deuteten Zeus' Ratschluß. Bes. in archa.-frühklass. Zeit wurden Weihgeschenke und Orakelanfragen aus Griechenland, Unterit. und Kleinasien gesandt. Urspr. im Gebiet der Thesprotoi gelegen (Strab. 7,7,11; FGrH 1 F 108), gelangte D. im 5. Jh. unter den Einfluß der Molossoi. D. wurde der kulturelle und polit. Mittelpunkt von Epeiros, in dem auch die Beschlüsse der Molossoi und des Koinons der Epeirotai aufgestellt wurden. 219 v.Chr. wurde D. von den Aitoloi geplündert, von Philippos V. wieder aufgebaut, von den Römern 167 v.Chr. zerstört, der Kult aber bis in das 4. Jh.n.Chr. weitergeführt. Bei den penteterischen Naia-Spielen [3], die vom 3. Jh.v.-3. Jh.n.Chr. nachgewiesen sind, wurden gymnastische, tragische und hippische Agone ausgetragen. In…