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Your search for 'dc_creator:( "Ulbrich, Claudia" ) OR dc_contributor:( "Ulbrich, Claudia" )' returned 13 results. Modify search

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Keuschheit

(959 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. BegriffeK.-Diskurse in MA und Früher Nz. waren im christl. Denken eng mit sich verändernden Vorstellungen vom Gegensatz zwischen Fleisch (Körper) und Geist verbunden. Dieser führte letztlich zur semantischen Gleichsetzung von fleischlich, sexuell und sündig (Sünde). In diesem Zusammenhang wurden Vorstellungen von Sexualität mit Unzucht (lat. fornicatio: Ehebruch, Hurerei, Prostitution), Begehrlichkeit (lat. concupiscentia) und Wollust (lat. luxuria) in Verbindung gebracht. Das Gegenbild hierzu war die K., worunter ursprünglich nicht nur sexuelle Enthaltsamkeit, …
Date: 2019-11-19

Landjuden

(1,447 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. Begriff Mit dem Begriff L. werden die in der Nz. im dt.sprachigen Raum außerhalb der großen städtischen Zentren lebenden Juden bezeichnet. Da das Leben auf dem Lande vom späten MA bis ins frühe 19. Jh. die vorherrschende Form der jüd. Existenz im Alten Reich und in den habsburgischen Erblanden war, wird in der Forschung gelegentlich von der »Phase des L.tums« gesprochen. Neben der räumlichen und zeitlichen Dimension findet sich auch die Gleichsetzung von L. und Nicht-Eliten, die auf die sozialen Bedingungen verweist, unter denen die große…
Date: 2019-11-19

Geschlecht

(2,562 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. Geschlecht als SchlüsselkategorieG. ist eine Kategorie sozialer Differenzierung und ein Instrument, mit dessen Hilfe die politischen, rechtlichen und sozialen Bedeutungen von G.-Identitäten und G.-Ordnungen in histor. und gegenwärtigen Gesellschaften erforscht werden. Der Terminus wird alternativ, gelegentlich auch konkurrierend, zum engl. gender gebraucht. Während der engl. Begriff auf die Unterscheidbarkeit von sex als biologischem und gender als sozialem G. verweist, vereinigt das dt. Wort beide Komponenten. Die Gender Studies untersuchen, wie Vorstellunge…
Date: 2019-11-19

Prostitution

(2,255 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. ÜberblickObwohl P. häufig als das ›älteste Gewerbe der Welt‹ bezeichnet wird, etablierte sich das Wort P. in seiner heutigen engen Bedeutung erst im 19. Jh. im Zuge von strafrechtlichen, gesundheitspolizeilichen, mediz. und sexualwiss. Diskursen. Zwar gab es in MA und Nz. v. a. in den großen europ. Städten Frauen, die in Frauenhäusern, Spielhäusern oder Bordellen ihren Lebensunterhalt verdienten, doch wurde ihr Verhalten nicht in ökonomischen, sondern in moralischen Kategorien beschrieben und bewertet: als Unzucht, Hurerei oder Unkeuschheit (vgl. Keuschheit). P. i…
Date: 2019-11-19

Geschlechterrollen

(6,656 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. Begriff und KonzepteG. sind sozial konstruiert und in ihrer Ausprägung und Bedeutung vom jeweiligen histor. Kontext abhängig. Zwar betonten normative Ordnungen sowie wiss., juristische und theologische Diskurse der europ. Nz. die Hierarchie zwischen den Geschlechtern und wiesen Frauen und Männern unterschiedliche Aufgaben und Eigenschaften zu, doch erhielten psychologische Charakteristika, die aus dem biologischen Geschlecht hergeleitet wurden, erst im letzten Drittel des 18. Jh.s große Bedeutung für die Konstruktion von Männl…
Date: 2019-11-19

Patriarchat

(1,835 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. BegriffUnter P. (wörtlich »Vater-Herrschaft«) wird die Herrschaft der Männer über Frauen und Kinder innerhalb der Familie verstanden. Darüber hinaus ist P. ein theoretisches Konzept zur Erklärung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Ihm liegt die Vorstellung zugrunde, dass Männer in allen wichtigen Institutionen Macht ausüben und dass Frauen der Zugang zu entsprechenden Positionen aufgrund ihrer Geschlechts-Zugehörigkeit verwehrt wird [15. 295 f.]. Als wesentliche Merkmale des P. im engeren Sinne gelten Patrilinearität, Patrilokalität und eine männerrechtli…
Date: 2019-11-19

Frauenkloster

(1,154 words)

Author(s): Knackmuß, Susanne | Ulbrich, Claudia
1. BegriffF. (Nonnen-, Jungfrauen-, Schwesternkloster) ist der nzl. Begriff für kath. Klöster, die durch eine Kommunität von Nonnen je eines Ordens gebildet wurden. Sie entwickelten sich mit der Ausbreitung des Christentums seit dem frühen MA und waren meist einem Männerkloster untergeordnet. Die Begriffe F. und Frauenkonvent sind austauschbar. Neben der monastischen Kommunität bezeichnet F. auch den Kirchenbau oder Gebäudekomplex.Susanne KnackmußClaudia Ulbrich2. StrukturDie monastische Gemeinschaft war als geschlossener und damit exklusiver Raum (lat. hortus concl…
Date: 2019-11-19

Weiblichkeit

(3,020 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia | Häusner, Sophie
1. AllgemeinW. ist wie Männlichkeit ein in Diskursen und sozialen Praktiken erzeugtes kulturelles Konstrukt. Der Begriff verweist auf die im 19. Jh. entstandene Leitvorstellung einer Geschlechter-Ordnung, in der das Weibliche dem Männlichen entgegengesetzt und naturalisiert wurde. In diesem Kontext wurde W. einerseits im Rahmen eines Konzepts getrennter Sphären (Öffentlichkeit/Privatheit, Kultur/Natur) komplementär zu Männlichkeit entworfen und mit Vorstellungen von Passivität, Schwäche, Schutzbedürftigkeit, Fürsorglichkeit, Emotionalität und Häuslichkeit v…
Date: 2019-11-19

Magd

(1,340 words)

Author(s): Flüchter, Antje | Ulbrich, Claudia
1. AllgemeinDer Begriff M. (ahdt. magat, mhdt. maget, magt, niederl. maagd, friesisch megith) bezeichnete zunächst eine erwachsene, noch unverheiratete Frau, v. a. aber das ländliche, weibliche Gesinde.Die M. als saisonunabhängige ländliche Arbeitskraft war wie der Knecht in den Regionen verbreitet, in denen das europ. Heiratsmuster und die um ein Gattenpaar zentrierte Kernfamilie üblich waren. Entsprechend bildete der Dienst als M. in der ländlichen Gesellschaft eine Phase im Lebenslauf. Der Gesinde-Dienst, dem ein vertragliches Verhältnis zugrunde lag, war nic…
Date: 2019-11-19

Hausfrau

(862 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia | Lehmann, Frank
Der Begriff H. bezieht sich auf das Haus bzw. den Haushalt als die in den europ. Ländern zentrale Einheit gesellschaftlichen Lebens. In frühnzl. Quellen wird H. meist synonym zu Hausmutter gebraucht. H. bezeichnet entweder (bei Betonung des Familienstands) die Ehefrau (Ehe) oder (bei Betonung der wirtschaftlichen Aufgaben) die Vorsteherin eines Haushalts, die als Hausmutter im Rahmen der Hausherrschaft vielfältige Pflichten und Rechte hatte; sie konnte durch eine bürgerliche Hausjungfer oder ein adliges Hausfräulein vertreten werden. Seit dem spät…
Date: 2019-11-19

Ehe

(4,485 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia | Klein, Birgit E.
1. Europäische Gesellschaften 1.1. AllgemeinDer Begriff der E. bezeichnet eine auf Dauer angelegte Beziehung zwischen Mann und Frau, die ihre Legitimität aus einer göttlichen oder staatlichen Ordnung erhält. Als gesellschaftliche Institution ist sie von grundlegender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Geschlechterdifferenz (vgl. Geschlecht; Geschlechterrollen) in einer Gesellschaft und der mit ihr verbundenen sozialen und symbolischen Ordnung. Auf die E. bezogene konventionelle, kirchliche und zivilrechtliche Ordnungen (Eherecht) regeln und kon…
Date: 2021-07-29

Hausmutter

(836 words)

Author(s): Fuhrich-Grubert, Ursula | Ulbrich, Claudia
1. Begriff und LeitbildDer Begriff H. (Übersetzung von lat. mater familias) fand im frühnzl. Europa im Rahmen normativer Quellen und Literatur primär protest. Prägung Verbreitung (u. a. in Ehe- und Leichenpredigten und der sog. Hausväterliteratur). In allen europ. Ländern war die Rolle der H., komplementär zu der des Hausvaters, aufs engste mit dem Leben und Arbeiten im frühnzl. Haus als dem Zentrum des gesellschaftlichen und kirchlichen Denkens sowie als Herrschafts- wie Wirtschaftssphäre verknüpft. Ihre Tätigkeiten beschränkten sich jedoch keineswegs auf die Haushalts-Füh…
Date: 2019-11-19

Hausvater

(913 words)

Author(s): Fuhrich-Grubert, Ursula | Ulbrich, Claudia
1. Begriff»H.« ist Übersetzung des nt. oikodespótēs (»Hausherr«, Mt 10,25, nach Luther), für das in der Vulgata das lat. pater familias steht. Parallel findet sich H. auch als Äquivalent für den aus der antiken Tradition stammenden oikonomikós (Aristoteles, Xenophon) bzw. lat. oeconomus (»Hauswirt«). Der Begriff verweist auf das Haus als zentrale Kategorie frühnzl. politischer Ordnung. Im weiteren Sinne stand H. auch für den Leiter von Herbergen, Hospizen oder Waisenhäusern. Ursula Fuhrich-GrubertClaudia Ulbrich2. LeitbildGrundsätzlich wurde dem H. die Gewalt über das Ha…
Date: 2019-11-19