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Your search for 'dc_creator:( "Kanz, Roland" ) OR dc_contributor:( "Kanz, Roland" )' returned 35 results. Modify search
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Decorum
(744 words)
1. Rhetorische BegriffstraditionDer Begriff D. (griech.
prépon; lat.
aptum, decorum, convenientia; ital.
decoro, convenienza, convenevolezza; franz.
bienséance, convenance) entstammt der Rhetorik und bezeichnet das Schickliche und Angemessene einer Rede und im Verhalten. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich auf die Sprache und ihre Stiltheorie, in ethisch-moralischer Hinsicht auf das Verhalten im öffentlichen und privaten Leben nach Geschlecht, Alter und Stand sowie in ästhetischer Hinsicht auf Architektur und bildende Kunst. Die Leh…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Physiognomik
(2,179 words)
1. Etymologie und DefinitionPh. (auch Physiognomie, mittelengl.
fisnomy) leitet sich von griech.
physiognōmonikḗ téchnē her und meint die Kunst, das Wesen eines Körpers aus äußeren Zeichen zu erkennen (wörtlich »Erkenntnis nach der Natur«). Während die Ph. eher den engeren Bereich der körperlichen Zeichen behandelt, ist Physiognomie als in SpätMA und Nz. entwickelte, umfassende Lehre vom Zusammenhang aller natürlichen Dinge aufzufassen. Allerdings ist der Wortgebrauch bis heute nicht einheitlich.Die Ph. beschäftigt sich mit den lebenszeitlich eher wenig verände…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Geschmack
(1,772 words)
1. BegriffAus jenem der fünf Sinne, der dem Mund zugehört, wurde G. (lat.
gustus bzw.
sapor, ital. und span.
gusto, franz.
goût, engl.
taste) spätestens im 17. Jh. zu einem universalen Begriff für die Begabung, das Schöne wahrzunehmen, zu schätzen, zu beurteilen und ggf. zu (re)produzieren. In diesem Sinne stand er zugleich für die Fähigkeit, in jeder Lebenslage das jeweils Angemessene (lat.
aptum; Decorum) und Würdige zu tun bzw. zu verkörpern.Gerrit Walther2. Träger, Funktionen, OrteDie Begriffe und Leitideale des G. speisten sich aus der klassischen Rhetorik, die …
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Klassizismus
(3,357 words)
1. BegriffUnter K. wird die europ. Kunst-Epoche von etwa 1760 bis etwa 1830 verstanden, wobei international Phasenverschiebungen wahrzunehmen sind. In Frankreich, Italien und England wird diese Zeit als Neo-K. bezeichnet, da ihr nationale Konstrukte von Klassik und K. vorausgingen. Der Begriff K. wurde erst im 19. Jh. für die Vergleichbarkeit einer Literaturepoche zur Antike verwendet (ital.
classicismo, 1818; dt. K., 1820; franz.
classicisme, 1823; engl.
classicism, 1831) [5. 979]. K. als Epochenbegriff etablierte sich schließlich rückblickend zur Unterscheidu…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Erotica
(1,596 words)
1. Erotische LiteraturBei der Definition dessen, was als lit. Eroticum gewertet wurde oder werden kann, erweist sich das Thema Liebe als wenig hilfreich, da es eines der verbreitetsten in der Literatur aller Epochen ist. Ebenfalls wenig effizient sind die gängigen Termini erotische, pornographische oder obszöne Literatur, denn sie unterscheiden sich weniger durch die von ihnen festgelegten inhaltlichen oder stilistischen Kriterien als durch die jeweils vorgenommene Wertung. Sinnvoll ist deshalb der Rekurs auf die Eigenschaft, die diese Te…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Concetto
(1,557 words)
1. LiteraturC. (ital.; von lat.
conceptus, »Zusammenfassung«/»Gedanke«) ist ein in zahlreiche westeurop. Kultursprachen übernommener Begriff (span.
concepto/
conceto, engl.
conceit), der von Ernst Robert Curtius mit »scharfsinnige« oder »spitzfindige« Ausdrucksweise und »Sinnspiel« [2. 298, 301], von Hugo Friedrich als »eine möglichst abnorme Pointe, ein frappierendes Sinn- oder Gedankenspiel, vielsagend, stechend, ausgefallen« [3. 636 f.] umschrieben wird, jedoch neutraler als »Begriff«, »Entwurf« oder »Gedanke« übersetzt werden kann. Deswegen k…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Mimesis
(2,662 words)
1. Definition und EntwicklungM. (»Nachahmung«, »Darstellung«) ist ein zentraler, jedoch vielschichtiger Begriff (nicht nur) der Literaturtheorie und Kunsttheorie, dessen Bedeutung in der Geschichte großen Schwankungen unterworfen war und bis heute strittig geblieben ist. Schon die griech. Antike kannte eine äußerst flexible Konnotationsvielfalt. M. geht auf
mímos (»Mime«) zurück und bedeutete im 5. Jh. v. Chr., etwas so darzustellen, dass es anderem ähnlich wird; erst durch Platon erhielt M. einen ästhetischen, wenn auch signifikant zweideutigen Sinn [5. 120]: Philoso…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Eklektik/Eklektizismus
(2,016 words)
1. Philosophie 1.1. Begriff und ÜberblickDer Begriff Eklektik (= Ek.; von griech.
eklégein, »auswählen«) geht zurück auf Diogenes Laertius' (3. Jh. n. Chr.) Beschreibung des antiken Philosophen Potamon von Alexandria, der keiner der bekannten Philosophenschulen angehörte, sondern vielmehr aus allen dasjenige auswählte, was ihm selbst jeweils richtig erschien. Seit der Renaissance wurde die Bezeichnung Ek. dementsprechend zur Charakterisierung einer Methodik verwendet, die gemäß dem paulinischen Diktum »Prüft alles, das Gute behaltet!« (1. T…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Manierismus
(4,390 words)
1. EinleitungUnter M. versteht man in Kunst, Literatur und Musik allgemein die Charakteristik eines ausgesprochen kunstvollen bzw. künstlichen Stils, und speziell in der Kunstgeschichte eine Epoche, die zeitlich zwischen Renaissance und Barock angesiedelt wird. Die Begriffsprägung erfolgte in der Kunstwissenschaft im späten 18. Jh. in Ableitung von »Manier« (s. u. 2.1.); sie umfasst hier zeitlich die Periode zwischen etwa 1520/30 und 1590/1600, eine Phase vermeintlicher Verfallserscheinungen in bildender Kunst und Archi…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Parodie
(2,697 words)
1. Literatur 1.1. DefinitionSeit dem ersten Auftreten des Begriffs in der Antike (griech.
parōdίa, »Neben-/Gegengesang«; engl.
parody; franz.
parodie) ist die Bedeutung von P. in den europ. Literaturen uneinheitlich, und zwar sowohl im Hinblick auf das jeweilige Verhältnis zur Vorlage (affirmativ, spielerisch, kritisch) wie auch im Vergleich mit verwandten Schreibstrategien (Kontrafaktur, Travestie;
burlesque,
mock-epic;
pastiche usw.). Nachdem bis in die Frühe Nz. die Begriffsverwendung vorwiegend im Zusammenhang eines nicht-polemischen Konzeptes von
imitatio und
ae…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2021-07-29
Katholische Reform
(4,745 words)
1. BegrifflichkeitDie Reaktion auf die Reformation seitens der kath. Kirche (in der Reformationszeit meist Alte Kirche genannt) setzte erst allmählich ein. Um sie zu charakterisieren, hat die Geschichtswissenschaft unterschiedliche Begriffe entwickelt. Es gibt gegenwärtig allerdings keinen Terminus, der sowohl die Reformbemühungen innerhalb der kath. Kirche während des 16. Jh.s als auch den Versuch, das verlorene politisch-gesellschaftliche Terrain zurückzugewinnen, umfassend kennzeichnet. Konkurrierende Begriffe sind K. R., Gegenreformation (= G.), kath. Konfe…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Epoche
(3,297 words)
1. Geschichte 1.1. BegriffDas griech. Wort
epoch椃 (»das Anhalten«) meinte in der antiken Alltagssprache das Innehalten in der Rede oder in einer Bewegung, in der Astronomie das Zusammentreffen zweier Himmelskörper und in philosophischen Zusammenhängen den Verzicht darauf, ein Urteil zu fällen (Skepsis). In der Nz. dominierten zunächst die beiden letzten Bedeutungen. Einen histor. Sinn nahm der Begriff erst allmählich an. Bis ins 18. Jh. bezeichnete er dabei nicht einen bestimmten Zeitabschnitt, sondern das Ereignis, das diesen eröffnete. Noch 1771 konnte J. Ch. Gatterer in…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Plagiat
(1,370 words)
1. Begriff und ProblematikAls P. wird ein Werk verstanden, das sich unter bewusster Verschweigung der Quelle ganz oder teilweise auf das Werk eines anderen zurückführen lässt, sodass es als ›Anmaßung geistiger Urheberschaft‹ [2. 1152] definiert werden kann. Damit ist das P. von der Kryptomnesie (der unbewussten Übernahme von Angelesenem) und den Formen der Parodie und Montage geschieden, bei denen die Aufdeckung der Quelle(n) intendiert und für die Rezeption entscheidend ist. Wird bei der künstlerischen Fälschung Eigenes unter fremdem Namen veröffentlicht, so gibt das…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Hof
(8,596 words)
1. FunktionDer monarchische bzw. fürstliche H. war in der Nz. in ganz Europa zugleich ein politisches Machtzentrum und ein Mittelpunkt des sozialen Lebens der adligen Oberschicht (Adel). Von der höfischen (= höf.) Kultur und ihrem Lebensideal des Hofmannes ging eine prägende Kraft aus (Cortegiano; s. u. 5.1.), die vornehmlich auf die Adelskultur ausstrahlte, aber auch auf die städtischen Eliten der Metropolen und zeitweilig, etwa in Frankreich im 17. und frühen 18. Jh., auch auf die Kultur der Provinzstädte. Sprache und Umgangsformen des H. wurden zum Vorbild.Im hohen MA war d…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2019-11-19
Aufklärung
(13,283 words)
1. Begriff und DefinitionA. (im Deutschen 1691 erstmals belegt) und ihre europ. Parallelbegriffe
enlightenment,
lumières,
illuminismo,
ilustración bezeichnen die wirkungsmächtigste europ. Bildungsbewegung des 18. Jh.s und zugleich deren spezifisches Ziel: alle Autoritäten, Traditionen und Hierarchien am Maß einer neu definierten Vernunft kritisch zu prüfen und abzuschaffen, falls sie deren Gesetzen widersprechen sollten, die gesamte Lebenswelt nach diesen Gesetzen neu zu ordnen und möglichst viele Menschen fähig zu machen, kraft dieser Vernunft ein besseres, glüc…
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Enzyklopädie der Neuzeit Online
Date:
2021-06-18