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Gramineen

(206 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Unter den Kräutern ( herbae, ποιώδη) stellen die Gramineae oder Poaceae die Familie der Gräser (Glumifloren, πόαι bei Theophr. h. plant. 7,8,3) dar, von denen man in der Ant. aber Sauergräser der Cyperaceae und Juncaceae (Binsen; Byblos) nicht unterschied. Zu den echten G. gehören neben den das eigentliche Gras bildenden Wiesengräsern (ἄγρωστις, z.B. Theophr. h. plant. 1,6,7 u.ö.) und dem Getreide ( frumenta) 1. der Rohrkolben Arundo (δόναξ, κάλαμος u.a. bei Theophr. h. plant. 4,11,11 u.a.), bes. das Pfahlrohr Arundo donax L., welches seit …

Argemone

(113 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἀργεμώνη), bei Dioskurides 2,177 [1. 1.245 f.] = 2,208 [2.253], die nach der Verwendung ihres Milchsaftes (ὀπός) u. a. gegen Leukom (ἄργεμα) heißen soll, wird ebenso wie μήκων ῥοιάς bei Dioskurides 4,63 [1.2.217 f.] = 4,64 [2.397] und wie argemonia bei Plin. nat. 25,102 (medizinische Verwendung z. B. gegen Angina bei Plin. nat. 26,23) mit dem Keulenmohn Papaver argemone L. identifiziert, von anderen mit dem ähnlich blühenden Herbst-Adonis ( Adonis autumnalis L.; vgl. adonium Plin. nat. 21,60). Mohn Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 M. Wellmann (Hrs…

Byssos

(98 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (βύσσος). Pflanzliche und tierische Fasern, die zu weitgehend durchsichtigen Gewändern (βύσσινος, βύσσινον πέπλωμα) verarbeitet wurden. Dies sind vor allem wohl linum (λίνον, Lein, Flachs), später (offenbar schon bei Hdt. 2,86) Samenhaare der Baumwolle, vielleicht der aus Afrika eingeführten Asclepiadacee Gomphocarpus fruticosus, aber auch Fasern von Pilzen und Flechten. Auch die heute noch als B. bezeichneten Haftfasern im Meeresboden festsitzender Muscheln wie der großen mittelmeerischen Pinna nobilis waren Lieferanten für 3-8 cm lange Faser…

Equisetum

(125 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Vier verschiedene blattlose oder kleinblättige Pflanzengattungen tragen nach ihrer Wuchsform seit der Ant. die Bezeichnung equisetum, equisaeta, cauda equina bzw. caballina, ἱπποχαίτη oder ἵππουρις, Roß- oder Katzenschwanz. Dies gilt für Equisetum L. mit Hippochaete Milde, Schachtelhalm, Schaftheu oder Zinnkraut, für Ephedra L., ἔφεδρον oder ἵππουρις, den Rutenstrauch mit seinen nacktsamigen, z.T. kletternden Vertretern, ferner bei den Wasserpflanzen für die Armleuchteralge Chara, von C. Bauhin noch im 16. Jh. als E. foetidum bezeichnet, und schlie…

Far

(345 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Urspr. wohl “Korn” im Sinne von Getreide [1]. In gesch. Zeit zielte der Name aber speziell auf Speltweizen im Gegensatz zu Dreschweizen ( triticum). Synonyme sind ador und alicastrum, offenbar eine Abkürzung für f. adoreum. Plin. nat. 18,82 behauptet, daß sich die Anbaugebiete von far (Emmer) und ζειά/ zeiá (ζέα/ zéa) ausschließen. Nach Dion. Hal. ant. 2,25,2 sind jedoch beide Getreidearten ebenso wie die in Gallien, It. und anderswo angebaute arinca (ὄλυρα) identisch. Vom gegen Kälte sehr widerstandsfähigen (Plin. nat. 18,83, vgl. Colum. 2, 8,5) f. (= semen adoreu…

Alausa

(68 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Vom wahrscheinlich kelt. Baumnamen alausa, aliza oder alisa sind roman. und german. Namen für 2 Rosaceengattungen abgeleitet, nämlich die Mehl- und Elsbeere ( Sorbus aria und torminalis) und die Traubenkirsche oder Aletschbeere ( Prunus padus = Padus racemosa). Ob dazu auch ἄλιζα (Hesychios) gehört, das auch alnus (Erle) und populus (Pappel) bedeuten soll, ist fraglich. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography Bertoldi, in: Zschr. für Celtische Philol. 17, 1927.

Hund

(1,352 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] [1] als Tier (κύων, κυνίδιον, κυνίσκος, σκύλαξ, σκυλάκιον, canis, canicula, catellus). Hünemörder, Christian (Hamburg) [English version] A. Rassen Eines der ältesten, wahrscheinlich schon im Mesolithikum, an verschiedenen Stellen der Erde aus h. ausgestorbenen Wildhund-Arten gezüchtetes Haustier. Die Ableitung vom Goldschakal (Canis aureus) [2] ist heute wieder aufgegeben. Aus Knochenresten und Abbildungen können mehrere Frührassen, von denen die heutigen Rassen abzuleiten sind, erschlossen werden: 1. Canis familiaris Putjatini Studer, dingo-ähn…

Bimsstein

(90 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κίσ(σ)ηρις, pumex). Das weichere Eruptivgestein vulkanischer Ausbrüche bzw. poröser Tropfstein. Er wurde als Baustoff verwendet. In der Kosmetik diente er als Schabemittel zur Glättung der Haut (vgl. Plin. nat. 36, 154-156). Ein Pulver aus dreifach gebranntem B. half bei Augengeschwüren, wurde zur Zahnpflege und zum Abstoppen gärenden Weins (vgl. Dioskurides 5,108 [1. 78f.] = 5,124 [2. 534f.]) benutzt. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 M. Wellmann (Hrsg.), Pedanii Dioscurides de materia med., Bd. 3, 1914, Ndr. 1958 2 J. Berendes (Hrsg.),…

Minze

(281 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Für die von den Griechen nicht genau beschriebenen, angenehm riechenden Arten der Gattung Mentha (Fam. Labiatae) existieren die Namen μίνθη/ mínthē (Theophr. h. plant. 2,4,1), καλαμίνθη/ kalamínthē, σισύμβριον/ sisýmbrion, ἡδύσμον/ hēdýsmon (z.B. bei Theophr. ebd. 7,7,1), βλήχων/ blḗchōn bzw. γλήχων/ glḗchōn sowie bei den Römern menta, mentastrum, pule(g)ium und nepeta. Die Wasser-, Wald-, Polei- und Katzen-M. wurden in der Ant. angebaut, die offenbar spontan aus der Wasser-M. (M. aquatica) und der Grünen M. (M. spicata) entsta…

Aalraupe

(113 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] oder Quappe ( Lota lota L.), ein auf dem Grund lebender Süßwasserfisch aus der Dorschfamilie, von Plin. nat. 9,63 (wohl wegen seiner Gefräßigkeit) als mustela (Wiesel) bezeichnet und wegen seiner Leber als Leckerbissen aus dem Bodensee (lacus Brigantinus) geschätzt. Columella empfiehlt die avidae mustelae 8,17,8, hier wohl Seequappen [vgl. 1. 177 f.], als lohnenden Besatz für Fischteiche ( piscinae) an klippenreicher Küste. Deren ( mustelae marinae) Leber galt als Mittel gegen Epilepsie (Plin. nat. 32,112). Auson. Mos. 107 ff. beschreibt die …

Hippokampos

(297 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Ἱππόκαμπος, equus marinus). Das Seepferdchen, das Paus. 2,1,9 als ‘Pferd, welches von der Brust an einem Seeungeheuer (κῆτος) gleicht’ erklärt (vgl. Serv. georg. 4,387: im ersten Teil ein Pferd, im letzten in einen Fisch übergehend). Der H. ist nicht identisch mit dem von Plin. nat. 32,58 u.ö. als Heilmittel erwähnten gleichnamigen Mittelmeerfisch (z.B. dem gefleckten Seepferdchen, Hippocampus guttulatus [1. 138]). Lit. Erwähnungen sind selten (z.B. Strab. 8,7,2 [384]). Nach Ail. …

Grille

(104 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Unter dem Namen gryllus bei Plin. nat. 29, 138 ist wahrscheinlich eine Feld-G., Gryllus campestris, zu verstehen, welche (so Nigidius Figulus) rückwärts läuft, die Erde durchbohrt und nachts mit den Flügeln zirpt ( stridere). Eine solche (mit ihrer Erde ausgegrabene) G. helfe aufgestrichen gegen Ohrenschmerzen. Sie wird mit Hilfe einer an ein Haar gebundenen Ameise als Köder aus ihrer Erdhöhle herausgezogen [1. 132]. Diese Angaben überliefert Isid. orig. 12,3,8 dem MA. Ob mit dem flügellosen heuschreckenähnlichen Insekt trixalis bei Plin. nat. 30,49 eine…

Feige

(463 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] In Südeuropa ist die F. mindestens seit dem Neolithikum heimisch, wie Fruchtfunde aus Lerna, Argolis und aus der Bronzezeit am Mincio dokumentieren. Die ersten lit. Erwähnungen finden sich in der Odyssee (z.B. Hom. Od. 11,588; 12,103). Die F. wird durch zwei sommergrüne Arten der Gattung Ficus der Moraceae vertreten: (a) Ficus carica L. als ἐρινεός ( erineós), die Ziegen-F. als Wildform neben der συκῆ ( sykḗ), der kultivierten Eß-F., die durch eine männliche Pflanze ( caprificus) von (a) bestäubt wurde. (b) die Sykomore oder Maulbeer-F., Ficus sycomorus…

Papageifisch

(184 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (σκάρος/ skáros, lat. scarus). Der bis zu 49 cm lange farbige Scarus cretensis (= Sparisoma cretense) war nach Plin. nat. 9,62f. im 1. Jh.n.Chr. der von den Römern geschmacklich meistgeschätzte Seefisch, auch von griech. Dichtern (Athen. 7,319f-320c) beachtet. Als zoologische Besonderheit erwähnt Plinius seine ausschließlich pflanzliche Nahrung (φυκίον/ phykíon, Tang, bei Aristot. hist. an. 7(8),2,591a 14f.; herbae bei Plin. nat. 9,62) und - damit zusammenhängend - das angebliche Wiederkäuen (Aristot. hist. an. 7(8),2,591b 22: μηρυκάζειν/ mērykázein = r…

Alaternus

(91 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Unter lat. a. (Plin. nat. 16,108: mit Blättern zwischen Steineiche, Ilex, und Ölbaum, Oliva) werden immergrüne Bäume und Sträucher des Mittelmeergebietes mit Steinfrüchten (Plinius: ohne Frucht!) aus den Familien der Rhamnaceen ( bes. Rhamnus alaternus L., Kreuzdorn) und der Oleaceen ( Phillyrea media L. und angustifolia L.) verstanden. Zu Phillyrea scheint κήλαστρος ( celastrus) bei Theophr. h. plant. 1,9,3 zu gehören, da die Celastreengattung Celastrus L. am Mittelmeer fehlt. Hort [1] übers. die dort folgende φιλύκη mit a. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bi…

Eupatorium

(146 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (εὐπατόριος, Dioskurides 4,41; [1. 198f.] bzw. [2. 386]; eupatoria, Plin. nat. 25,65). Diese Rosacee Agrimonia eupatoria L., der Odermennig, mit gelben Blütenständen (vgl. [3. Abb. 222]), war bei Dioskurides ein geschätztes Mittel gegen Dysenterie (Ruhr), Leberleiden und Schlangenbisse. Die Ableitung der Namensvariante hepatoria vom Leberleiden [4] (sowie der synonymen Bezeichnng ἡπατῖτις in der recensio Vindobonensis des Dioskurides) findet keine Stütze bei Plinius; die Zuweisung von regia auctoritas an die Pflanze spielt auf die angebliche…

Hecht

(159 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Dieser mitteleurop. Raubfisch (Esox lucius L.) mit reich bezahntem breiten Maul war den Griechen unbekannt. Auson. Mos. 120-124 dagegen erwähnt den H. ( lucius) als in Teichen zw. Algen lauernden Feind der Frösche, der in der Küche nicht geschätzt werde. Der griech. Arzt Anthimos [1] (De observatione ciborum 40; [1. 18]) teilt dagegen ein german. Kochrezept mit. Bei Thomas von Cantimpré 7,48 [2. 264f.] wird er nach einer zeitgenössischen Quelle des 13. Jh. ( Liber rerum, vgl. Alexander Neckam 2,32 [3. 147]) mit dem lupus marinus identifiziert und als bes. gra…

Assel

(377 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ὄνος, πολύπους, ὀνίσκος, κούβαρις, κύαμος, τύλον, centi-, mille- (oder mili-) und multipedium). Die zu den Krebstieren gehörende Mauer-, Keller- oder Rollassel (schon Soph. fr.363 N2), bei Aristot. hist. an. 5,31,557a 24f. (Ähnlichkeit von Fischläusen mit vielfüßigen ὄνοι), Dioskurides 2,35 [1. 1. 133] (vielfüßige, sich bei Berührung zusammenrollende ὄνοι unter Wasserbehältern helfen z.B. bei Gelbsucht und als Bestandteil einer Injektion bei Mittelohrentzündung) = 2,37 [2. 164f.] (hier κουβαρίδες) = Pl…

Meise

(139 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (αἰγίθαλ(λ)ος/ aigíthal(l)os, αἰγιθάλος/ aigithálos; lat. vitiparra). Die Singvogelfamilie der Paridae, von der Aristot. hist. an. 7(8),3,592b 17-21 drei würmerfressende (σκωληκοφάγα/ skōlēkophága) Arten mit vielen Eiern (8(9),15,616b 2f.) als Feinde der Bienen (8(9),40,626a 8; Ail. nat. 1,58) unterscheidet: 1. die Kohl-M. (Parus maior) von Finkengröße (σπιζίτης/ spizítēs), 2. eine mittelgroße M. mit langem Schwanz (ὀρεινός/ oreinós), vielleicht die Schwanz-M. (Aegithalos caudatus), und 3. eine unbestimmbare kleine ohne bes. Namen, …

Camara

(108 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (καμάρα), richtige Lesart für camera, verwandt mit camurus (“gekrümmt”). Bezeichnung für die Wölbung eines Zimmers oder einer Barke bzw. das Schiff selbst. Dieser Typ von Barken mit einwärts geneigten Seitenwänden und mit einem runden Bauch, mit dem man im Kreis und in beide Richtungen fahren konnte, wurde an der NO-Küste des Schwarzen Meeres vor allem für Piraterie verwendet (Strab. 11,2,12, 495f.; Tac. hist. 3,47,3). Die Seitenwände konnten bei hohem Seegang so erhöht werden, daß sie …

Mücke

(390 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἡ ἐμπίς/ empís, ὁ κώνωψ/ kṓnōps, Deminutiv κωνώπιον/ kōnṓpion, lat. culex, culicellus, culiculus; conops: Dioscurides Longobardus 3,23) ist die allg. Bezeichnung für summende und durch Blutsaugen lästige Insekten. Aristoteles schildert hist. an. 5,19,551b 27-552a 8 und 1,1,487b 3-5 (so [1]) offenbar mit der Verwandlung der empís die Entwicklung einer Zuck-M. der Gattung Chironomus. Die der Bestäubung der Feigen dienenden culices ficarii sind die Wespen der Art Blastophaga psenes (Plin. nat. 11,118; 15,80 und 17,255). Gewöhnlich ist die G…

Gemse

(112 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] ( rubicapra). Wie die Steinböcke ( ibex) lebt die zu der Rinderfamilie gehörige G. in den Alpen (Plin. nat. 8,214). Ihre Hörner sind rückwärts gebogen ( cornua in dorsum adunca) im Gegensatz zu den nach vorne gerichteten der dammae (Gazellen; Plin. nat. 11,124, vielleicht aus eigener Anschauung). Für die angebliche Heilung von Schwindsucht durch in gleichem Verhältnis mit Milch gemischtes G.-Fett beruft sich Plin. nat. 28,231 jedoch auf einen Autor, der möglicherweise G. mit Wildziegen verwechselte. Diese Verwechslun…

Aal

(269 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἔγχελυς, anguilla), kaum vom Meer-A. (γόγγρος, conger/congrus) unterschieden. In der Ilias (21,203; 353) als Wassertier den Fischen entgegengesetzt. Lebens- und Verhaltensweisen sind dem Aristoteles gut bekannt (hist. an. 8,2,591 b 30-592 a 24; 1,5,489 b 26 f.; 2,13,504 b 30 f.; part. an. 4,13,696 a 3 f.: nur 2 Flossen). Theophr. fr. 171,4 führt die Fähigkeit zum Landleben auf kleine Kiemen und geringen Wasserbedarf zurück und glaubt (fr. 171,9) wie Plin. nat. 9,160 an ungeschlechtlic…

Artischocke

(162 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Der über spanisch “alcarchofa”, it. “articiocco, carciofo” von arab. “al-haršūf” abgeleitete Name bezeichnet die im Mittelmeergebiet wegen ihrer eßbaren Hüllschuppen viel angebaute Cynara scolymus L., eine Unterart der als Blattgemüse noch früher kultivierten Cynara cardunculus L. (it. “cardoncello”). Sie ist wohl identisch mit der σκόλυμος bei Hes.erg. 582ff. und Alk. fr.94 D. (zit. bei Plin.nat. 22,86f.), Theophr. h. plant.6,4,7 (eßbare Wurzel; vgl. Plin.nat. 21,96), Dioskurides 3,14 [1. 2. 21 = 2. 271] (Wurzel …

Fliege

(479 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Unter der von Aristoteles zu den Zweiflüglern (δίπτερα) gerechneten μυῖα (μῦα, musca) wurde nicht nur die Stuben-F., sondern auch die Bremse oder Blinde F. (auch κυνόμυια) und die Schmeiß-F. verstanden. Bei Aristoteles, Plinius und Lukianos ( Muscae Encomium = ‘Lob der F.) ist meistens die Stuben-F. gemeint, aber auch der Stachel der Bremse (Aristot. hist. an. 1,5,490a 20; 4,7,532a 21; Plin. nat. 11,100; Lukian. Muscae Encomium 6) sowie das Summen im Flug (Aristot. hist. an. 4,9,535 b 9-11; Plin. nat. 11,266) werden…

Africus ventus

(131 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Lat. Bezeichnung für den Wind Λίψ oder νότος, der von SW aus Afrika (Libyen) nach Südeuropa weht. Bei Plin. nat. 2,119 wird der von Sen. nat. 5,16,5 und Hor. carm. 1,3,12; 3,29,57; epod. 16,22 und Verg. Aen. 1,85 f. als wild und stürmisch charakterisierte A. auf der astronomischen Strichrose (vgl. Vitr. 1,6,10 bzw. 12) mit insgesamt 15 Winden als Westsüdwest zwischen dem Westwind Favonius und der Südsüdwest Austroafricus (Λιβόνοτος) angesetzt. Bei Hor. carm. 3,23,5 heißt er pestilens. Nach Isid. nat. 37,4 bringt er Regen und Gewitter. Auf Denkmälern röm.…

Mullus

(398 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die als Speise beliebten Arten Streifen- (Mullus surmuletus) und Meerbarbe (Rotbart, M. barbatus) hießen τρίγλη/ tríglē bzw. lat. m. (nach einem Seefisch μύλλος/ mýllos: [1]). Erwähnt werden die rote Färbung (Sen. nat. 3,18; Opp. hal. 1,130; Athen. 4,135b und 7,325e), die Bartfäden an der Unterlippe (Plin. nat. 9,64; Cic. parad. 5,38: barbatulus; Cic. Att. 2,1,7; Varro rust. 3,17,7: barbatus) sowie die sogar vor Wasserleichen (Ail. nat. 2,41; Opp. hal. 3,432-442) nicht zurückschreckende Gefräßigkeit (Aristot. hist. an. 7(8), 2,591a 12f.…

Eppich

(171 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Damit wurden Doldenpflanzen mit großen, glänzenden und zum Kranzbinden geeigneten Blättern aus der Familie der Araliaceae, nämlich der dem Dionysos/Bacchus heilige Efeu (κισσός, ἕλιξ, hedera), und mehrere Umbelliferen bezeichnet. Gemeint sind v.a. folgende Gewürzkräuter: 1) Sellerie ( apium graveolens L.), als σέλινον ( sélinon) schon bei Hom. Il. 2,776 und Od. 5,72 erwähnt; als Garten-Sellerie, σέλινον κηπαῖον ( sélinon kḗpaíon), wird E. bei Dioskurides mit kühlender, schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkung angeführt (3,64 [1…

Flamingo

(153 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Phoenicopterus ruber L., φοινικόπτερος, phoenicopterus). Nach seinen z.T. scharlachroten Flügeln benannter Schreitvogel, unverwechselbarer, scheuer Brutvogel in Nordafrika und Südasien, heute auch in der Camargue (Südfrankreich). Als seltener Import wurde er zuerst von Aristophanes (Av. 270ff.) und auch von Kratinos (fr. 114 Kock = 108 Edmonds) erwähnt. Die Beobachtung gewaltiger Flüge durch den Alexanderhistoriker Kleitarchos (FGrH 137 F 21) findet sich als Reflex (ohne den F. expl…

Leucrocota

(155 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Möglichweise ist dieses Mischwesen (Größe eines Esels, Beine eines Hirsches, Dachskopf mit einer bis zu den Ohren aufgesperrten Schnauze und einem durchgängigen Knochen an Stelle der Zähne, Löwenähnlichkeit an Hals, Brust und Schwanz, zweigeteilten Hufen, Imitationsfähigkeit der menschlichen Stimme) in Äthiopien bei Plin. nat. 8,72f. und Solin. 52,34 als Schabrackenhyäne (Hyaena brunnea) [1. 154] zu deuten. Wahrscheinlich ist es aber doch ein Fabeltier, das durch die gen. Quellen und Honorius Augustodunensis 1,12 ( Ceucocrota) [2. 54] und Jakob von V…

Melone

(225 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Pflanze aus der Familie der Gurkengewächse (Cucurbitaceae) mit zwei Arten, der länglichen goldgelben Honig-M. (Cucumis melo L.) und der rundlichen Wasser-M. (Citrullus vulgaris Schrad.) mit rötlichem Fruchtfleisch. Ihre frühe Kultur in Ägypten und Griechenland steht fest. Die griech. Zeugnisse bieten jedoch, abgesehen von den eher beiläufigen Beschreibungen, wechselnde Namen (πέπων/ pépōn, σίκυος πέπων/ síkyos pépōn, σικύα/ sikýa). Nach Plinius (nat. 19,67) soll die von ihm als Gurke bezeichnete goldgelbe ( aureus) Honig-M. melopepo zuerst in Campani…

Argestes

(101 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Ἀργεστής). Der Nordwestwind, z. B. bei Aristot. meteor. 2,6,364a 14, der auf der astronomischen Windrose als mittlerer Wind zwischen dem Nord- und Westwind (ζέφυρος) in den Sonnenuntergangspunkt der Sommersonnenwende gesetzt wird. Er galt als kräftig, kühl, aufheiternd und trocken. Andere Namen: Skiron in Attika, bei den gr. Sizilienfahrern Iapyx und an der ital. Westküste Κερκίας. Bei Plin. nat. 2,119, Vitr. 1,6,1 und Sen. nat. 5,16,5 heißt er Corus. Aristot. Ανέμων θέσεις, 973b 13-15 gibt für den Ἰάπυξ die Lokalnamen Σκυλητῖνος, Φρυγίας und Φαραγγίτης an. Hün…

Disteln

(139 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Mit Stacheln versehene Kräuter der Compositen-Abteilung Cynareae mit etwa 70 Arten in 15 Gattungen. Verschiedene Arten werden von Theophr. h. plant. 6,4,3-11 (= Plin. nat. 21,94-97) unter Namen wie ἄκανθα oder κάκτος (lat. carduus bzw. cactus) behandelt, darunter die Artischocke ( Cynara). Dioskurides 3,12 ([1. 19f.] bzw. [2. 270f.]) empfiehlt die Wurzel einer weißen D. u.a. zu Einnahme gegen Blutspucken und Leibschmerzen. Auch z.T. ähnliche Pflanzen anderer Familien wie Umbelliferen ( Eryngium u.a.), Acanthaceen (Akanthos) und Dipsaceen zählen da…

Ahorn

(106 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] ( acer). Die meisten europ. Namen der je nach Artbegrenzung 100-200 Arten umfassenden Laubholzgattung Acer L., wozu u. a. griech. ἄκαστος, lat. acer und ornus gehören, gehen auf einen idg. Baumnamen mit a, nicht auf adjekt. acer mit ā zurück. Außer den mitteleurop. Acer pseudoplatanus L. (Berg-A.), platanoides L. (Spitz-A.) und campestre L. (Feld-A., Maßholder) gibt es in Südeuropa u. a. Acer opalus Mill., monspessulanum L. und orientale L. Da man zu den A. auch Laubbäume anderer Familien gerechnet hat, bleibt unklar, worauf sich griech. ἄκαστος …

Geier

(525 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (γύψ; voltur bzw. vultur, voltur[i]us, abgeleitet von vellere, rupfen, bzw. etr. Ursprungs). Aristoteles kennt nur den kleinen, hellen Schmutz-G. (Neophron percnopterus) und den bedeutend größeren, eher aschgrauen Mönchs-G. (Aegypius monachus) (hist. an. 7(8),3,592b 6-8). Αἰγυπιός ( aigypiós) bezeichnet bei ihm jedoch den in der Verwandtschaft zw. Adler und G. stehenden (Ail. nat. 2,46) Lämmer-G. (Aristot. hist. an. 8(9),1,610a 1). Der perknópteros (hist. an. 8(9),32,618b 31-619a 3) könnte mit seinem Spitznamen oreipélargos (schwarz-weißes Gefieder…

Möhre

(183 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Das in Europa wildwachsende zweijährige Gemüse Daucus carota L. aus der Familie der Umbelliferen nannte man σταφυλῖνος ( staphylínos), καρωτόν ( karōtón), δαῦκον ( daúkon: Theophr. h. plant. 9,15,5), lat. pastinaca, daucus. Durch Kultivierung wurde die urspr. trockene und holzige Wurzel wohlschmeckend, nahrhaft und süß. Dioskurides (3,52,1 Wellmann und Berendes) beschreibt die eine purpurfarbene Schmuckblüte der staphylínos ágrios in der Mitte der sonst weißen Blütendolde und empfiehlt (vgl. Plin. nat. 20,30f.) den Samen getrunken zur …

Nelke

(171 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Da wir keinen ant. Namen kennen, ist nicht zu klären, ob die N. im Alt. vorkam. Möglicherweise ist sie mit der Bezeichnung Διὸς ἄνθος/ Diós ánthos, “Zeusblume” lat. Iovis flos gemeint, von der sich auch der mod. Gattungsname Dianthus ableitet. Immerhin gelten von den 65 in Griechenland wachsenden Vertretern der 120 wilden europ. N.-Arten 20 als endemisch [1. 81]. Archäologen erblicken in der strauchartigen kretischen N. Dianthus arboreus das Vorbild für Waldmalereien im Palast von Knosos. Da Zeus auf Kreta g…

Bolbos

(178 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (βολβός, bulbus). Name für unterirdische Speicherwurzeln wie Zwiebeln und Knollen verschiedener Pflanzen, vor allem der Allium-Arten (vgl. Dioskurides 2,214ff. = 2,178-182 [2. 232-235]) (Lauch, πράσον), nämlich Allium cepa (Küchenzwiebel, κρόμμυον), Allium scorodoprasum (Knoblauch, σκόροδον) und Allium schoenoprasum (Schnittlauch, σχοινόπρασον). Das Zauberkraut μῶλυ der Odyssee, dessen Blätter Theophr. h. plant. 9,15,7 mit der σκίλλα (Meerzwiebel, Urginea maritima) vergleicht, gehört zu den breitblättrigen Allium-Arten, ebenso wie d…

Granit

(132 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Dieses weitverbreitete Urgestein aus dem Erdinnern erhielt seinen Namen erst in der Moderne durch die Ableitung von ital. “granito” (von lat. granum, “Korn”). Die Griechen bildeten ihre Bezeichnung lithotomíai Thēbaikṓn nach der Herkunft aus Steinbrüchen im ägypt. Theben (Theophr. lap. 6 [1. 58]; nach Plin. nat. 36,63 für die Herstellung von kleinen Handmörsern, coticulae, geeignet). Nach Hdt. 2,127 besteht die unterste Schicht der Chefren-Pyramide aus G. Damit konkurrierten wegen der Buntheit des G. πυρροποίκιλος ( pyrrhopoecilos, Plin. nat. 36,63), σ…

Hippomanes

(43 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἱππομανές). Von Dioskurides 2,173 Wellmann = 2,204 Berendes mit dem Kapernstrauch (κάππαρις) identifizierte Pflanze, deren Frucht u.a. als harntreibend galt. H. machte laut Theokr. 2,48f. und Serv. georg. 3,280 Thilo in Arkadien Stuten und Fohlen toll. Hünemörder, Christian (Hamburg)

Buchsbaum

(138 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Mehrere immergrüne Sträucher bilden die Gattung Buxus (πύξος), darunter zählt der in den Macchien Südeuropas (am Olymp bis 2200 m) verbreitete Buxus sempervirens (vgl. Theophr. h. plant. 1,5,4 u.ö.). Er ist, wie auch die Zypresse ( Cupressus sempervirens) und Eibe ( Taxus) eine seit der Ant. beliebte Friedhofspflanze. Das harte Holz diente zu Schnitzereien: hieraus wurden z.B. die danach benannten Büchsen (πυξίς), etwa für Medikamente (Dioskurides praef. 9 [1. I.5; = 2. 21] hergestellt, sowie das Apollonbild von Olympia, Käseformen ( buxeae formae bei Colum. …

Chrysophrys

(127 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (χρυσόφρυς oder χρυσωπός bei Plut. soll. anim. 26,977f), aurata, Goldbrasse, die echte Dorade. Der maximal 60 cm große beliebte Speisefisch wird oft in Komödien erwähnt (Athen. 7,328a-b) und häufig abgebildet (Keller II, Abb. 120,124 und 147). Nach Aristoteles lebt er im Meer in Landnähe (hist. an. 8,13,598a10), laicht in Flüssen, hält im Sommer Dauerschlaf (Plin. nat. 9,58: 60 Tage), frißt Fleisch und wird mit dem Dreizack harpuniert oder im Schlaf gefangen. Die Römer hielten ihn in Zuc…

Krähe

(514 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae) wurden in der Ant. sieben Arten unterschieden: 1. der Kolkrabe (κόραξ/ kórax, lat. corvus; Corvus corax L.); 2. die Raben- und Nebel-K. (κορώνη/ korṓnē, lat. cornix, cornicula; C. corone L. und C. cornix L.) und wahrscheinlich auch die gesellig nistende Saat-K. (C. frugilegus L.); 3. die Dohle (κολοιός/ koloiós, βωμωλόχος/ bōmōlóchos, lat. monedula oder graculus; Coloeus monedula); 4. der Eichelhäher (κίσσα/ kíssa, κίττα/ kítta, lat. pica; Garrulus glandarius); 5. die sprachlich nicht von Nr. 4 unterschieden…

Aprikose

(177 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die A. ( Armeniaca vulgaris Lam. = Prunus armeniaca L.) stammt von einer in Ost- und Mittelasien mit 8-9 Arten vertretenen Kernobstgattung, die man wie Pfirsich und Mandel oft nur (wie Plin. nat. 15,41- 43) als Untergattung von Prunus ansieht. In ihrer chinesischen Heimat wird sie mindestens seit dem 3. vorchristl. Jh. kultiviert. Über Armenien gelangte der frühblühende Baum (Plin. nat. 16,103) durch den Feldzug 63 n. Chr. nach Griechenland und Italien und hieß daher μῆλον ἀρμενιακόν, malum Armeniacum (Isid. orig. 17,7,7), Armenia(ca). Dioskurides 1,115 [1.1.1…

Domestikation

(551 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Darunter versteht man die vom Menschen durchgeführte zielgerichtete, allmähliche Umwandlung von Wildtierarten in Haustiere. Auf Grund biologischer Voraussetzungen waren von den wildlebenden Säugetieren der Eis- und Nacheiszeit nur wenige für die D. geeignet. Nur 5 von 19 Säugetier-Ordnungen stellen Haustiere, nämlich die Lagomorpha (Kaninchen), Rodentia (Meerschweinchen), Carnivora (Hund, Katze, Frettchen), Perissodactyla (Pferd, Esel) und die Artiodactyla (Schwein, Schaf, Ziege, Rind, Kamel, Lama). Haustiere bilden aber keine eigene…

Cedrus

(207 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κέδρος, Zeder). Die immergrüne Coniferengattung war in der Kreidezeit und im Tertiär weit über die Nordhalbkugel verbreitet, starb dort jedoch in der vorletzten Eiszeit weitgehend aus. Sie wächst nur noch in verwandten Arten im Himalaya ( C. deodara), im Libanon (nur noch etwa 400 Bäume) und Kleinasien ( C. libani = libanotica, im Taurus und Antitaurus), auf Zypern ( C. brevifolia) und im Atlas (bis 2700 m, C. atlantica). Das aromatische und dauerhafte Zedernholz wurde schon von ca. 2750 v.Chr. an vom Taurus und Libanon nach Ägypten exportiert. …

Rentier

(199 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Rangifer tarandus, ὁ τάρανδος/ tárandos, lat. tarand(r)us; parandrus: Solin. 30,25, dort [?] nach Äthiopien versetzt!). Das in der Eiszeit bis nach Nord-It. und Südfrankreich verbreitete hirschartige Tier kannten die Griechen nur aus dem Land der Skythen aufgrund glaubhafter Berichte bei Theophr. fr. 172,2-3; Ps.-Aristot. mir. 30,832b 7-16 und Aristot. fr. 317 (Antigonus Carystius 25) sowie Plin. nat. 8,123-124. Ein märchenhaftes Motiv in diesen Quellen wie auch bei Solin. 30,25 (dessen Ber. über den pirander im MA u. a. von Thomas von Cantimpré 4,88…

Möwe

(295 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die unterschiedlichen ant. Namen erlauben keine sichere Zuordnung zu bestimmten Arten. Immerhin bietet Plin. nat. 10,91 in Anlehnung an Aristot. hist. an. 5,9,542b 17 gavia als lat. Entsprechung zu λάρος/ láros (λαρίς/ larís) und mergus zu αἴθυα/ aíthya ( mergulus, mergunculus mit der Etym. bei Varro ling. 5,78: ‘weil er durch in das Wasser Tauchen seine Nahrung fängt’). Da die Gewohnheit zu tauchen aber viel charakteristischer für die Familie der Lappentaucher mit ebenfalls mehreren Arten ist, könnten diese sowohl bei…

Rose

(353 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (griech. τὸ ῥόδον/ rhódon, lat. rosa). Die durch ihre Blüte berühmte und nach Hehn [1. 253 f.] aus Medien eingeführte Pflanze erwähnt als erster der homerische Hymnus auf Demeter (Hom. h. 2,6) und - mit ihrer purpurroten Farbe - Pind. I. 3/4,36b. Nach Hdt. 8,138 (vgl. Nik. bei Athen. 15,683a-b) wuchsen die berühmten 60blütenblättrigen duftenden Rosen in den sog. “Gärten des Midas” in Makedonien zur Zeit des Königs Perdikkas [1]. Theophrast (h. plant. 6,6,4) kennt eine gefüllte, angebl…

Rizinus

(243 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (σιλλικύπριον/ sillikýprion, κίκι/ kíki, κρότων/ krótōn, lat. ricinus, was jedoch auch ein Name für eine Läuseart ist, z. B. bei Colum. 6,2,6 und 7,13,1), die Euphorbiacee Wunderbaum oder Christuspalme (Ricinus communis), aus Afrika stammend. Sie wuchs in Griechenland wild, wurde aber in Äg. in mehreren Sorten an den Ufern der Gewässer angebaut (vgl. Diod. 1,34,11). Von Hdt. 2,94 erfahren wir die Gewinnung des für Lampen geeigneten, aber unangenehm riechenden Öls durch kaltes Auspressen der zerschlagenen Frucht des kíki oder durch Rösten und Kochen (unter…

Opobalsamon

(178 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ὀποβάλσαμον/ opobálsamon, lat. balsamum, eigentlich der Balsamsaft, bzw. βάλσαμον/ bálsamon) hieß der durch sein kostbares Harz berühmte Balsambaum Commiphora opobalsamum, den die Griechen nur von den Plantagen in Syrien (bei Jericho und En Gedi) kannten. Tatsächliches Herkunftsland ist aber SW-Arabien und Somalia. Theophrast beschreibt die Pflanze für Syrien (Theophr. h. plant. 9,6,1-4) und die behutsame Gewinnung des wohlriechenden Harzes, das er nicht in reinem Zustand kennt (ebd. 9,1…

Pfeffer

(215 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (τὸ πέπερι, lat. piper) heißt bei Hippokr. gynaicia 1,81 (vgl. Hippokr. epidemiai 4,40; 5,67; 6,6,13; 7,64) die aus Indien eingeführte kostbare Gewürzpflanze Piper mit zwei Arten (P. album und nigrum). Die ungenügenden Beschreibungen bei Theophr. h. plant. 9,20,1, (zit. bei Athen. 2,66e), Dioskurides (2,159 Wellmann = 2,188 Berendes) und Plin. nat. 12,26f. verraten, daß die Samenkörner beim sogenannten P. longum in kleinen Schoten wachsen, was man auf den in Afrika verbreiteten Mohr…

Helenion

(178 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἑλένιον, helenium). Der Name ist laut Plin. nat. 21,59 und 159 von den Tränen der Helena (etwas anders Ail. nat. 9,21) abgeleitet. Röm. Autoren meinten mit der (h)enula oder inula im allg. den Alant (Inula helenium L.), eine große in Westasien und Osteuropa wachsende Composite. Sie wurde seit der Spätant. als Heilpflanze in Gärten kultiviert (vgl. Colum. 11,3,17 und 35). Bes. die bittere Wurzel (Beschreibung des Einmachens mit süßen Zusätzen: Colum. 12,48,1-5; Plin. nat. 19,91; Hor. sat. 2,8,51) sollte (Dio…

Quitte

(194 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die Gleichsetzung der “kydonischen Äpfel” (μῆλα κυδώνια/ mḗla kydṓnia) oder der lat. mala cotonea - it. cotogna bezeichnet die Q. - mit der Q. (Cydonia oblonga) ist zumindest zweifelhaft. Die in den Beschreibungen seit Alkman (fr. 90 Bergk) und Stesichoros (fr. 27 Bergk) genannten Merkmale der Früchte (Wohlgeruch, Eignung zur Herstellung von Konfitüren und der Vergleich ihrer runden Form mit weiblichen Brüsten) können sich auch auf andere Apfelsorten beziehen. Auch die Vorschrift des Solon (Plut…

Ocker

(220 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ὤχρα/ ṓchra, lat. ochra, sil: Plin. nat. 33,158), verwitterte tonhaltige Eisenoxidverbindung, bildete die wichtigste braun-gelbe, manchmal wie Ochsenblut aussehende Malfarbe der Antike. O. wurde in vier Sorten verbreitet (Plin. nat. 33,158-160), wovon die beste nach Erschöpfung der Silbergruben von Laureion in Attika (vgl. Vitr. 7,7,1) nicht mehr zur Verfügung stand. Die marmorhaltige, körnige zweitbeste Sorte, die der Ätzung durch gebrannten Kalk widerstand, diente als Wandfarbe (V…

Myrrhe

(219 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (μύρρα/ mýrra, σμύρνα/ smýrna oder σμύρνη/ smýrnē als Lehnwort aus dem Semit.; lat. murra, murrha, myrrha). Das aus Südarabien, Erythraea und Nordabessinien importierte aromatische Harz des in 300 bis 2000 m Höhe wachsenden echten M.-Baumes Commifera abyssinica Endl. gewinnt man aus Wundstellen der jüngeren Zweige. Bei Erhitzen verströmt es einen seit jeher bei den Völkern im südöstl. Mittelmeerraum beliebten Wohlgeruch (vgl. u.a. Spr 7,17; HL 1,12 u.ö.; Mt 2,11). Theophr. h. plant. 9,4,2-9 bie…

Mistel

(289 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἰξία/ ixía und ἰξός/ ixós, gleichzeitig Name für den Vogelleim aus den M.-Beeren, auch στελίς/ stelís und ὑφέαρ/ hyphéar in griech. Dialekten, lat. viscus bzw. viscum). Theophrast (h. plant. 3,7,6 und 3,16,19) kennt von beiden Arten aus der Familie der Loranthaceen als ixía nur die sommergrüne Echte Eichen-M. oder Riemenblume (Loranthus europaeus L.). Als hyphéar unterscheidet er dort von ihr die immergrüne Weiße oder Nordische M. (Viscum album L.) mit weißen Beeren, die u.a. auf Apfel- und Nadelbäumen (vgl. Theophr. h. plant. 2,17…

Granatapfel, Granatapfelbaum

(252 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die Art Punica granatum L. (ῥόα, σίδη, malum punicum oder granatum, ihre κύτινος genannten Blüten finden sich als Lehnwort bei Plin. nat. 23,110ff. mit sonderbarer Heilwirkung) wächst im Vorderen Orient von Kurdistan bis Afghanistan wild. In Ägypten ist sie mindestens seit der 16. Dynastie (um 1600 v.Chr.) und in Südeuropa seit der Jungsteinzeit wahrscheinlich durch die Phoiniker eingebürgert. Dafür spricht, daß der G. als Fruchtbarkeitssymbol (aufgrund der vielen Samen im saftigen Fruchtf…

Hummer

(157 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Diese edle Krebsart (Homarus vulgaris) gehörte nach Aristoteles (hist. an. 1,6,490b 12) unter dem Namen ἀστακός/ astakós (nach Frisk “mit Knochen versehen”) zu den Weichschalern (μαλακόστρακα), nach Ailianos (nat. 9,6) aber zu den Schaltieren (ὀστρακόδερμα). Seine präzise Beschreibung (schwarze Sprenkelung auf weißem Grunde, acht Füße, große Scheren mit Zähnen darauf, aus verschiedenen Teilen zusammengesetzter Schwanz) bei Aristot. hist. an. 4,2,526a 11-b 18 ermöglicht die Bestimmung. Man findet…

Kirschbaum

(203 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κέρασος, lat. cerasus mit ungeklärter Etym., da der Name der Stadt Kerasos anders als bei Isid. orig. 17,7,16 von dem K. abgeleitet ist; die Kirschen heißen κεράσια, lat. cerasia). Den Wild-K. gab es in Europa mindestens seit der mittleren Steinzeit [1. 112]. Die veredelte Süßkirsche führte 74 v.Chr. Licinius Lucullus vom Schwarzen Meer nach It. ein (Plin. nat. 15,102ff.). Sie verbreitete sich schnell bis nach Britannien. Plinius kennt bereits mehrere, h. kaum mehr bestimmbare Sorten (Plin. nat. 15,102ff.,…

Käfer

(703 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Von der Ordnung der K., deren Namen κολεόπτερα/ koleóptera Aristoteles (hist. an. 1,5,490a 13-15 und 4,7,552a 22f.) davon ableitet, daß sie ihre Flügel unter einer Decke (ἔλυτρον, élytron; crusta: Plin. nat. 11,97) haben, wurden nur wenige Arten unterschieden. Volkstümlich hießen sie κάνθαροι, kántharoi, lat. scarabaei. Sie bilden sich aus Larven (κάμπαι, Aristot. hist. an. 5,19,551b 24) oder Würmern (σκώληκες, 5,19,552b 3, lat. vermes). Die wichtigsten der durch näherere Angaben über sie wahrscheinlich identifizierten 112 Arten sind folgende: A. Lauf-K.:

Kranich

(324 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Γέρανος ( géranos), lat. grus oder gruis, ist der gewöhnliche K. (Grus grus); die grus Balearica bei Plin. nat. 11,122 ist hingegen der Jungfern-K. (Grus virgo [1. 131f.]; vgl. auch 10,135 grues minores oder vipiones). Charakteristisch sind die langen Beine (Lucil. 168). Sein Frühjahrs- und Herbstzug wurde im Mittelmeerraum stark beachtet, da er das Gebiet überfliegt, dort aber nicht brütet (Hom. Il. 2,460; Aristot. hist. an. 8(9),10,614b 18-26; Plut. Lucullus 39,5; Keilformation bei Cic. nat. deor. 2,49; Mart. …

Auerochs

(160 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Urus (οὖρος bei Hadrianos in Anth. Pal. 6,332,3). Das ausgestorbene Wildrind bos primigenius, wurde zuerst von Caes.Gall. 6,28 (interpoliert) für die Hercynia silva beschrieben (Abb. bei [1. 1,342]). Von Plin.nat. 8,38 [2. 55f.] durch Kraft und Schnelligkeit ausdrücklich vom Bison oder Wisent und vom Büffel unterschieden, nennt ihn Hdt. 7,126 als erster für Makedonien. Er kam in Germanien, den Berggebieten Galliens und an der unteren Donau vor. Die großen Hörner als nach Caesar [3. 137f.] ge…

Kuckuck

(288 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κόκκυξ/ kókkyx, seit Hes. erg. 486; Suda s.v. κοῦκκος/ kúkkos, lat. cucul(l)us zuerst bei Plaut. Trin. 245, dann bei Plin. nat. 18,249; 28,156 und 30,85; coccyx: Plin. nat. 10,25), der bekannte Brutschmarotzer und in Griechenland früh erscheinende (Dionysios, Ixeutika 1,13, [1. 11]) Zugvogel. Der namengebende Ruf (Verbum: κοκκύζειν/ kokkýzein, Hes. l.c.) war ebenso auffallend wie die Ablage des Eis (selten sind es zwei) in die Nester verschiedener Kleinvögel (bei Aristot. hist. an. 6,7,564a 2 der ὑπολαΐς/ hypolaḯs, wahrscheinlich einer Grasmücke). Aris…

Ammoniacum

(88 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἀμμωνιακόν). Nach Dioskurides 3,84 [1.2.100 ff.] = 3,88 [2.322 f.] Bezeichnung für ein pflanzliches Gummiharz (vgl. Plin. nat. 12,107) von dem Doldengewächs Ferula tingitana L. aus Libyen, das erwärmende, krampflösende und sogar abtreibende Kraft haben soll. Bei anderen Autoren ist es auch ein Steinsalz aus gleicher Gegend mit adstringierender und reinigender Wirkung. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 M. Wellmann (Hrsg.), Pedanii Dioscuridis de materia medica Bd. 2, 1906 Ndr. 1958 2 J. Berendes (Hrsg.), Des Pedanios Dioskurides Arzneim…

Hamster

(121 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Der nur nördlich der Alpen an Getreidefeldern vorkommende H. (Cricetus cricetus) war weder Griechen noch Römern bekannt. Der früher mit dem H. gleichgesetzte [1] Winterschlaf haltende μυωξός/ myōxós bei Opp. kyn. 2,574 und 585 bezeichnet jedoch den Siebenschläfer ( glis). Der crichetus bei Thomas von Cantimpré 4,26 (nach dem bisher unentdeckten Liber rerum) wird zwar recht gut beschrieben, doch passen die Beschreibung seiner Größe (wie ein Eichhörnchen) und des Lebensraumes ( Apulea) nicht dazu. Albertus Magnus, De animalibus 22,47 [3. 1375] sichert…

Etesien

(180 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die jährlich von Mitte Juli (Aufgang des Sirius) an für etwa 40 Tage (andere Dauer [1. 714]) wehenden kühlen und starken Winde aus Norden bis NO wurden ἐτησίαι (oder βορέαι, boréai) genannt. Diese aus der Propontis wehenden Winde behinderten dann die Schiffahrt auf dem Schwarzen Meer beträchtlich. Isidorus (orig. 13,11,15) erwähnt sie als jährlich wiederkehrende Nordwinde ohne zeitliche Fixierung. Sie wurden als Meereswogen peitschend, das Meer dunkel machend, gesund, trocken und die Sommerhitze mildernd cha…

Kanthariden

(134 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κανθαρίδες) sind offizinell verwendete schlanke, metallisch-grüne Ölkäfer wie die sog. Spanische Fliege (Lytta vesicatoria), deren Inhaltsstoff Kantharidin bei oraler Einnahme zu Vergiftungen führt, wie Plin. nat. 29,93-96 (vgl. [1. 70f.]) an einem Fall belegt. Äußerlich u.a. mit Schafstalg auf Wunden gestrichen, seien die cantharidae durch ihre blasenziehende Brandwirkung, von der das MA durch Isid. orig. 12,5,5 unterrichtet wurde, nützlich. Man sammelte die auf Pflanzen wie der Hundsrose oder der Esche lebenden Käfer …

Kyanos

(97 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κύανος) ist bei Hom. Il. 11,24 (auf dem Brustpanzer Agamemnons) und Hom. Od. 7,87 (auf einem Wandfries bei Alkinoos) sowie Hes. scut. 143 (auf dem Schild des Herakles) nicht der bläuliche Stahl, sondern der Lasurstein oder Lapis lazuli (Theophr. de lapidibus 55), der bes. in Ägypten künstlich hergestellt wurde. Medizinisch wurde der nach Dioskurides 5,91 Wellmann = 5,106 Berendes auf Zypern gewonnene k. bei Geschwüren verordnet. Die blaue Farbe gab auch dem Männchen des von Aristot. hist. an. 8(9),21,617a 23-28 beschriebenen südeurop. Sing…

Hai

(367 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Zu dieser Ordnung der Knorpelfische (σελάχη, σελάχια, χονδράκοντα, vgl. Aristot. hist.an. 1,2, 489b 6; Ail. nat. 11,37) bieten die Quellen keine saubere Unterscheidungsmöglichkeit, sondern unterschiedliche Bezeichnungen. Aristoteles kannte zwar die wichtigsten Arten: 1) den Hunds- oder Schweine-H. (κύων, γαλεὸς νεβρίας), 2) den glatten Marder-H. (γαλεὸς λεῖος, Mustelus laevis), 3) den Fuchs-H. oder Meerfuchs (ἀλωπεκίας), 4) den Katzen-H. (σκύλλιον, scyllium), 5) den Dorn-H. (ἀκανθίας), 6) den Stern-H. (ἀστερίας, Mustelus vulgaris) und 7…

Erdbeere

(88 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Plinius (nat. 15,98) hält irrtümlich das fragum, d.h. die Rosacee Fragaria L. mit ihren drei Arten vesca, viridis collina und moschata, für verwandt mit dem Erdbeerbaum. Nach Vergil (ecl. 3,92) wächst die E. auf der Erde. Bei Ovid (met. 1,104) bietet ihre köstliche Frucht im Goldenen Zeitalter spontan wachsende Nahrung (vgl. Plin. nat. 21,86). Der Name fragaria soll zuerst bei Matthaeus Silvaticus (um 1344; Lyon 1541) [1] vorkommen. Griech. heißt sie τρίφυλλον μοροφερές ( tríphyllon moropherés). Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 Matthaeus Silvat…

Nepualios

(72 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Νεπουάλιος). Die Schrift dieses sonst unbekannten Autors Perí tṓn katá antipátheian kai sympátheian vielleicht aus dem 2. Jh.n.Chr., entstammt dem Bereich der “Physika”-Lit. mit ihrer medizinisch-magischen Naturauffassung um Ps.-Demokritos (= Bolos von Mendes). Ob Sympathie und Antipathie hier magisch oder rational zu verstehen ist, kann erst eine Ed. klären. Die Hss. verzeichnet [1. 68]. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 H. Diels, Die Hss. der ant. Ärzte, Bd. 2 (ADAW), 1906 (Ndr. 1970).

Anastatica

(81 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die echte Jerichorose, Rosa hierochontea, Rosa de Hiericho, Rosa Sanctae Mariae, der einjährige Kreuzblütler Anastatica hierochuntica L. der Wüsten Vorderasiens und Nordafrikas, und die kleine oder falsche Jerichorose, die bis Südeuropa vorkommende Composite Odontospermum pygmaeum (= Asteriscus aquaticus) galten wegen der sich bei Befeuchtung entrollenden Fruchtstände seit den Kreuzzügen als Auferstehungssymbol [1. 38 f.]. Die Pflanzen verbreiten durch Rollen im Wind ihre Samen. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 H. N. und A. L. Moldenke,…

Dohle

(282 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Die kleinste Krähenart. Plinius (nat. 10,77) erwähnt den Schwarmvogel Oberitaliens mit charakteristischer sprichwörtlicher Vorliebe für glänzende Gegenstände wie Gold und Münzen als monedula ( Coloeus monedula, wohl identisch mit κολοιός, belegt seit Hom. Il. 16,583 und 17,755; untypische Angaben über den Vogel bei Aristoteles (hist. an. 2,12,504a 19; 2,17,509a 1; 9(8),9,614b 5 und 9(8),24,b 16); nicht selten bei Aristophanes [1. 155; 2. 2. 109ff.]). Daneben kennt Plinius den graculus, wahrscheinlich die Alpendohle ( pyrrhocorax alpinus, κορακίας be…

Fucus

(180 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (φῦκος, φυκίον, φῦκος θαλάσσιος) bezeichnete urspr. zum Rotfärben von Kleidern und als Schminke (lat. Verb fucare) verwendete Rotalgen: etwa Rytiphloea tinctoria (Clem.) Ag., nicht aber die Gattung Fucus L. Das Lehnwort phycos (als Strauch frutex, Plin. nat. 13,135) meint nicht die krautigen algae, wird aber auf Grünalgen wie den Meersalat (Ulva lactuca) ausgedehnt. Plinius unterscheidet (nat. 13,136) drei Arten, nämlich 1. die Orseille- oder Lakmusflechte (Roccella tinctoria L.), 2. vielleicht einige Rotalgen (= Dioskur…

Kohlrübe

(122 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Mit βουνιάς, νᾶπυ, lat. napus ist wohl die Steckrübe (Brassica napus L. var. napobrassica) gemeint. Nach Athen. 9,369b kannte sie Theophrast nicht, jedoch Nikandros fr. 70 Schn. In Griechenland soll sie nach Plin. nat. 19,75 (fünf Lokalarten von griech. Ärzten unterschieden) und 20,21 (zwei Arten: búnion und búnias) nur als Heilmittel verwendet worden sein; Athen. 1,4d kennt K. aus Theben. Diod. 3,24,1 bezeichnet sie als ähnlich der Nahrungspflanze des Volkes der Hylophagen am Roten Meer. Plin. nat. 18,131f. und 314, Colum. 2…

Fledermaus

(350 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Wegen ihres abendlichen Erscheinens hieß sie νυκτερίς ( nykterís) bzw. vespertilio. Aus dem Orient kannte man wohl auch den Flugfuchs (Pteropus medius Tem.) als ἀλώπηξ ( alṓpēx, Aristot. hist. an. 1,5,490a 7) bzw. νυκταλώπηξ ( nyktalṓpēx, Ps.-Kallisthenes 3,17,21; Strab. 16,1,7 = p.739; vgl. Hdt. 3,110, danach Plin. nat. 12,85). Die Ordnung der Pelzflatterer Chiroptera wird von Aristot. hist. an. 1,1,487b 22f. und 490a 7f. als Hautflügler (δερμόπτερα, vgl. Plin. nat. 11,228: siccis membranis volat) in die Nähe der Vögel gerückt. Plin. nat. 10,168 char…

Auerhahn

(157 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (τέτραξ, tetrax). Plin. nat. 10,56 unterscheidet eine kleine schwarze Art (nämlich das Birkhuhn) von einer im Norden und in den Alpen lebenden, welche an Größe den ähnlich gefärbten Geier übertrifft und sich wegen ihres Gewichts auf der Erde fangen läßt [1. 234f.]. Der A. soll bei Käfighaltung seinen Wohlgeschmack verlieren und durch Atemstillstand eingehen. Ob mit dem Vogel aus Mysien bei Athen. 9,398e-f der A. gemeint ist, bleibt unsicher. Auch andere Erwähnungen des Namens (z.B…

Hopfen

(115 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Humulus lupulus L., Familie Cannabinaceae). H. kommt in Mitteleuropa häufig in Auwäldern als Schlingpflanze wild vor. Die zapfenartige Frucht der weiblichen Pflanze wird wegen ihrer aromatischen und konservierenden Bitterstoffe dem Bier zugesetzt. Dies sollen finnisch-ugrische Stämme erfunden haben, von denen diese Würzung im 5.-7. Jh. in Westeuropa übernommen wurde. Der erste H.-Garten ( humularium) in der Abtei St. Denis bei Paris ist für 768 nachgewiesen [1. 216]. Der einzige ant. Beleg findet sich bei Plinius, der den an Weiden rankenden lupus salicta…

Eidechse

(406 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (σαύρα oder σαῦρος, lat. lacerta und lacertus, evt. mit “Oberarm” zusammenhängend, vgl. [1. 1,743]). Gattungsname für verschiedene am Mittelmeer heimische Arten von Reptilien: 1. die Mauer-E. ( Lacerta muralis), 2. die Smaragd-E. ( L. viridis, χλοροσαύρα), 3. die besonders in SW-Europa und N-Afrika vorkommende Perl-E. ( Lacerta ocellata; vielleicht erstmals erwähnt von Hdt. 4,183), 4. wahrscheinlich der von Plin. nat. 8,141 ( lacertus Arabiae cubitalis, im Anschluß an Aristot. hist. an. 8,28,606b 5) erwähnte mehr als 20 cm lange Waran ( Varanus). Nur bei Pli…

Anemone

(125 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἀνεμώνη). Bei Theophr. h. plant. 6,8,1 u. ö., Dioskurides 2,176 [1.1.244 f.] = 2,207 [2.252 f.] mit medizinischer Bed. z. B. zur Reinigung von Geschwüren. Plin. nat. 21,164-166 bezeichnet die in vielen Gartenformen kultivierten frühblühenden Ranunculaceen Anemone coronaria L. [3.76 und Abb. 121] und hortensis L. mit ihren Wildformen. Der Name leitet sich wie dt. Windröschen nach Plin. nat. 21,165 davon ab, daß sich die Blüten im Frühlingswind öffnen. Verwandt sind die Gattungen Kuhschellen ( Pulsatilla) und Leberblümchen ( Hepatica). Hünemörder, Christian (…

Fenchel

(182 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] ( feniculum zuerst bei Plaut. Pseud. 814, mlat. feniculum oder fenuclum, μάραθ(ρ)ον). Ein Doldengewächs (Umbelliferae), das aus dem östl. Mittelmeergebiet eingeführt wurde. Vom nahe verwandten Dill ( anethum ) unterscheidet er sich bes. durch seine Größe und die Mehrjährigkeit. Als Gemüse und als stark und scharf riechendes Gewürz (vgl. u.a. Plin. nat. 19,186) wurde er bes. auch in Weinbaugebieten Deutschlands angebaut [1. 26] (Aussaat in It. nach Pall. agr. 3,24,9 im Februar). Der bekann…

Föhre

(341 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Etwa 12 Arten im Mittelmeergebiet gehören zur Coniferengattung Pinus (vgl. Picea Fichte): 1) Im Westen Pinus pinea L., die Schirmkiefer oder Pinie (it. pino domestico entsprechend πεύκη ἥμερος) mit ihren eßbare Samen (κόκκιλοι, κόκκωνες) enthaltenden Zapfen (στρόβιλοι, θύρσοι). 2) Die Strandkiefer Pinus maritima (= pinaster Sol.). 3) Im Osten die Aleppokiefer, Pinus halepensis, mit ihren feinen Nadeln. 4) Die nur noch auf wenigen Bergen des nördl. Balkans vorkommende Pin…

Falken

(178 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Während die ἱέρακες im allg. die Habichte und die ἰκτῖνοι die Weihen bezeichnen, läßt sich von den F. nur der Turmfalke (Falco tinnunculus) identifizieren. Κερχνῇς nennt ihn Aristophanes (Av. 1181 bei Ail. nat. 12,4), κεγχρίς Aristoteles (hist. an. 6,2,559a 26; cenchris, Plin. nat. 10,143f.). Nach Aristot. hist. an. 6,1,558b 28-30 hat er vier oder mehr rote Eier (ebenso Plin. nat. 10,143f.), einen Kropf (hist. an. 2,17,509a 6) und trinkt relativ viel (8,3,594a 1f.). Plinius behauptet eine Freundschaft des tinnunculus mit den Haustauben, welche er gegen Hab…

Quecksilber

(96 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (ἄργυρος χυτός/ árgyros chytós, ἀργύριον ὕδωρ/ argýrion hýdōr, lat. argentum vivum). Zuerst bei Aristot. an. 1,3,406b 19 erwähnt. Theophr. de lapidibus 60 [1. 80] berichtet über die damals übliche künstliche Herstellung in einem Kupfergefäß durch Zerreiben von Zinnober (κιννάβαρ/ kinnábar) mit Essig (ὄξος/ óxos). Wegen seiner im Alt. schon erkannten Giftigkeit wurde es medizinisch nicht verwendet, um so häufiger aber in der Alchemie zur Trennung von Gold und Silber und zur Vergoldung von Schmuck. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 D. E. Eichho…

Antimonium

(187 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Seit dem 11. Jh. bei Constantinus Africanus, de gradibus simplicium 4,4 [1. 381 f., vgl. 2.138], als warm und trocken im 4. Grad belegte Bezeichnung für dieses metallische Element, das dem als angebliche Bleiart in Silbergruben gewonnenen ant. στίβι oder στίμμι ( stibium, von urspr. äg. ṣtim [2.138]) entsprach. Verwendung des schwarzen Antimontrisulfits als Augenschminke, aber auch als adstringierendes und kühlendes, in seiner Gewinnung genau beschriebenes Heilmittel (Dioskurides 5,85 [3.55 f.] = 5,99 [4.516] und Plin. nat. …

Magnet

(271 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Μαγνῆτις/ magnḗtis bzw. Ἡρακλεία λίθος/ Hērakleía líthos; lat. magnes). Der Name magnes stammt angeblich von dem gleichnamigen Finder, einem Hirten auf dem Berg Ida in der Troas (nach Nikandros bei Plin. nat. 36,127), den Isid. orig. 16,4,1 zu einem Inder macht. Der M. ist der bekannte Stein aus Eisenoxid (Fe3O4), der normales Eisen anzieht und sogar als ferrum vivum selbst ‘magnetisiert’ (Plin. nat. 34,147; Isid. ebd.; Lucr. 6,910-914). Plin. nat. 36,128 unterscheidet mit dem griech. Steinkundigen Sotakos fünf Arten von M. aus untersc…

Bremse

(189 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (οἶστρος, tabanus bovinus, welches Verg. georg. 3,147 durch asilus ersetzt, das Seneca epist. 58,2 später als veraltet galt). In älterer Zeit wird sie meist mit der Blindfliege μύωψ ( mýops) in Eins gesetzt (vgl. Aisch. Suppl. 511 und 308; Prom. 567 und 675), Aristoteles dagegen unterscheidet sie (hist. an. 1,5,490a20 und 8,11,596b14, ohne Beschreibung). Wie bei Aristot. hist. an. 5,19,552a30 der μύωψ entstehen bei Plin. nat. 11,113 der tabanus und der cossus aus Holz. Offenbar hat erst Sostratos in augusteischer Zeit eine Bestimmung vorgenommen [1.…

Knurrhahn

(215 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Sieben der wahrscheinlich 15 identifizierten Vertreter der Familie der Cottidae haben größere Bed.: 1) Der nach dem Fang knurrende Panzerfisch (Peristedium cataphractum C.) ist laut Ailianos (nat. 13,26), der ihn τέττιξ ἐνάλιος/ téttix enálios (“Meerzikade”) nennt, dunkler als der κάραβος/ kárabos, die Languste. Die Einwohner von Seriphos sollen ihn als dem Perseus geweiht verschont haben. 2) Der Flughahn (Dactylopterus volitans L.) soll als ἱέραξ ὁ θαλάττιος/ hiérax ho thaláttios, lat. accipiter (“Meerhabicht”) flach über das Wasser gleiten (Ail. …

Kürbis

(166 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Κολοκύνθη/-τη/ kolokýnt(h)ē, lat. cucurbita) bezeichnete in der Ant. den bereits im alten Äg. auf Bildern nachgewiesenen Flaschen-K. (Lagenaria vulgaris Ser.), nicht den Garten-K. (Cucurbita pepo L.), der erst im 16. Jh. aus Amerika eingeführt wurde. Viele Belege finden sich bei Athen. 2,58f-60b, v.a. aus den Komikern seit Epicharmos. Die Bezeichnung als sikýa Indikḗ (“indischer K.”) deutet auf die angebliche Einführung aus Indien. Die Schalen wurden zu Flaschen (vgl. Pall. agric. 4,10,33; Colum. 11,3,49: Alexandrinae cucurbitae) und Körben verarbeit…

Keiris

(172 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κεῖρις, lat. ciris) hieß ein h. unbestimmbarer [1; 2] Wasservogel, dem das Gedicht Ciris (Ps.-Verg., V. 205 und 501ff.) bei weißer Körperfärbung bläuliche Flügel, einen roten Schopf und dünne rote Beine zuschreibt. Scaliger identifizierte ihn mit einem Reiher, mit dem nach Aristot. hist. an. 8(9),1,609b 26 der Seeadler ( haliáetos?) kämpft; bei Hyg. fab. 198 ist ciris jedoch ein analog dazu vom Adler verfolgter Fisch [3. 144]. In der Myth. wird in der Sage von (dem in einen Seeadler verwandelten) Nisos und seiner Tochter Skylla diese…

Kaikias

(169 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (καικίας, lat. caecias). Dieser lokale Windname ist angeblich vom Fluß Kaikos [2] in Mysien abgeleitet (Ach. Tat. Introductio in Aratum 33, p. 68 Maas). Als einer der ánemoi katholikoí (der allgemeinen Winde [1. 2305]) sollte der auch von einigen Hellēspontías (Ἑλλησποντίας) gen. K. als Gemeinwind von Boreas und Euros von Nordost her wehen und aufgrund seiner Kälte und Feuchtigkeit große Wolken bilden (Aristot. meteor. 2,6,364b 18f. und 24-29). Urspr. wurde damit die Windböe bezeichnet, die einer sich nähernden Gewit…

Boreas

(247 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] A. Meteorologie Die aus dem Norden nach Griechenland wehenden Winde hießen nach Ps.-Aristot. de mundo 4,394b20 Βορέαι οἱ ἀπὸ ἄρκτου [1]. Als im 5.Jh. die Windrose entwickelt wurde, benannte man so im Gegensatz zum reinen Nordwind (Aparktias) die östl. Nachbarn NNO und NO, besonders auf Denkmälern, wo auch der röm. Name Aquilo auftaucht. Der B. ist der stürmische ‘König der Winde’ (Pind. P. 4,181), welcher Finsternis, Kälte und Schnee bringt. Er wird oft mit den Etesien (βορέαι συνεχεῖς, Aristot. meteor. 2,5,362a11) gleichgesetzt…

Haimatites

(194 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Dieser “Blutstein” (αἱματίτης, haematites) wird heute als eine Form des roten Eisenoxidsteines angesehen. Schon Theophrast (de lapidibus 37, [1. 70]) leitet seinen Namen von dem Aussehen nach trockenem geronnenen Blut ( haíma) ab. In den alten Reichen des Orients schätzte man ihn als Edelstein. Plinius empfiehlt ihn u.a. zur Behandlung blutunterlaufener Augen (nat. 36,144-148), zur Stillung des Blutflusses bei Schwindsüchtigen und Frauen. Im Anschluß an Sotakos, einen griech. Steinkundigen des 4. Jh. v. Chr.,…

Aloe

(71 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Der Name ἀλόη der von Dioskurides 3,22 [vgl. 1. 276 ff.] und Plin. nat. 27,14-20 mit den Heilwirkungen (u. a. als Abführmittel) ihres Holzsaftes genau beschriebenen blattsukkulenten Liliaceengattung soll von syr. alwa, elawa (Bedeutung: colastrum) abgeleitet sein. Die Hauptart A. vera L. wurde aus Ägypten und Südasien (bes. Indien) eingeführt. Hünemörder, Christian (Hamburg) Bibliography 1 J. Berendes, Des Pedanios Dioskurides Arzneimittellehre übers. und mit Erl. versehen, 1902, Ndr. 1970.

Amomon

(134 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] ἄμωμον und καρδάμωμον (bei Theophr. h. plant. 9,7,2 = amomum und cardamomum bei Plin. nat. 12,48-50), ἄμωμον (bei Dioskurides 1,15 [1. 1,20 f.] = 1,14 [2. 39-41]) hießen die aromatischen Kapseln und Samen einiger Zingiberaceen aus Indien ( Amomum cardamomum u. a., Elettaria cardamomum) und dem tropischen Afrika ( Aframomum melagueta = semen Paradisi), welche durch die Alexanderzüge nach Europa kamen. Ihr Reichtum an ätherischem und fettem Öl machte sie bis ins 16. Jh. als Heilmittel (z. B. als Theriakbestandteil), in Parfümerie un…

Klippschliefer

(99 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (Procavia capensis) ist der einzige Familienvertreter aus der Säugetierordnung Hyracoidea, welcher in Palästina und Vorderasien noch h. vorkommt. Diese hasengroßen Pflanzenfresser sind wahrscheinlich mit den nach den mosaischen Speisevorschriften (Lv 11,5; Dt 14,7) unreinen Kaninchen (Hase) der Luther-Bibel, χοιρόγρυλλος, lat. choerogryllus, chyrogryllius bzw. mlat. cirogrillus, identisch. Bei Thomas von Cantimpré 4,24 [1. 124] wird unter stillschweigender Benutzung von Hesychios (Comm. in Lv 3,11, PG 93,906) behauptet, da…

Lithika

(590 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (λιθικά, lat. lapidaria von líthos bzw. lapis, “Stein”). Bücher, in denen sowohl mineralogische Informationen als auch bes. angeblich magisch-medizinische Wirkungen der Edelsteine zusammengestellt sind. Sie gehören in den Kontext der seit dem 2. Jh.v.Chr. wachsenden Physiká-Lit., in der, beeinflußt durch oriental. Gedankengut, die auf den Menschen wirkenden Zauberkräfte der organischen und anorganischen Natur nach Sympathie und Antipathie aufgezeigt werden. Die im allg. apokryphen Sammelwerke liefen unter den Nam…

Asparagos

(165 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] Von den etwa 100 in den wärmeren Ländern der Alten Welt wachsenden Arten der Liliaceengattung Asparagus werden mehrere mediterrane Wildarten wie A. tenuifolius, acutifolius [1. 85-88 und Abb. 158: heiliges, der Aphrodite geweihtes dorniges Kranzgewächs, von Theophr. h. plant.6,4,2 als ἀσφάραγος beschrieben) und aphyllus von vorgesch. Zeit bis heute jung als Wildgemüse gesammelt und gegessen. Dioskurides 2,125 [2. 1. 197 f.] = 2,151 [3. 220f.] = Plin. nat. 20,108-111 empfiehlt den Felsenspargel u.a. als harntreibend. Unte…

Drossel

(293 words)

Author(s): Hünemörder, Christian (Hamburg)
[English version] (κίχλη, dorisch κιχήλα, lat. turdus). Sammelname für mehrere Arten: nach Ps.-Aristot. hist. an. 9,20, 617a 8-22 (zit. bei Athen. 2,64f) die Mistel-D. (ιξοβόρος), die kleinere Sing-D. (τριχάς) und vielleicht die Rot-D. [1. 243] (ἰλίας, ἰλλάς: Athen. 2,65a). Nach der ersten Erwähnung (Hom. Od. 22,468) wird sie seit dem 6.Jh. v.Chr. häufiger genannt. Über die Lebensweise der als Brutvogel in Griechenland und It. mit Ausnahme der Mistel-D. (in Gebirgsgegenden) fehlenden D. war außer der …
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