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Katharsis

(244 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] . Der griech. Begriff für »Reinigung« wird in der Dichtungstheorie des Aristoteles (po. 6) syst. fruchtbar gemacht: Indem die vorgeführte Handlung Jammer (éleos) und Schaudern (phóbos) hervorruft, kommt es beim Betrachter zur Reinigung (kátharsis) von diesen Affekten. Im Hintergrund steht die Vorstellung, daß die Objektivierung der bedrängenden Emotionen diese sozusagen handhabbar macht. – Ähnliche Gedanken bestimmen auch die Theol. und seelsorgerliche Praxis der Beichte, die fre…

Individualethik

(1,423 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] I. 1. Begriffsbestimmung Die I. umfaßt den Gesamtbereich derjenigen ethischen Probleme, die es mit der Erreichung der Bestimmung der Einzelpersonen zu tun haben. I. muß von der Sozialethik unterschieden werden, weil die Bestimmung der Einzelpersonen nicht auf die Bestimmung von Kollektiven oder der Ordnung des Zusammenlebens reduziert werden kann. 2. Für das Christentum gilt: Gott ist für jedes Subjekt der absolute, im Gewissen verortete Bezugspunkt seiner Verantwortung. 3. Unmittelbare Adressaten des individualethisch normierten Handelns sind …

Konflikt/Konfliktforschung

(875 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] . Der Sachverhalt des Konflikts (K.) kommt theol. unter zwei Gesichtspunkten in Betracht, nämlich als existentieller K. und als sozialer K. Beide Aspekte versucht die christl. Deutung von K. zu erhellen. I.Existentielle Konflikte. Existenz wird von Paulus als K. zw. dem Wollen des Guten und der Unfähigkeit, es zu vollbringen (Röm 7,7–25), beschrieben, aber auch als K. zw. dem alten und dem neuen Leben, in das der Glaube stellt (Röm 6,1–4, auch 7 u.a.). Paulus wirft ferner die Frage nach den Konsequenzen des Fo…

Fatalismus

(273 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] . Für den modernen F. ist Handeln wiss. aufweisbarerweise determiniert, angebliche Freiheit also »falsches Bewußtsein«. Der kausale Determinismus unterscheidet den modernen F. von älteren Annahmen über blindes Fatum und Schicksal (moíra). Noch G.W.Leibniz bemüht sich, seinen Begriff des Schicksals vom Determinismus abzugrenzen. Solche Theorien entdifferenzieren sich in der Folgezeit bis hin zu faktisch fatalistisch-deterministischen Weltanschauungen. So sieht der Marxismus alles …

Beruf

(4,685 words)

Author(s): Heesch, M. | Klöcker, M. | Ulrich, H.G. | Sprondel, W.M. | Drehsen, V. | Et al.
[English Version] I. Begriffsgeschichte Der Begriff fehlt in der Antike weitgehend. Das »officium« wird kraft vorgegebener Stellung (meist Geburt) ausgeübt. Die Handwerksb. (auch Medizin) erfüllen zwar den Sachverhalt eines geregelten B. (τε´χνη/téchnē), haben aber kein begrifflich reflektiertes Selbstbewußtsein. – Im NT bezeichnet »κλη˜σις« (klē´sis) überwiegend die Berufung in den Christenstand (1 Kor 7,20), in der spätantiken Volkskirche v.a. die Berufung zum Ordensleben (»vocatio«), im Unterschied zum Laienstand. – Erstmals in der m…

Innerer Mensch

(1,249 words)

Author(s): Markschies, C. | Burkert, W. | Betz, H.D. | Heesch, M.
[English Version] I. Begrifflich Die Vorstellung eines im äußerlichen Menschen befindlichen »eigentlichen Menschen« ist in der antiken Lit. weit verbreitet; spätestens seit dem Hellenismus ist sie Teil eines umfassenden Metaphernsystems. Allerdings wird sie mit einer Reihe sehr unterschiedlicher Begriffe ausgedrückt, denen auch recht verschiedene Vorstellungen entsprechen. Der eine dt. Begriff »i.M.«, der diese Vielfalt nicht angemessen zum Ausdruck bringen kann, ist aus den verbreitetsten griech. …

Herrenmoral

(398 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] ist der exemplarische Gegensatz zu jedem egalitären Ethos. Letzteres verbindet alle Mitglieder zur Einhaltung gleicher allg. Normen, demgegenüber rechnet die H. mit dem Recht bzw. der Pflicht zur Befolgung statusbedingter Sondernormen. Begründet wird dies durch die überlegene Seinsweise einiger Gesellschaftsglieder gegenüber dem Rest, die unterschiedlich zustande gekommen sein kann: Traditional (Aristokratie), sozial (Klassenstandpunkt), biologisch (Herrenrasse) oder aufgrund be…

Masse

(810 words)

Author(s): Heesch, M. | Daiber, K.
[English Version] I. Sozialwissenschaftlich, ethisch M. ist ein spezifisch moderner, stark normativer Begriff für eine große Menge Menschen, die als amorphe Einheit gedacht werden. Zwar gibt es die Bezugnahme auf ungegliederte, ungebildete und demzufolge demagogischer Leitung zugängliche Menschenmengen (ochlos, plebs) seit der Antike. Aber die moderne Verwendung des Begriffs M. setzt bestimmte Entwurzelungsphänomene in industriellen Gesellschaften sowie korrespondierend die tatsächliche oder vermein…

Lüge

(580 words)

Author(s): Heesch, M.
[English Version] . Der Begriff L. meint eine vorsätzliche unrichtige Behauptung oder eine Bestreitung der Wahrheit. – Im AT u.a. im Sinne übler Nachrede (Ps 4,3 u. ö.) verwandt, meint L. (ψευ˜δος/pseúdos) im NT überwiegend die schuldhafte Negation des als Wahrheit gedeuteten Heils (Joh 14,6); demzufolge ist die L. teuflischen Ursprungs (Joh 8,44) und gehört der Sphäre der unerlösten Menschen an (Röm 1,25; 3,5; vgl. Ps 116,11). Bereits im NT begegnet der Begriff L. auch in der Irrlehrerpolemik (z.B. 2Thess 2,11), so daß sich…

Interaktion

(1,117 words)

Author(s): Stoellger, P. | Heesch, M. | Mette, N.
[English Version] I. Religionsphilosphisch In der Interpretation von Gesellschaft und Rel. von der I. auszugehen heißt, die Handlung als basal anzusetzen. Grundformen der I. sind z.B. Kooperation, Tausch, Konflikt und Wettbewerb, oder nach F.Schleiermacher das identische und individuelle Symbolisieren und Organisieren. Interaktionsprobleme treten auf, wenn die Regeln der I. fraglich sind. Eine einstellige Interaktionstheorie achtet nur auf den Handlungsaufbau von Ego (Erfolg), eine zweistellige auf…