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Hesiod

(474 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] (um 700 v.Chr.). Ältester griech. Dichter, von dem wir authentische Nachrichten zur Person besitzen: Sein Vater, ein Kaufmann, mußte das äolische Kyme verlassen und ließ sich im böotischen Askra nieder (Hes. erga kai hemerai [erga] 635–640). Nach dessen Tod focht H. Erbstreitigkeiten mit seinem Bruder Perses aus (erga 35–39). Bezeugt ist ferner ein Sieg bei einem Dichterwettkampf in Chalkis (Euböa) (erga 650–659). Unter H.s Namen sind folgende Werke überliefert: »Theogonia«…

Eudaimonie

(559 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] Eudaimonie, griech. ευ᾿δαιμονι´αGlück, Glückseligkeit«, lat. beatitudo. Urspr. rel. Vorstellung (ευ᾿δαι´μων, »mit einem guten Daimon versehen«, »gottesgesegnet«; vgl. Euripides, Orestes 667), häufig materiell als Reichtum an äußeren Gütern gebraucht, vom 6./5.Jh. v.Chr. an als philos. Terminus der Ethik verwendet. Die Vorsokratiker exponieren den Begriff der E. erstmals nicht mehr als Verfügbarkeit äußerer Güter, sondern als gute innere Verfassung der menschlichen Seele (vgl. Demokrit, Vorsokratiker 68 B 77 D.-K., B 170.171; Heraklit 22 B 4; Empedokles 31 B 132; vgl. Herodot, Historiae 1,29–33). Bei Plato und Aristoteles wird die E. zum Gegenstand der philos. Ethik. Platos Äußerungen sind noch wenig profiliert: E. wird von ihm zwar als Handlungsziel genannt, aber nicht inhaltlich ausgeführt. Voraussetzung für wahre E. ist jedenfalls das philos. Wissen um das Wesen der angestrebten Güter und damit schließlich um die Idee des Guten (Symposium 205A. 205D. vgl. Gorg. 270E, Theaitetos 174DE. 175C. soph. 230DE). Letztlich ist nur dem Gerechten die E. vorbehalten (De re publica [Politeia] 352D–354A); diese besteht darin, daß er im Staat des »Seinige« tut, so daß dem Staat insg. E. zuteil wird (De re publica 420B–421C). Arist. ist der erste, der der E. eine syst. Behandlung widmet (s.v.a. e.N. I 1–12, X 6–9): Alle tun alles wegen eines Guten, das ihnen das höchste Gut (= E.) vorstellt (pol. I 1; e.N. I 1). E. ist dabei als »gut leben und gut gehen« (im Sinne von Tätigsein) gedacht, sie wird als Gut um ihrer selbst willen gesucht und ist somit Ziel in sich, sie ist »autark« (e.N. I 1–5). Sie ist jedoch kein »Besitz«, sondern ein »Ausüben«, »kein Zustand«, sondern »tätige Verwirklichung« (ebd. I 8). Die eigentliche Bestimmung menschlicher E. liegt dabei in der Tugend und Tüchtigkeit eines Lebens, das auf die Bürgerschaft hin orientiert ist (ebd. I 1–8 passim); am vollkommensten erreicht sie der Philosoph, da er allein »Theorie« betreibe und so der Tätigkeit Gottes am nächsten komme (ebd. X 8–9). In der Stoa ist die E. einziges Handlungsziel. Sie wird definiert als Übereinstimmung mit der Natur (»glücklich leben ist dasselbe wie nach der Natur leben«: Sen., De vita beata 8,2) sowie als Tugend und Vernunft (recta ratio: Cic., Tusculanae Disputationes IV 15,34). Der Weg zur E. führt über die Ausschaltung der Affekte, die »Apatheia« (SVF III 20.386.444), da diese die E. verhindern. Tugend und E. werden damit aus dem Bereich der Sozialgemeinschaft in die Innerlichkeit des Individuums verlagert (vgl. Sen., De vita beata, und Aug., De beata vita). Für Epikur liegt die E. in der Lust (hēdonē´; Hedonismus), welche jedoch als »Freiheit von Schmerz« gedacht ist (s. Diogenes Laertius X 131.136), bes. als Freiheit von Furcht, speziell vor dem Tod und den Göttern (Lukrez, De rerum natura II 14–61, III 846, VI 52–57). Der Weise wird also die Süße des Lebens suchen, indem er sich von der Welt absondert, von polit. Tätigkeit fernhält und ansonsten in einem einfachen Leben der Schönheit und der…

Euripides

(364 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] (ca.485/84 v.Chr. Salamis – 407/06 v.Chr. Pella), dritter der drei großen griech. Tragödiendichter der klassischen Zeit (Aischylos, Sophokles). Hist. verläßliche Nachrichten über sein Leben gibt es nur wenige: Er war wohl der Sohn eines Gutsbesitzers und einer Mutter aus vornehmem Hause. In Athen soll er Schüler der Sophisten Anaxagoras, Prodikos und Protagoras sowie ein Freund des Sokrates gewesen sein. Sein erstes Auftreten als Tragödiendichter erfolgte 455 v.Chr. In der Folg…

Ezechiel

(226 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] (Tragiker). Hell. Jude, vermutlich aus Alexandrien; Tragödiendichter; Vf. einer griech. Tragödie »Exagoge« (»Der Auszug«, sc. aus Ägypten) im Anschluß an LXX, Ex 1–15; nach 240, sicher vor 100 v.Chr. Die erhaltenen Fragmente (insg. 269 Verse) stellen das größte erhaltene Stück griech. Tragödie nach Euripides und zugleich das größte erhaltene Stück jüd.-hell. Poesie dar. Folgende Szenen sind erhalten: 1. Mose berichtet von seinem bisherigen Schicksal und seinem Plan zur Flucht au…

Chaeremon

(103 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] Chaeremon, 1.Jh. n.Chr., stoischer Philosoph und äg. Priester, wahrscheinlich Grammatiklehrer in Alexandrien, ab 49 n.Chr. Lehrer des späteren Kaisers Nero. Vf. einer grammatischen Untersuchung zu den Hieroglyphen (»Hieroglyphica«), einer astrologischen Schrift sowie eines stoisierenden Werkes zur äg. Gesch. (griech. »Aigyptiakē´ historía«). Letzteres war weniger ein Geschichtswerk denn eine mythologisierende Darstellung der altäg. Priesterschaft als vollkommener Verwirklichung stoischer Ideale. Lutz Käppel Bibliography Fragmente: Die Frag…

Hymnus

(1,704 words)

Author(s): Käppel, L. | Hossfeld, F. | Lattke, M. | Praßl, F.K.
[English Version] I. Begriff und GattungDas griech. Wort υ῞μνος/hýmnos, dessen Etym. dunkel ist, hieß urspr. ganz unspezifisch schlicht »Gesang« (das Verb υ῾μνει˜ν/hymneín, »singen«; vgl. Hes. theog. 11.33; Hom. Hym.3,178 etc.). Doch spätestens seit dem 5./4.Jh. v.Chr. bedeutet es »Gesang für einen Gott« (vgl. Plat. Leges, 700 b 1–2; Xenophanes 21 B 1,13 DK; Xenophon, Cyrupaideia 18,1,23) und wird von daher zum allg. Oberbegriff für »rel. Lied«, schließlich zu »Festlied«, »Lobgesang«, »preisendes Götterlied«. Der A…

Hybris

(778 words)

Author(s): Käppel, L. | Krötke, W.
[English Version] I. Religionswissenschaftlich, religionsgeschichtlich Griech. υ῞βρις, »Hochmut, Übergriff, Mißhandlung, Freveltat«. Die Etym. ist ungeklärt (die zweite Silbe hängt vielleicht mit βριαρο´ς/briarós, »wuchtig«, zus.); die volksetym. Ableitung von υ῾πε´ρ/hypér, »über (das richtige Maß) hinaus«, ist zwar seit Homer üblich, kann aber aus lautlichen Gründen nicht richtig sein. – H. ist die geistige Grundhaltung, die die Menschen veranlaßt, im Verfolgen eigener Interessen »zu weit zu gehen« und die Ansprüche ande…

Daimon

(269 words)

Author(s): Käppel, L.
[English Version] Daimon, griech. δαι´μων, etym. vielleicht verwandt mit δαι´ω »(ver-)teilen« (sc. die Schicksalslose?); urspr. »göttl. Wesen, göttl. Kraft« (= ϑεο´ς, »Gott«) (Hom. Il. 1, 222 etc.), doch schon bei Hes. Erga 121–126 »Seele eines Verstorbenen«. Beide Vorstellungen verschmelzen in dem Bild von D. als strafenden Rächern (Seelen der Ermordeten führen die Rache als D. aus). Das Konzept des »persönlichen« D., der das Schicksal des Einzelnen beeinflußt, begegnet seit dem 6.Jh. v.Chr. (Theognis 161–164, He…

Gewissen

(3,849 words)

Author(s): Hermsen, E. | Käppel, L. | Dautzenberg, G. | Härle, W. | Mokrosch, R.
[English Version] I. Religionsgeschichtlich Die urspr. Wortbedeutung von (göttlichem) »Mitwissen, Wissen, Bewußtsein und Selbstbewußtsein« (griech. syneídēsis, lat. conscientia) wandelt sich schon in der Antike zum bewertenden Bewußtsein eigener Handlungen. Im philos. und theol. abendländischen Diskurs bilden sich unterschiedliche Metaphern heraus: das Innere; die innere Stimme (daimónion; Daimon), auch als Stimme Gottes in der Seele gedeutet; innerer Gerichtshof, in dem die Selbstprüfung in der tä…