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Your search for 'dc_creator:( "Sänger, Dieter" ) OR dc_contributor:( "Sänger, Dieter" )' returned 1 result. Modify search
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[English Version]
I. Altes TestamentDie v.a. aus prot. Perspektive unternommene Suche nach Vorformen der O. im AT erscheint wenig aussichtsreich, da sich in der HB keine direkten Äquivalente zur christl. O. als öfftl. Beauftragung von Amtsträgern durch die Gemeinde finden. Entsprechende Untersuchungen beschränken sich vorwiegend auf den atl.-jüd. Hintergrund der frühchristl. O. (Lohse). Ntl. Berichte über die Einsetzung in Gemeindeämter (Apg 6,1–6; 13,1–3; 2Tim 1,6f.; s.u. II.) und rabb. Stellen zur frühjüd. Gelehrtenordination (Lohse 25ff.) beziehen sich auf die atl. Schilderungen einer Übertragung von Amtsautorität unter Handauflegung in Num 27,12–23* und Dtn 34,9. Beide Texte wurden lange der Priesterschrift zugeschrieben, gehören aber eher in die lit. Abschlußphase des Pentateuch (Otto 211–233). Sie reflektieren die Sukzession von Mose auf Josua. In Num 27,12–23 fordert Mose JHWH zur Auswahl eines Nachfolgers auf (V.16f.). JHWH benennt daraufhin Josua, »einen Mann, in dem Geist ist« (V.18), und unterstellt ihn Moses Verfügungsgewalt, indem dieser ihm seine Hand (Sg. [LXX Pl.]) »aufstemmen« soll (Verb sāmak). Die symbolische Geste ist im Licht des Bedeutungsunterschieds zw. dem Aufstemmen einer Hand bzw. beider Hände im AT (Handauflegung: II.) designatorisch zu verstehen (Wright/Milgrom 885; Schäfer-Lichtenberger 157f.). Der in Num 27,23 geschilderte Vollzug »vor dem Priester Eleasar und der ganzen Gemeinde« geschieht hingegen mit beiden Händen und zeigt daher wohl die Mose in V.20 gebotene Übertragung eines Teils seiner königlich konnotierten Amtsautorität auf Josua an (Schäfer-Lichtenberger, ebd.; vgl. Num 11,17.25). Anders heißt es in Dtn 34,9, Josua sei »voll des Geistes der Weisheit«, weil Mose ihm die Hände aufgestemmt hatte. Für Num 27,18.23 gehört der Geistbesitz also zu den Voraussetzungen, für Dtn 34,9 zu den Folgen der Amtseinsetzung. Im Weiheritus von Num 8 (P) stemmen die Israeliten den für JHWH »ausgesonderten« Leviten (V.14) die Hand auf (V.10), was wohl, wie beim Opfer in Ex 29,10.15.19; Lev 4,15; 8,14.18.22; Num 8,12; 2Chr 29,23, sowohl deklarativ als auch stellvertretend zu deuten ist. Über den atl.-jüd. Hintergrund der frühchristl. O. hinaus hat man für die Frage nach O. im AT auch die Priesterweihe Aarons und seiner Söhne herangezogen (Jenson). Der in Lev 8//Ex 29 geschilderte rite de passage folgt einer symbolischen Logik, nach der die Priester als Vermittler zw. den Bereichen des Reinen und des Unreinen dem Heiligen angeglichen werden. Als mögliche Analogie zur Unterscheidung von vocatio interna und externa könnten schließlich die Berufungsberichte (Berufung: II.…