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Kleter

(168 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (κλητήρ). Vom Wort her eine Person, die mit der Ladung zu einem Prozeß ( klḗsis, prósklesis ) zu tun hat. 1. Im Attisch-Delischen Seebund luden staatlich bestellte klētḗres zu Prozessen, die im Zusammenhang mit den Tributen geführt wurden (IG I3 21,42 und 68,48/49: 426/5 v.Chr.; 71,39: 425/4 v.Chr.). 2. In Privatprozessen war die Ladung Sache des Klägers. In Athen wurden hierzu in der Regel zwei klētḗres zugezogen (detaillierte Regelung in Plat. leg. 846c entworfen), deren Namen auf der Klageschrift vermerkt wurden. Erschien der Geladene zum g…

Hemiolion

(139 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἡμιόλιον), wörtlich “das Anderthalbfache”. H. bezeichnet einen Aufschlag von 50 % einer Geld- oder Warenleistung (berechnet durch Multiplikation des Grundbetrags mit eineinhalb). In hell. und röm. Zeit trat das h. stereotyp in den Strafklauseln von privaten Verträgen als Buße für Nichterfüllung auf (häufig neben Zinsen), sowohl in den Papyri Ägyptens als auch in den wenigen anderweitig inschr. erh. Urkunden. Das h. war an die Stelle des diplún (διπλοῦν, das Doppelte) der älteren Vertragsklauseln getreten, was die inschr. erhaltenen Bauverträg…

Heliaia

(267 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἡλιαία). 1. Abgeleitet von ἁλίζω ( halízō, “versammeln”) bedeutet h. urspr. schlicht “Versammlung”. Im dor. Gebiet erhielt sich dieser Ausdruck für die Volksversammlung [1. 32ff.] und in Arkadien für ein vermutlich 50köpfiges Gremium, das polit. und gerichtliche Entscheidungen traf (IG V 2,6A 24 und 27; 3,20 = IPArk Nr. 2 und 3, beide aus Tegea [2. 36f]). 2. In Athen führte nach Aristot. Ath. Pol. 9,1 (vgl. dazu [3. 160]) Solon gegen gerichtliche Entscheidungen der Archonten die éphesis an die h. ein, damals entweder die gesamte Volksversammlung als Ger…

Logographos

(216 words)

Author(s): Rhodes, Peter J. (Durham) | Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (λογογράφος). Verfasser von griech. Gerichtsreden. Logográphoi nannte man die zehn klass. att. Rhetoren. Das Wort wurde aber auch häufig abwertend gebraucht (z.B. Aischin. 1,94; 3,173). Da in Athen die Prozeßparteien ihre Sache grundsätzlich selbst vor Gericht vertreten mußten, blieb der “Redner”, sofern er nicht in eigener Sache auftrat, unerkannt im Hintergrund: Er war nicht Parteienvertreter oder Anwalt ( syndikos ), sondern “Redenschreiber” (wie l. wörtlich zu übersetzen ist). Er schrieb seinen Klienten Plädoyers “auf den Leib”, welche d…

Eispraxis

(34 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Εἴσπραξις). “Eintreiben” im weitesten Sinne, in Athen z.B. von Tributzahlungen für den Seebund (IG II2 1273, 24), in Ägypten jeglicher Steuer, aber auch von privaten Forderungen (Praxis). Thür, Gerhard (Graz)

Hedna

(122 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἕδνα, ep. ἔεδνα). Nur im kollektiven Plural gebräuchlich, sind h. bei Homer Geschenke des Bräutigams an den Vater der Braut (Idee der “Kaufehe”) oder an die Braut selbst (ähnlich dem german. Wittum), doch abweichend Hom. Od. 1,277 und 2,196: Ausstattung der Braut durch ihren Vater (verwandt mit den parápherna oder der phernḗ ), manchmal auch als “Mitgift” zu deuten ( proíx ), nicht eindeutig zu klären: Od. 2,53 (Verbum); Il. 13,382 (Nomen hiervon). Vermutlich liegt den h. der archa. Gedanke zugrunde, soziale Beziehungen durch Gaben und Gegengaben zu vermitteln. Thür…

Andrapodistes

(114 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀνδραποδιστής). Derjenige, der einen anderen zum Sklaven (ἀνδράποδον, andrápodon) machte, war a. (Aristoph. equ. 1030; Lys. 10,10). Die Straftat ἀνδραποδισμός ( andrapodismós) umfaßte zwei verschiedene strafbare Handlungen. Die eine bestand darin, daß der Täter sich eines Freien durch Gewalt oder List (vgl. für diese Plat. leg. 879a) bemächtigte, um ihn in die Sklaverei zu verkaufen (Freiheitsdelikt), die andere richtete sich gegen den Eigentümer eines Sklaven und bestand im Raub dieses Sklaven zwec…

Epiorkia

(84 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπιορκία). bedeutete seit Homer zu allen Zeiten “Meineid” (nur einmal in Solons Gesetzen “Eid”, Lys. 10,17). Jeder Eid endete gewöhnlich mit einer Verwünschung des Meineidigen. Da die e. kein weltliches Delikt war, blieb ihre Ahndung, die sich nicht nur auf den Täter, sondern auch auf dessen ganzes Haus erstrecken konnte, den Göttern überlassen, die Zeugen und Garanten des Eides waren (Xen. an. 2,5,21; Demosth. or. 23,68; 19,220; Lys. 32,13). Eid Thür, Gerhard (Graz) Bibliography K. Latte, s.v. Meineid, RE 15, 346ff.

Antitimesis

(94 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀντιτίμησις). Wenn das Gesetz in Athen die Strafe bei öffentlichen Prozessen nicht von vornherein festgelegt hatte (ἀγῶνες ἀτιμητοί, Atimetos agon), sondern Art und Höhe dem richterlichen Ermessen anheimgegeben waren (ἀγῶνες τιμητοί, Timetos agon), hatte der Kläger schon bei Einreichung der Klageschrift die Klage zu schätzen. Der Beklagte konnte dann nach seinem Schuldspruch in einer zweiten Verhandlung über das Strafmaß einen Gegenantrag über die Strafhöhe ( a.) stellen. Die Richter hatten zwischen diesen beiden Strafanträgen zu wählen. Thür, Gerhard (…

Erbrecht

(1,539 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz) | Manthe, Ulrich (Passau) | Ego, Beate (Osnabrück)
[English version] I. Alter Orient Keilschriftrechte Thür, Gerhard (Graz) [English version] II. Griechisch In Griechenland entsprach das E. vor allem dem Gedanken der Familienerbfolge. Daher enthält das griech. Recht mehrere Einrichtungen, um die Erbfolge im Familienverband auch dann zu sichern, wenn keine Haussöhne ( gnḗsioi) vorhanden waren. So diente die eispoíēsis der adoptionsähnlichen Bestimmung eines nicht testamentarischen Erben. War auch kein solcher Ersatzerbe vorhanden, fiel der Nachlaß ( klḗros ) entweder an die Seitenverwandten ( anchisteía

Mnemones

(240 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (μνήμονες). Wörtlich “Merker”, noch aus der Epoche vor der Schriftlichkeit (ab ca. 700 v.Chr.) stammende Bezeichnung für den Betreuer des Archivs einer griech. Polis, sonst wohl einfach γραφεύς ( grapheús, Schreiber) genannt. (In sakralem Zusammenhang zählt Aristot. pol. 1321 b 34 auch hieromnḗmones auf). Aus der schriftlosen Zeit stammt auch die Bezeichnung κατάκοοι ( katákooi, “Hörer” [2. 218]), vom Beginn der Schriftlichkeit zeugt ποινικαστάς ( poinikastás, “Kenner der phönikischen Buchstaben” [1. 180f.]). Inschr. sind m. seit dem 5. und 4. Jh.v.…

Dikastes

(166 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (δικαστής). In den griech. Stadtstaaten saßen nicht Berufsrichter zu Gericht, vielmehr wurde das dikastḗrion mit Laien besetzt. D. ist also am besten mit “Geschworener” zu übersetzen. Jeder unbescholtene männliche Bürger im Alter von über 30 Jahren konnte sich in Athen als d. melden. Er bekam als “Ausweis” ein Täfelchen ausgehändigt, das seinen Namen enthielt, und mußte zu Beginn jedes Jahres den “Heliastischen Eid” schwören, gemäß den Gesetzen abzustimmen (Dem. or. 24, 149-151). Für den Tag, den der d. zu Gericht saß, wurde er bezahlt ( dikastikós misthós

Asylia

(110 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀσυλία). Schutz von Personen und Sachen, zunächst im hl. Bereich des ἱερὸν ἄσυλον ( hierón ásylon). Bes. der Fremde, ξένος ( xénos), bedurfte der a., weil er einer anderen Rechtsordnung unterstand und im Gastland erst Rechtsschutz erhalten mußte, um vor gewaltsamen Übergriffen sicher zu sein. Vgl. hierzu den Rechtsgewährungsvertrag zwischen Oiantheia und Chaleion um 450 v.Chr. [1; 2]. Möglicherweise stammte alle profane A. und sogar die μετοικία ( metoikía) aus sakraler A. [3; 4]. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography 1 H. Bengtson, StV II, 21975, Nr. 146 2 H. van …

Epibole

(99 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπιβολή). In Athen konnte jeder Amtsträger ( Archaí , wozu auch die bulḗ zählte) innerhalb seiner Zuständigkeit eine e., eine geringe Geldbuße bis zu einer gesetzlich festgelegten Höhe als Ordnungsstrafe rechtskräftig verhängen, darüber hinaus war die e. der éphesis unterworfen. Ähnlich ist auch die E. in P.Zen. 51,15 (3. Jh.v.Chr.) zu verstehen. In den Papyri der röm. Zeit bedeutet e. (oder ἐπιμερισμός, epimerismós) die steuerliche Zuteilung von unbebaut gebliebenem Land an einzelne Bauern oder Gemeinden. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography A.R.W. Harrison, …

Prosklesis

(93 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (πρόσκλησις), die Ladung, das “Rufen zum Gericht”. Sie geschah in Athen durch privaten Akt, indem der Kläger dem Beklagten die Klageschrift ( énklēma ) und den Tag, an dem er sich beim Gerichtsmagistrat einzufinden hatte, zur Kenntnis brachte. Die p. hatte vor ein oder zwei Ladungszeugen ( klētḗr ) zu erfolgen, die bei Nichterscheinen des Beklagten als Voraussetzung für ein Säumnisurteil die ordnungsgemäße p. bestätigten, bei falschem Zeugnis mit pseudoklēteías graphḗ (“Klage wegen Falschaussage”) hafteten. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography A. R. W. Harrison,…

Epikleros

(182 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπίκληρος). Nicht ganz korrekt mit “Erbtochter” übersetzt. Hinterließ ein athenischer Bürger oder ein métoikos nur Töchter, so waren zwar nicht diese selbst, wohl aber deren ehelichen Söhne erbfähig, so daß der Nachlaß ( klḗros ) unter Umständen an einen fremden Familienverband fallen konnte. Wegen dieser Gefahr erlaubte das Gesetz dem nächsten Seitenverwandten des Erblassers (Anchisteia), vom Archon bzw. Polemarchos (Archontes I) durch epidikasía zugleich mit der Zuweisung des klḗros auch die einer noch kinderlosen Tochter, e., als Ehefrau zu erwirken…

Pseudokleteias graphe

(220 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ψευδοκλητείας γραφή). In Athen wurde die Ladung zu einem Prozeß ( prósklēsis ) privat in Anwesenheit von Ladungszeugen ( klētḗr ) durchgeführt. Wer trotz ordnungsgemäß bezeugter Ladung nicht zum Termin vor dem Gerichtsmagistrat erschien, wurde in Abwesenheit verurteilt. Konnte er Entschuldigungsgründe nachweisen, war Wiederaufnahme ( anadikía ) möglich; hatte der Kläger falsche klētḗres hinzugezogen, konnte sie jeder beliebige Bürger (s. graphḗ ) mit ps. g. verfolgen. Zuständig waren die thesmothétai , der Verfolger mußte eine Gebühr (παράστασις, parásta…

Engye

(310 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐγγύη). Bürgschaft, später auch als engýēsis bezeichnet. Ihre älteste Gestaltung, nämlich die der Geiselbürgschaft, zeigt Hom. Od. 8,266-366. Die E. bewirkte demnach eine Garantie des Bürgen für den Fall, daß der Hauptschuldner seiner Zahlungspflicht nicht nachkommen werde. Die Sicherheit bestand in dem Zugriff, den die Geisel, der ἔγγυος ( éngyos), dem Gläubiger auf seine Person einräumte. Er verfiel wie ein Pfand dem mit privater Eigenmacht vorgehenden Gläubiger, wenn der verbürgte Erfolg nicht eintrat, daher auch der postverbale Ausdruck e. von ἐγγυάω ( en…

Parapherna

(443 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (παράφερνα), wörtlich ‘neben der Mitgift ( phernḗ ) gegebene Vermögensstücke’, bezeichnen in der griech.-röm. Welt unterschiedliche Rechtseinrichtungen, jeweils Sondervermögen der verheirateten Frau. In den Rechten der griech. Poleis war die Frau grundsätzlich vermögensfähig, oft jedoch nur beschränkt geschäftsfähig. Ihre Güter gingen andere Wege als die des Mannes ([8. 26-130; 5. 64-70], zu IPArk Nr. 5, Z. 4f.: πατρῶια/ματρῶια, patrṓia/ matrṓia, väterliches/mütterliches Vermögen) s. [4]), doch gibt es keinen Terminus für das “neben e…

Diadikasia

(266 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (διαδικασία). In Athen ein gerichtliches Verfahren, das ohne eigentlichen Kläger und Beklagten auf Gestaltung der Rechtslage abzielte. Es wurde nicht im Wege der üblichen Privatklage (δίκη, díkē) eingeleitet und fand in zwei Hauptgruppen von Fällen statt, nämlich in Streitigkeiten, in denen zwei oder mehrere Gegner einen besseren Anspruch auf ein privates oder öffentliches Recht behaupteten, oder in solchen, in denen es um die Freiheit von einer öffentlich-rechtlichen Last ging. In der ersten Gruppe war d…

Exomosia

(154 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐξωμοσία), wörtlich “Freischwören”. 1) Im Prozeßrecht Athens konnte sich ein Zeuge der Pflicht, vor Gericht zu erscheinen (und damit das von einem der beiden Prozeßparteien vorformulierte Zeugnis zu bestätigen), dadurch entschlagen, daß er außergerichtlich einen feierlichen Eid leistete, die zu bezeugende Tatsache ‘nicht zu wissen’. Die e. zog keine rechtlichen Sanktionen nach sich, nur ein positives Zeugnis vor Gericht konnte mit Klage ( pseudomartyrías díkē ) angegriffen werden. Eine ähnliche Einrichtung ist als apōmosía im Rechtsgewährungsvertrag …

Epikrisis

(119 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐπίκρισις). Der Terminus war in Athen unbekannt. In den Inschr. wird e. als gerichtliche Kontrolle von behördlich verhängten Strafen gebraucht (IPArk. 3, 19,50: Tegea; Syll.3 1075, 6: Epidauros) oder als Zustimmung eines objektiven Dritten zu einem von den Streitparteien ausgehandelten Vergleich [1. 190ff.]. In der hell. Kanzleisprache findet sich das Verbum ἐπικρίνεσθαι ( epikrínesthai) für “Entscheiden” (Sherk 194f.), in IPArk. 31 B 22 für decernere ( decretum) einer röm. Behörde. Im röm. Ägypten war die e. das Verfahren, um die Zugehörigkeit zu ein…

Katengyan

(129 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (κατεγγυᾶν). “Vom Beklagten für dessen Erscheinen vor Gericht Bürgen fordern”. In Athen war das in Privatprozessen gegen Nichtbürger möglich (Demosth. or. 32,29; Isokr. or. 17,12; Lys. 23,9), die vor dem árchōn polémarchos anzubringen waren. Andernfalls wurde der Beklagte in Haft genommen. Bürgern drohte Entsprechendes in Verfahren, die mit apagōgḗ , ephḗgēsis (Aufforderung an einen Magistrat zur Festnahme eines Delinquenten) oder éndeixis eingeleitet waren. Im Freiheitsprozeß konnte derjenige, der die umstrittene Perso…

Eisangelia

(187 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Εἰσαγγελία). In Athen seit Solon (Aristot. Ath. pol. 8,4.) im technischen Sinn eine Art öffentlicher Klagen in Strafsachen. E. bezeichnet sowohl die Klageschrift (Lykurg. 34,137) als auch das durch sie eingeleitete Verfahren. Die Klagen wurden schriftlich eingereicht und ausführlich begründet. Das Verfahren hat im Laufe der Zeit eine Reihe von Wandlungen durchgemacht. Urspr. war es wohl gegen in den Gesetzen nicht vorgesehene Straftaten gerichtet, später wurden die Straftaten in einzelnen Gesetzen abgegrenzt und um die Mitte des 4.Jh. v.Chr. durch einen nómo…

Enklema

(152 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἔγκλημα). Im allg. griech. Sprachgebrauch “Vorwurf”, im Recht Athens “Klageschrift” in Privatprozessen, im Strafrecht der Papyri Ägyptens “Anklage”. Vor dem Gesetz, das in Athen Schriftlichkeit der Prozeßakte verlangte (vermutlich 378/7 v.Chr.), war E. ein mündlicher Antrag an den Gerichtsvorstand ( dikastḗrion 3.) zur Prozeßeröffnung, der die Namen der Parteien, das Klagebegehren und, wenn vorgesehen (im tímētos agṓn ), die Schätzung der Urteilssumme enthielt. Schriftliche enklḗmata sind in Demosth. or. 37,22-32; 45,46 überliefert, untechni…

Arra, Arrabon

(384 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] Angeld, insbes. beim Kauf. Nach dem Vorbild altoriental. Rechte (vgl. Gn 38,17) bildet bei den Griechen der ἀρραβών ( arrabṓn) ein Erfordernis der Haftungsbegründung. Zeichen der persönlichen Haftung war vornehmlich ein Ring. Seinem Symbolwert trat bald eine wirtschaftliche Funktion zur Seite: Vertragsbruch des Gebers der a. ließ diese dem Empfänger verfallen (das Angeld wirkt als Reugeld), Vertragsbruch des Empfängers löste eine Pflicht zur Rückgabe, meist sogar eines Mehrfachen der a. aus. Den Römern wurde die a. schon früh bekannt (Varro ling. 5,175)…

Demeusis

(187 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Δήμευσις). Vermögenseinziehung durch den Staat. 1. Im griech. Strafrecht begegnet sie als Nebenstrafe neben der Todesstrafe oder der lebenslänglichen Verbannung sowie neben den Strafen für schwere Verbrechen, wobei allerdings der Terminus D. nicht immer verwendet wurde. Vereinzelt kam D. in Athen auch als selbständige Strafe vor (vgl. Demosth. or. 47,44). Platon (leg. 855a) lehnte die Konfiskation, offenbar wegen der Ungerechtigkeit gegenüber den am Verbrechen unschuldigen Erben, rad…

Proklesis

(196 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (πρόκλησις), wörtlich “Aufforderung”. Die Konzentration des Prozesses vor den athen. Geschworenengerichten ( dikastḗrion ) auf eine einzige, zeitlich begrenzte Hauptverhandlung erforderte umsichtige Vorbereitung des Prozeßstoffs vor dem Prozeß oder im Vorverfahren vor dem jeweiligen Gerichtsmagistrat ( anákrisis , diaitētaí ). Eine Möglichkeit, den Gegner vor der Hauptverhandlung zu gewissen bindenden Stellungnahmen zu provozieren, war die p. Diese bedeutet sowohl den Akt einer vor Zeugen an den Gegner gerichteten Erklärung, als auch…

Mord

(386 words)

Author(s): Neumann, Hans (Berlin) | Thür, Gerhard (Graz) | Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] I. Allgemein M. wird in der Ant. vielfach noch nicht von anderen Tötungsdelikten unterschieden. Die bes. Verwerflichkeit oder Gefährlichkeit eines Verhaltens, das zum Tode eines anderen Menschen geführt hat, wird in vielen ant. Rechten noch nicht zum Anlaß einer gerade darauf abstellenden Sanktion genommen. So wäre es für die altoriental. Rechte sowohl begrifflich als auch sachlich unangemessen, von einem bes. Tatbestand des Mordes innerhalb der Tötungsdelikte zu sprechen. Neumann, Hans (Berlin) [English version] II. Griechenland Auch in Griechenland gi…

Martyria

(365 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (μαρτυρία). Im griech. Recht das Ablegen eines Prozeßzeugnisses sowie dessen Inhalt oder die zu diesem Zweck errichtete Urkunde. Zeugen (μάρτυρες, mártyres; Synonyme [2. 2032f.]) wurden zu Geschäften förmlich hinzugezogen, zu Unrechtstaten vom Verletzten oder dem Rächer herbeigerufen. Im Prozeß zur Zeit der att. Redner (5./4. Jh.v.Chr.) bestätigten sie unvereidigt, einen vom Beweisführer aufgesetzten formelhaften Satz “zu wissen” oder bei einem Ereignis “dabeigewesen zu sein”. Lediglich im Blutproze…

Engyesis

(106 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐγγύησις). In Griechenland ein unter Zuziehung von Zeugen zwischen dem Bräutigam und dem kýrios der Braut abgeschlossener feierlicher Rechtsakt, der die ehemännliche Gewalt begründete (auch ἐγγύη, engýē genannt), früher unrichtig als “Verlobung” gedeutet. Er wurde erst mit der Übergabe der Braut an den Mann, ékdosis , voll wirksam. In Gortyn wird e. nie erwähnt, wohl aber von Platon (leg. 774e). In den Papyri ist e. Synonym von engýē . Thür, Gerhard (Graz) Bibliography H.J. Wolff, Beiträge zur Rechtsgesch. Altgriechenlands, 1961, 170 (aus 1944)  Ders., Die Gru…

Apagoge

(121 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀπαγωγή). Die “Abführung” war ein scharfes Schnellverfahren in Strafsachen in Athen. In ihrer ursprünglichen Gestalt gestattete sie, zwei Kategorien von Verbrechern (κακοῦργοι und ἄτιμοι, kakúrgoi und átimoi), wenn sie auf frischer Tat ertappt waren, später auch bei offenkundigen Tatbeständen, ins Gefängnis abzuführen und bei einem Geständnis sofort zu bestrafen, sonst in Haft zu behalten und dem Gericht zu überstellen. Zuständig waren teils die Elfmänner, teils die Thesmotheten. Die Strafe war der Tod. Später konnte an Stelle der a. eine schriftliche An…

Desmoterion

(393 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (δεσμωτήριον). In Athen gab es auf dem Markt (zur Lokalisierung [1]) ein Gefängnis (Demosth. or. 24,208f.), das seinen Namen den Fesseln, δεσμά ( desmá), verdankte, die den Gefangenen gewöhnlich in Form von Ketten und Fußfesseln angelegt wurden. Die Verwahrungsorte waren auch in anderen Poleis nicht ausbruchsicher. Über die Art der Vollstreckung der Haft (Fesselung, Besuchserlaubnis) entschied die Aufsichtsbehörde, in Athen die Elfmänner. Die Haft war immer Gemeinschaftshaft und wurde nicht als Strafe …

Embateuein

(80 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐμβατεύειν). In Athen das Besitzergreifen durch “Betreten” unbeweglicher Sachen (auch von Schiffen, Demosth. or. 33,6) auf Grund eines Rechtes zum Besitz (Erbrecht des Haussohnes, Pfandrecht, Gerichtsurteil). In den Papyri Ägyptens bedeutete ἐμβαδεία ( embadeía) die amtliche Besitzeinweisung als dritte Stufe der Zwangsvollstreckung in Liegenschaften. Erbrecht Thür, Gerhard (Graz) Bibliography A. Kränzlein, Eigentum und Besitz im griech. Recht, 1963, 94ff.  A.R.W. Harrison, The Law of Athens I, 1968, 156; 272; 283  H.-A. Rupprecht, Einführung in die…

Kataballein

(44 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (καταβάλλειν). Jede Art, eine Geldzahlung vorzunehmen, aber auch sonstige Leistungen zu erlegen. Reichliche Belege aus dem öffentlichen Leben bei [1]. Zahlen von Gerichtsgebühr in IPArk 17,42 (=IG V 2,357). Thür, Gerhard (Graz) Bibliography 1 J. Oehler, s.v. K., RE 10, 2357f..

Enechyrasia

(140 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Ἐνεχυρασία). Im griech. Recht die Vollstreckung wegen Geldforderungen oder wegen Forderungen auf Herausgabe von Sachen. Sie geschah in das bewegliche oder unbewegliche Vermögen (außerhalb Athens auch gegen die Person) des Schuldners nach Ablauf einer nicht näher bekannten Frist auf Grund eines Urteils oder einer vollstreckbaren Urkunde durch private Pfandnahme des Gläubigers. Dieser mußte die Pfändungshandlung persönlich vornehmen. In Athen verschaffte ihm der dḗmarchos (Demarchoi) der Wohnsitzgemeinde des Schuldners den Zutritt zu den Pfa…

Magie, Magier

(6,634 words)

Author(s): Wiggermann, Frans (Amsterdam) | Wandrey, Irina (Berlin) | Graf, Fritz (Princeton) | Johnston, Sarah Iles (Princeton) | Thür, Gerhard (Graz) | Et al.
I. Alter Orient [English version] A. Allgemein Altoriental. und äg. M. beruht auf einem Weltbild, das der Religion entgegengesetzt ist. Im mag. Weltbild sind Menschen, Götter und Dämonen durch Sympathien und Antipathien miteinander und mit dem Kosmos verbunden, im rel. Weltbild wird alles durch die Götter zu ihrem eigenen Nutzen gestaltet; die Beziehungen zw. Mensch und Kosmos sind Folge bewußter Maßnahmen der Götter. In der rel. Praktik jedoch sind beide Weltbilder integriert und komplementär. Das rel…

Misthosis

(1,443 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
(μίσθωσις). [English version] A. Allgemeines Ähnlich der röm. locatio conductio umfaßt die griech. m. eine Reihe von entgeltlichen Geschäften, womit eine Person einer anderen entweder eine Sache zu Gebrauch oder Nutzung überläßt, eine Sache (oder Person) übergibt, damit hieran ein bestimmter Erfolg herbeigeführt werde, oder sich zu Arbeits- oder Dienstleistung verpflichtet. Die heute geläufige (romanistische) Gliederung dieser Geschäfte in Miete/Pacht, Werk- und Dienstvertrag ist für die m. zu grob, da die griech. Vertragspraxis je nach konkretem Lebenssachver…

Grundbuch

(247 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] Im rechtlichen Sinn kann man von einem G. sprechen, wenn ein lückenloses, entweder alle Einwohner (Personalfoliensystem) oder alle Grundstücke eines Bezirkes (Realfoliensystem) umfassendes Register von Grundstücken “öffentlichen Glauben” genießt, und dadurch dem eingetragenen Erwerber das Eigentumsrecht garantiert ist. In der Ant. gab es zahlreiche schlichte Grundstücksregister (Kataster), die jedoch meistens als Grundlage für die Steuererhebung dienten (Beispiele und Lit. [1]). Allein aus dem ptolemäischen und röm. Ägypten sind Einrichtu…

Kakogamion

(60 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (κακογάμιον, wörtlich “schlechtes Heiraten”) wurde in Sparta bestraft (Stob. 66,16), bzw. ‘wie es scheint’ (Plut. Lysander 30,7) sicher mit díkē verfolgt, womit aber, wie bei der agamíu díkē , gewiß keine Privatklage gemeint war. Wogegen der Ehemann beim K. verstieß und welche Strafe ihn traf, ist ungewiß. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography D.M. MacDowell, Spartan Law, 1986, 73f.

Laographia, Laographos

(128 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (λαογραφία, λαογράφος). Seit der ptolem. Zeit wurden in Ägypten Volkszählungen veranstaltet ( laographíai: das Volk wurde “aufgeschrieben”), die ab Augustus im Turnus von 7, ab Tiberius von 14 Jahren stattfanden. In röm. Zeit bedeutete laographía auch die dabei erstellte Liste der Kopfsteuerpflichtigen und die Kopfsteuer selbst (Steuern). Unterworfen waren ihr Männer zw. dem 14. und 60. Lebensjahr, sofern sie nicht röm. Bürger oder Bürger der privilegierten griech. Poleis waren; für die übrigen Griechen galten g…

Hierosylia

(102 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἱεροσυλία). In vielen griech. Poleis “Tempelraub”, Entwendung gottgeweihter Gegenstände aus einem Heiligtum, was sehr weit ausgelegt wurde (z.B. auch Unterschlagung von Silber bei staatlicher Münzprägung, Syll.3 530, Dyme in Achaia, bald nach 190 v.Chr. [2]). In Athen wurde H. im 5. Jh. vermutlich mit eisangelía verfolgt, später mit einer in die Zuständigkeit der Thesmotheten fallenden ἱεροσυλίας γραφή ( hierosylías graphḗ), in welcher Todesstrafe mit Verweigerung der Bestattung in Attika und Vermögensverfall drohten. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography…

Asebeia

(97 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀσέβεια). Verletzung der Ehrfurcht vor den Göttern wurde bei den Griechen bestraft. Tempelraub (Hierosylie) unterlag einer bes. Sanktion, Entweihung und Verspottung göttl. Dinge wurden als a. zusammengefaßt. Als Mittel der Politik wurden a.-Klagen in Athen bes. bei Verletzung der Ehrerbietung gegenüber den Staatsgöttern gegen Naturphilosophen und Sophisten angestrengt. Deren Erklärung der Welt und Infragestellung aller überkommenen Anschauungen schien die staatliche Ordnung zu gefährden. Anaxagoras, Diagoras, Protagoras und Sokrates wurden in a.-P…

Ephetai

(96 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἐφέται). Im klass. Athen gab es neben dem Gerichtshof des Areios pagos in Blutsachen noch drei weitere Kollegialgerichte, die beim Palladion, beim Delphinion und in Phreatto tagten (Dikasterion) und mit 51 e. besetzt waren (Aristot. Ath. pol. 57,3f.). Dieses im Verhältnis zu den übrigen Dikasterien kleine Kollegium wurde aus Geschworenen (Dikastes) gebildet. Neuerdings nimmt man an, daß vor Solon E. auch an der Gerichtsstätte auf dem Areshügel tagten, zu denen damals allerdings noch nicht alle Bürger bestellt werden konnten. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography R…

Dikasterion

(851 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
(δικαστήριον). A. Athen [English version] 1. Gerichtsstätte Es gab zwei Arten von Gerichtsstätten: solche, an denen über Tötungsverbrechen gerichtet wurde (φονικά, phoniká), und solche, an denen andere öffentliche oder private Klagen verhandelt wurden. Die ersten, fünf an der Zahl, waren aus sakralen Gründen am Stadtrand und nicht überdacht, um eine Befleckung durch den Angeklagten zu vermeiden (Antiph. 5,11; Aristot. Ath. pol. 57,4), die zweiten lagen am Markt oder in seiner unmittelbaren Nähe. Sie waren bis auf die beiden größten, die Hēliaía (Ἡλιαία) und die Stätte der ekklēsí…

Parakletos

(140 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (παράκλητος, wörtl. “Herbeigerufener”). In Athen hatten die Prozeßparteien ihre Sache grundsätzlich selbst zu vertreten, allenfalls unterstützt von nahestehenden Personen, die vor den Gerichtshöfen zusätzlich das Wort ergriffen ( sýndikos , synḗgoros ). Als Unsitte (Xen. mem. 4,4; Plat. apol. 34c; Plat. leg. 934e) hatte sich eingebürgert, daß die Angeklagten, die sich im Epilog ihrer Verteidigungsrede mit der Bitte um Freispruch an die Geschworenen wandten, ihre Frau, Eltern, Kinder, Verwand…

Apographe

(100 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (ἀπογραφή) war in Athen jede schriftliche Erklärung gegenüber einer Behörde, insbes. die Abgabe eines Verzeichnisses vom Staat einzuziehender Güter. Danach wurde auch der Antrag auf Einziehung des verzeichneten Bestandes sowie das ganze Einziehungsverfahren a. genannt [1]. Für das Verfahren war das Geschworenengericht, in der Regel unter dem Vorsitz der Elfmänner, zuständig. In Ägypten bedeutete a. die schriftliche Anzeige an eine öffentliche Behörde über den Besitz- oder Personenstand sowie die Anmeldung zum Grundbuchamt [2]. Thür, Gerhard (Graz) Biblio…

Phonos

(355 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (φόνος). Tötung eines Menschen. Wegen ph. konnten im griech. Recht die nächsten Verwandten urspr. Blutrache (A.) üben; mit Erstarken der Polis, in Athen jedenfalls seit Drakon (E. 7. Jh.v.Chr.), waren sie auf eine Privatklage ( díkē ) wegen ph. beschränkt. Diese war beim basileús (I.C.) einzubringen, in drei Vorterminen wurden von den Parteien und Zeugen feierliche Eide ( diōmosía ) geschworen. Die Entscheidung fiel je nach Qualifikation der Tat in Gerichtsversammlungen, die an verschiedenen Kultstätten tagten ( dikastḗrion A.I.): Bereits Drakon untersch…

Diomosia

(236 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (διωμοσία). Mindestens seit Drakon (vor 600 v.Chr.) hatten in Athen beide Parteien und ihre Helfer (Zeugen) im formalen Vorverfahren ( prodikasíai) zu Mordprozessen vor dem Archon Basileus einen feierlichen Eid, die D., zu leisten. Der Ankläger beschwor darin (unter Anrufung der Rachegöttinnen und anderer Gottheiten) unter Einsatz seiner eigenen Person, seines Geschlechts und seines Hauses seine Berechtigung zur Verfolgung, und daß der Angeklagte die Tat wirklich begangen habe (Antiph. 6,16; Demosth…

Enktesis

(117 words)

Author(s): Thür, Gerhard (Graz)
[English version] (Ἔγκτησις). In den griech. Staaten war der Erwerb von Grundstücken ausschließlich den Bürgern vorbehalten. Einzelnen Ausländern wurde durch ehrenden Volksbeschluß das Privileg der E. verliehen, das Recht, “Land” oder “ein Haus” (oder beides) zu erwerben. In Athen wurden manche métoikoi damit ausgestattet, generell vielleicht die isoteleís . Im dorischen Bereich wurde statt e. der Terminus ἔμπασις/ἴμπασις ( émpasis/ ímpasis) verwendet. Thür, Gerhard (Graz) Bibliography J. Pečirka, The Formula for the Grant of E. in Attic Inscriptions, 1966  A.R.W. Harrison,…
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