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Your search for 'dc_creator:( "S. Corsten" ) OR dc_contributor:( "S. Corsten" )' returned 509 results. Modify search

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Spyesz (wohl willkürliche Schreibweise für: Spieß), Wiegand

(58 words)

Author(s): S. Corsten
aus Ortenberg (Oberhessen) steht zus. mit Nikolaus Bechtermünze in der Schlußschrift des «Vocabularius exquo» (C 6311), der am 4. 11. 1467 in Eltville herauskam und von dem inzwischen verstorbenen Heinrich Bechtermünze begonnen worden war. Über S. ist sonst nichts in Erfahrung zu bringen. S. Corsten Bibliography Geldner Bd. 1, S. 108

Benedictionale

(51 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine im frühen MA entstandene Slg. von Segnungen und Exorzismen, die in der Messe nach dem Pater noster gesungen wurden. Hss. sind vor allem aus dem 10. und 11. Jh. erhalten; sie sind nach den Festen des Kirchenjahres geordnet. S. Corsten Bibliography Lex. d. MA Bd. 1, Sp. 1902–1903

Synchrotonstrahlung

(178 words)

Author(s): S. Corsten
(als Hilfsmittel der Frühdruckforschung). Die S. (SYRFA) ist ein spezielles Verfahren der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA), welche ermöglicht, den Metallgehalt eines Stoffes zu ermitteln, ohne ihn zu zerstören. Die Frühdruckforschung ging von der Erwartung aus, mit Hilfe der S. spezifische Eigenschaften der in den Offizinen verwendeten Druckerschwärze die Entstehungsumstände eines Druckes (Werkstatt, Zeit, Reihenfolge) feststellen zu können. Da bes. die Drucke der Zeit vor 1480 reichlich Metalle …

Meydenbach, Jakob

(136 words)

Author(s): S. Corsten
1491 —1495 in Mainz tätiger Druckerverleger, der seine Werkstatt im «Hof zum Saulöffel» im Stadtteil Kirschgarten betrieb. Von M. sind nur acht mit je einer einzigen Text– und Auszeichnungstype gedr. Veröff. bekannt. Darunter befindet sich ein «Hortus sanitatis» vom 23. 6. 1491 (H 8944), der vielleicht von dem bibliophil gesinnten Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg (1484—1504) veranlaßt worden ist. Das beliebte Buch weist 1073 Holzschnitte auf. Reich mit Abb., deren Holzstöcke auf den Hei…

Wessel, Wilhem

(121 words)

Author(s): S. Corsten †
* 1564 / 1565 in Bremen (?), † 1626 in Kassel, Buchdrucker und Formschneider. Moritz «der Gelehrte», Landgraf von Hessen-Kassel, erteilte W. am 10. 10. 1594 ein Privileg zur Ausübung seines Gewerbes in Kassel (erneuert am 1. 1. 1598). An der Gründung des Unternehmens war auch der Rektor Jodocus Jungmann beteiligt, der dem Drucker eine von ihm finanzierte Werkstatt für 600 Taler verkaufte. W. erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen und hatte zahlreiche Schulbücher, aber auch vom Landgrafen in A…

Crantz, Martin

(144 words)

Author(s): S. Corsten
stammte aus Straßburg, die Matrikel der Universität Erfurt erwähnt ihn für das Jahr 1458. Er wirkte zus. mit Ulrich Gering und Michael Friburger in der Offizin, die auf Veranlassung von Johann Heynlin und Guillaume Fichet 1470 in der Sorbonne eingerichtet wurde. Diese erste Druckerei in Paris suchte den Ansprüchen humanistischer Kreise an der Univ. und bei Hofe zu genügen (22 Titel bekannt). Im Frühjahr 1473 siedelten die Drucker in die Rue Saint-Jacques (Haus «Au Soleil d'or») um und veröffentl…

Caesaris, Arnoldus

(150 words)

Author(s): S. Corsten
(Keysere, Arend de) war der erste Drucker von Oudenaarde (1480—1483) und Gent (1483 — 1489/1490). Seine Produktion ist typisch für die franz.-niederl. Mischkultur, wie sie in Westflandem herrschte. Das gilt für das äußere Erscheinungsbild der Drucke wie für deren Inhalt. Unter ihnen nehmen solche in den beiden Volkssprachen einen auffallend großen Umfang ein. Die einzige Übertragung von des Boethius De consolatione philosophiae ins Niederl. (mit Kommentar und Urtext) erschien bei ihm (GW 4574: 3…

Türkenbulle Calixts III

(158 words)

Author(s): S. Corsten
Die Eroberung Konstantinopels (1453) durch die Türken alarmierte die christliche Welt und förderte die Bemühungen, das weitere Vordringen der Osmanen zu verhindern. Papst Calixt III. (1455 bis 58) forderte in einer Bulle vom 29. 6. 1455 zu einem Kreuzzug auf. In Deutschland predigte Bischof Heinrich Kalteisen das Kreuz. Er übers. die päpstliche Verlautba-rung ins Dt. und ließ sie, wohl um die Jahreswende 1455 / 1456, in Mainz drucken. Das einzige erhaltene Ex. der T. wurde von Ernst Voulliéme 1909 entdeckt und gelangte in die Kgl. Bibl. in Berlin. Die Bulle hat …

Consentius, Ernst

(140 words)

Author(s): S. Corsten
* 1. 12. 1876 in Berlin, † 2. 5. 1937 ebd., Germanist und Bibliothekar. Veröffentlichte Studien über Lessing und das Berliner Ztg.wesen des 18. Jh.s. Mehrfach aufgelegt wurde sein 1907 zuerst ersch. Buch «Alt-Berlin um 1740». 1919 wurde er in den Dienst der Preußischen SB übernommen (1927: Bibl. Rat), wo er die Ztg. verwaltete. Aufsehen erregte seine Auseinandersetzung mit Konrad Haebler über die Methode der Typenbestimmung. Seine Bedenken, die er in dem Buch «Die Typen der Inkunabelzeit. Eine B…

Verzettelung

(68 words)

Author(s): S. Corsten †
Unter V. versteht man in Bibl.en die fachgerechte a Titelaufnahme auf Zetteln oder Karten, die für die Verwendung in den verschiedenen a Zettelkat. einer Bibl. vorgesehen waren. Dabei konnten von Dienstleistungszentren gelieferte a Titeldrucke den Arbeitsaufwand wesentlich verringern. In dem Maße, wie die Bibl.en für ihre a Kat. zu modernen Datenträgern übergehen, wird die V. als Verfahren und Fachausdruck aus der Übung kommen. S. Corsten †

Sondertitel

(116 words)

Author(s): S. Corsten
nennen die Instruktionen für die alphabetische Katalogisierung der Preußischen Bibl.en (PI) einen Titel mit Erscheinungsvermerk auf einem bes. Bl. im Innern eines Buches. Er bezieht sich auf einen inhaltlich selbständigen, bibliographisch aber unselbständigen Teil des Werkes (Beigedruckte Schrift, Beigefügte Schrift). Der S. geht auf die Absicht des Verlegers, Verf. oder Hrsg. zurück und ist von dem Titelbl. einer nach dem Willen des Eigentümers beigebundenen Schrift zu unterscheiden. Er wird un…

Braem, Konrad

(128 words)

Author(s): S. Corsten
Buchdrucker in Löwen. Am 20. 7. 1474 wurde B. bei der Fakultät für Kanonisches Recht der Univ. Löwen als «Coloniensis» immatrikuliert. Er druckte bis 1481 bevorzugt für die Bedürfnisse des akademischen Unterrichts. Von den neun Drucken seiner Presse sind sechs lat. Ausg. des Aristoteles, darunter die erste gedruckte Textausg. der «Physica» (GW 2440). Man vermutet deshalb, daß er ungeachtet seiner Herkunft aus der Diözese Köln an der Pariser Sorbonne tätig gewesen ist. Er besaß eine Antiqua-Letter und eine von Johann Veldener erworbene gotische Type. S. Corsten Bibliography Rouzet,…

Rolevinck, Werner

(258 words)

Author(s): S. Corsten
* 1425 in Laer, Westfalen, f 26. 8. 1502 in Koln, Kartausermonch. R. wurde 1444 an der Univ. Koln immatrikuliert und trat 1447 in die dortige Kartause St. Barbara ein. Der gelehrte und als Verf. zahlreicher Schriften hervorgetretene Monch pries schon 1470 die Bedeutung des Buchdrucks fur die schnelle Verbreitung seiner Werke. Alle Erstausg. seiner Schriften sind bei Arnold Ter Hoernen gedr. worden. Zu Lebzeiten R.s wurden in Koln von diesem und ande-ren Druckern 30 Ausg. aus seiner Feder verofFe…

Interimsaufnahme

(138 words)

Author(s): S. Corsten
Für alle noch nicht abgeschlossenen Veröff. (mehrbändige Werke, Serien, Zss. usw.) schreiben die Instruktionen für die alphabetischen Kat. der preußischen Bibl.en (PI) im § 19 vor, eine I. zu machen. Der zuerst ersch. bzw. der früheste von der Bibl, erworbene Bd. erhält eine Aufnahme (ohne Umfangsangabe). Die im Laufe der Zeit hinzukommenden Teile usw. werden unter der Aufnahme nachgetragen. Ist das Werk abgeschlossen, wird die I. durch einen Abschlußzettel ersetzt. Die Regeln für die alphabetis…

Parix, Johann

(151 words)

Author(s): S. Corsten
1501 (oder wenig später) in Toulouse, aus Heidelberg stammender dt. Drucker. Nach überwiegender Meinung hat P 1472-1475 in Segovia (Kastilien) einige Kleindrucke herausgebracht. Er siedelte dann aber nach Toulouse über, wo er seit 1477 Teilhaber von Heinrich 7' Turner und bald dessen Nachfolger wurde. Mit der 1479 neu angeschafften Einrichtung druckte P bes. Juristische, aber auch philosophische und erbauliche Lit., seine Offizin lag «iuxta Pontem Veterem». 1488 tat er sich mit Stephan 7' Clebla…

Walbeck (Valbeck), Johann

(135 words)

Author(s): S. Corsten †
Der aus Walbeck am Niederrhein stammende dt. Drucker brachte zus. mit Henrik van Haarlem in Bologna 1487 /1488 einige juristische und medizinische Werke heraus. Beide siedelten dann nach Siena über, wo sie gemeinsam die «Disputationes, quaestiones et consilia» des Fridericus Petrucius de Senis (ISTC: H 12844) druckten. 1490 gingen die Partner auseinander, und W. kehrte nach Bologna zurück, wo er am 24. März 1495 mit dem Niederländer Bartholomaeus van Utrecht ein Werk des einheimischen Juristen D…

Beigefügte Schrift

(67 words)

Author(s): S. Corsten
Die b.S. ist inhaltlich selbständig und wurde vom Verleger einer anderen beigegeben. Sie ist daher bibliographisch unselbständig und wird auf dem Haupttitelblatt angeführt. Im Innern des Buches wird sie durch einen bloßen Kopftitel oder durch ein Titelblatt (Zwischentitel, Sondertitel) vom übrigen Inhalt geschieden. S. Corsten Bibliography Fuchs, H.: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken. Wiesbaden 1955 (u. öfter), S. 26.

Fragment

(205 words)

Author(s): S. Corsten
(von lat. fragmentum = Bruchstück). Nicht wenige lit. und wiss. Werke der Vergangenheit, insbes. der Antike, sind nur bruchstückhaft, z. B. in Exzerpten oder Zitaten, überliefert. Slg. derartiger Texte werden nach den Instruktionen für die alphabetischen Katalogisierung der preußischen Bibl. en (PI) unter die Gruppenbezeichnung [Fragm.] gestellt, die Regelwerke für die alphabetische Katalogisierung (RAK) sehen für sie keine bes. Behandlung mehr vor. Auch unvollendet gebliebene Werke eines Verf. …

Uzès

(96 words)

Author(s): S. Corsten
(südfranz. Kleinstadt, Depardement Garel, bis 1790 Bischofssitz). Auf Einladung von Bischof Nicolas Maugras druckte der Wanderdrucker Jean a Dupré aus Lyon 1493 in U. ein «Breviarium Uticense» (GW 5501), von dem nur der erste Bd. in einem einzigen Ex. auf Pergament erhalten ist (Paris NB). Es waren die bes. Bedürfnisse des Bistums, die zum Druck eines Buches in U. geführt haben. Lange Zeit ist es dabei geblieben. S. Corsten Bibliography Claudin, A.: L’imprimerie à Uzèsau 15e siècle, description d’un brévieraire inconnu imprimé dans cette ville en 1493. In: Le Bibliogra…

Varnhagen von Ense, Karl August

(122 words)

Author(s): S. Corsten
* 21. 2. 1785 in Düsseldorf, † 10. 10. 1858 in Berlin, Diplomat und Schriftsteller. Über den einflußreichen Salon seiner Ehe-frau Rahel, geb. Levin (1771–1833), unterhielt er enge Beziehungen zur politischen und kulturellen Elite der preußischen Hauptstadt. Er besaß eine umfangreiche Bibl. und trug eine als «riesig» bezeichnete Hss.- und Autographenslg. zusammen. Diese gelangte 1880 in die Preußische SB. S. Corsten Bibliography Bogeng, G. A. E.: Die großen Bibliophilen. Bd. 1. Leipzig 1922 (ND Hildesheim 1984), S. 495–498 Handb. der historischen Buchbestände in Deutschlan…

Übergehen von unwesentlichen Wörtern

(84 words)

Author(s): S. Corsten
Wegen der grammatikalischen Ordnung ( Ordnungswort) spielt das Ü. in den Instruktionen für die alphabetischen Kat. der Preußischen Bibl.en (PI) eine bes. Rolle. Bei der Ordnung der Titelaufnahmen sind zu übergehen das «scheinbare Substantivum regens» sowie bei gewöhnli-chen Titeln Artikel, Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen, bestimmte Zahlwörter und Titulaturen und die Datierung von Gesetzen (§ 185, 289–192). Die Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK-WB) schreiben das Ü. nur bei Artikeln und nicht auflösbaren Symbolen und Zeichen vor (§ 822–823). S.…

Panzer, Georg Wolfgang

(321 words)

Author(s): S. Corsten
* 16. 3. 1729 in Altdorf, † 9. 7. 1805 in Nürnberg, dt. Geistlicher und Bibliograph. Nach Studium in Altdorf wirkte P. 1760 — 1805 als Pfarrer («Hauptpastor») an St. Sebaldus in Nürnberg. Er sammelte Bibeln — die Slg. befindet sich seit 1780 in der heutigen LB Stuttgart — und veröffentlichte 1789 seine «Älteste Buchdruckergesch. Nürnbergs». Seine lebenslangen bibliographischen Bemühungen gipfelten in seinen «Annales typographici ab artis inventae origine ad annum 1536» (II Bde. Nürnberg 1793 — 1…

Dolet, Etienne

(153 words)

Author(s): S. Corsten
* 1509 in Orléans, † (hingerichtet) 3. 8. 1546 in Paris, Buchdrucker. Der hochbegabte D. arbeitete nach Studienjahren in Paris und Padua als Korrektor bei Sebastian Gryphius in Lyon. Seit 1537 betrieb er eine Druckerei in Lyon, in der er vor allem Kommentare zu klassischen Autoren, z. T. aus eigener Feder, veröffentlichte. Er führte eine Druckermarke, die einiges über seinen unruhigen und nonkonformistischen Charakter verrät: Eine aus den Wolken kommende Hand fuhrt ein Beil, das die Auswüchse an…

Dritzehn, Andreas

(248 words)

Author(s): S. Corsten
†26. 12. 1438, Straßburger Patrizier und Geschäftsmann, beteiligte sich zus. mit anderen Persönlichkeiten der Stadt Straßburg an einem von Johannes Gutenberg ins Leben gerufenen Unternehmen zur Herstellung von «Spiegeln», d. h. Pilgerabzeichen, für die Aachener Heiligtumsfahrt, die nach den Erwartungen der Gesellschafter 1439 stattfinden sollte. D. zahlte 80 Gulden als Lehrgeld und Beteiligung (am 22./23. 3. 1438). Weil man sich aber über das Jahr der Heiligtumsfahrt geirrt hatte, schloß man im …

Bogensignatur im Frühdruck

(544 words)

Author(s): S. Corsten
Um die durch den Druck hervorgebrachten vielen Rohbogen richtig zum Buch zusammenfugen zu können, bedurfte es einer eindeutigen Kennzeichnung. Diese Aufgabe fiel den B.en zu, die zunächst handschriftlich hinzugefügt wurden. Der Kölner Drucker Johann Koelhoff d. Ä. führte 1472 gedruckte B.en ein. Dieser Brauch breitete sich schnell aus; in Italien wurde die B. häufig auch eingestempelt. Für die Bezeichnung der Lagen wurden überwiegend Buchstaben, für die der Bogen (römische) Ziffern verwendet. Fü…

Widerdruck

(108 words)

Author(s): S. Corsten †
heißt der erneute Druckvorgang, der die noch leere Bogenrückseite betrifft. Er soll mit dem Satz-spiegel der Vorderseite (Schöndruck) deckungsgleich sein und setzt darum Genauigkeit und Sorgfalt voraus ( Registerhalten). In der Frühdruckzeit waren dafür die Punkturen hilfreich. In alten Drucken hat der W. in dem starken und vor dem Druck angefeuchteten Papier rückseitig spürbare Spuren hinterlassen, während der Schöndruck flach gedrückt wurde. Mit Hilfe dieser Zustände kann festgestellt werden, ob ein Buch seitenweise oder in Formen gedr. wurde. S. Corsten † Bibliography Neub…

Seitenzahl

(177 words)

Author(s): S. Corsten
Die in der Druckerfachsprache Kolumnenziffer ( Kolumne 2.) gen. S. ist ein wichtiges bibliographisches Charakteristikum des Buches. Sie ermöglicht die Erschließung durch Reg. und die Kontrolle der Vollständigkeit. Der Benutzer benötigt die S. für das genaue Zitieren beziehungsweise für das Auffinden einer Text-stelle. Dennoch hat sich die gedr. S. nur langsam eingebürgert und wurde erst im 18. Jh. allg. üblich. In den dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung (Instruktionen für die a…

Kirchheim

(87 words)

Author(s): S. Corsten
(Elsaß) soll im MA wegen seiner starken Befestigung bei den Zeitgenossen als Clein Troya bezeichnet worden sein. Jedenfalls brachte unter dieser Druckadresse der aus Lyon kommende Marcus Reinhard 1489–1491 einige Andachtsbücher in dt. und lat. Sprache heraus. Er verwendete dabei zwei Text– und eine Auszeichnungstype und stattete die Bücher reich mit Abb. und Randleisten aus. Unter derselben Ortsangabe ersch. 1497 noch einmal zwei volkssprachige, mit Holzschnitten geschmückte Werke, die vielleicht von dem Straßburger Meister Mathis HüpfufF gedr. wurden. S. Corsten Bibliograp…

Orosius

(100 words)

Author(s): S. Corsten
(380/383-nach 418) lat. Geschichtsschreiber. O. schrieb 417/418 auf Veranlassung des Aurelius Augustinus sein Hauptwerk, die «Historiarum adversum paganos libri VII», in dem er die Weltgesch. als zielgerichtet und von Gott bestimmt darstellte und dem Römerreich einen festen Platz in der Heilsgesch. zuwies. Das für die ma. Geschichtsauffassung maßgebliche Werk ist sehr häufig abgeschrieben worden (245 Hss. bekannt) und wurde bis ins 17. Jh. mindestens 25 Mal gedruckt. Von letzteren sind acht Ausg…

Zwischentitel

(123 words)

Author(s): S. Corsten †
Nach den Instruktionen für die alpha-betischen Kat. der Preußischen Bibl.en (PI § 3.1) ist der Z. ein Titelbl. im Innern des Buches, das keinen Erscheinungsvermerk hat. Der Z. dient i. d. R. zur Kenntnismachung der inhaltlichen Gliederung eines Werkes und wird darum bei der Titelaufnahme nicht berücksichtigt. Steht er jedoch vor einer beigedruckten Schrift, die nicht als Teil des auf dem Haupttitelbl. genannten Werkes gilt (z. B. der Psalter zum NT), dann kann er ausnahmsweise wie ein Sondertite…

Stege, Erwin von

(176 words)

Author(s): S. Corsten
seit 1458 als kaiserl. Münzmeister nachgewiesen, Bürger von Frankfurt. Kaiser Friedrich III. ließ 1476 S. in Köln, wo dieser sich gerade aufhielt, inhaftieren, weil er eine größere Geldsumme schuldig geblieben war. Die Stadt setzte sich 1476 für seine Freilassung ein. Nach längeren Verhandlungen verzieh Friedrich am 3. 3. 1477 dem Münzmeister, dieser schwur am 17. 4. 1477 Urfehde. Dennoch ließ S. eine kaum verschlüsselte Schmähschrift gegen den Rat von Köln drucken, die Heinrich Urdemann, Dechan…

Butterbrief

(68 words)

Author(s): S. Corsten
ist die volkstümliche Bezeichnung für die vom Papst oder von einem Bischof verkündete Fastendispens, die zum Genuß von Milchprodukten und Eiern an Fasttagen berechtigte. Die dafür zu entrichtenden Gebühren gingen an die Kurie und wurden auch zum Kirchenbau verwendet. Gedruckte B.e sind aus Ingolstadt bekannt, wo sie 1484 die Presse eines namentlich nicht bekannten Druckers verließen. S. Corsten Bibliography Einblattdrucke des 15. Jh.s. Halle 1914, Nr. 898—900

Fragment vom Weltgericht, Das

(315 words)

Author(s): S. Corsten
Im Einband eines Rechnungsbuches der rna. Univ. Mainz wurde 1892 ein Blättchen gefunden, das auf beiden Seiten mit der Donat-Kalender-Type Gutenbergs bedruckt ist (heute im Gutenberg-Museum Mainz). Das Bruchstück verrät, daß der Drucker den Typenguß und das Setzen noch nicht voll beherrschte. Das F. gilt daher heute allg. als ein sehr frühes Erzeugnis aus Gutenbergs Presse, wenn nicht gar als «der älteste typographische Druck überhaupt» (Ruppel). Der dt.sprachige Text des Fragments ist nach den …

Wila, Wendelinus de

(93 words)

Author(s): S. Corsten †
dt. Drucker, 1470?/ 1473–1475 in Rom tätig. Magister artium. W. arbeitete zunächst mit Theobald Schenkbecher zus. (H 4639: «Consilia et allegationes» des Paulus Castro, 10. 6. 1473), druckte dann auf eigene Verantwortung vor allem antike Klassiker. Er benutzte eine auffallend breite Antiqua-Schrift. S. Corsten † Bibliography Bühler, C. F.: On the Horace printed in Rome by W. d. W. or Bartholomaeus Guldinbeck. In: La Bibliofila 37. 1935, S. 376 bis 380 ders.: Early books and manuscripts. 40 years of research. New York 1973, S. 34–38 Geldner Bd. 2, S. 48.

Briefwechsel

(50 words)

Author(s): S. Corsten
heißt die Veröff. von echten Briefen zweier Personen (z. B. zwischen Goethe und Schiller) wie auch von erdichteten oder teilweise fingierten Briefen (wie etwa «Goethes B. mit einem Kinde» der Bettina von Arnim). Die Regelwerke rechnen den «echten» B. zu den gemeinsamen Werken zweier Verfasser, Briefsammlungen S. Corsten

Valle, Martino della

(50 words)

Author(s): S. Corsten
ital. Wanderdrucker des 15. Jahrhunderts. Er druckte 1481 in der westpiemontesischen Stadt Saluzzo eine Ausg. der Satirae des Aulus Persius Flaccus. Sein Name taucht 1481–1482 in Pavia auf. Borsa, G.: Clavis typographorum librariorumque Italiae 1465 bis 1600. Tomus 1. Aureliae Aquensis 1980, S. 337. S. Corsten

Westfalen (Paderborn), Johann von

(262 words)

Author(s): S. Corsten †
Druckerverleger und Buchhändler, † nach 30. 12. 1501 in Löwen(?). Nach einer kurzen Lehrzeit in Oberitalien, wo er allem Anschein mit Konrad von Westfalen und seinem späteren «socius» Dirk Martens Beziehungen aufnahm, druckte er mit letzterem in der ostflanderischen Stadt Aaslt 1473 / 1474 einige Titel. Darunter war der ausführlich firmierte Petrus Hispanus vom 26. 5. 1474 (C 2982). Noch in diesem Jahr gingen die Gesellschafter wieder auseinander, und W. siedelte ins brabantische Löwen über, wo …

Wörrstadt (Werstat), Nikolaus von

(170 words)

Author(s): S. Corsten †
war als Stadtschreiber von Mainz der höchste Verwaltungsbeamte der Stadt. Er war hoch angesehen und erhielt am 4. 6. 1425 von Kaiser Sigismund I. das Recht, ein Wappen zu führen. In den innerstädtischen Wirren der Jahre 1428 /1429 stand er auf Seiten der Zünfte gegen die Macht der alten Geschlechter. Im Frühjahr 1434 ließ Johann Gutenberg den Stadtschreiber in Straßburg in Schutzhaft nehmen, weil die Stadt Mainz ihm Renten, die zu einer Summe von 310 Rheinischen Gulden aufgelaufen waren, schuldi…

Vingaard, Hans

(81 words)

Author(s): S. Corsten †
* 1559 in Kopenhagen, dt. Drucker in Dänemark. Der aus Stuttgart stammende V. ließ sich 1528 in Viborg (Jütland) nieder. 1532–1559 wirkte er in Kopenhagen, wo er vor allem Schriften der Reformation (Werke Luthers und des Peder Palladius) herausbrachte. S. Corsten † Bibliography ADB 43, S. 427–428 Nielsen, L. in: Nordisks Tidskrift för bok- och biblioteksväsen 3. 1916, S. 91–93 Vogel, P. H.: Erstdrucke ausländischer Bibeln von dt. Druckern des 15. und 16. Jahrhunderts. In: Gut.-Jb. 1959, S. 92–98.

Zweibrücken (Pfalz)

(416 words)

Author(s): S. Corsten †
Buchdruck. In Akten des Jahres 1577 ist von drei Ex. eines Missale für das Bistum Toul die Rede, das 1488 in Z. gedruckt wurde («Biponti 1488»). Obwohl keiner der Bde. erhalten blieb, sprechen die Umstände der Erwähnung dafür, daß sie Vertrauen verdient. Unbekannt ist jedoch Name des Druckers, der über Können und Finanzen für die Herstellung eines derart aufwendigen Buches verfügt haben könnte. Es ist eingermaßen ausgeschlossen, daß es dem 1492 – 1495 in Z. arbeitenden Jörg Gessler zugeschrieben…

Rusch, Adolf

(211 words)

Author(s): S. Corsten
* in Ingweiler, Elsaß, † 1489 in Straßburg, dt. Druckerverleger, Papier- und Handschriftenhändler. R. gehörte zum Kreis um den Straßburger Drucker Johannes Mentelin. Er heiratete dessen Tochter Salome und war sein Gesellschafter. Am 15. 6. 1478 wurde er wie viele andere dt. Drucker in die röm. Heilig-Geist-Bruderschaft aufgenommen. R. verwendete in seiner Offizin als erster in Deutschland seit 1467 eine Antiqua. Da er seine Produktion niemals firmiert hat, schrieb man diese früher einem anonymen…

Wegener, Hans

(174 words)

Author(s): S. Corsten †
* 27. 5. 1896 in St. Avod / Lothringen, † 27. 12. 1980 in Bremen, dt. Bibliothekar und Buchforscher. Nach umfangreichen Studien promovierte W. an der Univ. Heidelberg mit dem Thema «Die dt. Bildhss. des 15. Jh.s in der Heidelberger UB». Er wandte sich dem bibliothekarischen Beruf zu und war die ersten Jahre seiner aktiven Dienstzeit an der SB Berlin tätig (1924–1942). Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er 1950 eine Anstel-lung an der SB Bremen, deren Direktor er 1951–1961 war. Als Wissenschaftler b…

Überlegen

(69 words)

Author(s): S. Corsten
Wurde im Bleisatz der erste Buchstabe einer Zeile durch einen größeren Schriftkegel hervorgehoben, mußte er mit dem Text durch Ü. oder Unterlegen von Blindmaterial auf dieselbe Linie (Schriftlinie) gebracht werden. Das war auch erforderlich, wenn einzelne Buchstaben oder Zeichen mit abweichendem Kegel in den Text eingefügt wurden. Überlegen: Satz einer Gesangbuchstrophe. S. Corsten Bibliography Waldow, W.: Ill. Encyklopädie der graphischen Künste. Leipzig 1884 (ND München 1993), S. 818.

Theuerdank-Type

(75 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine Vorstufe der Fraktur und wurde von Kaiser Maximilian (Maximilian I., Röm. König) für den Druck des von ihm veranlaßten «Theuerdank» (ersch. 1517 bei Johann a Schönsperger d. Ä.) in Auftrag gegeben. Theuerdank-Type. Seite aus dem «Theuerdank». Nürnberg, Johann Schönsperger 1517. S. Corsten Bibliography Kautsch, R.: Die Entstehung der Frakturschrift. Mainz 1922, S. 12 bis 15, Taf. 3 Fichtenau, H.: Die Lehrbücher Maximilians I. und die Anfänge der Frakturschrift. Hamburg 1961, S. 25–40

Ketelaer, Nicolaus

(145 words)

Author(s): S. Corsten
niederl. Druckerverleger. Der aus einer angesehenen Familie stammende K. begann 1473 zus. mit dem Letterngießer Gherardus de Leempt in Utrecht Bücher zu drucken. Sein Verlagsprogramm zeichnet sich durch eine wohlüberlegte Titelauswahl, darunter viele Erstdrucke, aus. Wahrscheinlich wurden die Drucker von dem gelehrten Bibliophilen Wilhelm van Hees beraten und gefordert. Sein Name findet sich in der Schlußschrift eines Büchleins (HC 8352), das mit dem Letternmaterial K.s gedruckt wurde. Manche Um…

Überschrift

(71 words)

Author(s): S. Corsten
Die Gliederung eines lit. oder wiss. Werkes wird i. d. R. durch Überschrift, d. h. Inhaltsangaben der Abschnitte oder Kapitel, kenntlich gemacht. Rang und Bedeutung der jeweiligen Ü. wird durch die gewählte und meist von der Textschrift abweichenden Schriftart charakterisiert. Sache des Verf. ist es, Ort und Inhalt der Ü. vor dem Satz zu bestimmen. S. Corsten Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 236

Teilsammlung

(137 words)

Author(s): S. Corsten
Die Instruktion für die alphabetischen Kat. der Preußischen Bibl.en (PI) ordnen die verschiedenen Arten von Ausg.en der Werke eines Verf. vor den Einzelschriften in gesonderten Gruppen. Die T.en bilden die zweite Gruppe. Als solche gelten a) Slg., die als «Ausgewählte Werke», «Meisterwerke», «Nachgelassene Werke» u. ä. bezeichnet sind; b) Slg. einzelner Kategorien von Werken wie «Dramatische Werke», «Philosophische Schriften» u. ä. und c) Ausg.en, auf deren Titelbl. mehr als drei Einzelschriften…

Untertitel

(73 words)

Author(s): S. Corsten
(Zusätze zum Sachtitel / Haupttitel). Der U. erweitert und präzisiert den Sachtitel / Haupttitel, indem er den Gegenstand der Veröff. genauer umschreibt, den zeitlichen Bereich oder den angesprochenen Leserkreis nennt. Häufig findet man hier auch die Bezeichnung der lit. Gattung. Bei Alternativtiteln wird der U. durch «oder» angeschlossen. S. Corsten Bibliography Fuchs H.: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kat. der Preußischen Bibl.en. 3. Aufl. (u. ö.) Wiesbaden 1962, S. 23.

Riffe, Hans

(154 words)

Author(s): S. Corsten
Vogt von Lichtenau (rechtsrheinisch, nördlich von Kehl), ging 1438 in Straßburg ein Gesellschaftsverhältnis mit Johannes Gutenberg ein. R. war der Kapitalgeber für die Produktion von «Aachenspiegeln», d. h. Wallfahrtsabzeichen für die alle sieben Jahre stattfindende Aachener Heiligtumsfahrt, die in großer Zahl benötigt wurden. Ein Drittel der Gewinne sollte an R. fallen. Später wurden noch Andreas Dritzehn und Andreas Heilmann in die Ges. aufgenommen. Nun hatte R. ein Viertel der Erträge zu bean…

Wesel

(310 words)

Author(s): S. Corsten †
klevische, seit 1614 brandenburgische Stadt am unteren Niederrhein. Buchdruck. In den 1540er Jahren führte der Rat in W. die Kirchenordnung lutherischer Prägung ein und zog damit auch neugesinnte Buchdrucker an. Als erster wirkte hier 1541–1543 Johann Blawe, ihm folgte für zwei Jahrzehnte (1543–ca. 1565) Derick van der Straten (Theodorus Plateanus), der seine Presse in großem Um-fang dem Dienst der neuen Lehre weihte. Seit 1552 war W. das Ziel zahlreicher Flüchtlinge aus den Niederlanden, darunter waren…

Zaretzky Otto

(83 words)

Author(s): S. Corsten †
* 12. 2. 1863 in Sülbeck (Schaumburg-Lippe), † 9. 4. 1930 in Köln. Stadtbibliothekar und Frühdruckforscher. Z. trat 1894 bei der StB (seit 1920 UStB) Köln ein und erhielt 1920 den Titel Professor. Er veröff. zahlreiche Studien zur Gesch. des Kölner Frühdrucks, u. a. «Die Kölner Büchermarken bis Anfang des 17. Jahrhunderts» (1898, zus. mit Paul Heitz, ND 1970), «Der erste Kölner Zensurprozeß» (906). S. Corsten † Bibliography Steimel, R.: Kölner Köpfe. Köln-Zollstock 1958, Sp. 447 Habermann /Klemmt /Siefkes, S. 392.

Junius, Hadrianus

(200 words)

Author(s): S. Corsten
1511–1575), niederl. Arzt, Philologe und Historiker, seit 1563 Rektor der Lateinschule in Haarlem. J. wurde 1566, zwei Jahre vor Ausbruch des achtzigjährigen span. – niederl. Krieges, zum offiziellen Geschichtsschreiber der holländischen Stände bestellt. Er schrieb eine Gesch. der Niederlande (Batavia), die aber wegen der politischen Verhältnisse erst 1588 (Leiden bei F. Raphelengius) gedr. wurde. Das lat. geschriebene Werk berichtet anhand einer in Haarlem bewahrten und im Laufe der Zeit stetig…

Kolb, Albert

(109 words)

Author(s): S. Corsten
*23. 6. 1891 in Oberehnheim (Obcrnai)/ Elsaß, 23.8. 1975 in Nancy, franz. Bibliothekar und Buchhistoriker. Nach Studium der Vergleichenden Sprachwissenschaften in Straßburg und Fachausbildung in Paris trat K. 1920 als Bibliothekar bei der UB Nancy (Lothringen) ein und war 1929 —1958 ihr Direktor. Die Reorganisation und Neukatalogisierung der Bibl, ist sein Verdienst. Als Buchhistoriker und Bibliograph veröffentlichte er zahlreiche Untersuchungen und Darstellungen, u.a. auch: Bibliographie des fr…

Pape, Franz Friedrich

(176 words)

Author(s): S. Corsten
* 5. 10. 1798 in Meschede, f 2. 3. 1885 in Bonn, dt. Bibliothekar. Der bereits wäh-rend seines Studiums an der Univ. Bonn an der dortigen UB als «Amanuensis» tätige P. trat am i. 4. 1828 am Katholischen Gymnasium in Köln eine Stellung als Geschichtslehrer an. Gleichzeitig war ihm die Leitung der Gymnasialbibl. anvertraut, die mit mehr als 35 Tsd. Bdn. damals die größte Slg. in Köln war. Er erarbeitete einen Realkat. und machte sich um die Vermehrung des Bestandes verdient. Seine Bemühungen, alle…

Kolbe, Andreas

(122 words)

Author(s): S. Corsten
† zwischen 12.9. und 4. 11. 1568 in Marburg, Universitätsbuchdrucker. K. kam wahrscheinlich als Mitarbeiter von Christian Egenolf 1539 nach Marburg und wurde in die Univ.matrikel eingetragen. Im Frühjahr 1543 übernahm erEgenolfs Marburger Niederlassung auf eigene Rechnung. Von den ca. 150 Drukken, die K. zugeschrieben werden können, sind bes. erwähnenswert die reich ill. Rcisebeschreibung des Hans Staden (1557), das Marburger Gesangbuch von 1549 und die Hessische Kirchenordnung des Jahres 1566. Seine Söhne Zacharias und Augustin führten 1566-1585 die Offizin weiter. S. Cors…

Ternio

(169 words)

Author(s): S. Corsten
(auch: ternus, lat. für Dreizahl) ist eine ma. Bez. für die aus drei gefalteten Bogen gebildete Lage. Über die Zahl der Faltungen sagt die Bez. nichts aus. In der Frühdruckzeit war der T. meist die Ausnahme von der Regel und findet sich meist am Ende eines Drucks oder eines Setzerabschnitts. Zusammen mit den für andere Zusammensetzungen üblichen Lagebezeichnungen findet man T. im Registrum, das dem Käufer oder Leser eines Buches die Gewähr bieten sollte, daß er ein vollst. Ex. vor sich hatte. Aus dem ältesten Lehrbuch der Buchdruckerkunst, das Hieronymus Hornschuh 1608 veröff…

Oeßler, Jakob

(43 words)

Author(s): S. Corsten
kaiserlicher Rat unter Maximilian I. und «Kaiserlicher Majestät verordneter Censor und Rechtfertiger neugedr. Bücher». Sein Name findet sich in Privilegien gegen den Nachdruck der Jahre 1514 —1517 S. Corsten Bibliography Schottenloher, K.: Die Druckprivilegien des 16.Jh.s. In: Gut.–Jb. 1933, S. 89—110

Verfasserangabe

(75 words)

Author(s): S. Corsten
Die V. befindet sich in der Regel auf dem Titelbl. einer Schrift und nennt den verfassernamen bzw. die Namen sonstiger Personen, die an der Abfassung des Werkes beteiligt waren (Mitarbeiter, Herausgeber, Übersetzer u. a. m.). Mitunter nennt sie auch einen Deck- oder Künstlernamen (Pseudonym). Auch wenn die V. sich auf denselben Verf. bezieht, kann sie in unterschiedlichen Vorlagen von einander abweichende Formen (andere Sprache, Schriftart, Flektion oder Grad der Vollständigkeit) aufweisen. S. Corsten

Durchpaginiert

(35 words)

Author(s): S. Corsten
ist ein Buch, dessen Seiten mit einer einzigen Ziffernfolge gezählt sind. Bei der Titelaufnahme wird die letzte gezählte Seite in der Umfangsangabe angeführt.Gibt es mehrere Ziffernreihen, spricht man von getrennter Zählung. S. Corsten

Übergeordneter (Sach-) Titel

(70 words)

Author(s): S. Corsten
Die Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK-WB) verwenden den Begriff in Zusammenhang mit «begrenzten Sammelwerken» und «Slg.» (§ 621–622, 624–627). In den Instruktionen für die alphabetischen Kat. der Preußischen Bibl.en (PI) entspricht der Ü. dem Übergeordneten a Gesamttitel (§§ 8, 4.5; 21, 4.5; 66). In beiden Regelwerken ist vorgeschrieben, daß sie bei der Titelaufnahme zu berücksichtigen sind. Übergangsschrift. Textprobe aus: G. Abbeatici: Gramatika. 1848. S. Corsten

Steinschaber, Adam

(137 words)

Author(s): S. Corsten
aus Schweinfurt stammender Erstdrucker von Genf, dort 1478–1480 tätig. Sein erster datierter Druck (24. 3. 1478) ist eine franz. Ausg. des «Libro de los sanctos angelos» (H 16 230) aus der Feder des span. Minoriten Franciscus Ximenes. Auch weiterhin versorgte er seine Kunden mit Texten in franz. Sprache. Seine «Histoire de la belle Mélusine» des Jean d’Arras (C 3973) aus demselben Jahr weist 63 qualitätsvolle Holz- schnitte auf. Nach einer wenig ergiebigen Zusammenarbeit mit dem Kunstgenossen He…

Olpe, Petrus in Altis de

(88 words)

Author(s): S. Corsten
1476–1495 in Köln nachgewiesener Rechtsgelehrter und Notar. Unter seinem Namen ersch. 1476–1477 vier Drucke, die wahrscheinlich in seinem Auftrag von einem Lohndrücker hergestellt worden sind. Ob die ihm mit Hilfe des Typenvergleichs außerdem zugeschriebenen Titel des folgenden Jahres, darunter ein Kölner Brevier (GW 5305), wirklich von ihm veranlaßt oder gar gedr. wurden, ist ungewiß. S. Corsten Bibliography Corsten, S.: Die Anfänge des Kölner Buchdrucks. Köln 1955, S. 47–59 Geldner Bd. 1, S. 98; Meuthen, E.: Die alte Univ. [Köln]. Köln/Wien 1988, S. 137.

Wolf (Lupus), Nicolas

(118 words)

Author(s): S. Corsten †
† nach 1515, dt. Drucker in Lyon. Der aus Kaiserslautern stammende W. wirkte seit 1493 in der franz. Stadt, wo er für Jean Trechsel druckte und den später sehr berühmten Humanisten Jodocus Badius Ascensius als Korrektor beschäftigte. Ihm standen zwölf gotische Schriften, eine Antiqua und eine griech. Letter zur Verfügung. Sein erster datierter Druck war ein «Breviarium Romanum» vom 7. 7. 1497 (GW 5145). Gegen Ende seiner Tätigkeit brachte W. vor allem scholastische Werke heraus. Sein in drei Fassungen überliefertes Signet zeigt das Monogramm NW. S. Corsten † Bibliography Meyer, W. J.:…

Ursel

(183 words)

Author(s): S. Corsten
(Oberursel im Taunus). 1. Buchdruck. Die konfessionelle Entwicklung des Ortes spiegelt sich in seiner Buchproduktion. Der von Graf Ludwig zu Stolberg und Königstein, der in U. die Reformation einführte, berufene Nikolaus Heinrich (Henricus) druckte 1537–1597 zahlreiche Streitschriften religiöser Thematik. Sein Nachfolger, Cornelius Sutor, brachte in der zum alten Glauben zurückgekehrten Stadt 1597–1606 katholische Texte heraus. 1606–1608 scheint der Mainzer Typograph Balthasar Lipp eine Filiale in U.…

Ordnungsgruppe (OG)

(132 words)

Author(s): S. Corsten
Der von den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) eingeführte Begriff betrifft die von den älteren Regelwerken stillschweigend vorausgesetzte Praxis, daß die Ordnungswörter nicht einfach in der Reihenfolge ihres Vorkommens zur Ordnung herangezogen werden (§ 806). Es werden vielmehr zunächst Gruppen von Ordnungswörtern miteinander verglichen, ehe z.B. bei Verfasserschriften der Sachtitel herangezogen wird. So bilden bei Personennamen der Familienname und der /die Vorname(n) je eine O…

Nsibidi-Schrift

(68 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine 1905 entdeckte Geheimschrift bei den Stämmen der Ibo und Efik in Südnigeria, wo sie von einer Geheimges. — möglicherweise auch als Zaubermittel — verwendet wurde. Bild– und Begriffszeichen geben konkrete Gegenstände und abstrakte Begriffe in starker Vereinfachung und Konventionalisierung wieder. Über den Ursprung der Schrift ist nichts bekannt. S. Corsten Bibliography Jensen, H.: Die Schrift in Vergangenheit und Gegenwart. 3. Aufl. Berlin 1969, S. 209—210.

Walther, Carl

(242 words)

Author(s): S. Corsten †
* 11. 1. 1877 in Wiesbaden, † 17. 11. 1960 ebd., dt. Bibliothekar. Nach Studium des Maschinenbaus sowie der Rechts- und Staatswiss. trat W. 1912 in den Bibl.dienst ein. Nach mehrjähriger Tätigkeit an der Preußischen SB Berlin (1912–1919) und der Bibl. des Vereins Dt. Ingenieure (VDI), ebd. (1919–1921), wurde er 1921 an die Bibl. der TH Aachen berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung (1942) wirkte, nur unterbrochen durch ein Jahr, in dem er als Direktor der Bibl. der TH Berlin amtierte. In Aach…

Offizin

(136 words)

Author(s): S. Corsten
Das lat. Wort fur Werkstatt («officina») wurde gegen Ende des MA zuweilen rur die Arbeitsstätte von Apothekern und Buchdruckern gebraucht. So lautet die Schlußschrift eines Druckes von Johann Philippi (Paris 1500 = GW 9374) u. a.: «In magistri Johannis philippi officina . .. impressus» . In der eingedeutschten Form wurde die Bezeichnung seit dem 17. Jh. fur Buchdruckereien häufig verwendet, so auch in der deutschsprachigen Fassung von Hieronym.us Hornschuchs «Orthotypographia » von 1634. S. Corsten Bibliography Klenz, H.: Die dt. Druckersprache. Straßburg 1900, S. 23 bis 24 Basler…

Saubert(us), Johannes

(168 words)

Author(s): S. Corsten
* 26. 2. 1592 in Altdorf (Altorf) bei Nürnberg, † 2. 11. 1646 in Nürnberg, Theologe und Bibliothekar. Der 1618 zum Professor ernannte S. bekleidete seit 1637 das Amt des Ersten Predigers an St. Sebaldus in Nürnberg. Damit war die Leitung der StB verbunden. Von S.s Amtsführung zeugen ein systematischer und ein alphabetischer Kat. der Abt. Theologie von 1641. Neben zahlreichen theologischen Veröff. schrieb S. eine 1643 ersch. «Historia bibliothecae typographiae itemque Catalogus librorum proximis …

Rotdruck

(465 words)

Author(s): S. Corsten
Wollten die ersten Drucker ihre Bücher den Kunden mit dem gewohnten Erscheinungsbild anbieten, mußten sie sich mit dem Problem des Farbendrucks auseinandersetzen. In den ma. Hss. kommt insbes. der roten Farbe zur Gliederung und Hervorhebung eine wichtige Rolle zu. Solche, meist vom Rubrikator hinzugefugten Auszeichnungen waren Seiten- und Kapitelüberschriften, einfache Initialen und Textanfänge. Liturgische Bücher (Breviere, Meßbücher u.a.m.) hatten die Anweisungen für den Vollzug in roter Schri…

Schunke, Ilse

(245 words)

Author(s): S. Corsten
* 30. 12. 1892 in Dresden, † 1. 3. 1979 ebd., dt. Bibliothekarin und Einbandforscherin. Nach dem Studium der Germanistik, Gesch. und Kunstgesch. in Leipzig und München begann S. am 15. 12. 1921 ihre berufliche Laufbahn an der LB Dresden. Am 1. 7. 1929 fand sie Anstellung an der SB Bremen, schied aber schon 1937 aus politischen Gründen aus dem Bibl.dienst aus. Seitdem war sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Privatgelehrte tätig. Nach dem Krieg hatte sie wesentli-chen Anteil an der Sichers…

Metternich

(232 words)

Author(s): S. Corsten
bedeutende Kölner Drucker– und Verlegerfamilie.Den Anfang machte Peter M. (1671), derum 1625 eine Offizin beim Augustinerkloster (Hohe Straße) gründete, aus der mehr als 110 Titel hervorgegangen sind. Er war auch vereidigter Drucker der Juristischen Fakultät an der Kölner Universität. Während sein zweitgeborener Sohn Arnold (1681—1725 tätig) das väterliche Unternehmen fortführte, machte sich der älteste Sohn, Paul M. (1650—1669), bei St. Laurenz selbständig und begründete einen blühenden neuen Z…

Saspach, Konrad

(224 words)

Author(s): S. Corsten
Bürger von Straßburg und Zeuge im 1439 vor dem Großen Rat verhandelten Prozeß der Brüder Dritzehn gegen Johannes Gutenberg. Der in der Kremergasse wohnende Handwerker (Schreiner oder Drechsler?) sagte aus, daß er für Gutenberg eine Presse gebaut habe. Er scheint darüber hinaus mit dem Projekt, das Gutenberg und seine Genossen betrieben, vertraut gewesen zu sein. Andreas Heilmann beauftragte nämlich S., aus der im Haus des verstorbenen Andreas Dritzehn befindlichen Presse gewisse «Stücke» herausz…

Voulliéme, Ernst

(300 words)

Author(s): S. Corsten
* 11. 1. 1862 in Gumbinnen / Ostpreußen, † 31. 7. 1930 ebd., dt. Bibliothekar und Ink.forscher. Nach Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Berlin und Halle (Promotion 1887) wirkte V. 1888–1896 an der UB Bonn und 1896–1927 an der SB Berlin, davon 1906–1927 für die Mitarbeit am Gesamtkat der Wiegendrucke (GW) abgestellt. 1907 erhielt er den Titel Professor und wurde 1909 zum Oberbibliothekar (Rat IV. Klasse) ernannt. Die Stufen der dienstlichen Laufbahn spiegeln die führende Rolle V. innerhalb der dt. Ink.forschung wider. Den Anfang machte er währen…

C. W.-Drucker

(79 words)

Author(s): S. Corsten
war 1473/1474 in Straßburg tätig und arbeitete mit einer Letter, die der Type 1 Anton Kobergers sehr ähnelt. Das Monogramm erscheint lediglich in dem «Liber bibliae moralis» des Petrus Berchorius, der am 7. 10. 1474 vollendet wurde (GW 3863). Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß sich der Drucker ausdrücklich als Straßburger Bürger bezeichnet, hat man ihn mit Clas Wencker oder Conrad Wolfach identifizieren wollen. Er hat ausschließlich theologische Fachlit. herausgebracht. S. Corsten Bibliography Geldner Bd. 1, S. 65.

Blandin, Richard

(220 words)

Author(s): S. Corsten
Buchdrucker des 15. Jh.s in Paris. In der Schlußschrift eines «Vocabularius juris utriusque» vom 31. 10. 1476 (Cop. 6355) wird B. zus. mit Ludovicus Symoneli und Johannes Symon genannt. Die Werkstatt der Genossen war im Haus «Zum grünen Blasebalg» («sub intersignio follis viridis»), nahe dem Dominikanerkloster, in der Rue St.-Jacques («infra sanctum Benedictum et Predicatores») untergebracht. Es wurde eine eigenwillige Antiqua-Letter, in deren Minuskeln gotische Buchstaben eingestreut sind, verw…

Missalschrift

(199 words)

Author(s): S. Corsten
heißt schon bei den Zeitgenossen die für liturgische Bücher (insbes. Missale und Psalterien) am Ende des MA verwendete Sonderform der Textura. Sie weist alle Eigentümlichkeiten der gotischen Buchschrift (Brechung der Rundungen, zahlreiche Ligaturen, Vertikalprinzip, Grauton des Gesamtschriftbildes, Überwiegen der Minuskeln) bis zur letzten Konsequenz auf. Wegen der Gewichtigkeit der liturgischen Texte, aber auch aus praktischen Gründen haben die M.en einen großen Grad. Das den liturgischen Vorsc…

Rommerskirchen

(700 words)

Author(s): S. Corsten | K. Gutzmer
Drucker- und Buchhändlerfamilie in Köln und Bonn. Um 1700 übernahm Heinrich R. (ca. 1670— 1733) den im Hause «Zum Einhorn» in der Straße «Unter Fettenhennen» zu Köln ansässigen Betrieb, dessen Anfänge auf die Druckerverleger Gymnich zurück- gingen. R. brachte u.a. theologische und juristische Werke heraus und begründete den «Stadtkölnischen SackKalender», der bis 1810 bei R. erschien. Nach seinem Tod fiel die Firma an den Schwiegersohn Christian Simonis (1737)· Heinrichs Bruder Leonhard R. (1685…

Valladolid

(206 words)

Author(s): S. Corsten | G. Pflug
(1469–1606 span. Hauptstadt), Hauptstadt von Kastilien und Léon. 320 Tsd. Einwohner, seit 1346 Universität. Buchdruck. Der herausgehobene Rang der Stadt begünstigte, wenn auch verzögert, die Niederlassung von Buchdruckern. 1492–1493 betrieb Juan de Francourt die erste Offizin am Ort. Ihm folgten 1497–1498 Pedro Giraldi und Miguel de Planes, die u. a. eine der beiden Ausg. des Kolumbusbriefes in span. Sprache (GW 7172) druckten. Von Burgos kommend, wirkte Juan de Burgos 1500–1502 in der Stadt. Der bedeutendste …

Herausgeber

(207 words)

Author(s): L. Delp | S. Corsten
ist eine Person, die in enger oder lockerer Verbindung mit der Vorbereitung und dem Erscheinen bestimmter Druckschriften steht. Ein H. kann als weisungsgebundener Auftragnehmer des Verlages eine Druckschrift edieren, wobei das Herrschaftsrecht über das Unternehmen der betreffenden Druckschrift grundsätzlich beim Verlag liegt, oder seine Tätigkeit selbständig, wie ein Verf., ausüben, am Ergebnis seiner Tätigkeit Urheberrecht erwerben und seinerseits Inhaber des Rechts am Unternehmen des herausgegebenen Werkes sein…

Männchen auf Männchen setzen

(95 words)

Author(s): S. Corsten | R. Golpon
Der seit 1740 belegte Ausdruck der Druckersprache bezeichnet das Verfahren, ein bereits einmal gedr. Buch wort– und zeilengetreu neuzusetzen, so daß ein Doppeldruck, d. h. ein «satzimitierender Zweitdruck» (Boghardt), entsteht. Nicht selten sollten derartige Drucke die Erstausg. Vortäuschen. Sie werfen bei der bibliographischen Verzeichnung bes. Probleme auf und machen zusätzliche Maßnahmen zur eindeutigen Identifizierung notwendig. S. Corsten R. Golpon Bibliography Neubürger, H.: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND ebd. 1984), S. 150 Bauer, F.: Handb…

Sankt Ulrich und Afra

(180 words)

Author(s): S. Corsten | R. Herz
Reichsabtei in Augsburg. In dem auch durch seine Schreibtätigkeit bedeutenden Kloster wurde unter Abt Melchior von Stammheim († 10. 1. 1474) eine Druckerei eingerichtet, für die u. a. Johann Schüßler fünf Pressen und Typenmaterial lie-ferte. 1472 kam das Chronicon des Burchardus Uspergensis (GW 5737) heraus. Erwähnenswert ist auch das 1474 gedr. Speculum historiale des Vincentius Bellovacensis in drei Teilen (C 6247). Die Mitwirkung Augsburger Typographen an der Arbeit der Klosterdruckerei ist u…

A

(201 words)

Author(s): B. Bischoff | S. Corsten
Erster Buchstabe des lat. Alphabets, in Form und Lautwert mit Alpha der griech. Schrift identisch, wahrscheinlich aus der etruskischen Schrift übernommen. Daß die Entwicklung bis auf ‹aleph› der altphönikischen Schrift zurückgeführt werden kann, wofür Name, Form und Zahlwert sprechen, wird inzwischen allgemein angenommen. Durch die Monumentalschrift, die auch im späteren Buchwesen zur Auszeichnung benützt wurde, ist die symmetrische ‹zweistöckige› Form des ‹Großbuchstabens› aus drei Strichen bis…

Valencia

(353 words)

Author(s): S. Corsten | G. Pflug
Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz an der Mündung des Guadalaviar in das Mittelmeer. Buchdruck. V. ist der älteste Druckort Spaniens. Die Frühzeit des Buchdrucks in V. wurde von dt. Typographen bestimmt. Die erste Offizin auf span. Boden wurde von dem Mitglied der Großen Ravensburgischen Handelsges. Jakob Vizlant aus Isny begründet. Seit 1474 ließ er eine Druckerei durch eine Gesellschaft von Druckern betreiben. Aus dieser ging Lambert Palmart hervor, der 1474–1494 in V. druckte und sich zeitweilig mi…

Gerardy, Theo

(207 words)

Author(s): H. Voom | S. Corsten
* 3. 8. 1908 in Euskirchen, † 19. 6. 1986 in Hannover, Vermessungsdirektor und Wasserzeichenforscher. G. wurde durch die Ordnung des geodätischen Nachlasses von C. F. Gauß (1777–1855) in der UB Göttingen 1953 zur Wasserzeichenforschung geführt. Er gab ihr wegweisende Anstöße durch eine Präzisierung des Identitätsbegriffes und eine Verfeinerung der Aufnahme- und Beschreibungsmethoden. Er brachte eine Slg. von Wasserzeichenabb. (mehr als 10 Tsd.) zusammen, die nach seinem Tode von der Kgl. Bibl, i…

Kanon

(99 words)

Author(s): R. Busch | S. Corsten
Das dt.-franz. Einheitssystem bezeichnet einen Schriftgrad von 36 Punkten (= 13,532 mm) als K., eine 42-Punkte-Schrift als «grobe» K. In England und Amerika gilt die Bezeichnung K. fur den 48-point-Grad (= 16,871 mm). Altere Lehrbiicher kennen weitere Vari-anten der K., die ihren Namen von der Verwendung die-ser Schriften fur den Kanonteil der MeBbiicher (Canon missae) hat. R. Busch S. Corsten Bibliography Neuburger, H.: Encyklopadie der Buchdruckerkunst. Leipzig 1844 (ND Leipzig 1984), S. 202-205 Wolf, L.: Terminologi-sche Untersuchungen zur Einfuhnmg des Buchdrucks …

Sandgußverfahren

(370 words)

Author(s): C. Reske | S. Corsten
Beim S. wird geschmolzenes Metall in aus Formsand (feiner Sand mit Beimischungen von Ton/Lehm) modellierte Hohlformen gegossen. Die dem gewünschten Endprodukt entsprechenden Modelle werden vor dem Gießvorgang aus der Form genommen, mit Ausnahme der Wachsmodelle, da sich diese durch Hitze verflüssigen und durch den Gießkanal abfließen können (Wachsausschmelzverfahren). Die Sandform geht bei der Herausnahme des fertig gegossenen Formstücks verloren. C. Reske Daß die Lettern für den Buchdruck auch im S. hergestellt werden können, hat der engl. Buchforscher J…

Schneider, Nikolaus

(127 words)

Author(s): C. Alschner | S. Corsten
† 18. 12. 1621, wurde 1589 von Herzog Friedrich IV. als Buchdrucker in seine Residenzstadt Liegnitz (Niederschlesien) berufen. Vorher war S. in Zittau (1586–1588) und Sorau (1588) tätig gewesen. In Liegnitz druckte er neben zahlreichen Gelegenheitsschriften auch wiss. und erbauliche Werke (insgesamt mehr als 360 Titel nachweisbar). Nach seinem Tode wurde die Offizin wegen Überschuldung von der herzoglichen Regierung übernommen (1622–1629). Von ihr erhielt 1637 Zacharias Schneider, der Enkel von …

Oldenburg

(475 words)

Author(s): S. Corsten | E. Koolman
1. Buchdruck In der Residenzstadt O. fand der Buchdruck erst spät eine dauernde Existenz. Nachdem 1599 Warner Berendts, von Emden kommend, hier zwei Titel gedr. hatte, währte es bis 1629, ehe wieder eine Offizin in O. gegr. wurde. Auf Einladung des Grafen Anton Günther von O. ließ sich Heinrich Konrad Zimmer in der Stadt nieder. Er wirkte bis 1664, sein Sohn Hans Erich wurde am 4. 1. 1664 als gräflicher Drucker sein Nachfolger. Dieses Amt ging am 10. 11. 1668 an dessen Schwiegersohn Nikolaus Gödje…

Löffler, Klemens

(246 words)

Author(s): W. Brüske | S. Corsten
* 30. 1. 1881 in Steinbach (Eichsfeld), 17. 3. 1933 in Köln, dt. Bibliothekar und Geschichtswissenschaftler. Seine Studien in Freiburg, München und Münster schloß er 1903 in Halle mit einer Diss. zur westfälischen Kirchengesch. während der Salierzeit ab. Nach Fachausbildung in Münster und Göttingen wirkte er als Bibliothekar an der SB Berlin (1906 — 1908), den UB Breslau (1908—1909) und Münster (1909—1918) und übernahm am i. 7. 1918 die Leitung der StB Köln. Als diese 1920 mit den Bibl.cn der Ha…

Boucherie, Jean-Joseph

(125 words)

Author(s): L. Mees | S. Corsten
wirkte von 1710 bis 1767 als Drucker in Brüssel, der Sitz der Offizin war in der Rue de l'Empereur. Er oder ein gleichnamiger, jüngerer Drucker, der von 1738 bis 1769 nachweisbar ist, brachte 1759/1760 ein Stundenbuch («Livre d'heures nouvelles») heraus, das mit Typen von Schreibschrift-Charakter gesetzt ist. Der Drucker widmete es der «Madame Royale» Anne Charlotte, der Tochter des Prinzen Leopold von Lothringen. L. Mees S. Corsten Bibliography Vincent, J. B.: Le chef-d'œuvre de Jean Joseph Boucherie, imprimeur à Bruxelles. In: Bulletin du bibliophile belge 14. 1858, S. 102–106 Vin…

Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW)

(1,427 words)

Author(s): Schmitz, W. | S. Corsten
1. Geschichte. Gegen Ende des 19. Jh.s war die Verzeichnung der Ink. zwar weit fortgeschritten, aber sie war sehr unübersichtlich geworden und entsprach auch nur z. T. den inzwischen erzielten methodischen Fortschritten. So wuchs das Bedürfnis nach einem umfassenden und den Ansprüchen der Wissenschaft genügenden Verzeichnis der Drucke des 15. Jh.s. Die Anfang der 1890er Jahre einsetzende gründliche Diskussion wurde vor allem von K. Burger, K. Dziatzko und K. Haebler bestritten. Sie gab den Anstoß …

Quodlibet

(235 words)

Author(s): S. Corsten | H. Kieser
An den ma. Univ. gehörten neben den Vorlesungen («lectiones») Disputationen zum Lehrbetrieb. Diese gliederten sich in solche, deren Thematik vom Lehrplan vorgeschrieben war und «disputationes de quolibet», d. h. mit der Erörterung willkürlich gewählter Probleme. Diese an bestimmten Terminen, meist öffentlich abgehaltenen Disputationen wurden von einem Magister, dem Quodlibetar, geleitet, der das Ergebnis zusammenfaßte und häufig als Q. veröffentlichte. So ließ der in Köln lehrende Dominikaner Mi…

Heerstraten, Aegidius van der

(278 words)

Author(s): S. Corsten | A. Rouzet
† vor 23. 12. 1490 inLöwen, niederl. Drucker und Buchhändler. H. wurde 1478 bei der Fakultät für kanonisches Recht der Univ. Löwen immatrikuliert und scheint sich zunächst nur dem Buchhandel gewidmet zu haben. Er stand in geschäftlichen Beziehungen zu Rodolphus LoefFs de Driel, mit dem er zeitweise in Antwerpen ein gemeinsames Unternehmen betrieb. Nach Löwen zurückgekehrt, druckte H. 1485–1488 etwa 15 Werke in lat. Sprache, in erster Linie wohl für die Studierenden der Univ. bestimmt. Sein erste…

Kerver, Thielman

(372 words)

Author(s): S. Corsten | K. Gutztner
1519/1522 in Paris, Buchhändler, Drucker und Verleger. Der aus Koblenz stammende K. ist seit 1497 in Paris als Verleger von anspruchsvoll ausgestatteten Stundenbüchern und Brevieren nachgewiesen, z. T. in Zusammenarbeit mit Georg Wolf. Er druckte aber auch selbst und war zeitweise für häufig wechselnde Auftraggeber tätig. Im Sommer 1500 wurde er zum vereidigten Buchhändler der Univ. Paris ernannt. Neben Li-turgica brachte er mehrere Dekretalen zum Corpus iuris canonici sowie Ausg. von Iustinians…

Sammelwerk

(320 words)

Author(s): L. Delp | S. Corsten
nach dt. Recht eine Sammlung von Werken oder anderen Beiträgen, die durch Auslese oder Anordnung eine persönliche geistige Schöpfung ist. Das S. genießt den Schutz des Urheberrechts wie ein selbständiges Werk, unbeschadet etwaiger Urheberrechte an den in das S. aufgenommenen Werken; denn ein S. kann auch urheberrechtlich nicht geschützte Beiträge enthalten (z. B. amtliche Werke, wie Gesetze oder Gerichtsentscheidungen; § 5 Urheberrechtsgesetz). Gegenüber dem Urheberrecht am S. ist das Recht am S. als Unternehmen selbständig. Es beruht auf der wirtschaftlic…

Prinzhorn, Fritz

(229 words)

Author(s): S. Corsten | G. Lohse
* 15. 10. 1893 in Berlin, 21. 8. 1967 in Bonn, dt. Bibliothekar und Bibliograph. Nach naturwiss. Studium trat P. 1919 als Volontär bei der SB Berlin ein. Er blieb nach Abschluß der Fachausbildung an dieser Bibl, und wurde 1926 zum Bibliotheksrat ernannt. Ein Jahr später wurde ihm die kommissarische Leitung der Bibl, der TH Berlin übertragen. 1929 — 1939 wirkte er als Direktor an der Bibl, der TH Danzig, 1939 — 1945 in derselben Funktion an der UB Leipzig. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs unterb…

Programme

(362 words)

Author(s): W. Grebe | S. Corsten
ine Publikationsform, die Programmschriften, Schulp. und Schulschriften umfaßt, die von höheren Lehranstalten (zumeist Gymnasien) in deutschsprachigen Ländern, dazu in Schweden, und Italien in Nachahmung ähnlicher Gepflogenheiten an den Univ. veröff. wurden. P. erschienen vom 17. Jh. bis ins 20. Jahrhundert. Sie enthalten Einladungen zum großen Jahresexamen, Jahresberichte der Schulen, Personalverz. und wiss. Abh. von Mitgliedern des Lehrkörpers. Sie sind wichtige Quellen der Schulgesch. und ent…

Lieferung

(221 words)

Author(s): R. Jung | S. Corsten
inhaltlich nicht abgeschlossener Teil eines Werkes, das als Einheit zu werten ist. Eine L. umfaBt i. d. R. einen oder mehrere Druckbogen und ist mit einem provisorischen Umschlag versehen. Der letzten L. eines Werkes oder eines Bandes eines mehrbandigen Werkes ist meist ein Titelblatt, ein Inhaltsverz. und ggf. ein Register beigefugt, zugleich wird eine Einbanddecke geliefert. Der Bezug (oft nach Subskription) der ersten L. verpflichtet gewohnlich zur Abnahme aller L.en des Werkes. Statt L. bege…

Pestbücher

(399 words)

Author(s): G. Keil | S. Corsten
gedr. Überlieferungsvariante jener spätma. Pesttraktate, die im Jahr des «Schwarzen Todes» einsetzten und an deren Spitze das «Pariser Pestgutachten» von 1348 stand, das in seinem epidemiologischen Entwurf auf die röm. Konzeptionen Gentiles da Fuligno zurückging und von überaus wirkungsmächtigen Kurztraktaten aus dem Umfeld der Prager Univ. begleitet wurde («Sinn der hoehsten meister», «Brief an die vrouwe von Plawen», «Prager Sendbrief>): mehrere dieser Kleinschriften gehören zu den meistgelese…
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