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Your search for 'dc_creator:( "Reith, Reinhold" ) OR dc_contributor:( "Reith, Reinhold" )' returned 66 results. Modify search

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Arbeitsbräuche

(1,066 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Handwerklich 1.1. BegriffWährend ältere Studien, die sich mit Formen kultureller Repräsentation der Handwerker befassten, diese als »Sitte« und »Brauch« abhandelten [4], setzte sich seit den 1930er Jahren dafür der Begriff »Brauchtum« durch [5], dem mitunter gar ein germanischer Ursprung verliehen wurde [12]. Dem Handwerk schrieb man in Ausübung des »Brauchtums« – selbst wenn es sich um im 19. Jh. neu »erfundene« Bräuche ( invented traditions) handelte – eine »beharrliche Traditionstreue durch die Jahrhunderte« zu: Ein einheitlicher Zug sei durch alle Ei…
Date: 2019-11-19

Arcanum

(1,208 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffA. (lat.: »Geheimnis«; Pl. arcana) steht in verschiedenen Bedeutungszusammenhängen: zunächst einmal für das Geheime in der Natur, und in der Alchemie für geheimes oder geheimzuhaltendes Wissen, insbes. als Bezeichnung für den Stein der Weisen, wobei Arkansprache (Geheimsprache) die Sprache der Alchemisten und Arkandisziplin die Lehre der Alchemie bezeichnet. Arkandisziplin (lat. disciplina arcani) bezeichnet darüber hinaus auch zentrale geheimgehaltene Glaubensvorstellungen und Kulthandlungen in den hellenistischen Mysterienreligionen u…
Date: 2019-11-19

Arbeitsniederlegung

(1,996 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und Forschung: Arbeitsniederlegung und StreikWenngleich als Synonym für A. (oder Arbeitseinstellung) der Begriff Streik, vom engl. to strike ( to strike work: »die Arbeit streichen=niederlegen«) in Deutschland erst in den 1860er Jahren Eingang in den Sprachgebrauch fand, war das Phänomen selbst – die kollektive A. innerhalb eines Berufes oder eines Betriebes zur Durchsetzung einer Forderung mit dem Willen, nach erreichtem Ziel die Arbeit fortzusetzen und den Arbeitskampf zu beenden – schon im SpätMA bekannt…
Date: 2019-11-19

Metall

(2,744 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und DefinitionDie Bedeutung der M. für die Entwicklung der materiellen Kultur zeigt sich zunächst daran, dass verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte nach der Nutzung von M. unterschieden werden. So wurde die Steinzeit von einer »M.-Zeit« abgelöst, die wiederum in Kupfersteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit unterteilt wird. Epochen oder Phasen besonderer Prosperität werden als »goldene Zeitalter« bezeichnet; schon die antiken Dichter Hesiod und Ovid unterschieden ein »Goldenes« und ein »Silbernes Zeitalter«. Spezifische Eigenschaften werden…
Date: 2019-11-19

Qualitätskontrolle

(1,624 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und QualitätsproblemeDer Begriff Qualität (von lat. qualitas, ›Güte‹, ›Beschaffenheit‹) war zunächst in der Heilkunde gängig (vgl. Humorallehre) und setzte sich erst im 17. Jh. unter franz. Einfluss ( qualité) in der Kaufmannssprache durch. Qualitätsbewusstsein kam zuvor auch in synonymen Begriffen wie ›gude wercke‹ zum Ausdruck. Geprüfte Arbeit wurde auch als ›Meisterwerk‹, als ›geschautes‹ bzw. ›gerecht geschaut' Gut‹ bezeichnet. Den Gegensatz zu solchen als Kaufmannsgut bewerteten Arbeiten bildete die ›unprobmäßige‹ oder ›wandelbare‹ Arbeit. Sebastian Br…
Date: 2019-11-19

Ziegler

(1,177 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinAls Z. (franz. briquetier, engl. brickmaker) werden die Hersteller von Dachziegeln und Backsteinen bezeichnet. Deren Produktion entwickelte sich insbes. dort, wo Naturstein kaum verfügbar war (Flandern, Ost-England, Norddeutschland, Niederlande; vgl. Baustoffe). Seit dem 11. Jh. sind Z. in nordital. Städten belegt; seit dem 13. Jh. waren sie in Korporationen der Maurer organisiert (Baugewerbe) oder bildeten wie im 14. und 15. Jh. in Ferrara, Rom, Parma und Modena eigene Korporationen [3. 172–175]. Ab der Mitte des 12. Jh.s mehren sich Nachweise für d…
Date: 2019-11-19

Handwerk

(8,821 words)

Author(s): Reith, Reinhold
01. Begriff und DefinitionGrimms Deutsches Wörterbuch definiert H. (lat. opificium bzw. ars manuaria) als »händewerk«, das mit der Hand vollbrachte Werk ( opus manu factum), und bezeichnet damit im engeren Sinne »ein dauernd betriebenes Gewerbe«, zu dessen Ausführung im Unterschied zur Kunst und zur niedrigen Handarbeit vorzügliche manuelle Geschicklichkeit ( ars mechanica) erforderlich sei (Bd. 10, 424). H. sei – so Johann Beckmann 1777 – aber auch die Kunst, die rohen oder schon bearbeiteten Naturalien zu verarbeiten (»Anleitung zur Technologie«, 3). S…
Date: 2019-11-19

Tuchscherer

(944 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Walken und RauhenT. besorgten im Wesentlichen das Scheren und meist auch das vorherige Aufrauhen der Woll-Tuche. Diese wurden nach dem Weben zunächst gewalkt (Walkmühle), um ihre Verdichtung bzw. Verfilzung zu erreichen. Während grobe Tuche (wie z. B. Loden) nicht gefärbt und auch nicht geschert wurden, mussten T. bzw. Tuchbereiter mittlere und feine Tuche nach dem Walken bearbeiten. Bereits im 14./15. Jh. hatten sich die T. als selbständiges, von den Tuchmachern unabhängiges Handwerk etablieren können (Zunft). Sie übernahmen die nach der Walke gewaschenen Tuch…
Date: 2019-11-19

Pergament

(925 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. HerkunftP. ist die enthaarte, getrocknete Haut verschiedener Tiere, die seit der Antike als Beschreibstoff verwendet wurde. Antike Autoren (u. a. Plinius d. Ä., Naturalis historia 13,70) berichten, dass Eumenes II. von Pergamon im 2. Jh. v. Chr. auf den Mangel an Papyrus beim Aufbau seiner Bibliothek mit der »Erfindung« des P. reagiert habe. Auf P. geschriebene Dokumente sind allerdings schon aus dem 3. Jh. v. Chr. im Euphratgebiet überliefert.Die Einführung der P.-Codices (die wie Bücher geheftet waren) verdrängte seit Anfang des 4. Jh.s zunehmend die P…
Date: 2019-11-19

Strumpfwirker

(1,100 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Strickerei Bereits in spätma. Städten waren sog. Kappen- und Hosenmacher tätig, die mit Nadeln gestrickte Waren herstellten. In der ersten Hälfte des 16. Jh.s hatte sich der Strumpf in der Mode des span. Hofes durchgesetzt, und zunehmend bildeten wollene Strümpfe und Mützen das Arbeitsfeld der Stricker. Sie schlossen sich seit dem 16. Jh. zu Zünften zusammen, so die Strumpfstricker in Paris 1527, die Hosen- und Barettmacher in Straßburg 1574 oder die Hosenstricker in Nürnberg 1583. In der Frankfurter Ordnung ist erstmals 1627 wörtlich von einem S. die Rede. Zunäc…
Date: 2019-11-19

Walkmühle

(1,055 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Technik Als Walken bezeichnet man das Treten, Schlagen oder Pressen von Textilien im Wasser unter Zusatz von Walkerde (feine Tonerde), Urin und/oder Seife, wodurch eine größere Dichte, Resistenz und Reinigung erreicht wird. Tuche werden dabei filzig und konnten bis auf ein Drittel der Maße einlaufen [1]. Die Fußwalke ist bereits für das antike Pompeji belegt [3. 40 f.]; [9. 117].Mit der Nockenwelle, mit der man Drehbewegungen in ein lineares Auf und Ab oder Hin und Her umsetzen kann, wurde das Walken schon im HochMA mechanisiert [8. 228]. Die W. gilt daher als one of the most import…
Date: 2019-11-19

Glas

(3,073 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. DefinitionG. ist physikalisch betrachtet eine eingefrorene, unterkühlte Flüssigkeit. Durch ihre Viskosität lässt sie sich leicht verformen, ist aber bruchanfällig. Ihre wichtigste Eigenschaft liegt in der Durchlässigkeit des sichtbaren Lichts. Natur- bzw. Gestein-G. (Obsidian) entsteht bei Vulkantätigkeit. G. – als vom Menschen geschaffener Werkstoff – wird aus Sand, Pottasche und Kalk bei über 1 400 Grad erschmolzen und anschließend in heißem, zähflüssigem Zustand geformt. In Ägypten wurden b…
Date: 2019-11-19

Baustoffe

(2,582 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Als wichtige B. kamen im SpätMA und der Nz. Holz, Stein, Kalk, Sand, Lehm bzw. Ton in Betracht. Die Verfügbarkeit dieser Materialien beeinflusste Bautechnik und Baustil wesentlich (Architekturtheorie), wobei langfristig ein Trend von der Holz- zur Steinbauweise (bzw. zum Backstein) zu beobachten ist. Die ungleiche räumliche Verteilung der B. und die hohen Transportkosten banden das Bauwesen der Nz. stark an das jeweilige milieu naturel[12]. Das Umland bildete das primäre Versorgungsgebiet, wenngleich B. auch über weite Strecken herangeführt wurden. Der Tran…
Date: 2019-11-19

Kaminfeger

(1,137 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Herkunft und frühe BelegeDer Beruf des K. (auch: Kaminkehrer; süddt. für ital. spazzacamino; altbayer. Kümich-/Künikehrer, östl. des Inns Rauchfangkehrer, norddt. Schlotfeger und Schornsteinfeger, mitteldt. bzw. sächs. auch Essenkehrer [3. 232 f.]) bildete sich erst im Laufe der Frühen Nz. heraus. Im Zuge der Verbreitung des Steinbaus und mehrstöckiger Häuser sowie des Heizens mit Steinkohle (wie v. a. in London) wurde die ältere Herdfeuerung ohne Rauchabzug zunächst in Italien durch die Ofenfeuerung mit Kamin bzw. Rauchfang abgelöst, wenngleich in ländlichen Ge…
Date: 2019-11-19

Spitzenherstellung

(966 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Definition und HerstellungSpitze (engl. lace, franz. dentelles, ital. merletto, niederl. kant) ist ein Sammelbegriff für dekorative Elemente, die aus Garn oder aus Garn und Stoff bestehen (Textilien). In allen Erscheinungsformen ist sie durchbrochen: Zwischen den Fäden bilden Löcher unterschiedlicher Größe gebildet ein Muster. S. ist von der Stickerei zu unterscheiden (Textiltechnik). Ihre Ursprünge dürften in der schmückenden Behandlung des Saumes durch Vernähen, Verknoten oder Verflechten der Kettfäden liegen.In technischer Hinsicht wird zwischen Nadelspitz…
Date: 2019-11-19

Kammmacher

(791 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Kämme in verschiedenen Formen, Materialien und Ausstattungen sind seit der Antike überliefert. In der kirchlichen Liturgie wurden reich ausgestattete Konsekrationskämme bei der Bischofsweihe verwendet, von denen einige als Grabbeigaben erhalten sind [9]. Seit dem 14. Jh. sind v. a. profane Kämme überliefert [5. 33]. Kämme dienten – so Christoph Weigel 1698 in seinem Ständebuch – zur Zierde und Reinlichkeit; der Haarkamm stand aber auch als Metapher für die weibliche Prunksucht. Man benutzte sie zur Reinigung von Ungeziefer, und bes. der Läusekamm galt als Emblem der R…
Date: 2019-11-19

Ressourcennutzung

(4,378 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDer Begriff Ressource (= Ress.) kann auf alle Produktionsfaktoren angewendet werden, doch die moderne Ress.-Ökonomie definiert die (natürliche) Ress. als ein Gut, das von der Umwelt bereitgestellt wird. Die Technologie des 18. Jh.s bezeichnete diese Ress. als materia technologica. Dies waren die Stoffe, die den drei Naturreichen entnommen bzw. die durch die Urproduktion (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Montanwesen) gewonnen und in Gewerbe oder Haushalt weiterverarbeitet wurden. Die hohen Kosten der Ress. bzw. Rohstoffe resultierten aus de…
Date: 2019-11-19

Lohnwerk

(832 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDer dt. Nationalökonom Karl Bücher unterschied 1892 in seiner (aus der älteren historischen Schule der Nationalökonomie heraus entwickelten) Stufenlehre eine Abfolge von drei Wirtschaftsstufen [9. 256]: (1) die geschlossene Hauswirtschaft (reine Eigenproduktion, tauschlose Wirtschaft; vgl. Subsistenzwirtschaft), (2) die Stadtwirtschaft (Kundenproduktion oder Stufe des direkten Austausches) und (3) die Volkswirtschaft (Warenproduktion, Stufe des Güterumlaufes) [3]. Später ergänzte er diese Wirtschaftsformen um eine Abfolge der Betriebsform…
Date: 2019-11-19

Zunfthaus

(975 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Bedeutung und VerbreitungBei der Herausbildung von informellen und formellen Zusammenschlüssen bzw. Korporationen von Handwerkern, Krämern, Kaufleuten und Geschlechtern spielten Versammlungsorte wie Trinkstuben eine zentrale Rolle [2]. Zünfte (= Zt.) reservierten Stuben in Gasthäusern und mieteten oder kauften Häuser, um sie zu geselligen, aber auch gewerblichen Zwecken zu nutzen [4. 441]. Der Ankauf von Z. (bzw. Gilde- oder Amtshäusern) seit der zweiten Hälfte des 14. Jh.s zeigt die gesellschaftliche und polit. Bedeutung der Zt. und ihr Selbstbewusstsein [10. 250].Zu…
Date: 2019-11-19

Steinbau

(1,161 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Anfänge Die wichtigsten Baustoffe der Nz. waren Holz und Stein sowie Backsteine bzw. Ziegel (synonym verwendet). Zunächst dominierte die Holz- und Fachwerk-Bauweise auf dem Land sowie in den Klein- und Mittelstädten, und nicht nur in den größeren Vorstädten prägten Schindeldächer in Verbindung mit dem Holz- bzw. Fachwerkbau mit Flechtwerkausfachung das Erscheinungsbild. Enea Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II.) sah 1455 die Wiener Häuser noch mit Holzdächern »verunstaltet«, und die Wiener Stadtbeschreibung von 1492 hält als Unzierde fest, dass die…
Date: 2019-11-19
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