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Wissensorganisation

(5,688 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Gegenstand der KulturwissenschaftParallel zur Technisierung der Gesellschaft und ihrer elektrischen, elektronischen, dann digitalen Kommunikationsapparate sowie angesichts von big science im 20. Jh. und der immer augenscheinlicher werdenden Arbeitsteilung in der Wissensproduktion hat sich die Frage der W. zu einem zentralen Thema der Kulturwissenschaften entwickelt. In den 1920er Jahren suchte Karl Mannheim mit der Wissenssoziologie der »Seinsverbundenheit« des Wissens und dem Ideologischen im Falschen nachzugehen [29]. In den 1930er Jahren interpretierte Ludwi…
Date: 2021-07-29

Intellektuelle

(858 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriffsentwicklung und CharakteristikDer Begriff I. (von lat. intellectualis, »geistig«) entstammt der politischen Öffentlichkeit des ausgehenden 19. Jh.s. Mit dem sozialen, kulturellen wie politischen Fremd- und Selbstbild einer wachsenden akademisch gebildeten Schicht korrespondierend, wurde die Figur des I., der Autonomie und Autorität zur Anwaltschaft des Allgemeinen verbindet, am Beginn der Moderne zur Inkarnation westl. Individualitäts-Ideologie. Der Begriff – wie andere nach Universalität strebende Leitbilder enthistorisiert – wird mitt…
Date: 2019-11-19

Verein

(4,719 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff und ForschungsgeschichteV. bezeichnet eine formalisierte freiwillige Vereinigung, d. h. Privatgesellschaft. Im weiten Sinn der Assoziation (= Ass.) lassen sich dem Vereinswesen (= Vw.) der Nz. eine Vielzahl zeittypischer Formen zurechnen: Bruderschaften, Bünde, Landsmannschaften, Sekten, Konventikel (Collegium 3.), Sodalitäten, Sozietäten, Gesellschaften, Gemeinschaften, Klubs, Kasinos und Unitäten; darüber hinaus an seinem nicht statuarischen Rand Salons, Zirkel und Kreise; an seiner staatsoffiziösen Seite Akademien, Gewer…
Date: 2019-11-19

Rezension

(945 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Grundlagen Wissens-Produktion und -verwaltung entwickelten sich in der Nz. zur zunehmend systematisch publizierenden Gelehrtenrepublik des 17./18. Jh.s und dann zur fachfokussierten modernen Wissenschaft. Ein wesentlicher Träger des universell verfügbaren, detailliert geordneten und permanent ergänzten Wissens war das R.-Wesen. Die nzl. Gelehrsamkeit organisierte sich wie andere überörtliche Sozialverbände über systematisierten Informationsfluss – über Berichte zum Geschehen vor Ort für die Mitglieder außerhalb und zu äußeren Ereig…
Date: 2019-11-19

Gelehrtenrepublik

(1,162 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BegriffAls Kernbestand utopischen Denkens (Utopie) und Spiegel der sozialen wie politischen Institutionalisierungsprozesse der vordringenden schriftbasierten Wissenskultur zählt die G. zu den zentralen, epochendefinierenden Konzepten der Nz. Der Begriff ist die dt. Entsprechung zu lat. res publica li(t)teraria (engl. republic of letters; franz. république des lettres) und bezeichnet das Gefüge öffentlicher gelehrter Schriftlichkeit; dabei standen von Anfang an wesentlich die Produzentengemeinschaft, die Produktionsweisen und die Verwaltung von…
Date: 2019-11-19

Wissenschaft

(1,837 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BegriffWie »die Geschichte« und »die Forschung« entstand der Singularbegriff »die W.« im Sinn einer allumfassenden Einheit erst am Ende des 18. Jh.s; im 19. Jh. folgten »Naturwissenschaft« und mit entsprechender Begriffsverengung engl. science [10. 10, 30]. Bis ins 17. Jh. bildete die Unterscheidung zwischen lat. scientia (die Kenntnisse zu einem Gegenstandsbereich, das Kennen) und ars (»Kunst«, »Kompetenz«, »Können«) die wesentliche Einteilung des Wissens. Im 18. Jh. ordnete man den W. im Sinn von Kenntnisbereichen Hilfs-W. zu, so der Geschichte etwa…
Date: 2021-07-29

Preisfragen

(867 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. AllgemeinAkademische P. zählten zu den wesentlichen Diskursinstrumenten der Aufklärung. Mit ihrer Verbindung von Publizität, Autorität und systematisierter Wissensorganisation im Dienste des gemeinnützigen Wissens bilden sie – mehr als (auch in der Gegenwart noch) zentrale Wissensmedien wie Zeitschriften und Enzyklopädien – die Epochencharakteristik aufklärerischer Öffentlichkeit ab.Anschließend an die humanistische Tradition, nach der gelehrte Gesellschaften Dichter krönten (so etwa das 1501 von dem späteren Kaiser Maximilian I. eingesetzte Wiener Collegium …
Date: 2019-11-19

Wissensgesellschaft

(3,546 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Allgemein Gesellschaften sind immer auch W. Gesellschaftlichkeit lässt sich, wie die neuere Soziologie und Ethnologie seit Émile Durkheim und Claude Lévi-Strauss erörtern, nicht ohne Sprachlichkeit, Regeln, Weltbild, Eigenschaftszuordnungen, Rollen und Sachorganisation sowie deren Koordination und Sicherung vorstellen [19]; [10]. Wissen steuert damit die Handlungsstrukturen, in denen sich Arbeit, Konsum, Herrschaft und Kultur ausgestalten. Mit dem Landesausbau und der weltweiten Expansion Europas wurde die Organisation der Lebenswe…
Date: 2020-11-18

Kompilation

(804 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. WissenstradierungK., die (systematische) Zusammenstellung bereits vorhandenen Wissens, zählte in der Nz. zu den grundlegenden Verfahren der Wissensorganisation und der wiss. Textproduktion. Die theologische wie juristische Kommentar-Literatur des MA und der Nz., die Enzyklopädien, die Fachkompendien verschiedenster Disziplinen, insbes. die Historiographie von der Chronik bis zu den histor. Tafelwerken, beruhen in hohem Maß auf ihr.Als ein wesentlich mündliches Geschehen zwischen Lehrer und Schüler setzte die gelungene gelehrte Wissensweitergabe …
Date: 2019-11-19

Informationsmedien

(1,533 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. System Die Vermittlung von Information (= Inf.) zählt zu den Grundkonstituenten jeder Gesellschaft. Mit ihren Orientierungs- und Organisationsleistungen tragen I. zentral zur Regulation des sozialen Lebens bei. In der Nz. wurde die Inf.-Vermittlung durch den Buchdruck revolutioniert. Die Weitergabe von Inf. wurde zu einem politisch, ökonomisch und wissenschaftlich universal organisierten System, das immer mehr auf technischen Medien statt auf mündlichen und handschriftlichen Verfahren basierte. Neben den Lehrer,…
Date: 2020-11-18

Disziplinen, gelehrte

(1,783 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BegriffIn der Frühen Nz. bildeten sich die Methoden, Institutionen, Gegenstandsbereiche und Diskussionsverfahren der modernen Wissenschaft heraus. Ihre elementare Gliederungskategorie und Organisationsform waren die G. D. Verwandt mit griech. didaskalía (»Lehre«, »Unterricht«, »Einweisung«) leitet sich D. vom lat. discere (»lernen«) ab und teilt mit ihrem pädagogischen Gegenstück, der Doktrin (von lat. docere, »lehren«) die gleiche etymologische Wurzel [4]. Schon das lat. Begriffsfeld der disciplina mit den Polen »Fach«, »Wissen«, »Unterweisung«, »Gehor…
Date: 2020-11-18

Polemik, theologische

(1,642 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Definition und GegenstandTh. P. zählt zu den bedeutendsten traditionellen Instrumenten der christl. Kirchenbildung und Glaubensentwicklung. Mit ihr wurden die Grenzen zwischen ›richtiger‹ und ›falscher‹ christl. Lehre und Frömmigkeit gezogen. Der Begriff leitet sich vom griech. pólemos, ›Krieg‹, ›Kampf‹ ab. Th. P. umkämpfte zum einen das Weltbild und das Gottesbild – so etwa schon in den spätantiken christl. Auseinandersetzungen um den Manichäismus mit seinem scharfen Gut/Böse-Dualismus und um den Arianismus, der die Dreieinigkeit Gottes …
Date: 2019-11-19

Wissenschaftsutopie

(2,476 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Allgemein Utopien (= U.) imaginieren die Realität dessen, was sein soll – im Spiegel dessen, was nicht sein soll. Sie sind sowohl mit dem Ideal und dem Plan als auch mit der Satire verwandt. Ihre Darstellungsform reicht je nach Publikum vom Roman bis zum Projektentwurf. U. werben und streben nach Realisierung; an ihrem Horizont liegt die Institutionalisierung [21. Bd. 2].Die nzl. U. entwickelten sich bemerkenswert rasch und umfassend zu W. (s. u. 2.), im 18. Jh. dann zu Gesellschafts-U.; im 19. Jh. stellten sie im Zeichen der Industrialisierung mit der Technik wieder die Wissensch…
Date: 2019-11-19

Akademie

(2,174 words)

Author(s): Gierl, Martin
Die Entwicklung öffentlichkeitsgliedernder Institutionen war zentrales Element nzl. Geschichte. Neben der Universität war die A. wesentliche Einrichtung im Bereich der Organisation von Wissen und Kultur. 1. Begriff387 v. Chr. hatte Platon ein Haus nordwestl. Athens in einem nach dem attischen Heros Akademos benannten Kulturbezirk für seine Philosophenschule erworben; der Hain mit Gymnasion, Gärten und Kultstätten gab ihr seinen Namen, Akad椃meia. Als einerseits geordneter Verband mit Scholarch, »Älteren« und »Jüngeren«, der andererseits ohne Curriculum …
Date: 2019-11-19

Tabelle

(1,945 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff und BedeutungAls T. wird ein zweidimensionales Raster bezeichnet, in dem Daten und Wissen in vorgegebenen Kategorien sortiert und etwa in Listen, so zu Steuern, Herden, Grundzahlen, Sternpositionen schon in der frühen Antike, eingetragen werden. Solche Aufstellungen sind aus dem Zweistromland seit etwa 2500 v. Chr. bekannt; sie weisen bereits die wesentlichen Leistungen der T. auf [12]: Sie verzeichnen, ordnen, kategorisieren, vergleichen sowie quantifizieren Dinge und ordnen ihnen Orts- und Zeitbestimmungen sowie relevante Eigenschaften z…
Date: 2019-11-19

Disputation

(730 words)

Author(s): Gierl, Martin
Als Prüfungsverfahren des Wissens wie als intellektuelle, soziale und kulturelle Repräsentation der Universität verkörperte die D. den Schlussstein des ma.-frühnzl. Bildungsgewölbes. In der Nz. wurde sie zum Ausgangspunkt des Fachseminars, der Dissertation und Habilitation, des Wissenschaftsaufsatzes und der Kritik und damit der modernen Universität. In der ma. Universität war die D. der wichtigste Veranstaltungstyp neben der lectio, der Vorlesung. Die Tradierung des Wissens bestand im Lesen und Kommentieren autoritativer Texte und im Erörtern der mi…
Date: 2019-11-19

Enzyklopädie

(3,214 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. AllgemeinE. bezeichnet die intentional vollständige Vermittlung eines Wissensbereichs in geordneter Präsentation seiner Inhalte. Sachverstand und Sachstand in knapper Form, ist sie zwischen die Pole von Didaktik und Wissenschaftstheorie, von Wissenspopularisierung und Wissensfunktionalisierung gespannt. Als fortgesetzter Versuch, die Einzelgegenstände eines Ganzen auf den Begriff und so Welt und Wissen in Deckung zu bringen, ist E. ein Leitbegriff nzl. Wissenskultur geworden.Martin Gierl2. BegriffDas neulat. Kompositum encyclopaedia leitet sich vom griech. enk…
Date: 2020-11-18

Gelehrte Medien

(1,185 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff G. M. als institutionalisierte technische Vermittler von Gelehrsamkeit waren von jeher – für sich und in ihrem Zusammenspiel – keineswegs nur neutrale Instrumente des Wissens, sondern vielmehr Materialisation zeitgenössischer Wissensorganisation. In der Nz. entfaltete sich mit ihnen der große kulturelle Wandlungsprozess von der Mündlichkeit zur nun immer stärker druckbasierten Schriftlichkeit. Auf deren Eigenart beruhte die Entwicklung moderner Wissenschaft sowie nicht unwesentlich die Administrationsfähigkeit und damit Prävalenz der europ. …
Date: 2021-07-29

Historia literaria

(764 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. AllgemeinH. L. nannte man im 18. Jh. die systematische Geschichte der Gelehrsamkeit und der Gelehrten, d. h. sämtlicher gelehrter Literatur und ihrer Autoren. Im 19. Jh. sprach man von »Literärgeschichte«, um sie von der neu entstehenden Literaturgeschichtsschreibung zu unterscheiden. Als Verzeichnung, Kategorisierung und Aktualisierung des gesamten gelehrten Literaturbestands bot die H. L. die Grundlage für die planhafte Vermittlung, Erweiterung und Archivierung von Wissen. Entsprechend war sie in ihrer Hochzeit vom …
Date: 2019-11-19

Wissenschaftssprache

(2,782 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff und EntstehungDie Wissenschafts-Sprachen entwickelten sich in der Frühen Nz. im Übergang vom Lateinischen zu den Volkssprachen und im Wechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit als primärem Träger der Wissensvermittlung – im Zuge der sich entfaltenden Gelehrtenrepublik, in Abhängigkeit von den Medien-Formaten und, abhängig vom Stand der einzelnen Forschungsinteressen, nicht zuletzt im Bemühen, Wissen zu verbreiten.Als Fachsprachen erlaubten die W. der Nz. im mündlichen und schriftlichen Fachdiskurs eine situationsadäquate Kommunikatio…
Date: 2019-11-19

Review (scholarly)

(1,045 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BackgroundIn the early modern period, the production and management of knowledge developed into the republic of letters 0f the 17th and 18th centuries, which was increasingly and systematically engaged in publication, and then into the subject specialties of modern scholarship. A central vehicle of universally available knowledge, organized in detail and constantly augmented, was the reviewing system. Like other regional social communities, early modern scholarship (Erudition) was organized to…
Date: 2021-08-02

Intellectual

(1,027 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Terminological history and characteristics The term “intellectual” (from the Latin intellectualis, “of the understanding”) derives from the political public sphere of the late 19th century. Corresponding to the social, cultural, and political self-image (and enemy stereotype) of a growing, academic class, the figure of the intellectual, associated with autonomy and the authority to speak on behalf of the general public, became at the transition to the late modern period the incarnation of the western id…
Date: 2019-10-14

Table (data)

(2,129 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Definition and significanceA table is a two-dimensional grid in which data and knowledge are sorted according to predefined categories and entered into lists – including taxes, flocks, cardinal numbers, and star positions even in early antiquity. Such tables are attested in Mesopotamia since approximately 2500 BCE. They already exhibit the essential merits of tables [12]: they list, arrange, categorize, compare, and quantify things and associate them with places and times aong with relevant attributes. With their aid, things are given their “ad…
Date: 2022-11-07

Historia literaria

(909 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. GeneralIn the 18th century, historia literaria denoted the systematic history of erudition and of scholars, that is, the entirety of scholarly literature and its authors. In the 19th century, the term in use was “literary history,” not to be confused with the new discipline of literary historiography. Historia literaria, as interpretation, categorization, and actualization of the entirety of scholarly literature, laid the groundwork for the planned communication, dissemination, and archiving o…
Date: 2019-10-14

Academic prizes

(943 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Introduction Academic prizes were important discursive instruments of the Enlightenment. With their association with publicity, authority, and the systematic organization of knowledge (Knowledge, organization of) in the service of public information (Knowledge), they represent (even more than knowledge media such as the periodical and encyclopedia, vital then as now) the most typical hallmark of the Enlightenment public sphere.Taking up the Humanist tradition in which learned societies crowned poets (e.g. the Viennese Collegium poetarum atque …
Date: 2019-10-14

Society (association)

(5,559 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Definition and history of scholarshipThe word “society” is first attested in English in the 1530s, in the sense of companionship and amicable association (Sociability). It derives, via the Old French societé (company), from the Latin  societas (fellowship, association, community). The sense of a formally organized group constituted for some specific purpose dates from the 1540s.Its German equivalent,  Verein (defined by Grimm as “that which is associated through unification,” “das durch Vereinigung verbundene”; from the OHG verb farainen, “to unite”) likewise den…
Date: 2022-08-17

Encyclopedia

(3,517 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. IntroductionAn encyclopedia is as far as possible a complete survey of a branch of knowledge, with content arranged in a certain order of presentation. As a concise form of presenting expert knowledge and the current state of knowledge, it lies between didactics and scholarly theory, and between the popularization and the functionalization of knowledge. As an ongoing attempt at defining individual elements of a whole and so aligning knowledge and the world, it was a guiding principle of early modern knowledge culture.Martin Gierl2. ConceptThe Neolatin composite term  encyclopaed…
Date: 2019-10-14

Media, scholarly

(1,338 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. DefinitionFrom the outset, scholarly media as institutionalized technological mediators of learning (Erudition) – both individually and collectively –  were anything but neutral instruments of knowledge: they were a material embodiment of the contemporary organization of knowledge (Knowledge, organization of). In the early modern period, they marked the evolution of the great process of cultural change from orality to literacy, based increasingly on print. Their nature was the basis for the de…
Date: 2019-10-14

Academy

(2,734 words)

Author(s): Gierl, Martin
The development of formative public institutions was a central element in the history of the modern period. Next to the university, the academy as an institution played a fundamental role in the organization of knowledge and culture.  1. Concept In 387 BC, Plato had acquired a house in a cultural complex north-west of Athens, named after the Attic hero Akademos, for his philosophical school, to which the sanctuary with gymnasium, gardens, and cult sites gave its name, Akadḗmeia. Although a structured establishment with scholarch, “elders”, and “disciples”, it had no cu…
Date: 2019-10-14

Scientific language

(3,013 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Concept and originsThe languages of science developed at the beginning of the early modern period at the transition from Latin to the vernacular and from orality to literacy (Literacy and orality) as the primary vehicle for the communication of knowledge. They did so in the course of the emergence of the Republic of Letters, and did so – depending on media formats and the status of particular research interests – partly with the express purpose of spreading knowledge.As specialist languages, the scientific languages of the early modern period permitted communica…
Date: 2021-08-02

Knowledge society

(4,232 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. General All societies are also knowledge societies. As modern sociologists and ethnologists since Émile Durkheim and Claude Lévi-Strauss have argued, it is impossible to imagine sociality without language, rules, a worldview, assignment of characteristics, roles, and organization of facts, along with means of coordinating and maintaining them [19]; [10]. Knowledge therefore guides the action structures within which work, consumption, government, and culture are organized. With agricultural reclamation (of previously unused terrain) and th…
Date: 2019-10-14

Republic of Letters

(1,345 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. The termAs a core element of utopian thought (Utopia) and a reflection of the social and political processes institutionalizing the advance of text-based intellectual culture, the republic of letters was among the central defining concepts of the early modern epoch. The term is the English equivalent of Latin  res publica li(t)teraria (French  république des lettres, German  Gelehrtenrepublik) and denotes the fabric of public academic literacy (Literacy and orality). From the outset, the focus was essentially on the community that produced literatu…
Date: 2021-08-02

Compilation

(868 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Transmission of knowledgeIn the early modern period, compilation – the systematic assembly of knowledge already present – was considered one of the fundamental procedures in the organization of knowledge (Knowledge, organization of) and the production of scholarly texts. The theological and legal commentary literature of the Middle Ages and the early modern era, encyclopedias, the specialized compendia of various disciplines, and above all historiography, from chronicles to volumes of historical illustrations were heavily dependent on it.As an essentially o…
Date: 2019-10-14

Knowledge, organization of

(6,492 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Object of cultural studies Parallel to the mechanization of society and its electrical, electronic, and finally digital tools of communication, and in light of 20th-century “big science” and the division of labor increasingly evident in the production of knowledge, the question of the organization of knowledge has emerged as a central theme of cultural studies. In the 1920s, Karl Mannheim sought to pursue the “existentiality” of knowledge and the role of ideology in error using the sociology of knowledge [29]. In the 1930s, Ludwik Fleck interpreted the emergence of sc…
Date: 2019-10-14

Information media

(1,863 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. System Communication of information is one of the fundamental elements of every society (Society [community]). With their contribution to informing and organizing society, information media were central to the regulation of social life. In the early modern period, the communication of information was revolutionized by printing. The transmission of information became a universally organized system – politically, economically, and scientifically – based increasingly on technological me…
Date: 2019-10-14

Disciplines, academic

(2,079 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. ConceptIn the early modern period the methods, institutions, subject fields and discussion procedures of modern science took shape. Their elementary structural categorization and organizational form were the academic disciplines.Related to Greek didaskalía (“teaching,” “instruction,” “initiation”), discipline is derived from Latin discere (“learn”) and shares the same etymological root with its pedagogical counterpart, doctrine (from Lat. docere, “teach”) [4]. The semantic field of Latin disciplina with its poles of “subject,” “knowledge,” “instruction,” …
Date: 2019-10-14

Scientific utopia

(2,685 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Introduction Utopias imagine the reality of what ought to be in the mirror of that which ought not. As a genre, they are related to the ideal and the plan, but also to the satire. Depending on their audience, their representational form might range from a novel to a project design. Utopias court and strive for realization, and their intellectual horizon extends to institutionalization [21. vol. 2].Early modern utopias developed remarkably quickly and widely into scientific utopias (see below, 2.)., then into social utopias in the 18th century. With indu…
Date: 2021-08-02

Polemic, theological

(1,788 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. DefinitionTheological polemic is one of the most important traditional instruments of Christian church formation and faith development. It served to delineate the boundaries between “true” and “false” Christian doctrine and piety.The term is derived from Greek  pólemos (war, conflict). Theological polemic contested concepts of the world (World view) and of God (God, concepts of) – in the late antique Christian debates with Manichaeism, for example, with its radical dualism of good and evil, and with Arianism, which rejected th…
Date: 2020-10-06

Disputation, academic

(814 words)

Author(s): Gierl, Martin
As a test of knowledge as well as an intellectual, social, and cultural representation of the university, the academic disputation constituted the capstone of the medieval and early modern educational arch. In the early modern period, it became the starting point for the research seminar, the dissertation and Habilitation (Privatdozent), the scholarly article and criticism, and thus the modern university.In the medieval universities, the disputation was the most important type of event, alongside the  lectio or lecture. Knowledge was passed on through reading of a…
Date: 2019-10-14

Science

(1,839 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. TerminologyLike the German terms Geschichte (History) and Forschung (Research), the singular noun  Wissenschaft (science), denoting a comprehensive entity, first appeared in the late 18th century; it was followed by Naturwissenschaft (Natural science) and (with similarly narrowed meaning) the English noun  science [10. 10, 30]. Until well into the 17th century, the distinction between Latin  scientia (knowledge about a subject area, acquaintance) and  ars (art, competence, ability) was the primary division of knowledge. In the 18th century, auxili…
Date: 2021-08-02

Forschung

(3,968 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Gierl, Martin
1. Allgemein 1.1. BegriffFür das Streben, das vorhandene Wissen gezielt zu erweitern, gab es in der Nz. auffällig viele Bezeichnungen. Neben den gebräuchlichen lat. Begriffen explorare (»erkunden«), scrutari (»ergründen«), experiri (»erproben«) und probare (»ausprobieren«) nannten Enzyklopädien des 17. Jh.s etwa lat. aucupari, ( per) contari, requitare, rogitare, ( in) vestigare, quaerere, inquirere, sciscere, ( sci) scitari. Wer dergleichen tat, war ein scrutator, percontator, rimator, ( in) vestigator oder in- bzw. perquisitor. Aus diesen Begriffen entstanden E…
Date: 2019-11-19

Research

(4,192 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Gierl, Martin
1. General survey ​1.1. TerminologyThe early modern period had a surprisingly large number of terms for deliberate efforts to expand the existing store of knowledge. Besides the common Latin terms  explorare (explore), scrutari (plumb), experiri (test), and probare (try out), the 17th-century encyclopedias used Latin  aucupari, ( per) contari, requitare, rogitare, ( in) vestigare, quaerere, inquirere, sciscere, and ( sci) scitari. A person engaged in that effort was a  scrutator, percontator, rimator, ( in) vestigator, or in- or  perquisitor. These terms gave rise to eq…
Date: 2021-08-02

Schriftlichkeit

(5,569 words)

Author(s): Zimmermann, Clemens | Hiller, Marion | Gierl, Martin
1. Schriftlichkeit und Mündlichkeit: Definition und CharakterisierungUnter Sch. werden alle Formen des Schrift-Gebrauchs, der Produktion und des Lesens gedruckter und ungedruckter Texte verstanden. Unter Mündlichkeit (= M.) bzw. Oralität werden alle Formen mündlicher Kommunikation gefasst, die ebenfalls durch grundsätzliche Eigenschaften und Potentiale charakterisiert sind.Das ältere kulturanthropologische Paradigma hob darauf ab, dass die Erkenntnis von Vergangenem, eine sichere Speicherung von Informationen und Wissen (s. u. 4.), die p…
Date: 2021-07-26

Zeitschrift

(4,072 words)

Author(s): Zimmermann, Clemens | Tischer, Matthias | Gierl, Martin
1. Definition Die Z. als expandierendes Medium, angesiedelt zwischen Buch und Zeitung und im Kontext sich ausweitender Nachrichten-Ströme, erfüllte wichtige Funktionen in der sozialen Kommunikation der nzl. Gesellschaft. Formal war die Z. gegenüber dem Buch durch stärkere Aktualität und ihre Periodizität, gegenüber der Zeitung durch ihre in programmatischen Äußerungen entwickelten Eigenansprüche gekennzeichnet. Hierzu trug der im Vergleich zur Zeitung durchschnittlich längere Umfang der einzelnen …
Date: 2019-11-19

Statistik

(3,100 words)

Author(s): Gierl, Martin | Behrisch, Lars | Ehmer, Josef
1. Begriff und HintergrundS. leitet sich über das Adjektiv »statistisch« vom ital. statista (»Staatsmann«) ab. Im 16. Jh., als die Verknüpfung der Wirtschaft, des Stands, des Steuer-Systems, der Verwaltung und des Militärs den Fürstenstaat langsam zum feudal-absolutistisch geordneten Finanz-Staat machte, begann die ratio status – ein Begriff, der zunächst Staatsbilanz, dann Staatsräson bedeutete – zur Leitvorstellung des Staatswesens zu werden. Theoriestiftend rief der Staatsbildungsprozess im 17. Jh. breite staatsrechtliche und wirtsch…
Date: 2019-11-19

Raum

(3,720 words)

Author(s): Beuttler, Ulrich | Pulte, Helmut | Gierl, Martin
1. Theologie und Philosophie 1.1. Frühe NeuzeitDer R. wandelte sich vom 14. bis zum 17. Jh. von einem endlichen und gegliederten zu einem unendlichen, gleichförmigen und rationalen Gebilde. In der platonischen und aristotelischen Kosmologie war die kugelförmige Abgeschlossenheit Ausdruck der Vollkommenheit des Kosmos, doch seit Nikolaus von Kues im 15. und Giordano Bruno im 16. Jh. galt der unbegrenzte bzw. unendliche R. als vollkommenes Abbild bzw. Ausfluss der Unendlichkeit Gottes [11. 117–136]. War der R. in Antike und MA das passive Prinzip des Aufnehmers von F…
Date: 2020-11-18

Literacy and orality

(4,916 words)

Author(s): Zimmermann, Clemens | Hiller, Marion | Gierl, Martin
1. Definition and characteristicsLiteracy denotes all forms of the use of writing, and the production and reading of printed and unprinted texts. Orality includes all forms of spoken communication, which are also characterized by fundamental qualities and potentials.A former paradigm of cultural anthropology held that the knowledge of the past, the secure storage of information and knowledge (see below, 4.), full-fledged bureaucratic government, and individual self-reflection were only possible through the written word. Accordin…
Date: 2019-10-14

Space

(3,834 words)

Author(s): Beuttler, Ulrich | Pulte, Helmut | Gierl, Martin
1. Theology and philosophy 1.1. To 1700Between the 14th and 17th centuries, space changed from a finite, articulated construct to an infinite, uniform, and rational construct. In the cosmology of Plato and Aristotle, spherical closure was an expression of the perfection of the cosmos, but ever since Nicholas of Cusa in the 15th century and Giordano Bruno in the 16th century, unlimited or infinite space was considered a perfect image or emanation of the infinity of God [11]. In antiquity and the Middle Ages, space was the passive principle, accommodating forms and m…
Date: 2022-08-17

Periodical

(4,376 words)

Author(s): Zimmermann, Clemens | Tischer, Matthias | Gierl, Martin
1. Definition Periodicals fulfilled important functions in the social communication of early modern society as a growing medium (Media) situated between books and newspapers and in the context of increasing streams of news. Formally, periodicals differed from books in the greater currentness of their news (News, currentness of) and their periodicity; they differed from newspapers in their individual aspirations, expressed in programmatic language. The greater average length o…
Date: 2020-10-06

Statistics

(3,340 words)

Author(s): Gierl, Martin | Behrisch, Lars | Ehmer, Josef
1. Definition and background The word statistics derives ultimately from Italian statista (statesman) via the Latin adjective  statisticus. In the 16th century, when the combination of political economy (Economy), the estates of the realm, the tax system, government, and the military gradually turned princely states into feudal-absolutist financial states,  ratio status – a term that initially meant the balance sheet of the state, but later came to mean  raison d’état – became the guiding principle of the body politic. The process of state formation in…
Date: 2022-08-17
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