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Your search for 'dc_creator:( "Cancik, Hubert" ) OR dc_contributor:( "Cancik, Hubert" )' returned 21 results. Modify search

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Person

(4,890 words)

Author(s): Cancik, Hubert | Schütt, Hans-Peter | Grube, Andreas | Herms, Eilert | Schmidt, Heinz
[English Version] I. Zum Begriff 1. Die Herkunft des lat. Wortes persona – »Maske, Rolle, Status« – ist unbekannt, evtl. etruskisch. Der Philologe Gavius Bassus (1.Jh. v.Chr.) führte den »Ursprung« des Wortes auf die Funktion der antiken Theatermaske als Schalltrichter zurück, der die Stimme konzentriert und sie klangvoller »hindurchtönen« läßt (per-sonare; bei Gellius, Noctes Atticae 5,7). Griech. entspricht ihm das Wort προ´σωποn̆/pro´sōpon, »Angesicht, Maske, Vorderseite«. Das Wort persona wird in Grammatik, Rhetorik, Recht und Philos. gebraucht; wa…

Orient und Okzident

(877 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] I. Die Formel 1. Der Ausdruck Orient (Or.)/Okzident (Ok.; »die auf-/untergehende Sonne«; lat. ortus/occasus; griech. α᾿n̆ατολη´/anatolē´/ δυ´σις/dy´sis) bez. a) ein immer relatives Morgenland (vgl. Mt 2,1: »Magier vom Or.«; vgl. Anatolien/Türkei) oder Abendland (vgl. Hesperien) und b) eine Raumfiktion, ein Konstrukt der »mythischen Geographie«, ein weltanschauliches Stereotyp. Klarer ist die röm. Verwaltungssprache. Nach der Neugliederung des Imperium Romanum durch Diokletian verwaltete der p…

Verfall

(735 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] I. Allgemein V. (vgl. Dekadenz, Degeneration; inclinatio; engl. decline) bez. einen Prozeß allmählicher Verschlechterung, der in einer plötzlichen Katastrophe (griech. καταστροϕη´), in Zerstörung, Zersetzung, langsamem Erlöschen, Ruin endet (griech. ϕϑορα´/phthorá), falls er nicht durch Reformen oder Renaissance abgewendet wird. V. ist das Pendant zu Fortschritt, ein – oft polemisch gebrauchtes – Bild für die Beschreibung, Gliederung (Epochenbildung) und Bewertung von gesch. Bewegung wie »linear/zyklisch«, …

Paradoxographie

(384 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] . P. ist ein nachantiker Name für antike Texte, die Wunderbares (griech. ϑαυ´ματα/thau´mata; lat. mirabilia) aus Natur und Gesch. erzählen, unerhörte Dinge, was unglaublich und gegen alle Erwartung (Paradox) ist. P. ist ein Teil von Naturkunde (naturalis historia) und Geschichtsschreibung. Ihre Stoffe sind prinzipiell empirisch, hist., selten, versteckt an den Rändern dieser Welt, aber keine Mythen aus früher Zeit. So werden in den »Parallela minora« (Ps.-Plutarch) »paradoxe« Mythen durch an…

Sonne

(2,413 words)

Author(s): Mohn, Jürgen | Hartenstein, Friedhelm | Cancik, Hubert | Schroer, Silvia | Wallraff, Martin | Et al.
[English Version] I. Religionswissenschaftlich Die S. markiert und akzentuiert aufgrund ihrer Omnipräsenz in der Wahrnehmungswelt die zeitlichen und räumlichen Verlaufsformen der natürlichen und kulturellen Lebenswelt des Menschen. Die hiermit einhergehenden möglichen Ordnungsstrukturen, Deutungspotentiale, aber auch Ambivalenzen (hell und dunkel, Leben spendend und zerstörend) prädestinieren die S. auf mannigfaltige Weise, rel. Symbolisierungs- und Orientierungsleistungen in den verschiedensten Be…

Theologia

(1,438 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] I. Wort und Begriff 1.Der Erstbeleg. Das Wort ϑεολογ-/theolog- (mit Ableitungen) erscheint spät und zunächst selten in der Gesch. der griech. Sprache. Das früheste Zeugnis kommt aus spätklassischer Zeit und belegt das Nomen ϑεολογι´α/theología. Plato kritisiert die Erziehung der Kinder mit fiktiven, lügnerischen, unmoralischen Mythen. Er nennt Homer, Hesiod und die anderen Dichter, die Theogonien, Theomachien, Gigantenkämpfe erzählen. Die Philosophen müssen Richtlinien (»Typen«, Rahmen, Grundzüge) bzgl. dessen…

Romidee

(816 words)

Author(s): Cancik, Hubert | Wallraff, Martin | Schimmelpfennig, Bernhard
[English Version] I. Griechisch-römische Antike 1. Das Bild (imaginaire, Mythos, Idee), das die Römer von sich, von ihrer Stadt und Herrschaft (Imperium Romanum, »Reich«) entworfen haben, enthält eine exemplarische Frühzeit – die Gründer: »der fromme Vater Aeneas« (Vergil, Aen.); Romulus und Numa, Stadtgründer und Religionsstifter (Livius, Buch 1) –, einen Typus – »der gute alte Römer« in Toga, ohne Bart (Cicero, Cato maior) – und die rivalisierende Abgrenzung gegen Griechenland (Athen). Macht und R…

Rohde

(156 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] Rohde, Erwin (9.10.1845 Hamburg – 11.1.1898 Heidelberg), lehrte klassische Philol. in Kiel, Jena, Tübingen (1878–1886), Leipzig und Heidelberg (Prorektor 1894/95). Im Anschluß an Romane und Romanpoetik der Moderne untersuchte R., durchaus ein feinsinniger Antimodernist, die Gesch. des antiken Romans. Das religionsgesch. Hauptwerk »Psyche« (1890–1894, 9/101925) stellt umfassend die »Entwicklung« der Vorstellungen der Griechen von der »Seele«, ihrer Unsterblichkeit, ja Göttlichkeit dar. Die anhaltende und breite Wirkung di…

Ritualbücher

(557 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] (libri rituales). I. R. sind Sammlungen von verschrifteten Ritualen (Ritus/Ritual), von präskriptiven und deskriptiven Texten zum Gebrauch für den Kult, ggf. während des Kultaktes. Sie schreiben vor, »mit welchen Schlachttieren, an welchen Tagen, bei welchen Tempeln Heiliges gemacht werden soll, und woher für diese Aufwendungen Geld angefordert werden könnte« (Liv. I 19, 5; Opfer: II., 3.). Die R. belehren über das Verhältnis von Handlung und Wort im antiken Kult und sind ein Indiz…

Renaissance

(7,676 words)

Author(s): Köpf, Ulrich | Cancik, Hubert | Buttler, Karen | Imorde, Joseph | Mohr, Hubert
[English Version] I. Zum Begriff Der franz., auch ins Dt. und Engl. übernommene Begriff R. gehört zur großen Gruppe der organischen Metaphern für gesch. Vorgänge. Seit dem 19.Jh. lange Zeit allein auf tierisch-menschliches Leben bezogen und als »Wiedergeburt« verstanden, wird er in der neueren Forschung (seit Jost Trier) angemessener dem pflanzlichen Bereich zugeordnet und als »Wiederwuchs«, d.h. als Wiederausschlagen von Trieben aus abgehauenen Bäumen und Sträuchern, erklärt. Bereits im vorchristl.…

Varro

(623 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] Varro, Marcus Terentius (116–27 v.Chr.). Leben und Werk: Röm. Beamter (Praetor 68), wahrscheinlich Quindecimvir (Cichorius), weit gereister Polyhistor und Poet, konservativer Republikaner, Anhänger der (alten) Akademie, vf. mehr als 70 Werke über alle Gebiete der röm. Kultur in mehr als 500 Bänden. Das gewaltige Oeuvre umfaßt philol. und literarhist. Arbeiten (Theaterwesen, Gesch. der Buchstaben u.a.), hist., antiquarische (Zeitrechnung), überdies die artes liberales, juristische (Verw…

Religionskritik

(1,900 words)

Author(s): Cancik, Hubert | Krötke, Wolf
[English Version] I. Griechisch-römische Antike 1.Typen, Topik, Argumentationsmuster. a) Gottesvorstellungen, Mythen (Mythos/Mythologie), Kultpraxis (Kult/Kultus) waren in der griech.-röm. Kultur von Anfang an Gegenstand von Reflexion, Analyse und Kritik (Homer, Hesiod). Dabei sind zu unterscheiden erstens Mythen-, Kult-, R., Formen des Atheismus (Pantheismus, Deismus) und zweitens die Kritik der eigenen von der fremder Rel. (intra-/interrel. Kritik). Die Kritik zielt (α) (meist) auf Teilbereiche, Mißstände, Übertreibungen (»Aberglauben«), Mißbrau…

Tod

(10,553 words)

Author(s): Heller, Birgit | Cancik, Hubert | Liess, Kathrin | Necker, Gerold | Goldberg, Sylvie-Anne | Et al.
[English Version] I. Religionswissenschaftlich und religions- geschichtlich 1.AllgemeinNeuzeitliche Religionskritik betrachtet Rel. als Kompensation für die Angst des Menschen vor dem T. Obwohl die Auseinandersetzung mit dem T. einen wesentlichen Anteil an der Entstehung menschlicher Kultur hat, rücken die Zeugnisse der frühen Religionsgesch. großteils das irdische Leben in den Vordergrund. Die einzelnen rel. Traditionen gewichten T. und Weiterleben unterschiedlich. Allerdings erweist sich der T. fas…

Vergil

(638 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] Vergil, Publius Vergilius (später auch Virgilius) Maro (15.10.70 v.Chr. bei Mantua – 21.9.19 in Brundisium, begraben in Neapel). Leben und Werk: V., gelehrter Dichter aus bescheidenen Verhältnissen, kränklich, von Asinius Pollio, Maecenas, und Augustus gefördert, Freund des Horaz (carm. 1,3). – Das Buch der Eclogae (vf. 39–37) enthält zehn bukolische (»lyrische«) Gedichte von klassischer Vollkommenheit in Sprache, Komposition, Thematik und Metrik. Gegen die akute Bedrohung im Untergang der röm. R…

Welt

(6,774 words)

Author(s): Cancik, Hubert | Figal, Günter | Herms, Eilert | Worthing, Mark
[English Version] I. Religionsgeschichtlich 1.Kosmos a) In der griech. und lat. Sprache wird »W.« wiedergegeben: allg. mit dem polaren Ausdruck »Himmel und Erde« (z.B. Diodorus Siculus 1,7,7); als die »von Menschen bewohnte W.« mit »Oikouménē« (οι᾿κουμε´n̆η, ergänze: γη˜/gē´, »Erde«; z.B. Diodorus Siculus 1,1,3; vgl. lat. orbis terrarum, »Erdkreis«; genus humanum, »Menschenwelt«); unter den Aspekten von Ordnung, Schönheit und Ganzheit mit »Kósmos« (κο´σμος; Kosmologie) und Universum (πα˜n̆/pán, ο῞λοn̆/hólon); unter den Aspekten von selbsttätiger, zielgerich…

Reinigung

(2,202 words)

Author(s): Stausberg, Michael | Cancik, Hubert | Seidl, Theodor | Kollmann, Bernd | Schneider-Ludorff, Gury | Et al.
[English Version] I. ReligionswissenschaftlichWie bei vielen anderen Tierarten (Tier) ist R. ein elementarer Bereich menschlichen Verhaltens. Gegenseitiges Reinigen impliziert und generiert Erwartungen, Vertrauen, Solidarität und Hierarchie. Rel. Handlungen (z.B. das Reinigen von Götterstatuen und -bildern) rekurrieren auf identische Strukturen.Reinigen ist ein Grundbestandteil ritueller Handlungssequenzen: Gereinigt werden Requisiten, aber nicht zuletzt die Akteure selbst. Der Prozeß ist dabei oft selbstreferentiell: Gereinigt wir…

Urgeschichte

(2,260 words)

Author(s): Feldtkeller, Andreas | Arneth, Martin | Cancik, Hubert | Strutwolf, Holger
[English Version] I. Religionswissenschaftlich Das Konzept einer U., wie es im wiss. Diskurs verwendet wird, ist am bibl. Text Gen 1–11 ausgerichtet, läßt sich aber auch auf andere Zusammenhänge der Religionsgesch. übertragen. Sinnvoll ist dies jedoch nur, wo identitätsstiftende Erzählungen in ihren Zeitvorstellungen (Zeit) grundsätzlich geschichtsförmig sind (Geschichte/Geschichtsauffassung) und wo sie von der Vorstellung geleitet sind, daß dem Ursprung der Welt und/oder der eigenen (Abstammungs-…

Tacitus

(574 words)

Author(s): Cancik, Hubert
[English Version] Tacitus, Publius (Caius ?) Cornelius (ca.55 – nach 116 n.Chr.). Leben und Werk: T. war Praetor (88) und Quindecimvir (?), Consul suffectus (97), Proconsul der Provinz Asia (112/13). Die Biogr. seines Schwiegervaters Cnaeus Iulius Agricola (gest.93) verbindet die laudatio funebris (Totenkult: III.) mit einer Ethnographie Britanniens. Die Ethnographie des freien, d.h. (noch) nicht röm. Germaniens (vf. um 100) zeichnet typisierend und idealisierend das Bild eines unverbildeten »Naturvolkes« u…

Würde des Menschen

(1,735 words)

Author(s): Cancik, Hubert | Herms, Eilert
[English Version] I. Begriffsgeschichtlich (Antike) 1. Wichtige Begriffe neuzeitlicher Rechtskultur sind in der Antike ausgebildet worden: Naturrecht, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit u.a. Einige stehen in der Antike jedoch in einem anderen Zusammenhang, sind weniger zentral und verbreitet als in der Neuzeit. Dies gilt für »Menschenrecht« (ius humanum), »Religionsfreiheit« (libertas religionis), »Person« (persona, Selbst), aber auch für »W. des M.« (dignitas hominis; Würde, Würde des Lebens). Die…

Rom

(9,709 words)

Author(s): Koch, Guntram | Cancik, Hubert | Veltri, Giuseppe | Wallraff, Martin | Schimmelpfennig, Bernhard | Et al.
[English Version] I. Geschichtlich und archäologisch 1.Geschichtlich-archäologisch An einer günstigen Stelle, nämlich der Straße von Etrurien nach Latium und Campanien, einer Furt durch den Tiber, etwa 30 km von der Mündung des Tibers entfernt, weiterhin an der Straße von der Küste Richtung Apennin sowie an fruchtbaren Gegenden am Fluß, gab es zumindest seit dem 14.Jh. v.Chr. kleine Siedlungen (v.a. auf dem Capitol). Der Sage nach wurde R. dann 753 v.Chr. gegründet, und zwar von Romulus, der auch ers…

Vorsokratiker

(2,003 words)

Author(s): Hülser, Karlheinz | Cancik, Hubert
[English Version] I. Philosophiegeschichtlich V. bez. alle griech. Denker bis ca.400 v.Chr., die etwas zu dem beigetragen haben, was hernach Philosophie genannt wurde, v.a. Thales, Anaximander, Anaximenes, Pythagoras und seine Schule, Xenophanes von Kolophon, Heraklit, Parmenides, Zenon, Melissos, Empedokles, Anaxagoras, die Atomisten (Atomismus: I.) und weitere Naturphilosophen (Naturphilosophie), aber auch die Sophisten (Sophistik). Der Ausdruck kam Ende des 18.Jh. auf und gewann durch die Philos…
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