Search
Your search for 'dc_creator:( "Evers, Dirk" ) OR dc_contributor:( "Evers, Dirk" )' returned 14 results. Modify search
Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first
Unendlichkeit
(1,415 words)
[English Version]
I. Philosophisch U. ist ein Schlüsselbegriff der antiken Philos., der unter dem Titel α῎πειροn̆/ápeiron ein breites Bedeutungsspektrum auf sich vereinigt: Grenzenlosigkeit und Unbestimmtheit des Ursprungs, aus dem das Werden entsteht, Grundprinzip der physischen Welt und ihrer Gegenstände (Anaximander); das negativ zu bewertende Unbegrenzte, das dem positiv Begrenzenden der Zahl, des Maßes widerstreitet (Pythagoras); das in der vorsokratischen Philos. zuerst in seiner Entgegensetzung zur Grenze (πε´ρας/péras) gedachte Unendliche wird seiners…
Naturgesetz
(871 words)
[English Version]
I. Naturwissenschaftlich N. bringen regelmäßige Zusammenhänge zw. Naturphänomenen zum Ausdruck mit dem Idealziel der mathematischen Modellierbarkeit. Je nachdem, ob dieser Zusammenhang unbedingt gilt oder nur Wahrscheinlichkeiten beschreibt, kann man zw. deterministischen und statistischen N. unterscheiden. In der klassischen Physik wird alles Naturgeschehen durchgängig von Kausalgesetzen (Kausalität) determiniert, nur epistemische Zufälligkeit in bezug auf den Kenntnisstand des B…
Teleologie
(3,334 words)
[English Version]
I. Zum Begriff T. ist ein 1728 von Ch. Wolff geprägter Neologismus (Philosophia rationalis sive logica, 1728, § 85), der denjenigen Teil der Naturphilosophie bez., der die Dinge von ihrem Zweck (griech. τε´λος/télos, »Ende, Ziel«) her erklärt, und ist von hier aus in andere Sprachen gewandert. Sachlich hat der Begriff jedoch eine weit zurückreichende Vorgesch. Bei Aristoteles ist die Betrachtung der Erscheinungen gemäß des Worumwillen (ου῾˜ ε῞n̆εκα/hoú héneka, »worumwillen«) eine der vier Formen der Kausalität, vom lat. MA als causa finalis b…
Notwendigkeit
(3,291 words)
[English Version]
I. Naturwissenschaftlich In naturwiss. Zusammenhängen erscheint N. zumeist als Implikat kausaler Naturgesetze, nach denen auf ein Ereignis A als Ursache ein Ereignis B als dessen Folge mit N. folgen muß. Dieser Notwendigkeitscharakter der Naturgesetze ist allerdings nicht unumstritten. Der bis auf D. Hume zurückgehende Empirismus leugnet die Möglichkeit menschlicher Einsicht in notwendige Kausalzusammenhänge und möchte den Begriff kausaler N. ersetzen durch de…
Vernichtung
(786 words)
[English Version]
I. Religionsphilosophisch Der Begriff der V. ist zum einen die dt. Übers. des in der Scholastik geprägten schöpfungstheol. Begriffs der Annihilation, zum anderen gehört er zum Wortschatz der dt. Mystik und meint dort das Zunichtewerden der Seele in der Vereinigung mit Gott. In seiner ersten Bedeutung markiert er das Problem, wie ein die Schöpfung umkehrender Übergang vom Sein zum Nicht-Sein verstanden und ob er allein Gott als dem Schöpfer zugeschrieben werden kann. Im Unterschied…
Weltende
(1,974 words)
[English Version]
I. ReligionsgeschichtlichIn vielen rel. Traditionen wird das (potentiell) bevorstehende Ende der Welt thematisiert, was Niederschlag in ausgeprägten Darstellungen gefunden hat. Mit dem Begriff W. bezieht man sich dabei in erster Linie auf den Aspekt der kosmologischen (»physikalischen«) Eschatologie, die von der individuellen und der kollektiven Eschatologie zu unterscheiden ist (d.h. von der Idee eines Gerichtes über alle oder jeweils jeden einzelnen). Grundsätzlich ist zw. erstens zyklisch orientierten Welterklärungsmodellen zu unterscheiden, bei denen das W. als Teil eines Kreislaufs gesehen wird und die Vernichtung des Bestehenden notwendige Vorbedingung einer Neuschöpfung ist. Diese Vorstellung begegnet beispielsweise in den im indischen Raum entstandenen Rel., ist aber auch aus der griech.-röm. Antike (Weltzeitalterlehre) bekannt. Dabei kann es sich um mehr oder minder festgelegte Zeitabschnitte (Weltperioden) handeln (so z.B. die yugas im Hinduismus), deren Zu-Ende-Gehen meist mit durch das moralische Fehlverhalten der Weltbewohner provozierten Dekadenzphasen verbunden ist. Von den W.-Traditionen in zyklisch orientierten Welterklärungsmodellen sind diejenigen rel. Traditionen zu scheiden, deren Geschichtsverlauf zweitens linear angelegt ist und die nur ein definitives Ende dieser Welt kennen (dies ist v.a. im jüd.-christl. Kontext, im Islam oder auch in der altir. Rel. der Fall). Hier ist das W. sehr ausgeprägt geschildert und deutlicher mit einer kollektiven und individuellen Eschatologie verbunden, z.B. mit der Vorstellung eines Endgerichtes über die Menschen (so das »Jüngste Gericht« im christl. Kontext). Der moralische etc. Niedergang des (Menschen-)Geschlechts ist zumeist der unmittelbare Ausgangspunkt für das daraus sich ergebende W., das dann meist in Form einer (Natur-) Katastrophe (z.B. der Sintflut) geschieht. Oftmals erweist sich die Darstellung des W. als umgekehrte Kosmologie, deren Motive wiederaufgenommen werden (Wiederkehr des »Chaos« etc.). Zu den ausgeprägtesten und bekanntesten Schilderungen des W. ist zweifellos die Darstellung im germ. mythologischen Gedicht Vo¸lospá (bes. 21ff.) zu zählen. Zwar dürfte die bes. Betonung eschatologischer Elemente auch als pagane Reaktion auf christl. Vorstellungen zu verstehen sein, jedoch gehören wichtige Elemente auf jeden Fall zum altgerm. Überlieferungsgut. Religionsgesch. bedeutsam ist auch die ir. rel. Tradition, die in ihren Weltendeschilderungen u.a. auf die jüd. Apokalyptik (: II., III.) wirkte, woraus wiederum Elemente im christl. Weltbild übernommen wurden. Die Prophezeiung eines unmittelbar bevorstehenden W. ist zudem wichtiger Bestandteil der Verkündigung vieler neuen religiösen Bewegungen. Hier sind z.B. UFO-Bewegungen zu nennen, die ihre Arbeit als unmittelbare Vorbereitung auf das bevorstehenden Ende dieser Welt sehen. Bes. wichtig sind Weltuntergangsszenarien auch in japanischen neurel. Bewegungen. Gerade hier ist auf die Gefahr eines von rel. Gruppierungen »inszenierten« W. hinzuweisen, wie es sich am Beispiel des mit der Aum-Shinrikyō verbundenen Giftgasans…
Wert/Werte
(4,454 words)
[English Version]
I. Philosophisch Der philos. Wertbegriff ist das Ergebnis einer Hypostasierung von Wertprädikaten, die Gegenständen oder Sachverhalten als Zeichen menschlicher Hochschätzung zugeschrieben werden. Von der Wertung wird auf einen W. geschlossen, der als Quelle von Normen fungieren soll. R.H. Lotze entwickelt den Wertbegriff Mitte des 19.Jh., als der Philos. ihr Anspruch auf Weltdeutung immer stärker von den aufstrebenden Naturwiss. streitig gemacht wird. Während Lotze das »Sein«, das Gleichgültige, bloß Faktische, den…
Systemtheorie
(3,302 words)
[English Version]
I. Religionswissenschaftlich In systemtheoretischer Perspektive wird Religion als ein soziales System neben anderen Systemen wie Wirtschaft, Recht, Politik oder Erziehung behandelt und auf die mit ihr wahrgenommene Funktion hin analysiert. Während in primordialen lokalen Gemeinschaften, so die evolutionstheoretische Annahme der S., die rel. Funktionserfüllung noch unspezifisch, in Vermischung mit anderen wie z.B. militäri…
Wunder
(7,812 words)
[English Version]
I. Religionsgeschichtlich W. sind außergewöhnliche und Verwunderung auslösende Erfahrungen von Menschen, die sie aus ihrem Verständnis von Normalität nicht erklären können und die für sie in vielen Fällen auf das Eingreifen einer Gottheit bzw. außermenschlichen Macht verweisen. W. treten in allen Kulturen auf und gehören zum Traditionsgut nahezu aller Rel. Nach ihrem Verständnis, Wertschätzung und Funktion können ihnen jedoch je nach ihrem hist., rel. und kulturellen Kontext recht unterschiedliche Bedeutungen zukommen. Die Auf…
Nachrichtentechnik
(305 words)
[English Version] . Im weitesten Sinne umfaßt N. die gesamte Technik der Erzeugung, Übertragung und Verarbeitung von Nachrichten einschließlich der Steuer- und Regeltechnik, im eigentlichen Sinne aber nur die elektrische N. als Optimierung der Zeichenübermittlung mit Hilfe elektrischer Signale. Nach Erfindung des ersten elektrischen Telegraphen (Morse) ermöglichte später das Telefon die Fernkommunikation als Alltagsphänomen. Die rasante Entwicklung der Funktechnik führte zur medialen Massenkommunikation (Rundfunk…
Wahrscheinlichkeit
(651 words)
[English Version]
I. Philosophisch Mit W. bezeichnen wir einerseits (objektiv) den Grad der Möglichkeit des Eintretens eines Ereignisses (ontologische W.), andererseits (subjektiv) den Grad der Gewißheit bzw. Glaubwürdigkeit einer Aussage (epistemische W.). Das sich bzgl. Entscheidungstheorien ergebende Interesse an der ontologischen W., etwa bei Glücksspielen, führte zur mathematischen Wahrscheinlichkeitstheorie (Andrej N. Kolmogorov; Zufall). Allerdings unterscheidet sich die logische (apriorisch…
Naturwissenschaften
(7,098 words)
[English Version] I. Geschichte
1.
Antike. Zwar ist es sinnvoll, erst mit dem Beginn der Neuzeit von N. im eigentlichen Sinne zu sprechen. Doch ihre Wurzeln reichen zurück bis in die Anfänge der Menschheitsgesch. Frühe naturkundliche Traditionen entspringen technisch-praktischen Kenntnissen im Umgang mit der Natur, sind aber auch geprägt durch geistesgesch. Überlieferungen, die die Erscheinungen der Natur durch Gesch. und Mythen erklären wollen. Schon früh wird auch die Mathematik zur Darstellung un…
