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Your search for 'dc_creator:( "Kanz, Roland" ) OR dc_contributor:( "Kanz, Roland" )' returned 37 results. Modify search

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Characteristic

(1,858 words)

Author(s): Kanz, Roland
A. Concept of character in artThe Greek charessein, derived from the substantive  charakter (‘[distinctive] mark’; ‘type’), means ‘inscribe’ or ‘engrave’, particularly of signs, numerals or pictorial symbols. The emphasis is on impression, and  charakter too has the value of an impression as a physical effect [12111]. The concept of character condenses the individual in his or her distinctness from the general. In the early modern period, it came to denote social and moral conduct within the hierarchical edifice of society. From an anthropological perspective (Anthropolog…
Date: 2021-01-25

Naturalismus

(810 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffsgeschichteEin allgemeines Verständnis von N. als naturabbildender Darstellung in der Kunst war in der Nz. eng mit den Theorien der Naturnachahmung (lat. imitatio naturae) verbunden (vgl. Mimesis). Doch die Tatsache, dass nach der Natur studiert wurde, begründet noch keinen N.; vgl. Naturstudium (künstlerisches). Das Studium vor der Natur (nicht im Atelier) kann ebenso gut positiv mit N. gemeint sein wie negativ der Verstoß gegen Normen der imitatio, die auf eine idealisierte Naturwiedergabe ausgerichtet waren [8]. Allgemein kann N. auf die Eigenart einer nat…
Date: 2019-11-19

Stuck

(1,004 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Material und TechnikS. (ital. stucco, franz. stuc, engl. stucco) ist ein plastisch formbares Gestaltungsmaterial mit fast unbegrenzten Möglichkeiten der Anwendung, häufig architekturgebunden im Außen- und Innenbereich von Gebäuden (Bauplastik), oft aber auch für freiplastische Objekte oder Figuren in aufbauender Technik (Bildhauertechnik 3.3.; Plastik) oder in Ornamenten zur Raumdekoration (S.-Decken, vgl. Deckenmalerei). Bereits in der Antike war S. (lat. tectorium, albarium opus) nach Angaben bei Vitruv ( De architectura 7,2–4) und Plinius d. Ä. ( Naturalis histo…
Date: 2019-11-19

Illusionismus

(975 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffUnter I. versteht man den beabsichtigten Effekt der Sinnestäuschung durch ein Kunstwerk. Die Illusion beruht meist auf einer Täuschung des Sehsinns, die mittels naturalistischer und genauer Nachahmung sowie perspektivischer Darstellungsverfahren erreicht wird. Ziel ist, dass der Betrachter nicht sofort zwischen Kunst und Wirklichkeit unterscheiden kann. Doch geht es nicht um eine bleibende Verwechslung von Illusion und Realität, sondern um die sich einstellende Erkenntnis, dass es sich um Kunst handelt [5]; [6]. Mit Hilfe des I. demonstrieren Künstler, da…
Date: 2019-11-19

Disegno

(1,413 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffIn der ital. Kunst bedeutet D. (franz. dessin, engl. design) seit Beginn der Renaissance mehr als nur »Zeichnung«. Das Kunstwissen in Praxis und Theorie verbindet sich im D.-Begriff zu einem Konzept künstlerischer Kreativität. D. bezeichnet auf der einen Seite die Zeichnung von den ersten Strichen im Entwurfsstadium bis hin zur bildmäßig ausgeführten Reinzeichnung, also in einem werkvorbereitenden Medium die Demonstration des eigenen Könnens und des Einfallsreichtums. Auf der anderen Seite meint der Begriff auch die geistige Idee …
Date: 2019-11-19

Porträt

(2,183 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Begriff und BildaufgabeDer Begriff P. (engl./franz. portrait; ital. ritratto; span. retrato) leitet sich von lat. protrahere (›hervorziehen‹, ›offenbaren‹) ab. Im Deutschen wird gleichbedeutend das Wort Bildnis verwendet; selten geworden ist hingegen ›Konterfei‹ (von lat . contra facere, ›dagegen machen/schaffen‹, und franz. contrefaire, ›gegenverfertigen‹; vgl. Kontrafaktur). Bereits im Bauhüttenbuch Villards de Honnecourt (um 1230) finden sich die Begriffe portrait und contrefais al vif, hier jedoch als Beteuerung der Naturtreue [7. 59–61].In der Nz. unterlag…
Date: 2019-11-19

Kunstausstellung

(1,248 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Einleitung Eine K. ist die Präsentation von Kunstgegenständen in einem örtlich und zeitlich nicht festgelegten Zusammenhang. Sie unterliegt organisatorischen Bedingungen, einem bestimmten Zweck oder einem besonderen Anlass. Im Gegensatz zu Kunstsammlung oder Museum ist die Präsentation temporär; auch sind die Werke in einer K. nicht an den Ort gebunden [6]. Die Übergänge von K. und Kunstmuseen waren in der Nz. fließend [4], doch war für die K. die zeitlich begrenzte Schau prägend. Ältere wie auch zeitgenössische Kunstwerke konnten gemeinsam, gesondert o…
Date: 2019-11-19

Vielansichtigkeit

(922 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffV. (engl. multiple views, franz. multiplicité des points de vue, ital. molte vedute) ist eine Beurteilungskategorie im Bereich der Skulptur. Als Kriterium des Aspekts (lat. aspectus, »Ansicht«) dient die Analyse der V. der Feststellung von Kompositions-Prinzipien bei Freistatuen wie auch bei wandgebundenen Skulpturen (u. a. Nischenstatuen, Reliefs, Grabmälern), indem Haupt- und Nebenansichten zwischen Frontalität und V. differenziert werden. Kunsttheoretisch wurde die V. vom 16. bis zum 18. Jh. v. a. in ital. Traktaten anhand der Begriffe veduta (»Ansicht«; …
Date: 2019-11-19

Karikatur

(895 words)

Author(s): Kanz, Roland
Die K. ist eine Kunstform der Kurzweil und des Bildwitzes. Der Begriff caricatura (von ital. caricare, »übertreiben«, »überladen«) bedeutete ursprünglich die übertreibende Naturnachahmung im Porträt. Mit der K. stellt der Künstler blitzschnelle Auffassungsgabe, zeichnerische Schlagfertigkeit und Bildwitz unter Beweis. In erster Linie ist sie als Situationskunstwerk eine Domäne der Zeichnung. Bis ins 18. Jh. hinein kursierte die K. im privaten oder halböffentlichen Kreis und wurde nicht als Vorlage für die Reproduktionsgraphik geschaffen. Desha…
Date: 2019-11-19

Kunsttheorie

(7,656 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. EinleitungDie Geschichte der nzl. europ. K. zwischen dem 15. Jh. und dem mittleren 19. Jh. stellt sich keineswegs als geradlinige kunsttheoretische (= kth.) Tradition dar. Es gab Haupt- und Nebenwege. Im Gegensatz zur allgemeinen Geschichte der nzl. Kunst, die in ihrer Gattungs-Heterogenität und europ. Divergenz längst nicht mehr als teleologische Stil-Geschichte erzählt werden kann, lassen sich für die K. deutlichere internationale Denktraditionen erkennen. Die K. ist Teil einer europ. Ideengeschi…
Date: 2020-11-18

Figura serpentinata

(749 words)

Author(s): Kanz, Roland
Die F. S. bezeichnete ein Figurenideal in den Künsten, das eine geschraubte Körperdrehung als Stellungs- oder Bewegungsmotiv ähnlich einer gewundenen Schlange meinte und im Idealfall auf Vielansichtigkeit konzipiert war [4]. Dieses vorrangig mit dem Manierismus verbundene Figurenideal beschäftigte die Kunsttheorie als eine der zentralen Haltungs- und Bewegungskonzeptionen der gesamten Nz. Formuliert wurde es erstmals durch den Kunsttheoretiker Giovanni Paolo Lomazzo (1584) [2. 22–24], der die F. S. mit einer Flamme verglich und ihre Erfindung Michelangelo zuschrieb.…
Date: 2019-11-19

Unvollendete Kunst

(956 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffDie ästhetischen Kriterien des Unvollendeten (= U.) entstammen der ital. Kunsttheorie der Renaissance. Das zentrale Begriffspaar ist ital. perfezione/imperfezione, das erst im modernen Sprachgebrauch zu finito/ non-finito (»Vollendete«/»Unvollendete«) umgeprägt wurde [4]. Der Begriff des U. korrespondiert stets mit dem der Vollendung oder Vollkommenheit (Perfektion), was sich ästhetisch im Verhältnis von K. und Natur widerspiegelt. Der Grad des U. bemisst sich aus der Definition des Vollendeten. Das semantische Wortfeld war im 16. Jh. eng mit dem der Skizze (i…
Date: 2019-11-19

Idea

(788 words)

Author(s): Kanz, Roland
Der lat. Begriff I. durchzieht die Geschichte des philosophischen Denkens seit Platon [2]; [4] (vgl. Idealismus). Innerhalb der nzl. Kunsttheorie wurde das Konzept der I. im Sinne einer Selbstreflexion der künstlerischen Kreativität diskutiert, um sich des intellektuellen Rangs der Künste – und damit auch des Künstlers – zu versichern. In diesem Zusammenhang bezog sich I. (dt. Idee, franz. idée, engl. idea) auf alle Kunst-Gattungen und bezeichnete im Schaffensprozess eines künstlerischen Werks die im Geist formierte Idee des Schönen, die sich der Natur übergeordnet als e…
Date: 2019-11-19

Plastik

(999 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffDer Begriff P. (von griech. plássein/ pláttein, ›bilden‹, ›formen‹, und plastikós, ›zum Gestalten gehörig‹; lat. plasticus) bezeichnet im Bereich der Bildhauertechniken Werke aus modellier- und formbaren Stoffen (Ton, Wachs, Papiermaché, Stuck, Gips) und gießbarem Material (Metallen, durch Abformung und Gießprozesse herstellbaren anderen formbaren Werkstoffen, z. B. auch Steinguss und Porzellan). Man spricht von materialaufbauenden Techniken, im Gegensatz zur Skulptur, die materialabnehmende Techniken betrifft (z. B. bei Stein oder Holz). Diese begr…
Date: 2019-11-19

Rokoko

(1,830 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Begriffe und PeriodisierungMit dem in der Kunstgeschichte gebräuchlichen Epochenbegriff R. (franz. rococo) wird die Zeitspanne zwischen etwa 1715/1730 und 1770/1780 als europ. Kultur- und Stilphänomen bezeichnet, das von Frankreich ausgehend vornehmlich in Kunst, Kunsthandwerk und Architektur, teilweise auch in der Literatur – in der galanten Literatur; Anakreontik; Schäferdichtung und Idyllen – manifest ist; eine Übertragung des Begriffs und Phänomens auf die Musik dieser Zeit ist hingegen deutlich schwieriger. Eine zei…
Date: 2019-11-19

Kontrapost

(797 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Antikes KonzeptUnter K. (ital. contrapposto) versteht man in Skulptur und Malerei ein Standmotiv der menschlichen Figur, das auf einer bestimmten Ponderation beruht. Ponderation bedeutet die Verteilung und Haltung der Körperglieder und -gewichte im Stand oder in der Bewegung; sie kann statisch und ausgewogen um einen senkrechten Kern des dargestellten Haltungsmotivs erfolgen (z. B. als gerades Stehen), aber auch z. T. extrem außerhalb des Körperschwerpunktes verlegt werden (z. B. durch dynamische Bewegungen, die den Oberk…
Date: 2019-11-19

Nazarener

(827 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffDie als N. bezeichneten Künstler erhielten im frühen 19. Jh. ihren Namen in Rom in Bezug auf ihren äußeren Habitus alla nazarena, der insbes. wegen des langen, in der Mitte gescheitelten Haars mit dem Aussehen von Jesus von Nazareth assoziiert wurde. Johann Friedrich Overbeck – hierin Vorbild im Kreis der N. – trug diese Haartracht spätestens ab dem Winter 1812/13. Die Bezeichnung war kein Spottname, sondern beruhte auf einer seit dem 17. Jh. nachweisbaren Redewendung für eine äußere Ähnlichkeit mit Darstellungen Christi. Bei…
Date: 2019-11-19

Relief

(944 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Definition und BegriffsgeschichteDas R. ist neben der Freiskulptur bzw. Rundplastik eine der beiden Hauptgattungen der Skulptur. Als R. sind Körper oder Formstrukturen einer Darstellung (Figuren, Landschaften, Ornamente) in allen der Skulptur und Plastik zu Verfügung stehenden Materialien zu verstehen, die aus einer planen, gewölbten oder runden Grundfläche hervortreten. Bei materialabnehmender Technik (etwa bei Stein oder Holz) bestimmt das Werkstück, bei aufbauender Technik (modellier- und gießbare Materialien wie Wachs, G…
Date: 2019-11-19

Kunst

(1,523 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Themenschwerpunkte und zentrale Artikel Der Kollektivsingular Kunst verdichtete sich erst während des späten 18. und frühen 19. Jh.s zu einem Oberbegriff für alle künstlerischen Schöpfungen, die im sich herausbildenden Wissenschaftssystem den Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte ergaben. In der Frühen Nz. existierte dieser komplexe und überhöhte Kunstbegriff nicht. Antike Ausdrücke wie griech. téchnē oder lat. ars wurden in verallgemeinertem Sinne als Kunstfertigkeit oder handwerkliches Können, d. h. als gestalterische Fähigkeiten im Umgang m…
Date: 2019-11-19

Ikonographie

(884 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffDer Begriff I. leitet sich von griech. eikṓn (»Bild«, »Abbild«) und gráphein (»schreiben«, »beschreiben«) ab und bezeichnet die Lehre von den Bildinhalten. Diese Bedeutung hat der Begriff jedoch erst durch die Kunstwissenschaft seit dem 19. Jh. erhalten. Allgemein befasst sich die I. mit allen Gegenständen, Formen und Gestaltungen in Darstellungen, soweit sie als ein Zeichensystem eine Aussage über gesellschaftliche, histor., religiöse oder ästhetische Verhältnisse oder Vorstellungen ermöglichen. …
Date: 2019-11-19

Groteske

(785 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. BegriffEine auch nur annähernde Erklärung des Begriffes G. differenziert sich allein schon durch seine Etymologie: Den Wortstamm bildet ital. grotta/grotte, wovon sich gegen Ende des 15. Jh.s grottesche (1495 erstmals nachweisbar) ableitete (zur Bedeutungsentwicklung s. u. 2.). Als Lehnwort erfolgte im 16. Jh. die Übertragung in alle wichtigen europ. Sprachen (franz. crotesque, grotesque; engl. grotesque; span. grutesco; niederl. Grottisen; dt. Krotteschisch) [4]; [5]. Generell lässt sich in allen Sprachen eine bis heute andauernde definitorische Unsc…
Date: 2019-11-19

Decorum

(744 words)

Author(s): Kanz, Roland
1. Rhetorische BegriffstraditionDer Begriff D. (griech. prépon; lat. aptum, decorum, convenientia; ital. decoro, convenienza, convenevolezza; franz. bienséance, convenance) entstammt der Rhetorik und bezeichnet das Schickliche und Angemessene einer Rede und im Verhalten. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich auf die Sprache und ihre Stiltheorie, in ethisch-moralischer Hinsicht auf das Verhalten im öffentlichen und privaten Leben nach Geschlecht, Alter und Stand sowie in ästhetischer Hinsicht auf Architektur und bildende Kunst. Die Leh…
Date: 2019-11-19

Charakteristische

(1,674 words)

Author(s): Kanz, Roland
A. Der Charakterbegriff in Hinsicht auf die KunstDas griechische Verb charéssein, abgeleitet vom Substantiv charaktḗr, bedeutet ›einritzen‹, ›eingravieren‹, vor allem in Bezug auf Zeichen, Zahlen oder auch bildhafte Zeichen. Betont wird das Eingeprägt-Sein, und so hat auch charaktḗr den Wert einer Prägung als Formgebung [12111]. Der Begriff des Charakters kondensiert das Individuelle in seiner Differenz zum Allgemeinen. In der Frühen Neuzeit wurde »Charakter« zu einem Begriff der Erfassung sozialen und moralischen Verhaltens im hierarchischen Gesellschaftsgefüge. In a…
Date: 2020-07-23

Physiognomik

(2,179 words)

Author(s): Kanz, Roland | Sieglerschmidt, Jörn
1. Etymologie und DefinitionPh. (auch Physiognomie, mittelengl. fisnomy) leitet sich von griech. physiognōmonikḗ téchnē her und meint die Kunst, das Wesen eines Körpers aus äußeren Zeichen zu erkennen (wörtlich »Erkenntnis nach der Natur«). Während die Ph. eher den engeren Bereich der körperlichen Zeichen behandelt, ist Physiognomie als in SpätMA und Nz. entwickelte, umfassende Lehre vom Zusammenhang aller natürlichen Dinge aufzufassen. Allerdings ist der Wortgebrauch bis heute nicht einheitlich.Die Ph. beschäftigt sich mit den lebenszeitlich eher wenig verände…
Date: 2019-11-19

Geschmack

(1,772 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Kanz, Roland
1. BegriffAus jenem der fünf Sinne, der dem Mund zugehört, wurde G. (lat. gustus bzw. sapor, ital. und span. gusto, franz. goût, engl. taste) spätestens im 17. Jh. zu einem universalen Begriff für die Begabung, das Schöne wahrzunehmen, zu schätzen, zu beurteilen und ggf. zu (re)produzieren. In diesem Sinne stand er zugleich für die Fähigkeit, in jeder Lebenslage das jeweils Angemessene (lat. aptum; Decorum) und Würdige zu tun bzw. zu verkörpern.Gerrit Walther2. Träger, Funktionen, OrteDie Begriffe und Leitideale des G. speisten sich aus der klassischen Rhetorik, die …
Date: 2019-11-19

Klassizismus

(3,357 words)

Author(s): Kanz, Roland | Ruhl, Carsten
1. BegriffUnter K. wird die europ. Kunst-Epoche von etwa 1760 bis etwa 1830 verstanden, wobei international Phasenverschiebungen wahrzunehmen sind. In Frankreich, Italien und England wird diese Zeit als Neo-K. bezeichnet, da ihr nationale Konstrukte von Klassik und K. vorausgingen. Der Begriff K. wurde erst im 19. Jh. für die Vergleichbarkeit einer Literaturepoche zur Antike verwendet (ital. classicismo, 1818; dt. K., 1820; franz. classicisme, 1823; engl. classicism, 1831) [5. 979]. K. als Epochenbegriff etablierte sich schließlich rückblickend zur Unterscheidu…
Date: 2019-11-19

Erotica

(1,596 words)

Author(s): Fischer, Carolin | Kanz, Roland
1. Erotische LiteraturBei der Definition dessen, was als lit. Eroticum gewertet wurde oder werden kann, erweist sich das Thema Liebe als wenig hilfreich, da es eines der verbreitetsten in der Literatur aller Epochen ist. Ebenfalls wenig effizient sind die gängigen Termini erotische, pornographische oder obszöne Literatur, denn sie unterscheiden sich weniger durch die von ihnen festgelegten inhaltlichen oder stilistischen Kriterien als durch die jeweils vorgenommene Wertung. Sinnvoll ist deshalb der Rekurs auf die Eigenschaft, die diese Te…
Date: 2019-11-19

Concetto

(1,557 words)

Author(s): Bremer, Kai | Kanz, Roland
1. LiteraturC. (ital.; von lat. conceptus, »Zusammenfassung«/»Gedanke«) ist ein in zahlreiche westeurop. Kultursprachen übernommener Begriff (span. concepto/ conceto, engl. conceit), der von Ernst Robert Curtius mit »scharfsinnige« oder »spitzfindige« Ausdrucksweise und »Sinnspiel« [2. 298, 301], von Hugo Friedrich als »eine möglichst abnorme Pointe, ein frappierendes Sinn- oder Gedankenspiel, vielsagend, stechend, ausgefallen« [3. 636 f.] umschrieben wird, jedoch neutraler als »Begriff«, »Entwurf« oder »Gedanke« übersetzt werden kann. Deswegen k…
Date: 2019-11-19

Mimesis

(2,662 words)

Author(s): Zelle, Carsten | Kanz, Roland
1. Definition und EntwicklungM. (»Nachahmung«, »Darstellung«) ist ein zentraler, jedoch vielschichtiger Begriff (nicht nur) der Literaturtheorie und Kunsttheorie, dessen Bedeutung in der Geschichte großen Schwankungen unterworfen war und bis heute strittig geblieben ist. Schon die griech. Antike kannte eine äußerst flexible Konnotationsvielfalt. M. geht auf mímos (»Mime«) zurück und bedeutete im 5. Jh. v. Chr., etwas so darzustellen, dass es anderem ähnlich wird; erst durch Platon erhielt M. einen ästhetischen, wenn auch signifikant zweideutigen Sinn [5. 120]: Philoso…
Date: 2019-11-19

Eklektik/Eklektizismus

(2,016 words)

Author(s): Lehmann-Brauns, Sicco | Kanz, Roland
1. Philosophie 1.1. Begriff und ÜberblickDer Begriff Eklektik (= Ek.; von griech. eklégein, »auswählen«) geht zurück auf Diogenes Laertius' (3. Jh. n. Chr.) Beschreibung des antiken Philosophen Potamon von Alexandria, der keiner der bekannten Philosophenschulen angehörte, sondern vielmehr aus allen dasjenige auswählte, was ihm selbst jeweils richtig erschien. Seit der Renaissance wurde die Bezeichnung Ek. dementsprechend zur Charakterisierung einer Methodik verwendet, die gemäß dem paulinischen Diktum »Prüft alles, das Gute behaltet!« (1. T…
Date: 2019-11-19

Manierismus

(4,390 words)

Author(s): Kanz, Roland | Zymner, Rüdiger | Langenbruch, Anna
1. EinleitungUnter M. versteht man in Kunst, Literatur und Musik allgemein die Charakteristik eines ausgesprochen kunstvollen bzw. künstlichen Stils, und speziell in der Kunstgeschichte eine Epoche, die zeitlich zwischen Renaissance und Barock angesiedelt wird. Die Begriffsprägung erfolgte in der Kunstwissenschaft im späten 18. Jh. in Ableitung von »Manier« (s. u. 2.1.); sie umfasst hier zeitlich die Periode zwischen etwa 1520/30 und 1590/1600, eine Phase vermeintlicher Verfallserscheinungen in bildender Kunst und Archi…
Date: 2019-11-19

Parodie

(2,697 words)

Author(s): Seidel, Robert | Schmidt, Dörte | Kanz, Roland
1. Literatur 1.1. DefinitionSeit dem ersten Auftreten des Begriffs in der Antike (griech. parōdίa, »Neben-/Gegengesang«; engl. parody; franz. parodie) ist die Bedeutung von P. in den europ. Literaturen uneinheitlich, und zwar sowohl im Hinblick auf das jeweilige Verhältnis zur Vorlage (affirmativ, spielerisch, kritisch) wie auch im Vergleich mit verwandten Schreibstrategien (Kontrafaktur, Travestie; burlesque, mock-epic; pastiche usw.). Nachdem bis in die Frühe Nz. die Begriffsverwendung vorwiegend im Zusammenhang eines nicht-polemischen Konzeptes von imitatio und ae…
Date: 2021-07-29

Katholische Reform

(4,745 words)

Author(s): Decot, Rolf | Walther, Gerrit | Kanz, Roland
1. BegrifflichkeitDie Reaktion auf die Reformation seitens der kath. Kirche (in der Reformationszeit meist Alte Kirche genannt) setzte erst allmählich ein. Um sie zu charakterisieren, hat die Geschichtswissenschaft unterschiedliche Begriffe entwickelt. Es gibt gegenwärtig allerdings keinen Terminus, der sowohl die Reformbemühungen innerhalb der kath. Kirche während des 16. Jh.s als auch den Versuch, das verlorene politisch-gesellschaftliche Terrain zurückzugewinnen, umfassend kennzeichnet. Konkurrierende Begriffe sind K. R., Gegenreformation (= G.), kath. Konfe…
Date: 2019-11-19

Epoche

(3,297 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Kanz, Roland | Riedl, Peter Philipp
1. Geschichte 1.1. BegriffDas griech. Wort epoch椃 (»das Anhalten«) meinte in der antiken Alltagssprache das Innehalten in der Rede oder in einer Bewegung, in der Astronomie das Zusammentreffen zweier Himmelskörper und in philosophischen Zusammenhängen den Verzicht darauf, ein Urteil zu fällen (Skepsis). In der Nz. dominierten zunächst die beiden letzten Bedeutungen. Einen histor. Sinn nahm der Begriff erst allmählich an. Bis ins 18. Jh. bezeichnete er dabei nicht einen bestimmten Zeitabschnitt, sondern das Ereignis, das diesen eröffnete. Noch 1771 konnte J. Ch. Gatterer in…
Date: 2019-11-19

Plagiat

(1,370 words)

Author(s): Langer, Daniela | Rode-Breymann, Susanne | Petri, Grischka | Kanz, Roland
1. Begriff und ProblematikAls P. wird ein Werk verstanden, das sich unter bewusster Verschweigung der Quelle ganz oder teilweise auf das Werk eines anderen zurückführen lässt, sodass es als ›Anmaßung geistiger Urheberschaft‹ [2. 1152] definiert werden kann. Damit ist das P. von der Kryptomnesie (der unbewussten Übernahme von Angelesenem) und den Formen der Parodie und Montage geschieden, bei denen die Aufdeckung der Quelle(n) intendiert und für die Rezeption entscheidend ist. Wird bei der künstlerischen Fälschung Eigenes unter fremdem Namen veröffentlicht, so gibt das…
Date: 2019-11-19

Hof

(8,596 words)

Author(s): Asch, Ronald G. | Steigerwald, Jörn | Spohr, Arne | Kollbach, Claudia | Kanz, Roland
1. FunktionDer monarchische bzw. fürstliche H. war in der Nz. in ganz Europa zugleich ein politisches Machtzentrum und ein Mittelpunkt des sozialen Lebens der adligen Oberschicht (Adel). Von der höfischen (= höf.) Kultur und ihrem Lebensideal des Hofmannes ging eine prägende Kraft aus (Cortegiano; s. u. 5.1.), die vornehmlich auf die Adelskultur ausstrahlte, aber auch auf die städtischen Eliten der Metropolen und zeitweilig, etwa in Frankreich im 17. und frühen 18. Jh., auch auf die Kultur der Provinzstädte. Sprache und Umgangsformen des H. wurden zum Vorbild.Im hohen MA war d…
Date: 2019-11-19

Aufklärung

(13,283 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Tschopp, Silvia Serena | Steinle, Friedrich | Beutel, Albrecht | Kanz, Roland | Et al.
1. Begriff und DefinitionA. (im Deutschen 1691 erstmals belegt) und ihre europ. Parallelbegriffe enlightenment, lumières, illuminismo, ilustración bezeichnen die wirkungsmächtigste europ. Bildungsbewegung des 18. Jh.s und zugleich deren spezifisches Ziel: alle Autoritäten, Traditionen und Hierarchien am Maß einer neu definierten Vernunft kritisch zu prüfen und abzuschaffen, falls sie deren Gesetzen widersprechen sollten, die gesamte Lebenswelt nach diesen Gesetzen neu zu ordnen und möglichst viele Menschen fähig zu machen, kraft dieser Vernunft ein besseres, glüc…
Date: 2021-06-18
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