Author(s):
Huß, Werner (Bamberg)
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Niemeyer, Hans Georg (Hamburg)
(Μαυρουσία). [English version] I. Name Etwa das Gebiet Marokkos und West-Algeriens umfassend, hieß M. im 2. Jh.v.Chr. - nach griech. Vorbild - wohl Maurusia (vgl. Coelius Antipater, HRR 1,175 fr. 55). Die gleiche Form der Namensbildung in M. (Ἑρπεδιτανοί) und in Iberia (z.B. Turdetani, Cassetani) und die Existenz der
Nektíbēres (Νεκτίβηρες) in M. sprechen für eine libysch-iberische Verwandtschaft. Huß, Werner (Bamberg) [English version] II. Geographie Geologisch ist M. weithin durch die Gebirgszüge des Rif-Atlas, des Mittleren Atlas und des Hohen Atlas geprägt, die das Gebiet der Meseta umschließen. In der Ant. erntete man am fruchtbaren mittelmeerischen Küstenstrich, im Tal des Mulucha und in der Ebene von Volubilis und Sala Getreide von guter Qualität (Strab. 17,3,11; Mela 3,104). Ertragreich war auch der Anbau von Wein und Gemüse, daneben der von Oliven (Strab. 17,3,4; Plin. nat. 5,3; 13; Paus. 1,33,5). Die im Atlas und in den Bergen von Septem (h. Ceuta) lebenden Elefanten wurden mil. und ökonomischen Zwecken dienstbar gemacht (Strab. 17,3,4; 6; Mela 3,104; Plin. nat. 5,18; 8,15; 32; Iuv. 11,122-125). Löwen und Panther wurden vielfach (für die Circus-Spiele) nach Rom exportiert (Strab. 17,3,4; Plin. nat. 8,53). Die Pferde dieser Gegend wurden von den berühmten maurischen Kavalleristen eingesetzt (Strab. 17,3,7; Paus. 8,43,3). Für die Wirtschaft des Landes waren schließlich auch Rinder und Schafe, Fische, Purpurschnecken, Zitrushölzer, Salinen und Bodenschätze (Kupfer, Marmor und Edelsteine) von Bed. (Vitr. 8,2,6f.; Mela 3,104; Plin. nat. 5,12; 6,201; 13,91-95; Ptol. 4,2,…