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Apostolischer Präfekt - Katholisch Der A. ist der Vorsteher einer Apost. Präfektur (c. 371 § 1). Er leitet die Apostolische Präfektur m. ordentlicher, jedoch nicht eigenberechtigter Gewalt. Er handelt im Namen des Papstes (c. 371 § 1) u. ist mithin nicht eigenständiger Hirte seiner Teilkirche, sondern ein m. den erforderlichen Vollmachten ausgestatter Helfer des P., den er vor Ort vertritt. Da eine Teilkirche (c. 368) prinzipiell durch einen eigenberechtigten Hirten geleitet werden müsste (c. 369), …

Provinzialkonzil - Katholisch Das P. ist ein Konzil für alle Teilkirchen einer Kirchenprovinz (c. 440 § 1) in der lateinischen Kirche. Das Pendant für die Kirchenprovinzen der patriarchalen u. großerzbischöflichen Rituskirchen des Ostens ist die Metropolitansynode (c. 133 § 1 n. 2 CCEO). Ihre rechtliche Gestalt ist im CCEO nicht vorgegeben, sondern durch die Bischofssynode der jeweiligen Rituskirche festzulegen (c. 137 CCEO). 1. Das P. besitzt weitgehende Leitungs- u. insb. Gesetzgebungsgewalt für die Kirchenprovinz. Es kann regeln, was zum Wachstum …

Apostolischer Protonotar - Katholisch A. ist eine Bez. für einen Amtsträger der Römischen Kurie u. ein Ehrentitel in der kath. Kirche. 1. Amt: Ein A. ist urspr. ein Beamter der röm. Kurie. Das Amt ging hervor aus der seit dem vierten nachchristlichen Jh. belegten Tätigkeit von Notaren. Sie waren zunächst m. der Aufzeichnung von Ber. über Märtyrer (gesta martyrum) u. m. der Führung kirchl. Akten befasst, nahmen allmählich aber auch andere notarielle Aufgaben in der Kurie wahr. Etwa im 14. Jh. kam die Bez. (Apost.) Pr…

Nichtehe - Katholisch Als N. wird in der Kanonistik eine eheähnliche Geschlechtsgemeinschaft von Mann u. Frau bez., die kirchenrechtlich wegen erheblicher Mängel nicht einmal als ungültige Ehe relevant wird. Die Grenze zur ungültigen Ehe kann aus unterschiedlichen Gründen unterschritten sein, wie beim sog. Konkubinat, das durch den Verzicht auf jede öff. Eheschließungsform gekennzeichnet ist, od. bei einer Eheschließung unter Zwang (Furcht und Zwang), die nach c. 125 § 1 als ungeschehen (infectus) …

Apostolische Administratur - Katholisch 1. Die A. ist eine Organisationsform einer Teilkirche innerhalb der kath. Kirche u. bez. einen bestimmten, territorial determinierten Teil des Gottesvolkes, der wegen bes. u. sehr schwerwiegender Gründe vom P. nicht als Diözese errichtet wird (c. 371 § 2). Damit ist die A. als organisatorische Ersatzform gekennzeichnet, die gewählt wird, wenn die rechtliche Vollgestalt der Teilkirche, die Diözese, nicht verwirklicht werden kann. Vorsteher der A. ist der Aposto…

Apostolisches Vikariat - Katholisch Das A. ist eine Organisationsform einer Teilkirche innerhalb der kath. Kirche u. bez. einen bestimmten, territorial determinierten Teil des Gottesvolkes, der wegen bes. Umstände noch nicht in der rechtlichen Vollgestalt der Teilkirche, d. h. als Diözese, errichtet worden ist. Die seelsorgliche Betreuung wird einem Apostolischen Vikar übertragen, der das A. im Namen des P. zu leiten hat (c. 371 § 1). Bei den bes. Umständen, die zur Errichtung eines A. führen können…

Apostolischer Visitator - Katholisch A. ist ein nicht eindeutig bestimmter Rechtsbegriff. 1. Im Sprachgebrauch der Römischen Kurie werden jene als A. bez., die im Auftrag des Apostolischen Stuhls eine Visitation durchführen, d. h. einen Besuch von Personen, kath. Einrichtungen, hl. Sachen od. Orten zum Zweck der allg. Überprüfung sowie zur Fest- u. Abstellung von Mängeln (cc. 396, 397, 628, 683). Die Bestellung eines A. liegt im Ermessen des Apost. Stuhls, sie geschieht insb., wenn der Apost. Stuhl aufgrun…

Apostolischer Vikar - Katholisch Der A. ist der Vorsteher eines Apost. Vikariats (c. 371 § 1). Er ist Ortsordinarius (c. 134 § 2), einem Diözesanbischof rechtlich weitgehend gleichgestellt (c. 381 § 2) u. leitet das Apost. Vikariat m. ordentlicher, jedoch nicht eigenberechtigter Gewalt. Er handelt im Namen des P. (c. 371 § 1) u. ist mithin nicht eigenständiger Hirte seiner Teilkirche, sondern ein m. den erforderlichen Vollmachten ausgestatter Helfer des P., den er vor Ort vertritt. Da eine Teilkirch…

Apostolische Präfektur - Katholisch Die A. ist eine Organisationsform einer Teilkirche innerhalb der kath. Kirche u. bez. einen bestimmten, territorial determinierten Teil des Gottesvolkes, der wegen bes. Umstände noch nicht in der rechtlichen Vollgestalt der Teilkirche, d. h. als Diözese, errichtet worden ist. Die seelsorgliche Betreuung wird einem Apostolischen Präfekten übertragen, der die A. im Namen des P. zu leiten hat (c. 371 § 1). Bei den bes. Umständen, die zur Errichtung einer A. führen kö…

Naturehe - Katholisch Nach der Lehre der kath. Kirche existiert die Ehe nicht nur als Sakrament unter Getauften. Sie ist vielmehr eine von Gott geschaffene, bereits in der Schöpfungsordnung grundgelegte Institution, die vom Schöpfer m. seinen Gesetzen ausgestattet worden ist (GS 48; vgl. c. 766 § 1 CCEO). Unter Verweis auf Gen 2, 24 versteht die Kirche alle Menschen als von Natur aus auf die Ehe ausgerichtet. Mithin sind nach kirchl. Verständnis auch nicht-sakramentale Ehen wirkliche Ehen; sie werd…

Diözesanadministrator - Katholisch Der D. ist der interimistische Vorsteher einer vakanten Diözese. 1. Wird ein bfl. Stuhl vakant, ist unverzüglich die Wahl des D. vorzubereiten (c. 419). Die Wahl ist Sache des Konsultorenkollegiums, sofern nicht die zuständige Bischofskonferenz dessen Aufgaben dem Domkapitel übertragen hat (so in Deutschland, Österreich u. der Schweiz). Wählbar ist jeder Priester od. Bf., der das 35. Lj. vollendet hat u. sich durch Wissen u. Klugheit auszeichnet (c. 425 §§ 1-2). Er muss ni…

Apostolischer Delegat - Katholisch 1. Begriff: Ein A. ist ein päpstlicher Gesandter, der das Amt u. die Aufgabe hat, den Papst bei einer od. mehreren Teilkirchen auf Dauer zu vertreten. Die Beschränkung seiner Aufgabe auf den religiös-kirchl. Bereich unterscheidet ihn vom Apost. Nuntius, der den P. nicht allein bei den Teilkirchen, sondern zugl. auch beim Staat u. den öff. Autoritäten vertritt. Die terminologische Differenzierung ergibt sich nicht aus dem CIC, der beide Typen von Gesandten beschreib…

Ökumenisches Konzil - Katholisch Ein Ö. K. ist eine Vollversammlung des Bischofskollegiums m. dem Papst als seinem Haupt, auf der das Bischofskollegium zusammen m. dem P. Höchstgewalt über die Universalkirche (Gesamtkirche) ausübt (c. 337 § 1; c. 50 § 1 CCEO). 1. Die Ursprünge des Ö. K. liegen in den als Konzilien od. Synoden bez. regionalen Bischofsversammlungen der frühen Kirche. Nach der sog. Konstantinischen Wende des 4. Jh. wurden zur Förderung der kirchl. Ordnung alle Bischöfe der Ökumene, d. h. der gesamten damals bekannten…

Residenzpflicht - Katholisch 1. R. im weiteren Sinn – meist als Anwesenheits- od. Präsenzpflicht bez. – ist die Verpflichtung, an einem bestimmten Ort od. in einem bestimmten Gebiet einen Wohnsitz zu haben. Kleriker dürfen sich nach geltendem Recht o. die wenigstens vermutete Erlaubnis ihres eigenen Ordinarius nicht für längere Zeit aus dem Gebiet der Teilkirche entfernen, der sie inkardiniert (Inkardination) sind. Ihnen steht aber eine angemessene Urlaubszeit (Urlaub) zu (c. 283; cc. 386 § 1, 392 …

Heiratsalter - Staatlich → Sehe Ehefähigkeit Heiratsalter - Katholisch Der kirchl. Gesetzgeber gibt ein H. i. S. eines Ehemündigkeitsalters vor: Frauen müssen das 14., Männer das 16. Lj. vollendet haben, um gültig heiraten zu können (c. 1083 § 1; c. 800 § 1 CCEO). Gem. den Normen zur Zeitberechnung (c. 203; c. 1546 CCEO) ist eine Eheschließung ab dem Tag nach dem 14. bzw. 16. Geburtstag möglich (Ehefähigkeit). Im MA galt im Anschluss an das römische Recht (Codex Iustinianus 5, 4, 24) ein niedrigeres H.; entscheidend war die geistige Reife, die m. Eintritt…

Homosexualität - Katholisch Als homosexuell (hs.) werden Frauen u. Männer bez., die sich sexuell zu Menschen des eigenen Geschlechts hingezogen fühlen. Kirchenamtlich wird unterschieden zwischen hs. Veranlagung u. hs. Handlungen (KKK 2357-2359). 1. Hs. Veranlagung. Die sexuelle Präferenz der Gläubigen ist nicht Gegenstand kirchenrechtlicher Bestimmungen. Der Begriff H. findet sich im CIC nicht. Hs. Frauen u. Männer sind – wie alle Katholikinnen u. Katholiken – berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen (KKK 2358). …