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Your search for 'dc_creator:( "Eckert, Georg" ) OR dc_contributor:( "Eckert, Georg" )' returned 18 results. Modify search

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Schöngeist

(1,037 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. BegriffsbildungDas im Frankreich des 16. und 17. Jh.s entwickelte Konzept des Sch. (franz. bel esprit) etablierte sich als ein wirkungsmächtiges soziales Leitbild, das ein spezifisches Ideal gebildeter Geselligkeit postulierte. Der Sch. zeichnete sich durch umfangreiche Kenntnisse in sämtlicher Kunst und Literatur und insbes. durch die Fähigkeit zu geistreicher Konversation sowie durch Souveränität in jedweden Fragen des Geschmackes aus.Das Lob der beautés d’esprit seit der Renaissance, bei Joachim Du Bellay paradigmatisch geformt [11. 828]; [12. 1], entstand in der Au…
Date: 2019-11-19

Toleranz

(3,549 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinT. meint Duldung. Sie ist das Komplementäre zur Freiheit der Andersdenkenden, Andershandelnden und Anderslebenden und war als solches immer umstritten – als Konzeption in der philosophischen Theorie, als Praxis im gesellschaftlichen Alltag und als Argument in der polit. Auseinandersetzung. Die Nz. erlebte in jeder dieser Hinsichten eine sukzessive, aber nicht lineare Ausweitung der Grenzen der T. Diese trat in zahlreichen Erscheinungs- und Begründungsformen auf, die sich keineswegs auf …
Date: 2019-11-19

System

(1,767 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. DefinitionDas S. ist gleichermaßen Wissens-Ordnung wie Ordnungswissen (Wissensorganisation). Die Tradition der Summen (z. B. der Summa theologica des Thomas von Aquin oder der Summa logicae des William von Ockham) aus der ma. Scholastik setzte sich in der Frühen Nz. in mannigfachen Versuchen fort, eine Einheit der Gedanken und der Welt systematisch darzulegen. Freilich unterlagen die Methoden, die Gegenstände und die polit.-soziale Geltung des einheitlichen S. einem fundamentalen Wandel hin zur Pluralität vieler (Teil-)S.Georg Eckert2. Methoden und Deutungen 2.1. Die …
Date: 2019-11-19

Utilitarismus

(2,169 words)

Author(s): Eckert, Georg | Sommer, Andreas Urs
1. DefinitionDie diversen Spielarten des U. sind konsequentialistisch, d. h. ihnen ist die Orientierung an den Folgen von Handlungen gemein; ihre Maxime bildet das Prinzip der Nützlichkeit. Als eher unscharf konturierte Denkform erlebte der U. im weiteren Sinne in der Frühen Nz. eine steile Karriere zum handlungsleitenden Paradigma. Zugleich meint der U. im engeren Sinne ein scharf konturiertes philosophisches Programm, zu dem sich mehrere Denkströmungen im späten 18. Jh. vereinten.Georg EckertAndreas Urs Sommer2. DimensionenVersteht man U. im weiteren Sinne als Sa…
Date: 2019-11-19

Würde

(1,918 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinW. (lat. dignitas, franz. dignité, engl. dignity) war ein Grundprinzip der frühnzl. Ständegesellschaft. Sie drückte in besonderer Weise polit. und soziale Machtansprüche aus. Zunächst bezeichnete W. die Sonderstellung des Menschen als Ebenbild Gottes in der Schöpfung, ordnete jedoch auch die Verhältnisse der Menschen untereinander. Eine herausgehobene W. war seit dem MA an Institutionen gebunden, die den göttlichen Auftrag zur Weltgestaltung vorzüglich zu erfüllen schienen. Solche sakrale Autorität legitimierte geistliche und weltliche Ämter, aber auch g…
Date: 2019-11-19

Treue

(1,660 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinDie T. war eine Grundnorm der Nz. Sie bezeichnete Offenheit, Aufrichtigkeit und Zugehörigkeit, die gegenüber wechselnden Instanzen in Handlungen mit Rechts- und Symbolcharakter demonstriert wurden. Als persönliche Loyalität zum Lehnsherrn stützte sie die polit.-gesellschaftlichen Strukturen des Ancien Régime (Lehnswesen), während sie seit dem 17. Jh. immer mehr im Sinne der Bindung des einzelnen Menschen an Recht und Naturrecht umdefiniert wurde. In der Aufklärung wurde sie als Merkmal guter individueller Lebensführung ä…
Date: 2019-11-19

Philosophische Fakultät

(870 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. Funktion und Lehrinhalte in der Frühen NeuzeitDie Ph. F. bildete als sog. untere Fakultät in protokollarischer und rechtlicher Gleichstellung mit den oberen F. (Theologische Fakultäten; Juristische Fakultät; Medizinische Fakultät) einen integralen administrativen wie fachlichen Bestandteil der alteurop. Universität jedweder konfessioneller Ausrichtung, ehe die unablässig fortschreitende fachliche Spezialisierung schließlich im 19. Jh. auch institutionell zu der Auflösung des spätma. Lehrbetriebes führte.In einer langfristigen Entwicklung aus der ma.…
Date: 2019-11-19

Weltalter

(1,498 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinDie Frühe Nz. stellte sich die Geschichte als geschlossene Abfolge unterschiedlicher W. (lat. aetas) vor. Diese grenzten die einzelnen Teile der Weltgeschichte voneinander ab. Bis weit ins 18. Jh. hinein lagen dieser Gliederung v. a. eschatologische Motive zugrunde. Insbes. in der Aufklärung leiteten aber nicht mehr christl. Endzwecke, sondern ein umfassendes Programm des zivilisatorischen Fortschritts die Deutung historischer Prozesse an. Offene Zeitalter (Epochen) nahmen den Platz der geschlossenen W. ein.Georg Eckert2. Göttliche DefinitionenDie chris…
Date: 2019-11-19

Rousseauismus

(1,603 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. Definition und GrundzügeDer als zeitgenössischer nzl. Terminus nicht belegte R. bildet einen Sammelbegriff für theoretische Konzepte und lebenspraktische Ideale der Aufklärung, die sich maßgeblich auf die Schriften Jean-Jacques Rousseaus (1712–1778) zurückführen lassen. Dieser legte einen wesentlichen Teil des ideellen Fundamentes der westl. Moderne. Die Berufung auf Rousseaus Person und Werk war schon zu dessen Lebzeiten zu einer gängigen Referenz geworden. Die geläufige Formel »Zurück zur Natur« wird der Fülle der Ers…
Date: 2019-11-19

Weltbürger

(1,617 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinDas Zeitalter der Aufklärung verlieh dem W. als dem kommunikativen Denker, der sich von lokalen und provinziellen Beschränktheiten frei zu machen wusste, sein Profil. Die Konturen dieses Ideals hatten seit dem Humanismus v. a. Autoren und Gelehrte skizziert, deren Zwecke ein örtlich unbeschränktes Publikum erforderten. Ihr Interesse lag einerseits in der Kooperation jenseits aller Grenzen (Gelehrtenrepublik; Wissensaustausch, globaler), andererseits aber in der persönlichen, nationalen und konfessionellen Konkurrenz. A…
Date: 2019-11-19

Tugend

(2,991 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. Allgemein: Moralische GestaltungsmachtAls normativer Grundbegriff der Philosophie und Politik Alteuropas bestimmte die T. (griech. aretḗ, lat. virtus, ital. virtù, franz. vertu, engl. virtue), inwiefern ein Mensch, ein Stand, ein Staat, eine Sache gut sei, um das jeweilige Wesensziel zu erreichen. Wer den antiken Kardinal-T. der Gerechtigkeit, Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit entsprach, konnte in diesem Sinne seit der Renaissance als rundum t.hafter oder moralischer Charakter gelten, der dem Ideal der rechten Vernunft nahekam. Als Eigenbezeichnung b…
Date: 2019-11-19

Urteil

(2,390 words)

Author(s): Eckert, Georg | Otto, Martin
1. Philosophie 1.1. AllgemeinU. meint allgemein das Vermögen und den Akt von Unterscheidung und Entscheidung. Einen Ort hatte der aus der Antike und aus der Scholastik überlieferte Begriff (lat. iudicium; vgl. engl. judgement, franz. jugement) in der Nz. in allen Wissenschaften und Künsten, im Recht (s. u. 2.), in der Politik, aber auch in der lebensweltlichen Praxis mit ihren vielerlei Handwerken und Tätigkeiten. Im Besonderen war stets umstritten, ob Vernunft, Verstand oder äußere und innere Sinne die höchste Autorität in der …
Date: 2019-11-19

Weisheit

(1,616 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinDie W. (griech. sophía, lat. sapientia, engl. wisdom, franz. sagesse) bildete in der Nz. eine der vier Kardinal-Tugenden. Ihr Besitz war sowohl ein weithin anerkanntes Ziel der persönlichen Lebensführung als auch ein plausibles Argument im Kampf um polit. Macht. Ihr sozialer Wert schwand aber im späten 18. Jh., als zumal das Bürgertum Wissen und Wissenschaft erfolgreich zum Gegenmodell der W. aufzubauen begann.Georg Eckert2. Weisheit als GottesschauAls antike Inbegriffe und Musterautoren der W. genossen Sokrates bzw. Platon, Seneca und Mark Aurel …
Date: 2019-11-19

Wille

(2,546 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. ÜberblickDer menschliche W. (lat. voluntas und arbitrium) stand im Zentrum zahlreicher Debatten der Frühen Nz. Was ihn zu Entschlüssen und Taten bewege, war ebenso umstritten wie die Frage, was ihn bewegen solle. Bei der Suche nach den Ursachen von Handlungen griffen Theologie, Philosophie und Naturphilosophie ineinander. Spezifische soziale, rechtliche und polit. Institutionen und Prozeduren hatten zum Ziel, den W. als Strebevermögen zu hemmen oder zu fördern. Zunächst erschien er eher als heils- u…
Date: 2019-11-19

Laster

(1,982 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinL. (lat. vitium, engl./franz. vice) galt auch in der Frühen Nz. als Gegenteil der Tugend (= Tg.). Es bezeichnete die zur schlechten Gewohnheit gewordene Neigung eines Menschen zu sündhafter Verfehlung (Sünde). Dessen Moral war dadurch ebenso diskreditiert wie seine Ansprüche auf Autorität. Diese abendländische Grundüberzeugung geriet im späten 17. Jh. in Erklärungsnot: Ob man L. überwinden könne, wurde fortan nicht minder diskutiert als die Frage, ob man sie überhaupt überwinden solle. Wirkmächtige Frühaufklärer…
Date: 2019-11-19

Ursache

(1,668 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinDie Reflexion auf die U. (lat. causa, franz./engl. cause) bedeutete die Reflexion auf das, was die Welt im Inneren und Äußeren zusammenhält. U. zeigten Naturabläufe, aber auch Handlungsmöglichkeiten in polit.-sozialen Zusammenhängen an. Die Betrachtung der zwei auch im MA intensiv diskutierten aristotelischen Final-U. (Zweck-U.) Gott und Seligkeit wurde im Verlauf der Nz. von der Untersuchung der Wirk-U. in Welt und Materie geschieden. Technik (Mechanik) und Naturwissenschaft erarbeiteten neu…
Date: 2019-11-19

Wahrscheinlichkeit

(3,123 words)

Author(s): Eckert, Georg | Callens, Stephane
1. Kultur- und Geistesgeschichte 1.1. ÜberblickDie W. (lat. probabilitas) begann ihre steile Karriere in der Nz. als Notbehelf. Sie kennzeichnete eine Meinung, die eine akute Entscheidung, so und nicht anders zu handeln, begründen sollte. Bald aber entwickelte sie sich zu einer legitimen Alternative zur Wahrheit, deren Möglichkeit sowohl Naturphilosophie als auch Erkenntnistheorie immer stärker bezweifelten. In der Mitte des 17. Jh.s begann die W. als hinreichende Form der menschlichen Erkenntnis zu firmieren. Weil sie einzelne Ereignisse und Entwicklungen mit math. Präzi…
Date: 2019-11-19

Populismus [Hinzugefügt 2020]

(2,454 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. AllgemeinP. ist ein junger Begriff, aber im Prinzip ein altes Phänomen [9] – auch in der Ambivalenz, die ihm als einem spezifischen »Kommunikationsstil« [14. 933] und Handlungsmuster innewohnt: jenem der demonstrativen Volks-Nähe. Im klassischen Athen waren »Demagogen« die emanzipierenden Helden der einen und zugleich die aufwiegelnden Schurken der anderen, Führer und Verführer. Der »P.« wiederum, am Beginn des 21. Jh.s vornehmlich zum Schimpfwort für Strömungen am rechten Rand des polit. Spektrums geworden, entstand als stolz…
Date: 2021-06-18