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Your search for 'dc_creator:( "Paulus, Christoph Georg (Berlin)" ) OR dc_contributor:( "Paulus, Christoph Georg (Berlin)" )' returned 53 results. Modify search

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Liquet

(116 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] Anders als unter dem heute verfassungsrechtlich garantierten Justizgewährungsanspruch durfte der Richter der (klass.) röm. Ant. erklären, daß er sich zu einer Entscheidungsfindung außerstande sehe: rem sibi non liquere (Gell. 14,2,25), wenn er nicht entsprechend der Prozeßformel ( formula ) verurteilen oder freisprechen konnte. Leistete er einen entsprechenden Eid, konnten die Parteien denselben Rechtsstreit vor einem anderen Richter betreiben. Gleiches galt für einen durch private Schiedsvereinbarung eingesetzten arbiter (Di…

Arbiter

(282 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] bedeutete urspr. wohl denjenigen, der hingeht ( ad baetere), und kennzeichnet damit den in Augenschein nehmenden Streitentscheider im Gegensatz zu dem über ein reines Rechtsbegehren urteilenden iudex. Ein solcher tatsachenkundiger Entscheider war wohl bes. bei Teilungsklagen erforderlich, die statt auf eine Verurteilung oder Freisprechung auf eine rechtsgestaltende Zuweisung ( adiudicatio ) gerichtet waren. Dieses Unterscheidungsmerkmal zwischen a. und iudex verschwimmt jedenfalls bereits im Zwölftafelrecht mehr und mehr (Fest. 336). Da…

Abiuratio

(162 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] Ein dem Praetor vorgetragener Rechtstreit um kreditiertes Geld oder eine sonstige res certa konnte noch vor der litis contestatio dadurch beendet werden, daß der Kläger dem Beklagten den Eid über den Bestand der Klageforderung zuschob. Der Beklagte hatte daraufhin die Wahl, zu leisten oder die Forderung abzuleugnen; letzteres ist die a. (Isid. orig. 5,26,21). Im Falle dieses Abschwörens wurde die actio des Klägers denegiert; bisweilen wurde statt dessen dem Beklagten eine exceptio iurisiurandi gewährt (Dig. 12,2,9 pr.), wenn etwa Existenz und Inhalt …

Aestimatio litis

(156 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] Der mit dem Formularprozeß verbundene Grundsatz der Geldverurteilung (Gai. inst. 4,48) bedingt im Zivilprozeß, daß alle nicht auf eine fixe Summe gerichtete Klagen in Geldeswert auszudrücken waren. Vorgang wie Ergebnis der dazu erforderlichen Schätzung heißt a. l.; sie wurde vom Richter, bisweilen auch vom Kläger ( iusiurandum in litem, eidliche Schätzung des Streitwertes) vorgenommen. Weigerte sich der Beklagte, die Naturalleistungspflicht zu erfüllen, sondern zahlte er statt dessen die Geldcondemnationssumme, verlor der Kläg…

Altercatio

(142 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] ist ein Streit- und Wechselgespräch, das im Senat wie im richterlichen (Straf- oder Zivil-)Prozeß stattfinden kann. Letzterenfalls steht a. im Gegensatz zu dem regelmäßig zu Beginn eines Termins vorgetragenen geschlossenen Vortrag, oratio continua, der beiden Parteibeistände. Die weitere Verhandlung gab durch Beweisaufnahmen oder sonstige Erkenntnisse immer wieder Anlaß zur Erörterung des Streitstandes und der Rechtslage; sie erfolgte in Gestalt einer in Dig. 28,4,3 beispielhaft wiedergegebenen a. Oratio wie a. war das Aktionsfeld für die Rhetori…

Missio

(637 words)

Author(s): Weiß, Peter (Kiel) | Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] [1] Entlassung aus dem röm. Militärdienst Das Wort m. war t.t. für die Entlassung aus dem röm. Militärdienst. Im Prinzipat erfolgte sie im Normalfall als honesta m. nach Ableistung der Regeldienstzeit, oft allerdings erst mehrere Jahre danach (20 Jahre bei den Legionen, 16 bei den praetoriae cohortes, 25 bei den Auxilia und den equites singulares Augusti, 26, später 28 Jahre bei den Flotten). Invaliden erhielten die vorzeitige m. causaria. Schweres Fehlverhalten wurde mit unehrenhafter Entlassung ( m. ignominiosa) bestraft. Die dimissi honesta missione bzw. emer…

Defensor

(393 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Gizewski, Christian (Berlin)
[English version] I. Zivilrechtlich D. ist kein technischer Rechtsbegriff für den Verteidiger (so aber wohl bei Quint. inst. 5,3,13), sondern kommt in mehrfacher Bedeutung vor, insbes. als Sachwalter vornehmlich des zivilprozessual Beklagten, und hier speziell des abwesenden Beklagten ( indefensus). Eine solche Verteidigung zu übernehmen war Freundespflicht (Dig. 4,6,22 pr.). Unter der Bezeichnung d. civitatis ist er auch vor Gericht der Sachwalter von Korporationen ( universitates, Dig. 3,4,1,3), hierbei vor allem von öffentlich-rechtlichen Verbänden (z.B. G…

Probatio

(1,141 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Baumhauer, Otto A. (Bremen)
(“Probe”; “Prüfung”; “Beweis(führung)”). [English version] I. Recht Im röm. Recht subsumiert man unter p. ohne klare Trennschärfe die für jeden Zivilprozeß zentrale Phase der Beweiserhebung insgesamt, die Frage nach der Beweislastverteilung und schließlich auch die Liste der Beweismittel. Die von dem iudex (“Richter”) durchzuführende Beweiserhebung wird in den Juristenschriften kaum behandelt; sie galt nicht als Rechtsfrage. Die Verteilung der Beweislast wurde wohl nicht so streng wie heute beachtet, doch hat es g…

Ordo

(898 words)

Author(s): Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Galsterer, Hartmut (Bonn) | Le Bohec, Yann (Lyon) | Heimgartner, Martin (Basel)
bezeichnet lat. sowohl eine Ordnung (z.B. eine Marsch- oder Prozeßordnung) als auch die Gruppe oder Körperschaft, in die mehrere oder viele eingeordnet waren (auch im Pl. ordines), z.B. die röm. Ritterschaft ( o. equester). [English version] I. Prozessrecht Im prozessualen Kontext wird o. herkömmlicherweise in der Zusammensetzung ›o. iudiciorum‹ (Cod. Iust. 7,45,4) verwendet. Damit werden die ordentlichen Verfahrenstypen (vgl. noch heute: ›ordentliche‹ Gerichtsbarkeit) sowohl des Formularprozesses ( formula ) als auch des Legisaktionenverfahrens ( legis actio

Prozeßrecht

(2,960 words)

Author(s): Hengstl, Joachim (Marburg/Lahn) | Witthuhn, Orell (Marburg) | Paulus, Christoph Georg (Berlin)
[English version] I. Alter Orient Eine Epoche, in der sich fast nur der Stärkere sein Recht zu nehmen vermochte, ist selbst in den bis in die Mitte des 3. Jt. zurückführenden Keilschriftrechten nicht festzustellen [7]. Allerdings ist v. a. den altbabylonischen Briefen und einigen Regelungen des Codex Ḫammurapi zu entnehmen, daß die Selbsthilfe eine wichtige, rechtlich anerkannte Rolle spielte [8]; ferner wird für das hethitische Recht kontrollierte Selbsthilfe vermutet [5]. Die Verbreitung des Wortes “Richter” (DI.KU5/ dajjānum) seit der altakkadischen Zeit (24./22. Jh…

Forum

(7,310 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Hurschmann, Rolf (Hamburg) | Uggeri, Giovanni (Florenz)
I. Archäologisch-urbanistisch [English version] A. Definition und Funktion Lat. Begriff für Markt, Marktplatz; darüber hinaus in seltenen Fällen der Vorhof eines Grabes (im Sinne des griech. drómos, z.B. Cic. leg. 2,61) oder ein Teil der Weinkelter (Varro, rust. 1,54; Colum. 11,2,71). Als merkantiler und administrativer Mittelpunkt der röm. Stadt entsprach das als großer Freiplatz mit rahmender Bebauung gestaltete F. grundsätzlich der Agora griech. Städte; die Lage am Schnittpunkt von decumanus und cardo in der Stadtmitte ist bei allen neua…

Edictum

(1,505 words)

Author(s): Willvonseder, Reinhard (Wien) | Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Noethlichs, Karl Leo (Aachen) | Schiemann, Gottfried (Tübingen)
[English version] [1] Magistratische Ankündigung E. (von edicere) ist eine verbindliche öffentliche Ankündigung röm. Amtsträger ( magistratus ), worin entweder konkrete Anordnungen gegeben wurden oder ein “Regierungsprogramm” [1. 58] für die kommende Amtsperiode. Das Wort läßt an eine urspr. mündliche Verkündung denken [2. 178], die histor. belegte Form aber ist die Aufzeichnung auf dem album (“weiße Holztafel”) am Amtssitz des Magistrats. Die lit. Überlieferung nennt Edikte der consules , aediles , praetores , Provinzstatthalter, tribuni plebis , censores

Hasta

(959 words)

Author(s): Campbell, J. Brian (Belfast) | Paulus, Christoph Georg (Berlin) | Siebert, Anne Viola (Hannover) | Salomone Gaggero, Eleonora (Genua) | Petraccia Lucernoni, Maria Federica (Mailand) | Et al.
[English version] [1] Hasta, hastati Die hasta diente im röm. Heer während der mittleren Republik vor allem als Stoßlanze für den Nahkampf, obwohl sie auch geworfen werden konnte; sie hatte einen hölzernen Schaft und eine Eisenspitze. Die h. war der Kampfweise der Phalanx angepaßt, blieb aber im Gebrauch, als die Römer im 4. Jh. v.Chr. zur flexibleren Aufstellung in Manipeln ( manipulus ) übergingen. Nach Livius (Liv. 8,8,5-13), dessen Darstellung allerdings nicht unproblematisch ist, bestand das röm. Heer 340 v.Chr. aus drei Schlachtreihen, den hastati, den principes und den triar…
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