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Your search for 'dc_creator:( "Kierdorf, Wilhelm (Köln)" ) OR dc_contributor:( "Kierdorf, Wilhelm (Köln)" )' returned 56 results. Modify search

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Mos maiorum

(592 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (“Vätersitte”, manchmal auch mos patrius: Cic. rep. 5,1; Cic. Cato 37; vetus mos: Cic. rep. 5,1; Tac. ann. 14,42,2; mos antiquus: Varro Men. fr. 303; Tac. dial. 28,2; interpretierende Umschreibung z.B. Liv. 27,11,10: mos traditus a patribus) ist der Kernbegriff des röm. Traditionalismus. Da in Rom wenig durch positives Recht geregelt war, folgte man in allen Lebensbereichen in vielem dem Herkommen ( mos; manchmal verbunden mit disciplina, z.B. Cic. Flacc. 15; mit consuetudo, z.B. Gell. 15,11,2; mit institutum, Cic. Mur. 1; Cic. dom. 56) bzw. der althergeb…

Laudatio Turiae

(259 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] nennt man (seit [1]) die umfangreichen Reste (CIL VI 1527; VI 37053; AE 1951, 2) einer stadtröm. Grabinschr. augusteischer Zeit (spätestens 9 v.Chr.: [2. 42]); sie gibt den Text der Grabrede für eine Frau der röm. Oberschicht wieder, die - wegen Ähnlichkeiten mit Val. Max. 6,7,2 - hypothetisch mit Turia, der Frau des Q. Lucretius Vespillo (cos. 19 v.Chr.) identifiziert wurde. Der Lobredner, der mindestens die Grundlagen der Rhet. beherrscht [2. 124; 3], preist (konsequent in der …

Quaestor

(1,262 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
(Pl. quaestores, von quaerere, “fragen”, “untersuchen”; die etym. Bed. hat keine Verbindung zum Amtsbereich als Kassenbeamter, vgl. mastroí ). Unterste Stufe des cursus honorum. [English version] I. Quaestores parricidii Q. parricidii (in den Zwölftafeln/ tabulae duodecim erwähnt: Pomponius Dig. 1,2,2,23) waren im frühen Rom mit der Unt. von Kapitalverbrechen befaßt (Paul. Fest., s. v. parricidi q., p. 247 L.), wohl kaum als ständiges Organ staatl. Strafverfolgung, sondern als Richter oder Leiter eines Geschworenengerichts im Rahmen privater Rechtsverfolgung [1. 43 f.] ( qu…

Propraetor

(347 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (urspr. pro praetore, “an Stelle eines praetor ”, z. B. ILLRP 342; SC bei Cic. fam. 8,8,8; griech. ἀντιστράτηγος/ antistrátēgos) hieß in Rom ein Amtsträger, der Aufgaben und Kompetenzen eines praetor hatte, ohne förmlich praetor zu sein. P. wurde man zunächst durch Verlängerung ( prorogatio ) eines praetorischen Kommandos (erstmals 241 v. Chr.: InscrIt XIII 1, p. 76 f.; häufig seit dem 2. Punischen Krieg) oder durch Betrauung eines amtlosen Bürgers ( privatus ) mit praetor. imperium (Liv. 23,34,14 f.; 29,13,6; mehr bei [1. 24-36]). Sei…

Perideipnon

(176 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (περίδειπνον) hieß in Griechenland (spätestens im 4. Jh.v.Chr.: Demosth. or. 18,288; Men. Aspis 233 Sandbach; Men. fr. 309) das Begräbnismahl, das wahrscheinlich urspr. am Grabe (zu Unrecht abgelehnt [1. 175]), aber schon seit archa. Zeit vorwiegend im Haus des nächsten Verwandten des Verstorbenen (Demosth. or. 18,288) stattfand. Beim p., das unmittelbar nach der Beisetzung ( ekphorá ) stattfand (so ausdrücklich Hegesippos, fr. 1,11: PCG 5, 549), trug man (wie bei anderen Gastmählern) den Kranz (Cic. leg. 2,63) un…

Prorogatio

(369 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] Dem Mangel an Oberbeamten begegnete man in Rom seit dem 2. Samnitenkrieg (327-304 v. Chr.), indem man das imperium einzelner Consuln oder Praetoren für den Bereich außerhalb der Stadt (einzige Ausnahme: Frontin. aqu. 1,7) über die reguläre Amtszeit hinaus mit zeitl. oder sachl. Befristung durch p. förmlich verlängerte. Die p. wurde zunächst auf Anregung des Senats von der Volksversammlung (Liv. 8,23,12; 10,22,9 u.ö.), später im allg. routinemäßig allein vom Senat im Rahmen der Provinzverteilung beschlossen (z. B. Liv. 31,8,9 f.…

Laudatio funebris

(881 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] A. Allgemeines L.f. heißt nach röm. Sprachgebrauch die Lobrede auf Verstorbene, die im Zusammenhang der Bestattung ( funus) gehalten wurde (Quint. inst. 3,7,2; Gell. 13,20,17; meist nur laudatio: Cic. Mil. 33; Liv. 27,27,13; Tac. ann. 13,3,1; verdeutlichend laudatio pro rostris: Tac. ann. 3,76,2 u.ö.). Bei Begräbnissen der Oberschicht machte (vermutlich seit dem E. des 4. Jh.v.Chr.) der Leichenzug auf dem Forum halt, wo ein Sohn oder anderer naher Verwandter auf der Rednerbühne ( pro rostris: Sen. dial. 6,15,3; Tac. ann. 3,5,1 u.ö.) die Rede hielt, di…

Imagines maiorum

(721 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] A. Begriff Obwohl imago grundsätzlich jedes Abbild, häufig auch Porträtbüsten aus verschiedenem Material bezeichnet, versteht man unter i.m. (oft einfach imagines) vornehmlich die Wachsbilder (daher auch cerae: Ov. am. 1,8,65; Iuv. 8,19) der Ahnen, die im Atrium vornehmer röm. Häuser aufbewahrt wurden. Ob aus Cicero (Verr. 2,5,36 ius imaginis ad memoriam posteritatemque prodendae) mit Mommsen [7. 442-4] gefolgert werden darf, daß solche Bilder nur von kurulischen Magistraten existierten, ist nicht gesichert (kritisch [3. 108; 9. 3…

Praerogativa centuria

(204 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (auch verkürzend praerogativa: z. B. Cic. ad Q. fr. 2,14,4; Cic. Phil. 2,82; Liv. 24,7,12) nannte man in Rom die durch Los aus den Centurien der ersten Vermögensklasse ermittelte centuria , die verm. seit der Reform der comitia centuriata (zw. 241 und 218 v. Chr.) bei Wahlen (unsicher ob auch bei legislativen Beschlüssen) vorweg abstimmte. Da das Ergebnis der p.c. sofort bekanntgemacht wurde (Liv. 24,7,12; Cic. Phil. 2,82), übte es eine erhebliche suggestive Wirkung auf die weitere Stimmabgabe aus. Diese Wirkung war bei der Schaffung der p.c. wohl beabsichtigt, um…

Annalistik

(497 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] Als Annalisten bezeichnet man vor allem die Verf. älterer röm. Geschichtswerke, die in der Regel ihre Darstellung mit der Frühzeit begannen (Ausnahme:Claudius Quadrigarius) und bis zur Gegenwart fortführten. Sie ordneten zumindest die jüngeren Ereignisse streng nach der Abfolge der Amtsjahre und hielten innerhalb der Jahre eine schematische Ordnung ein [1]. Gellius (5,18,1 ff.) kennt zwei ant. Vorschläge zur Abgrenzung von annales und historia(e): 1. historiae behandeln zeitgenössische, annales aber ältere Gesch. Diese Abgrenzung ist jedoch für …

Proconsul

(478 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
(urspr. pro consule, “anstelle des consul ”: inschr. seit ILS 5945, d. h. 135 v. Chr. belegt; lit. z. B. Cic. Phil. 10,26; Liv. 8,23,12; zum Sprachgebrauch vgl. [1]; griech. ἀνθύπατος/ anthýpatos) hieß in Rom ein staatl. Funktionär, der in seinem Amtsbereich außerhalb der Stadt die volle consularische Gewalt ( imperium ) ausübte, aber nicht befugt war, die Auspicien ( auspicia; s.  augures ) einzuholen (Cic. div. 2,76). [English version] I. Republikanische Zeit Wenn die Magistrate mit imperium nicht ausreichten, verlängerten Senat und Volk - erstmals 326 v. Chr.; verstär…

Praetor

(892 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
(älter praitor, ILS 3141; wohl richtig etym. erklärt als qui praeiret exercitui/“der dem Heer voranschreitet” in Varro ling. 5,87; vgl. Cic. leg. 3,8; griech. Äquivalent στρατηγός/ stratēgós). I. Rom [English version] A. Republikanische Zeit Praetores hießen in Rom urspr. die eponymen Oberbeamten (später consul : Liv. 3,55,12; Paul. Fest. s. v. praetoria porta, 249 L.). Überlegungen, daß es p. schon in der Königszeit gab und daß das Oberamt in der frühen Republik dreistellig war (z. B. [2. 428]), haben keine gesicherte Grundlage. Seit den leges Liciniae Sextiae (traditionelle D…

Ahnen

(77 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] Als A. bezeichnet man mit leicht antiquiertem, in bestimmten Wortverbindungen (A.-Kult; A.-Bilder) allerdings verbindlichem Ausdruck die Vorfahren ( maiores), soweit diese innerhalb der Familie kult. Verehrung (Parentalia; Totenkult, meist bis zur 2. oder 3. Generation) und in aristokratischen Häusern sonstiges ehrendes Gedenken (Imagines) erhalten. Unpassend ist der Begriff für die Vorfahren des Gesamtvolkes, deren Verhalten und Einrichtungen den Nachfahren nicht selten als Vorbild vor Augen gestellt werden ( mos maiorum ). Kierdorf, Wilhelm (Köln)

Funus imaginarium

(173 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] nannte man in Rom (ILS 7212 II 4-5, datiert 136 n.Chr.; SHA Pert. 15,1) eine bes. Form der Bestattung: Da beim Leichenzug der Tote sichtbar auf der Bahre zu liegen pflegte, behalf man sich mit einem Ersatzleib aus Wachs ( imago bzw. effigies), wenn der Leichnam nicht zur Verfügung stand, z.B. bei Tod auf See oder nach Einäscherung im Krieg oder im Ausland. Tac. ann. 3,5,2 rechnet den Brauch richtig zu den “Gebräuchen alter Zeit” ( veterum instituta; vorausgesetzt schon in der Lex XII tab. 10,5: [1. 80]). Besondere Bed. erlangte das f.i. beim Begräbnis der Kaiser und ih…

Libitinarii

(178 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] hießen in Rom wegen ihres Sitzes im hl. Hain der Libitina die Leichenbestatter ( qui libitinam faciunt, ILS 6085,94). Sie organisierten im Auftrag der betroffenen Familien (oder des Staates: Sen. dial. 9,11,10) Bestattungen und stellten die dazu notwendigen Utensilien sowie das Personal (teilweise Sklaven: Ulp. Dig. 14,3,5,8) bereit, z.B. pollinctores , Leichenträger, Musikanten (vgl. Petron. 78,6), Spezialisten für die Leichenverbrennung ( ustores). Das Bestattungswesen der röm. Städte Italiens war anscheinend ähnlich geordnet (ILS 6726 be…

Rogus

(202 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (lat. rogus, daneben bes. poetisch auch das griech. Fremdwort pyra, z. B. Verg. Aen. 6,215; Ov. fast. 2,534). In Rom Bezeichnung des Scheiterhaufens zur Verbrennung der Leichen. Er wurde aus Holzstücken und Kleinmaterial auf einem Brandplatz ( ustrina) nahe der Begräbnisstätte aufgeschichtet und glich in der Form einem quadratischen Altar (Serv. Aen. 6,177; daher poetisch auch ara genannt: Ov. trist. 3,13,21 u.ö.). Urspr. schmucklos (die Tabulae duodecim verboten, die Holzscheite mit der Axt zu glätten, Cic. leg. 2,59), wurde der r. mit der Zeit je nach den …

Ekphora

(166 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] Bezeichnet seit Aischylos (Sept. 1024; deutlich terminologisch Thuk. 2,34,3) den Trauerzug, der den Leichnam nach der Aufbahrung zu Einäscherung oder Begräbnis geleitet. Genaue Beschreibung zuerst Hom. Il. 23,131-139. Nach Darstellungen auf spätgeometr. Grabgefäßen [1. Abb. 53-55] begingen in älterer Zeit wohlhabende Familien in Athen die e. mit großer Pracht (Totenbett auf Wagen, vgl. Tonmodell eines Leichenwagens aus Attika [3. Abb. 22]) und zahlreichem Trauergefolge. Seit im 6. Jh.v.Chr. bes. Aufwand und öffentliche Tote…

Proquaestor

(199 words)

Author(s): Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] (urspr. pro quaestore, “an Stelle eines quaestor ”; griech. ἀντιταμίας/ antitamías) hieß der Promagistrat, der in der späten Republik in röm. Provinzen an Stelle des gewählten quaestor Verwaltungsaufgaben übernahm: 1) Bei Tod oder vorzeitigem Ausscheiden des quaestor ernannte der Statthalter ein Mitglied seines Stabs (meist einen legatus ) zum p., z. B. Cn. Cornelius [I 25] Dolabella 80 v. Chr. den C. Verres (Cic. Verr. 2,1,41; 2,1,90). 2) Aus Mangel an quaestores wurden diese nicht selten nach dem städt. Amtsjahr als p. in eine Provinz entsandt (z. B. P. Se…

Bestattung

(2,106 words)

Author(s): Hauser, Stefan R. (Berlin) | Kierdorf, Wilhelm (Köln)
[English version] A. Allgemein Nach dem Tode eines Menschen die Behandlung und Verbringung seines Körpers an einen bestimmten Ort (Grab), zumeist verbunden mit Totenritualen. B.-Sitten variieren mit den rel., insbes. Jenseitsvorstellungen der Gesellschaft und dem (sozialen) Status des/der Verstorbenen bzw. derjenigen, die die B. ausrichten. Hauptformen sind Körper- oder Brand-B. (Aschen-B.). Daneben ist vereinzelt seit dem Neolithikum bis h. das Aussetzen des Körpers zum Abnagen durch Tiere mit anschließender Beisetzung der Knochen belegt (Zoroastres). Die B. der Tot…

Cato

(1,220 words)

Author(s): Elvers, Karl-Ludwig (Bochum) | Kierdorf, Wilhelm (Köln)
Römisches Cognomen vielleicht etr. Herkunft [1. 310, 315, 418], in Verbindung mit catus (“scharfsinnig”, “gewitzt” [2; 3. 250]. In republikanischer Zeit verbreitet in den Familien der Hostilii und Valerii, prominent bei den Porcii, nach deren Vorbild C. gelegentlich synonym für einen konservativen Römer gebraucht wird; ganz vereinzelt auch als Gentiliz [1. 303]. Porcius Elvers, Karl-Ludwig (Bochum) [English version] [1] Porcius C., M. der Ältere, Politiker und Schrifsteller, 234-149 v. Chr. (234-149 v.Chr.), “Cato der Ältere”, “Censorius”, energischer Politiker…
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