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Your search for 'dc_creator:( "Walther, Gerrit" ) OR dc_contributor:( "Walther, Gerrit" )' returned 170 results. Modify search

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Späthumanismus

(1,865 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Als Bezeichnung einer kulturgeschichtlichen Epoche zwischen Humanismus (= Hum.) und Barock wird S. oft benutzt, aber selten definiert. Nur darin stimmen alle gängigen Verwendungen überein, ihn zugleich als soziales Phänomen und als Ensemble von Bildungsinhalten zu betrachten. In die Literaturwissenschaft eingeführt wurde der (bislang nur in der dt.sprachigen Forschung gebräuchliche) Begriff 1931 von Erich Trunz [12], der S. als »Standeskultur« zumeist protest. Gelehrter im Alten Reich um 1600 beschrieb. Der Historiker Gerhard Oestreich erweiterte und dynam…
Date: 2019-11-19

Tafelkultur

(2,508 words)

Author(s): Walther, Gerrit
01. ÜberblickGemeinsames Speisen besaß und besitzt in allen Kulturen zentrale Bedeutung. Es konstituiert Gemeinschaft und ist unerlässlicher Bestandteil von Festen, Diplomatie und Friedensfeiern, ein Ritual der Zusammengehörigkeit, Verbrüderung und Freundschaft, eine Gelegenheit zu Repräsentation und ostentativem Statuskonsum. Seit dem 15. Jh. jedoch, im Zeichen der Renaissance, änderten sich bei den europ. Eliten Stil und Wahrnehmung solcher Mahlzeiten. Zusehends suchte man sie jetzt gemäß den neuen Regeln des Geschmacks und der guten Manieren als …
Date: 2019-11-19

Subjektivität

(1,513 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Christophersen, Alf
1. Allgemein 1.1. BegriffUnter S. (von lat. subiectum, »das Daruntergelegte«; als Terminus der klassischen Rhetorik: »das [einer Aussage] Zugrundeliegende«) versteht man seit dem Ende des 18. Jh.s eine philosophische Einstellung oder Haltung, die Welt und Wirklichkeit nicht als etwas objektiv Gegebenes ansieht, sondern als eine Vorstellung bzw. Schöpfung des sie wahrnehmenden Subjekts. Dieser Akzent auf der Wahrnehmung unterschied S. von Anfang an von ähnlichen Kategorien wie dem Charakter (als Wesensart und sittliche Beschaffenheit eines Subjekts; Tugend) oder der Indiv…
Date: 2019-11-19

Größe

(1,508 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffSchon in der Antike war das Attribut der G. von Göttern, Heroen und Königen auf führende Mitglieder der Elite in Stadtstaaten und Republiken ausgedehnt und zur allgemeinen Herrschertugend erhoben worden. In der Nz. wurde G. (lat. magnificentia; ital. grandezza; span. grandeza; franz. grandeur; engl. greatness) zum Leitideal der europ. Aristokratie, zum Ziel adligen Ehrgeizes und zu einem zentralen Thema des Diskurses über den Adel. Als produktiv erwies sich dabei die Spannung zwischen dem Anspruch, dass »die Großen« (ital. i grandi; franz. les grands) von Geburt an G…
Date: 2019-11-19

Ehrgeiz

(937 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffSchon in seiner lat. Ursprungsform war ambitio ein moralisch ambivalenter Begriff. Seit Cicero meinte er nicht nur den »Umgang«, mittels dessen sich ein Amtsbewerber bei seinen Wählern bekannt machte, sondern auch ein bes. nachdrückliches, rücksichtsloses Streben nach Ämtern und Würden. Seit Augustinus stand eine solche Haltung in einem schwer überbrückbaren Gegensatz zum christl. Gebot der Demut und Bescheidenheit. Theologen aller Konfessionen missbilligten das Streben nach »eitler Ehre« (Luther). »Eergeizlich« – die um 1500 geläufige dt. Wortbildung …
Date: 2019-11-19

Bildung und Kultur

(3,427 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Epochen 1. 1. Um 1450: ein passender Beginn?Die Frage, ob um die Mitte des 15. Jh.s eine neue Epoche begonnen habe, lässt sich für die europ. Kultur- und Bildungsgeschichte klar bejahen. Mag man eine solche Festlegung aus der Perspektive anderer histor. Disziplinen, etwa der Wirtschafts-, Sozial- oder Geschlechtergeschichte, mit guten Gründen bezweifeln können, so wird ihr für den Bereich von Kultur und Bildung jeder Kenner zustimmen. Denn das moderne Epochenkonzept der »Neuzeit« ist, histor. betrachtet, nun einmal im Blick auf beide Bereiche geprägt worden. T…
Date: 2019-11-19

Gräzistik

(3,329 words)

Author(s): Landfester, Manfred | Walther, Gerrit
1. Begriff und FunktionDer erst seit der 2. Hälfte des 20. Jh.s übliche Begriff G. bezeichnet die wiss. Beschäftigung mit der »schönen«, philosophischen und fachwiss. Literatur und Sprache der griech. Antike (8. Jh. v. Chr.–6. Jh. n. Chr.). Zusammen mit der Latinistik oder Lat. Philologie bildet die G. seit dem 19. Jh. die Klassische Philologie. Die Renaissance definierte die wiss. Erschließung der griech. – wie auch der lat. – Literatur und Sprache durch deren Funkton als studia humanitatis (»Studien der Humanität«; C. Salutati, L. Bruni) und hob damit auf ihren u…
Date: 2019-11-19

Numismatik

(1,608 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungUnter N. (von lat. numisma, »Münze«) versteht man seit dem 18. Jh. die Wissenschaft, die sich mit der Bestimmung von Münzen (= M.) befasst. Man unterschied eine »bürgerliche« N., die den Metall- und Geldwert von M. zu bestimmen suchte, von einer »histor.« N., die deren geschichtliche und künstlerische Bedeutung erforschte [1]. In der Praxis allerdings verbanden sich beide Aspekte. Faszinierend wirkten alte wie neue M., weil sie vornehme Personen, Taten und Ereignisse auf edlem Material in einprägsamen Bildsymbolen und präg…
Date: 2019-11-19

Psychologie

(3,002 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe | Greve, Ylva | Klippel, Diethelm | Walther, Gerrit
1. Allgemein 1.1. Definition und frühe BegriffsgeschichteDer Begriff P. stammt aus dem Griechischen (von psych椃, ursprgl. ›Atem‹, ›Seele‹; d. h. ›Seelenkunde‹). Die moderne empirische Wissenschaft der P. begründete ihr weltweit erstes Forschungsinstitut 1879 in Leipzig. In philosophischer Perspektive setzte die europ. P. als Beschäftigung mit den Eigenschaften der Seele jedoch schon mit den Vorsokratikern im 5. Jh. v. Chr. ein.Der kroat. Humanist Marcus Marulus (Marulić) soll 1510/17 einen (verschollenen) Traktat Psichiologia de ratione animae humanae (›Seelenkunde …
Date: 2019-11-19

Skandal

(1,162 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer Begriff S. – von griech. skándalon, »(Auslöser einer) Falle« (lat. scandalum, v. a. biblisch »Stein des Anstoßes«) – entstand im 17. Jh. im Französischen als Synonym für »(negatives) öffentliches Aufsehen« und wurde – wie das Verb »skandalisieren« (»für Aufsehen sorgen«) – von dort in die übrigen europ. Sprachen übernommen (ins Deutsche Anfang des 18. Jh.s) [4]. Er bezeichnet gleichermaßen ein aufsehenerregendes öffentliches Ereignis und dieses Aufsehen selbst, also den Diskurs darüber. Definieren lässt S. sich somit als die Summe der…
Date: 2019-11-19

Gegenaufklärung

(1,522 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemAls Synonym für Romantik ist der Begriff G. erstmals 1877 in einer Notiz Friedrich Nietzsches nachweisbar (»Der Höhe der Aufklärung entspricht die Höhe der G. in Schopenhauer und Wagner«) [16. 26]. Seit den 1950er Jahren führte Isaiah Berlin ihn als counter-enlightenment in die internationale Diskussion ein, um mit ihm – nicht ohne weltanschauliche Wertung – Gegner der Aufklärung (=Aufkl.) bzw. »Feinde der Freiheit« zu bezeichnen [9]; [11]. Seither dient G. als Sammelbezeichnung für fundamentale Kritik an der Aufkl. bzw. für das Arsenal polemischer …
Date: 2019-11-19

Uomo universale

(646 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer ital. Begriff U. U. (»Universalmensch«) bezeichnet einen Menschen, der auf allen Gebieten des Lebens, Wissens und Schaffens außergewöhnliche Fähigkeiten aufweist und Herausragendes leistet. Bekannt wurde er durch Jacob Burckhardt, der in seiner Cultur der Renaissance in Italien (1860) die Entstehung des Leitbildes eines universal begabten, universal gebildeten Subjekts als den Höhepunkt der für die Renaissance typischen »Entwicklung des Individuums« beschrieb (Individualität): »Wenn nun dieser Antrieb zur höchsten Ausbildung der Persön…
Date: 2019-11-19

Katholische Aufklärung

(1,087 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer Begriff der K. A. wurde seit dem Beginn des 20. Jh.s in der dt. Geschichtswissenschaft entwickelt und hat sich seit den 1970er Jahren als Fachterminus etabliert [3. 40–53]; [5. 76–85]. In seinem allgemeinen, heute international gebräuchlichen Sinne bezeichnet er alle bis etwa 1820 innerhalb des europ. Katholizismus unternommenen Bestrebungen, die Ideen und Errungenschaften der Aufklärung zu adaptieren und in Kultur, Bildung, Wissenschaft, Ökonomie und staatlicher Organisation umzusetzen [1]; [6]. In seiner spezifischen, in der dt. Forschung vorherr…
Date: 2021-06-18

Honnête homme, Honnête femme

(1,192 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer erstmals 1538 begegnende Begriff des H. H. – im Dictionarium latinogallicum definiert Robert Estienne ihn als »vornehmen Gebildeten ohne Dünkel« – wurde seit Anfang des 17. Jh.s zum Inbegriff vornehmer Weltgewandtheit, zum sozialen Leitbild der neuen,höfischen Gesellschaft des Zeitalters Ludwigs XIV. Anders als verwandte franz. Wörter wie courtisan, homme de qualité, homme de bien, homme galant oder gentilhomme war H. H. nicht sozial festgelegt, sondern in seiner männlichen wie weiblichen Form ein ständeübergreifendes Persönlichkeitsidea…
Date: 2019-11-19

Katholische Reform

(4,745 words)

Author(s): Decot, Rolf | Walther, Gerrit | Kanz, Roland
1. BegrifflichkeitDie Reaktion auf die Reformation seitens der kath. Kirche (in der Reformationszeit meist Alte Kirche genannt) setzte erst allmählich ein. Um sie zu charakterisieren, hat die Geschichtswissenschaft unterschiedliche Begriffe entwickelt. Es gibt gegenwärtig allerdings keinen Terminus, der sowohl die Reformbemühungen innerhalb der kath. Kirche während des 16. Jh.s als auch den Versuch, das verlorene politisch-gesellschaftliche Terrain zurückzugewinnen, umfassend kennzeichnet. Konkurrierende Begriffe sind K. R., Gegenreformation (= G.), kath. Konfe…
Date: 2019-11-19

Neugier

(1,369 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Problem und BegriffSein Wissen erweitern zu wollen, galt in der Nz. keineswegs prinzipiell als Tugend. Vielmehr wurde die Frage, wie weit N. (auch Curiosität, von lat. curiositas; ital. curiosità; span. curiosidad; franz. curiosité, engl. curiosity) reichen dürfe bzw. an welchen Grenzen sie Halt machen müsse, zwischen MA und Aufklärung intensiv und kontrovers diskutiert. Diese Debatte, die in so unterschiedlichen Medien wie Predigten, Disputationen, Dissertationen, Komödien und Reiseberichten geführt wurde, begleitete die Entstehung der nzl. Gelehrsamkeit, hemmte un…
Date: 2019-11-19

Bildungspolitik

(2,136 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und TrägerDer erst seit den 1960er Jahren gebräuchliche Begriff B. bezeichnet jenen Bereich der Kulturpolitik, der sich auf das Unterrichtswesen bezieht: die Bestrebungen von Obrigkeiten und Führungseliten, ihre polit. Ziele durch die Gründung und Begünstigung von Institutionen der Bildung und Ausbildung zu fördern und entsprechende oppositionelle Einrichtungen zu bekämpfen. So verstanden war B. ein wichtiger Teilbereich nzl. Politik, ein wesentliches Moment im Formationsprozess des modernen Staats, ein z…
Date: 2019-11-19

Genealogie

(2,350 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Graf, Klaus
1. Begriff und FormenSeit Hekataios von Milet im 6. Jh. v. Chr. genealogíai (»Nachrichten über [adelige] Geschlechter«) sammelte, bezeichnet G. die Kunst, die Stellung eines Subjekts innerhalb seiner biologischen Verwandtschaft (lat. genus bzw. gens) zu ermitteln bzw. die Abfolge der Generationen innerhalb einer Familie zu rekonstruieren und darzustellen. Die genealogische (= gen.) Betrachtung dürfte das weltweit älteste und verbreitetste Verfahren sein, Stand und Rang eines Menschen in der Gesellschaft zu bestimmen bzw. Vergangenheit zu erinnern, zu erzählen, auf…
Date: 2019-11-19

Ägyptologie

(1,347 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Theologie und SpracheAls Geburtsstunde der modernen Ä. gilt der 27. September 1822, an dem Jean François Champollion (1790–1832) vor der Pariser Académie des inscriptions et belles-lettres seinen Lettre à M. Dacier vortrug, den Schlüssel zur Entzifferung der Hieroglyphen [8]; [9]. Doch schon im 15. Jh. hatten europ. Gelehrte begonnen, über Schrift, Sprache und Kultur des alten Ägypten (=Äg.) zu forschen – allerdings meist unter der theologischen Frage nach dem Verhältnis der ägyptischen (=äg.) zur biblischen Religion. Sie knüpften an neuplatonisc…
Date: 2019-11-19

Epoche

(3,297 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Kanz, Roland | Riedl, Peter Philipp
1. Geschichte 1.1. BegriffDas griech. Wort epoch椃 (»das Anhalten«) meinte in der antiken Alltagssprache das Innehalten in der Rede oder in einer Bewegung, in der Astronomie das Zusammentreffen zweier Himmelskörper und in philosophischen Zusammenhängen den Verzicht darauf, ein Urteil zu fällen (Skepsis). In der Nz. dominierten zunächst die beiden letzten Bedeutungen. Einen histor. Sinn nahm der Begriff erst allmählich an. Bis ins 18. Jh. bezeichnete er dabei nicht einen bestimmten Zeitabschnitt, sondern das Ereignis, das diesen eröffnete. Noch 1771 konnte J. Ch. Gatterer in…
Date: 2019-11-19
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