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Genelli, Bonaventura

(156 words)

Author(s): H. Wendland
* 28. 9. 1798 in Berlin, † 13. 11. 1868 in Weimar, dt. Maler und Zeichner, aus ital., in Berlin ansässiger Familie stammend, 1822–1832 in Rom, wo er unter dem Einfluß der Nazarener stand. Danach zuerst in Leipzig, ab 1836 in München, ab 1859 in Weimar. In der klassisch-strengen Linienkunst von Asmus Jakob Carstens fand er sein künstlerisches Vorbild. G. strebte einen monumentalen zeichnerischen Stil an, den er in Wandbildern zu verwirklichen hoffte. In Radier- und Lithographiezyklen wurden seine…

Lautensack, Hanns Sebald

(181 words)

Author(s): H. Wendland
✶ 1524 vermutlich in Bamberg, ✝ zwischen 1561 und 1566 in Wien, dt. Kupferstecher, Radierer, Zeichner für den Holzschnitt und Medailleur, Sohn des Malers, Musikers und Verf. mystischer Traktate Paul L. in Bamberg. L. stand unter dem Einfluß der Nürnberger Tradition wie auch Albrecht Altdorfers und Wolf Hubers. Um 1553 folgte L. einem Ruf Ferdinands I. nach Wien und war vor allem mit der Wiedergabe der Münzslg. des Kaisers beschäftigt. Für den Drucker Rafael Hoffhalter in Wien hat er 111. geschaf…

Steinlen, Théophile-Alexandre

(174 words)

Author(s): H. Wendland
* 20. 11. 1859 in Lausanne, † 14. 12. 1923 in Paris, Zeichner, Radierer, Lithograph und Maler. S. begann nach der Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Lausanne seine künstlerische Laufbahn als Musterzeichner in einer Stoffdruckerei in Mülhausen (Elsaß). Seit 1882 lebte er in Paris. 1885 schloß er sich dem Künstlerkreis um das Kabarett «Chat noir» an und veröff. Zeichnungen mit gesellschaftskritischem Sarkasmus aus dem Leben der Arbeiter und des Proletariats in verschiedenen Zeitschriften. Buc…

Zahn, Albert von

(237 words)

Author(s): H. Wendland
* 10. 4. 1836 in Leipzig, † 16. 6. 1873 in Marienbad. Dt. Kunsthistoriker, Museumsdirektor, Herausgeber. Z. beabsichtigte, zunächst Künstler zu werden und begann ein Studium der Malerei an der Akademie der Künste in Dresden. Bald erkannte er, daß ihn die Kunstwiss. mehr anzog. Nach dem Studium erhielt er 1860 die Stelle eines Custos am neugegr. städtischen Museum in Leipzig und war zugleich als «wiss. Gehülfe» in der Weigel’schen Kunsthandlung tätig. Z. habilitierte sich 1866 und begann gleichze…

Redon, Odilon

(176 words)

Author(s): H. Wendland
(eigenüich: Bertrand, Jean R.), *22. 4. 1840 in Bordeaux, † 6. 7. 1916 in Paris, franz. Maler, Radierer und Lithograph. Hauptmeister des Symbolismus und Rodolphe Bresdin; Henri FantinLatour führte ihn in die Lithographie ein. Früh versuchte R., phantastische Traumvorstellungen und Visionen zu gestalten. Lit. Vorbilder seiner Motivwelt waren Gustave Flaubert und Edgar Allan Poe. Rembrandt, Hieronymus Bosch, Pieter Brueghel d.J. und Francisco de Goya regten ihn an zur Verwendung des Clairobscur. 1…

Saint-Quentin, Jacques Philippe Joseph de

(122 words)

Author(s): H. Wendland
* 1738 in Paris, † 1817 ebd., Maler, Vignettenzeichner, Radierer und Buchillustrator. Schüler des François Boucher. Mit Buchill. beteiligte sich S. u. a. an: Jean de Lafontaine «Fables choisies» (Paris 1765–1775), Jean-Benjamin de Laborde «Choix de chansons mises en musique» (Paris 1773), Pierre de Beaumarchais «La folle journée, ou: Le mariage de Figaro» (Paris 1785), Pierre Fulcraud de Rosset «L’Agriculture» (Paris 1774–1782). Jacques Philippe Joseph de Saint-Quentin. Kupferstich zu: Pierre-Auguste Caron de Beaumarchais: La folle journée, ou le mariage …

Harrewijn, François

(121 words)

Author(s): H. Wendland
* 1700 in Brüssel, † 1764 ebd., flämischer Kupferstecher und Münzgraveur, Sohn des Jacobus Harrewijn. Seine Stiche finden sich in zahlreichen Büchern, z. B. «Supplément des Trophées de Brabant» von Butkens, 1726, im «Théâtre sacré du Brabant» von J. Le Roy, Amsterdam 1734, im Exerzier-Reglement des Generals Marquis de los Rios, Brüssel 1740, in den «Opera diplomatica» Bd. 4 von A. Miraeus, 1748. Von H. stammen auch zahlreiche Bildnisse, von denen viele in Büchern Verwendung fanden. Vermutlich si…

Meid, Hans

(346 words)

Author(s): H. Wendland
* 3. 6. 1883 in Pforzheim, 6. 1. 1957 in Ludwigsburg, dt. Graphiker, Illustrator und Maler. M. studierte in Karlsruhe bei Wilhelm Trübner und kam 1908 nach Berlin. Seit 1919 war er Lehrer für Radierkunst an der Berliner Akademie, von 1947 an Lehrer für freie Graphik und I11. in Stuttgart. Neben Slevogt wurde M. zum bedeutendsten impressionistischen Radierer und Illustrator in Deutschland. Seine Zeichnungen orientieren sich oft am Hell-Dunkel Rembrandts, sind locker und lebendig in der Strichführ…

Kunstdruckmappe

(74 words)

Author(s): H. Wendland
In der Anfangszeit des Vier- oder Mehrfarbendrucks stellten einige Kunstverlage Mappen mit ausgewählten Farbdrucken zusammen, die Gemäldereproduktionen in anspruchsvoller Qualität enthielten. Diese Drucke bildeten häufig die ersten farbigen Veröff. von Gemälden, forderten damit das allg. Interesse an Werken der Malerei und trugen so auch zu deren Beliebtheit bei. Die Vervollkommnung des Mehrfarbendrucks ermöglichte es, später immer mehr Kunstbücher mit Farbabb. zu versehen, so daß Mappenausg. mit Farbdrukken kaum noch erschienen. H. Wendland

Vignettenbücher

(244 words)

Author(s): H. Wendland
sind Werke, die entweder nur mit Vignetten geschmückt sind oder die als Vorlagen- oder Auswahlkat. dienen konnten. Die Bezeichnung «Vignette» rührt von Ornamenten der Frühdruckzeit her, die Weinlaub oder Blätter zeigen. Der Begriff wurde auf alle Formen solcher Schmuckbilder übertragen. Die V. zeigen häufig Zierrat unterschiedlichster Art, Rocaillen, Blüten, Zweige, Gefäße, Putten usw., aber auch emblematische und allegorische Darstellungen. Häufig wurden sie ohne inhaltlichen Zusammenhang gebra…

Dürer, Albrecht

(803 words)

Author(s): H. Wendland
* 21. 5. 1471 in Nürnberg, † 6.4. 1528 ebd., dt. Maler, Graphiker und Kunsttheoretiker. Nach der ersten Ausbildung bei seinem Vater als Goldschmied begann D. seine Lehrzeit bei dem Maler Michael Wolgemut in Nürnberg (1486–1490). Dort kam er schon frühzeitig mit dem Holzschnitt für die Buchill. in Berührung. Man nimmt heute an, daß D. an einigen damals in Wolgemuts Werkstatt entstehenden Illustrationszyklen beteiligt war. An die Lehrzeit schlossen sich Wanderjahre an. Von 1490–1494 sind Aufenthal…

Sysang, Johann Christoph

(125 words)

Author(s): H. Wendland
* 1703 in Leipzig, † 12. 7. 1757 in Leipzig, Kupferstecher. Nach einer Lehre bei Martin Bernigeroth war S. in Halle Kupferstecher an der Univ.; in Dresden arbeitete er 1727 an dem Prachtwerk über Schloß Hubertusburg mit; von 1730 bis 1735 war S. in Prag, seit 1736 in Leipzig ansässig. Zu seinem Werk zählen über 100 Bildnisse von Fürsten, Staatsmännern, Wissenschaftlern und Gelehrten nach bekannten und unbekannten Künstlern; Beiträge zu J. H. Zedlers «Universal-Lexikon», 1751–1754; Ill. zu Salomo…

Bendemann, Eduard Julius Friedrich

(186 words)

Author(s): H. Wendland
*3. 12. 1811 in Berlin, †27. 12. 1889 in Düsseldorf, dt. Maler und Illustrator. Historienmaler der älteren Düsseldorfer Schule. Studierte bei W. Schadow. 1829–1831 in Italien. B. war tätig in Düsseldorf und Berlin, seit 1838 als Professor an der Akademie Dresden, von 1859–1867 an der Akademie Düsseldorf. Von den Nazarenern und frühen Romantikern beeinflußt, schuf er große Gemälde mit alttestamentlichen Themen. In Dresden wandte er sich auch der Buchillustration zu und lieferte Zeichnungen für di…

Schmidt, Georg Friedrich

(164 words)

Author(s): H. Wendland
* 14. 1. 1712 in Schönerlinde bei Berlin, † 25. 1. 1775 in Berlin, dt. Kupferstecher und Illustrator. S. erhielt seine Ausbildung an der Berliner Akademie. Durch seine ersten Ill. von J. Elsners «Beschreibung der griech. Kirche» erhielt S. die Mittel zu einer Reise nach Paris (1737). Durch Antoine Pesne an Nicolas Lancret empfohlen, führte S. in Paris Reproduktionsstiche nach Lancret aus. Danach entstanden 20 Bildnisse für Odieuvres «L’Europe Illustré». Mit kgl. Erlaubnis wurde S. als Protestant…

Meister MS

(180 words)

Author(s): H. Wendland
Für die 1534 in Wittenberg ersch. vollst. Bibel in der Übers. Martin Luthers beauftragten die Verleger einen in der Cranach–Werkstatt tätigen Künstler, die Ill in Holz zuschneiden (Bibelillustration). Er signierte einige der 123 Darstellungen mit MS und z. T. 1532. Wer sich hinter der Signatur verbirgt, konnte bisher nicht festgestellt werden, ln seinem Stil ist dieser Künstler eher nach Süddeutschland zu lokalisieren, als der Cranachschule zugehörig. In seinen Ill. für die Bibel 1534 zeigt MS e…

Städtebilder

(1,425 words)

Author(s): H. Wendland
oder Städteansichten zeigen im allg. das Bild einer Stadt, wie sie sich einem Reisenden, der sich ihr nähert, darbietet. Die ersten S. sind Phantasiebilder und kommen als Ill. in Büchern des 15. Jh.s vor. Sie sollten Gründung, Alter, Bedeutung und Größe einer Stadt symbolisieren. Ein Abbild der Realität überlieferten sie noch nicht. Werner Rolevincks Geschichtswerk «Fasciculus temporum» (Köln 1474) enthält als erstes Buch ein Bild einer Stadt, symbolisch für Köln. Die bei Erhard Ratdolt in Vened…

Tillemans, Peter

(47 words)

Author(s): H. Wendland
* 1684 in Antwerpen, † 5. 12. 1734 in Norton bei Bury St. Edmunds (Suffolk), engl. Maler und Radierer. Neben seiner Malerei schuf T. 1719 die Zeichnungen für etwa 500 Ansichten zu John Bridge «History of Northamptonshire». H. Wendland Bibliography Thieme-Becker Bd. 33, S. 171

Schuricht, Christian Friedrich

(65 words)

Author(s): H. Wendland
* 5. 3. 1753 in Dresden, † 2. 8. 1832 ebd., dt. Architekt und Zeichner für den Kupferstich. Studium in Dresden. 1782 kursächsischer Hofkondukteur, 1799 Hof-, 1816 Oberlandbaumeister. 1786–1787 unternahm S. eine Studienreise nach Italien. Er gestaltete die Ill. zu Hirschfelds «Theorie der Gartenkunst» (1779–1785) und Racknitz’ «Darstellung des Geschmacks der verschiedenen Völker» (1796). H. Wendland Bibliography Thieme-Becker Bd. 30, S. 343.

Rössing, Karl

(448 words)

Author(s): H. Wendland
* 25. 9. 1897 in Gmunden, Oberösterreich, f 19. 8. 1987 in Wels, Oberösterreich. Maler und Graphiker. Nach Studium an der Kunstgewerbeschule München bei R. Riemerschmied, F. H. Ehmcke und A. Niemeyer (1913 — 1917) widmete sich R. dem Holzstich, seit 1920 der Malerei und Illustrationen. Er war 1922 — 1931 Lehrer und Professor an der Kunstgewerbeschule, den späteren Folkwang – Schulen, in Essen. In dieser Zeit entstanden die wichtigsten Illustrationszyklen, in denen R. den Holzstich nicht nur tech…

Daumier, Honoré

(226 words)

Author(s): H. Wendland
* 26. 2. 1808 in Marseille, † 10. 2. 1879 in Valmondois, franz. Maler, Zeichner, Lithograph und Bildhauer. D. kam jung nach Paris und bildete sich weitgehend selbst als Lithograph und Zeichner. Seit 1831 Mitarbeiter bei den Wochenschriften «Caricature» und «Charivari». Er begann dort mit der politischen Karikatur, ging später auf Sittenschilderungen und Milieustudien über. Mit sparsamsten Mitteln, großer Klarheit, starker Bewegung erreichte D. einen unnachahmlichen Stil. Er führte die Karikatur …

Unger, Johann Georg

(210 words)

Author(s): H. Wendland
* 26. 10. 1715 in Goes bei Pirna, † 15. 8. 1788 in Berlin, Schriftsetzer und Holzschneider. Seit 1740 in Berlin ansässig, war U. seit 1751 vor allem als Formschneider tätig. Er stellte sowohl Druckstöcke für Tabak-Etiketten der Kgl. Tabak-Administration in Berlin her als auch Schmuck-Vignetten für Bücher. Nach Zeichnungen von J. W. Meill entstanden Holzschnitte für «5 Landschaften mit Ruinen und ländlichen Figuren», die Holzschnitte zum «Spectaculum naturae» und zu Oelrich «Periclum diplomaticum…

Stiller, Günther

(278 words)

Author(s): H. Wendland
* 11. 6. 1927 in Hamburg, Graphiker, Pressendrucker, Holzschneider, Buchillustrator. Nach kurzer Lehrzeit 1944 in einer Hamburger Klischeeanstalt, Wehrdienst, studierte S. 1946–1949 Gebrauchsgraphik und Malerei an der Landeskunstschule Hamburg. Seit 1957 betrieb er eine eigene Werkstatt mit Setzerei und Handpresse, in der seine Flugblatt-Zs. «Kralle» entstand. Sie enthielt Lyrik, politische Texte, Typographik (aus Satzmaterial), Laubsägeholzschnitte, Zeichnungen. Wichtigster Förderer war Helmut …

Sichem

(394 words)

Author(s): H. Wendland
niederl. Formschneider- und Kupferstecherfamilie. 1. Christoffel, auch «Christoph» (I) van S., * um 1546 in Amsterdam, † 20. 10. 1624 in Amsterdam, Kupferstecher und Formschneider, Drucker und Verleger. Erster Träger des Namens, der in vier Generationen mit der Signatur C V S fortgeführt worden ist. S. war 1555–1567 Schüler des Formschneiders Jan Ewoutsz. Er heiratete 1570 und war in Basel und Straßburg, 1598 in Amsterdam, 1603 in Leiden tätig. Buchill. in Holzschnitt enthalten die Werke: J. Mey…

Handzeichnung

(64 words)

Author(s): H. Wendland
eine mit Silberstift, Bleistift (Graphit), Feder (Federzeichnung), Tusche, Rötel, Kreide, Kohle usw. auf Papier oder Pergament angelegte freie Zeichnung, die auch farbig getönt sein kann. Die H. kam mit der Einführung und Verbreitung des Papiers zunächst als Entwurfszeichnung auf. Bereits im 16. Jh. wurde sie, u. a. durch Dürer, zum eigenständigen Kunstwerk. H. Wendland Bibliography Koschatzky, W.: Die Kunst der Zeichnung. München 1981.

Kollwitz, Käthe

(207 words)

Author(s): H. Wendland
* 8. 7. 1867 in Königsberg, 22. 4. 1945 in Moritzburg bei Dresden, dt. Malerin und Graphikerin, Schülerin von Karl Stauffer-Bern in Berlin, von Ludwig Herterich in München. Nach ihrer Heirat mit dem Armenarzt Karl Kollwitz arbeitete sie in Berlin. 1904 wandte sie sich auch der Bildhauerei zu. Vor allem aber war sie eine große und engagierte Zeichnerin, die auch mit Lithographien, Radierungen und Holzschnitten gegen Armut, Tod, menschliches Leid, soziale Mißstände, Faschismus und Krieg wirken wol…

Meidner, Ludwig

(176 words)

Author(s): H. Wendland
*18. 4. 1884 in Bernstadt (Schlesien), ✝ 14. 5. 1966 in Darmstadt, dt.-jüdischer Maler und Radierer, Schriftsteller. 1903–1907 Studium an der Kunstschule in Breslau, 1906–1907 in Paris. Ab 1907 lebte M. in Berlin. 1918 wurde er Mitglied der expressionistischen «Novembergruppe» in Berlin, 1924–1925 Lehrer für Malerei und Plastik in Berlin-Charlottenburg. Die Nationalsozialisten verboten ihm 1933 zu arbeiten und entfernten seine Werke aus den Museen. M. arbeitete dann als Studienrat in Köln und em…

Oberländer, Adolf

(152 words)

Author(s): H. Wendland
* 1. 10. 1845 in Regensburg, f 30· 5. 1923 in München, dt. Zeichner und Maler, neben Wilhelm Busch der bedeutendste Humorist des 19. Jh.s. Mit 16 Jahren in die Münchner Akademie aufgenommen, veröffendichte O. bereits 1863 seine ersten Zeichnungen in den «Fliegenden Blättern», deren ständiger Mitarbeiter er von da an wurde. Ab 1869 arbeitete er auch für die «Münchner Bilderbogen». O. hatte eine unerschöpfliche Phantasie für Bilderfindungen, Formen und Inhalte. Bes. bekannt wurde er durch seine an…

Stone, Reynolds

(92 words)

Author(s): H. Wendland
* 13. 3. 1909 in Eton, † 23. 6. 1979 in Dorchester, engl. Maler, Illustrator, Graphik-Designer, Typograph und Schriftentwerfer. Nach Ausbildung und Arbeit als Schriftsetzer 1930–1934 war S. anschließend freier Buchgestalter, Typograph, Holzstecher, Stein-schneider, Kalligraph. Er gestaltete Bücher, Alphabete (Minerva 1954, Janet 1965), Signete, Briefmarken, Bank-noten. Seine Publikation «A book of lettering» erschien 1935 in London. H. Wendland Bibliography Goodyson, J.W. / McLean, R.: Reynolds Stone 1909–1979. Dorchester 1979 Luidl, P.: Typographie – wann, wer, w…

Holbein, Ambrosius

(289 words)

Author(s): H. Wendland
*um 1494 in Augsburg, † um 1519 in Basel, dt. Maler und Zeichner, ältester Sohn des Augsburger Malers Hans Holbein d. Ä. Zwei Jahre vor dem Wegzug des Vaters aus Augsburg (1516) ist H. auf Gesellenfahrt gegangen und 1514 in der Bodenseegegend nachweisbar. 1515/1516 hat er neben Thomas Schmid an den Wandmalereien im Kloster St. Georg in Stein am Rhein mitgewirkt. Ende 1515 traf er seinen Bruder Hans H. d.J. in Basel. In dieser Zeit schmückten Ambrosius und Hans für ihren Lehrer Oswald Myconius ei…

Penzel, Johann Georg

(203 words)

Author(s): H. Wendland
* 1754 in Hersbruck bei Nürnberg, ✝17. 6. 1809 in Leipzig, dt. Maler, Zeichner und Kupferstecher. Seine Ausbildung zum Maler erhielt er zunächst in Hersbruck, später bei Roy in Nürnberg. Es folgten Reisen nach Augsburg und Frankfurt a. M. P. er 587 lernte die Ätzkunst (Radierung) bei J. P. Schellenberg in Winterthur, den Kupferstich 1783 an der Dresdener Akademie. Später wurde er in Leipzig ansässig. P. nahm sich bei seinen graphischen Arbeiten D. Chodowiecki zum Vorbild, der ihm auch mehrere Ze…

Geiger, Willi

(150 words)

Author(s): H. Wendland
* 27. 8. 1878 in Schönbrunn bei Landshut, †1. 2. 1971 in München, dt. Maler und Graphiker. Studium der Malerei bei Franz von Stuck, der Graphik bei Peter Halm. 1904 radierte er den Zyklus «Liebe». Ein Kunstpreis ermöglichte ihm 1905 eine Reise nach Spanien, wo er die Werke El Grecos und Goyas studierte. Dessen Skizzen von Stierkämpfen regten G. später zu seinen «Tauromachie»-Mappen (1907, 1912) an. 1913 veröffentlichte er seine Exlibris-Entwürfe. Die Kriegserlebnisse hat G. in seinen Zeichnungsf…

Thiersch, Frieda

(187 words)

Author(s): H. Wendland
* 2. 7. 1889 in München, † 11. 7. 1947 ebd., dt. Kunstbuchbinderin. Ausgebildet bei Charles McLeish, dem Buchbinder Thomas James Cobden-Sandersons in Hammersmith (England), schuf sie in zwei Jahrzehnten für die Bremer Presse, die nach 1918 in Tölz und seit 1921 in München ansässig war, die meisten Einbände der bedeutenden Drucke, vom einfachen Pergamentband bis zum reich ornamentierten Lederband. Dabei legte T. Wert auf höchste Qualität des Materials. Sie gestaltete die Einbände mit phantasievol…

Thoma, Hans

(157 words)

Author(s): H. Wendland
* 2. 10. 1839 in Bernau im Schwarzwald, † 7. 11. 1924 in Karlsruhe, dt. Maler und Graphiker. Nach Besuch der Karlsruher Kunstschule (1859 bis 1866) studierte T. 1867 an der Düsseldorfer Akademie. Nach 1870 arbeitete er in München und bekam dort Kontakte zum Leibl-Kreis. Seit 1899 war T. Professor an der Kunstschule Karlsruhe und Direktor der Galerie. Der zu den beliebtesten und bedeutendsten Malern in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh.s gehörende Künstler hat für die Buchill. nur wenig beigetra…

Ramberg, Johann Heinrich

(192 words)

Author(s): H. Wendland
* 22. 7. 1763 in Hannover, 6. 7. 1840 ebd., dt. Maler, Radierer und Zeichner für den Kupferstich. R.s Begabung lag auf dem Gebiet der zeichnerischen Improvisation, bei der er seinen Sinn für Humor und Satire am besten ausdrücken konnte. Die unakademische Zeichenkunst in England, vor allem die Karikatur (Thomas Rowlandson) zog R. besonders an. Nach seiner Zeit in England 1781 — 1788 entstanden zahlreiche Zeichnungen, graphische Blätter sowie u.a. Ill. zu Boccaccio, Lafontaine. Seine Stiche zur Fü…

Füssli

(323 words)

Author(s): H. Wendland
Schweiz. Künstlerfamilie. Für die Buchill. sind von Bedeutung: Johann Melchior F. (* 1677 in Zürich, † 1736 ebd.), Zeichner für Kupferstich und Radierung. Sein größtes Werk sind die rund 750 Taf. für Johann Jacob Scheuch-zers «Physica sacra», die 1731–1735 entstanden. Ferner zeichnete er die Kupfer zu Scheuchzers «Historia natura-lis Helvetiae» und zum «Museum diluvianum» 1716. In den Jahren 1709–1729 entstanden die Zeichnungen für die «Zürcherischen Neujahrsblätter». Johann Caspar F. (* 1706 in Zürich, † 1782 ebd.), Zeichner für Kupferstich und Radierung. Er …

Callot, Jacques

(343 words)

Author(s): H. Wendland
*1592/1593 in Nancy, 24. 3.1635 ebd., franz. – lothringischer Zeichner, Maler, Kupferstecher und Radierer. 1607 Goldschmiedelehre bei Demange Crocq in Nancy, danach bei dem Stecher Jacques Bellange. 1609 Übersiedlung nach Rom und Lehre bei dem Stecher Georges Thomassin (aus Troyes). 1611 in Florenz, Schüler und Mitarbeiter des Stechers Giulio Parigi. Seit 1614 Förderung durch die Medici, Einzug in die Uffizien. 1621 Rückkehr nach Nancy. 1626 Förderung durch den Herzog von Lothringen. 1627 Reisen…

Taschner, Ignatius

(89 words)

Author(s): H. Wendland
* 9. 4. 1871 in Lohr am Main, † 25. 11. 1913 in Mitterndorf bei Dachau, Bildhauer, Zeichner und Buchillustrator, Schüler der Münchner Akademie, tätig in München, Breslau und Berlin. T. war außerordentlich vielseitig und hat neben Plastiken, Brunnen, Statuen, Möbel, Tapeten, Ofenkacheln, Kirchenfen-stern, Beleuchtungskörpern auch Buchill. entworfen, so zu Ludwig Thoma «Der heilige Hies», zu Grimms Mächen und Musäs «Nymphe des Brunnens» (Gerlachs Jugendbüherei). Tastatur des Tasters einer Monotype-Bleisatzmaschine, auf der drei komplette Alphabete Platz haben. Um 1950. H. We…

Theinhardt, Ferdinand

(115 words)

Author(s): H. Wendland
* 3. 5. 1820 in Halle, † 1906 in Berlin, Schriftgießer. T. gründete 1849 in Berlin eine Schriftgießerei, die neben guten Fraktur- und Antiqua-Schriften, klassischen Ornamenten, vor allem auch nichtlat. Schriften herausgab. Durch den Schnitt und Guß von rund 2000 Hieroglyphen nach Angaben des Ägyptologen Karl Richard Lepsius sowie durch eine röm. Kapitalschrift für Th. Mommsens «Corpus Inscriptionum Latinarum», hatte sich T.s Schriftgießerei große Verdienste erworben. 1910 wurde die Firma mit der Schriftgießerei H. Berthold AG in Berlin vereinigt. H. Wendland Bibliography Tasc…

Renner, Paul

(276 words)

Author(s): H. Wendland
* 9. 8. 1878 in Wernigerode, 25. 4. 1956 in Hoedingen bei Uberlingen, Bodensee, dt. Buch– und Schriftkünstler, Illustrator und Maler. R. studierte Architektur und Malerei in Berlin, München und Karlsruhe. Als Maler in München ansässig, wurde er dort 1907 bis 1917 künstlerischer Leiter des Georg Müller Verlages, seit 1927 Leiter der Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München. R. holte zahlreiche Schriftkünstler und Typographen an die Münchner Schule, darunter Jan Tschichold, Georg Trum…

Krauss (Kraus), Georg Melchior

(161 words)

Author(s): H. Wendland
* 26. 7. 1737 in Frankfurt a.M., ✝ 5. 11. 1806 in Weimar, dt. Maler und Kupferstecher, Schüler von Heinrich Tischbein d. Ä. Er gehörte zum Kreis um Goethe und die Herzogin Anna Amalia, war ab 1776 Direktor der herzoglichen Freien Zeichenschule. K. malte Landschaftsbilder und Porträts. Er war Mitarbeiter an F. J. Bertuchs «Journal des Luxus und der Moden» und hat dazu Kostümbl., Darstellungen von Hausgerät und Modeartikeln beigesteuert. Für «Pandora oder Taschenbuch des Luxus und der Moden» (1786…

Rötel

(129 words)

Author(s): H. Wendland
erdiger Roteisenstein (Fe 2 0 3 ), der in verschiedenen Tönen vorkommt und, zu Stangen zersägt, zum Zeichnen auf Papier oder Putz benutzt wurde. Rötel ergibt einen kreideartigen, fetten oder porösen Strich, ist leicht verwischbar und eignet sich bes. für Licht- und Schattenmodellierung. In der Renaissance verwendeten Künstler wie Leonardo da Vinci, Raffael, Andrea del Sarto u.a.m. den Rötel für ihre Zeichnungen. Peter Paul Rubens setzte ihn für seine Kinderzeichnungen ein. In Frankreich war die …

Gulbransson, Olaf

(134 words)

Author(s): H. Wendland
* 26. 5. 1873 in Christiania (Oslo), † 18. 9. 1958 in Tegernsee, norw. Maler, Grafiker und Karikaturist. Nach Ausbildung 1885–1893 in der Kunst- und Handwerksschule in Oslo ging G. 1900 nach Paris an die Akademie Colarossi. Albert Langen, Verleger des «Simplicissimus», holte den Künstler 1902 nach München. G. wurde durch seine treffsicheren Zeichnungen, ebenso durch seine kuriose Persönlichkeit schnell bekannt und berühmt. Er gilt noch immer als ein unerreichtes Vorbild fur einen knappen, präzis…

Hein, Franz

(106 words)

Author(s): H. Wendland
* 30. 11. 1863 in Altona, † 1927 in Leipzig, dt. Maler, Graphiker und Dichter. Aus dem Jahr 1906 stammen die Lithographien «Biblische Bilder». Seit 1914 widmete sich H. dem Holzschnitt: «Deutscher Wald» (1919), «Brüderchen und Schwesterchen» (1922), «Waldstille» (1920). H. illustrierte «Stifter-Studien», H. C. Andersen: «Der Reisekamerad» (1898), J. S. Turgenjew: «Das Lied der triumphierenden Liebe» (1891), A. Roffhack, Gedichte (1900), K. E. Knodt: «Von Sehnsucht, Schönheit, Wahrheit» (1906), C…

Grieshaber, HAP

(277 words)

Author(s): H. Wendland
(Helmut Andreas Paul), * 15. 2. 1909 in Rot an der Rot, †12. 5. 1981 in Reutlingen, dt. Maler und Graphiker. Schriftsetzerlehre in Reutlingen, 1926–1928 Studium der Kalligraphie bei Ernst Schneidler in Stuttgart. Weitere Studien 1928 – 1930 in London und Paris. Zwischen 1930 bis 1933 Reisen nach Griechenland und Ägypten. Erste Holzschnitte entstanden 1932. Ab 1933 während der Herrschaft des Nationalsozialismus erhielt G. Berufsverbot, er war bis 1940 Hilfsarbeiter und Zeitungsausträger, 1940–194…

Muschelwerk

(148 words)

Author(s): H. Wendland
wird eine häufig verwendete Schmuck–und Ornamentform des Rokoko genannt, die in Wanddekorationen, bei Möbeln, Gebrauchsgegenständen, Einbänden und in der Graphik im 18. Jh. anzutreffen ist. Auf dt. und ital. Rokokobdn. überwuchert das umrahmende M. den ganzen Raum der Einbanddeckel und läßt kaum noch Platz für den Wappenschmuck. In der Graphik findet sich M. in den Ornament— und Vorlagestichen sowie in der Buchill., z.B. den «Historiae Biblicae ... Biblischen Geschichten» (Augsburg 1748) der Brü…

Wüsten, Johannes

(389 words)

Author(s): H. Wendland
* 4. 10. 1896 in Heidelberg, † 26. 4. 1943 in Brandenburg-Görden, dt. Maler, Grafiker und Schriftsteller. Nach einer nicht beendeten Tischlerlehre in Görlitz erhielt W. eine erste künstlerische Ausbildung bei dem Maler Otto Modersohn in Worpswede. 1916 wurde W. einberufen und an der Front verwundet. Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte Wüsten, sich in Hamburg eine Existenz als bildender Künstler aufzubauen. Er wandte sich dem Expressionismus zu und war Mitbegründer der expressionistisch orientier…

Vorlagenwerke

(404 words)

Author(s): H. Wendland
Bald nach dem Aufkommen der graphischen Bilddrucktechniken Kupferstich und Holzschnitt entstanden die ersten Abbildungssammlungen, die aus einer kleinen Folge von Kupferstichen oder Holzschnitten bestehen. Im 15./ 16. Jh. wurden ill. Bücher mit architektur- und kunsttheoretischem Inhalt gedruckt, außerdem Lehrbücher, die Baumeistern, Künstlern und Kunsthandwerkern zur Anregung und zur Vorlagenaus-wahl dienten. Solche Vorlagenwerke wurden unter dem Begriff Ornamentwerke zusammengefaßt, weil Verzi…

Galeriewerk

(99 words)

Author(s): H. Wendland
ist ein Tafelwerk, das als ein Vorläufer des Museumskat.s einer Gemäldegalerie angesprochen werden kann. Reprod.stiche nach Gemälden wurden schon im 17. und 18. Jh. als Einzelbl. oder in Zyklen veröffentlicht. Eines der umfangreichsten G.e seiner Zeit reproduzierte die Gemälde des Sammlers Karl Heinrich von Heinecken: «Recueil d'estampes d'après les plus célèbres tableaux de la Galérie Royal de Dresde» (Vol. 1–3. 1753)- Die G.e des 19. Jh.s wurden vor allem mit Stahl-stich-Reprod. ausgestattet. …

Steglitzer Werkstatt

(207 words)

Author(s): H. Wendland
Im Jahre 1900 gründeten die Berliner Künstler Fritz Hellmuth Ehmcke, Georg Belwe und Friedrich Wilhelm Kleukens in Steglitz bei Berlin eine seit 1901 «S.» genannte kleine Druckwerkstatt, in der sie abweichend «vom modischen zappeligen und flimmernden Gewirre von Schnörkeln» einfache, anspruchslose, aber gut gestaltete Akzidenz-Drucksachen entwerfen und herstellen wollten. Nach anfänglichen Privataufträgen folgten bald Werbe- und Geschäftsdrucksachen. Die Werkstatt erweiterte sich nun schnell. 19…

Rouault, Georges

(239 words)

Author(s): H. Wendland
*27. 5. 1871 in Paris, 13. 2. 1958 ebd., franz. Maler und Graphiker. R. war 1891 an der Ecole des beaux arts in Paris, dort 1892 — 1898 Schüler von Gustave Moreau, lernte auch Henri Matisse, Albert Marquet und Henri Charles Manguin kennen. Als Lieblingsschüler Moreaus wurde R. nach dessen Tode Konservator des Musée Gustave Moreau. Er blieb in Paris tätig, wo er ein großes Werk mit breitem Themenkreis schuf und zum bedeutendsten religiösen Maler seiner Zeit in Frankreich wurde. Auch als Graphiker…
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