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Your search for 'dc_creator:( "Walther, Gerrit" ) OR dc_contributor:( "Walther, Gerrit" )' returned 166 results. Modify search

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Renaissance

(17,344 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Scattola, Merio | Pfisterer, Ulrich | Satzinger, Georg | Wiedner, Saskia | Et al.
1. Begriff 1.1. Renaissance als Wiedergeburt der AntikeR. bzw. rinascità oder rinascimento (ital.; »Wiedergeburt«) entwickelte sich seit dem 15. Jh. zu einem Sammelbegriff für die Antikerezeption des Humanismus. Das lat. Verb ( renasci; »wiedergeboren werden«) begegnet schon 1430 im Hinblick auf die Rhetorik bei dem franz. Petrarca-Schüler Nicolas de Clamanges. Das ital. rinascere folgt um 1450 für die Bildhauerkunst bei Lorenzo Ghiberti (s. u. 9.2.) und 1460/64 für die Architektur bei Antonio Filarete (s. u. 10.2.). In einer dt. Version ( widererwaxsung) findet sich das S…
Date: 2020-11-18

Gemmenkunde

(953 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Antike Gemmen (von lat. gemma, »Edelstein«) sind kleine, in Halbedelsteine (meist Chalcedon, Karneol, Achat, Onyx oder Hämatit), Bergkristall oder auch Glas eingravierte Reliefs, die Porträts, mythologische Gestalten und Szenen, oft auch Inschriften bzw. magische Zeichen (Charakter) darstellen. Weil sie oft das gnostische Fabelwesen eines gerüsteten Hahns zeigen, den sog. Abrasax (Abraxas), wurden sie in der Nz. bisweilen »Abraxen« genannt. Bes. große und prächtige Gemmen heißen »Kameen« (ital. cameo; franz. camée als Ableitungen von gemma). Da Gemmen als Si…
Date: 2019-11-19

Orden

(2,745 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Mertens, Benedikt
1. Begriff und DefinitionO. (von lat. ordo, das so zentrale polit.-soziale Kategorien wie Ordnung, Stand und Rang [3. 935 f.], im christl. Latein dann »Klerus«, »klösterliche Gemeinschaft« bezeichnete) war in der Nz. ein mehrdeutiger, aber stets hohes Prestige assoziierender Begriff. Allgemein bezeichnete er eine exklusive Gemeinschaft, deren Mitglieder sich unter Führung einer vornehmen oder charismatischen Persönlichkeit verbunden und durch einen Eid gelobt hatten, gemeinsam für bestimmte als fundamental anerkannte Ziele zu wirken. Bei …
Date: 2019-11-19

Humanität

(831 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Humanistische WurzelnDer im 15. Jh. von Cicero übernommene lat. Begriff humanitas (»Menschheit«, »Menschlichkeit«, »Sphäre des Menschlichen«) bürgerte sich mit dem Siegeszug des Humanismus in den europ. Sprachen ein und blieb dort präsent (franz. humanité; engl. humanity; ital. umanità; span. humanidad) – meist im Kontext jener rhetorisch-lit. Bildung, die der humanistische Terminus studia humanitatis (»Studien der menschlichen Sphäre«) umriss. So nannte man in Frankreich seit dem 16. Jh. die Anfangsklassen humanités; im engl. Sprachraum figurierten die Geist…
Date: 2019-11-19

Forschung

(3,968 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Gierl, Martin
1. Allgemein 1.1. BegriffFür das Streben, das vorhandene Wissen gezielt zu erweitern, gab es in der Nz. auffällig viele Bezeichnungen. Neben den gebräuchlichen lat. Begriffen explorare (»erkunden«), scrutari (»ergründen«), experiri (»erproben«) und probare (»ausprobieren«) nannten Enzyklopädien des 17. Jh.s etwa lat. aucupari, ( per) contari, requitare, rogitare, ( in) vestigare, quaerere, inquirere, sciscere, ( sci) scitari. Wer dergleichen tat, war ein scrutator, percontator, rimator, ( in) vestigator oder in- bzw. perquisitor. Aus diesen Begriffen entstanden E…
Date: 2019-11-19

Methode

(1,726 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Schliesser, Eric
1. Bedeutung und BegriffEine M. – ein planmäßiges, standardisiertes Verfahren, Informationen zu gewinnen, zu prüfen und zu einer Wissensordnung zu formieren – ist in allen Wissensgesellschaften ein unabdingbares Moment gelehrter Tätigkeit. Charakteristisch für die Entwicklung der M. im nzl. Europa war ihre fortschreitende Emanzipation von den Inhalten dieses Wissens. Hatte sie anfangs als Lehr- und Beweis-Verfahren von Theorien und Dogmen, Traditionen und Autoritäten gedient, die unabhängig von ihr entstanden und bestanden, rückte sie im Laufe der N…
Date: 2019-11-19

Thesaurus

(1,033 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffAls Th. (griech./lat.; »Schatz«; lat. Pl. thesauri = Thi.), oft synonym mit bibliotheca oder Museum verwendet, bezeichnete bzw. betitelte man seit dem 16. Jh. Werke einer gelehrten Literaturgattung, die beanspruchte, das gesamte zu einem Sachgebiet überlieferte Wissen zusammenzufassen, systematisch zu ordnen und möglichst auch zu illustrieren (Wissensorganisation; Wissensvisualisierung). Die Muster und Prototypen des Th. entstanden in der antiquarischen Altertumskunde. Sie folgten der Forderung des Humanismus, alle überkommenen Überreste anti…
Date: 2019-11-19

Libertin

(1,608 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer lat. Rechtsbegriff libertinus (»Freigelassener«), der in der Apostelgeschichte (6,9) die Verfolger des Hl. Stephanus bezeichnet, gelangte um 1480 über volkssprachliche Bibelkommentare ins Französische, von dort auch in die anderen europ. Sprachen (engl. libertine). Seit 1545 benutzten ihn Prediger des Calvinismus wie des Katholizismus, um jeden moralisch zu diskreditieren, der ihre Dogmen nicht unbedingt teilte. Für die religiöse Skepsis (Skeptizismus) oder gar den Atheismus, die man Nonkonformisten unterstellte, kam seit 1600 das Wort Libertin…
Date: 2019-11-19

Dekadenz

(1,277 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDie seit Polybios unter antiken Historikern geläufige Idee, dass Reiche und Kulturen nach ihrem Aufstieg zu Macht und Größe notwendig einem Niedergang unterworfen seien, wurde im Humanismus wiederentdeckt und neu formuliert. Bis um 1800 blieb »D.« (dt. erstmals um 1700; lat. inclinatio, ruina, depravatio; ital. decadenza, declino, caduta; franz. déclin, décadence; engl. decline) daher eine Grundkategorie politischer, sozialer und ästhetischer Diskurse. Als konstitutives Element einer zyklischen Vorstellung von Geschichte bezeichnete der Begriff die allm…
Date: 2019-11-19

Kanon

(2,082 words)

Author(s): Dücker, Burckhard | Walther, Gerrit
1. BegriffDer griech. Begriff kanṓn (ursprgl. »Maßstab« des Handwerkers, »Richtschnur«) besaß in der Antike diverse Bedeutungen, die alle eine generell gültige Norm ausdrückten. In der bildenden Kunst bezeichnete er etwa seit Polyklet (5. Jh. v. Chr.) die Proportionslehre des menschlichen Körpers, in der Musik seit den Pythagoreern (5. Jh. v. Chr.) ein zwölfgeteiltes Messinstrument zur Bestimmung der Intervalle, in der Erkenntnistheorie seit Demokrit (4. Jh. v. Chr.) den Sinn für das Wahre und die Fähigkeit zur Kritik, in der Rhetorik seit Cicero (1. Jh. v. Chr.) ein s…
Date: 2019-11-19

Spinozismus

(1,344 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDas seit 1699 belegte, aber offenbar ältere Wort S. war im 17. und 18. Jh. in vielen europ. Sprachen ein unspezifischer Sammelbegriff für alle Positionen, die man mit den Lehren des niederl.-jüd. Philosophen Baruch de Spinoza (1632–1677) in Verbindung brachte. Als Spinozisten (= St.) bezeichnete man Denker, die sich zu diesen Lehren bekannten oder denen man unterstellte, dies zu tun. Beide Begriffe waren mithin Fremdbezeichnungen und wurden fast durchwegs polemisch gebraucht, da unter den Zeitgenossen Einigkeit herrschte, dass Spinozas Philosophie zu Materialismu…
Date: 2019-11-19

Klub

(1,230 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenK. entwickelten sich seit dem 16. Jh. als spezifisch brit. Form urbaner Geselligkeit. Die exzentrische Bezeichnung – das Wort club (von to clump, »zusammenballen«) kann »Keule«, »Anteil an der (gemeinsamen) Zeche« und »Vereinigung« bedeuten – lässt den exklusiven, männerbündischen Charakter dieser Vereinigungen erahnen, in denen Gentlemen unter sich waren und Frauen so gut wie keinen Zutritt hatten. Von traditionellen Formen der Vergesellschaftung (z. B. Bruderschaften, Zünften, Sekten oder Akademien) unterschie…
Date: 2019-11-19

Verstellung

(2,056 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ÜberblickV. wurde in der Nz. in den meisten europ. Kultursprachen mit den seit Cicero geläufigen, durch Tacitus prominenten lat. Begriffen simulatio und dissimulatio benannt. Meinte Letzterer das Verbergen der eigenen An- und Absichten, bezeichnete Ersterer das Vortäuschen anderer als der tatsächlich gehegten Gedanken und Pläne. Obwohl V. als Lüge streng verpönt war – die Wahrheit zu sagen, war gleichermaßen Gebot christlicher Moral, adliger Ehre, vasallischer Treue wie kaufmännischer Kreditwürdigkeit –, blieb sie als ein Modus vornehme…
Date: 2019-11-19

Philologie

(2,119 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer von Platon geprägte Begriff Ph. (griech. philología = »Freundschaft zum Wort/Gedanken«) war schon im 1. Jh. v. Chr. zu einem Synonym für Gelehrsamkeit schlechthin geworden, sofern diese auf sprachlich-lit. Gebiet lag. Unter einem Philologen (griech. philólogos) verstand man einen Spezialisten für Grammatik ( grammatikós) bzw. für Sprach- und Literaturkritik ( kritikós), der es verstand, Texte auf sprachliche Korrektheit zu prüfen und ggf. zu verbessern. Ph. war insofern ein Synonym für Textkritik bzw. für jene Fächer der Artes liberales (v. a. Grammatik, R…
Date: 2019-11-19

Wegestreit

(955 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemDer Begriff W. subsumiert mehrere durchaus unterschiedliche gelehrte Debatten, die zwischen dem frühen 14. und dem späten 15. Jh. an europ.Universitäten, v. a. an denen des Alten Reiches, um die richtigen Methoden des Lehrens und Lernens, bes. im Bereich der Logik und Metaphysik, geführt wurden. Die (moderne) Bezeichnung W. erklärt sich aus der Tatsache, dass eine Methode vor 1500 meist als »Weg« (lat. via) bezeichnet wurde. Man benannte sie entweder nach dem Schulhaupt, das sie beispielhaft vertrat (z. B. via Thomae/»Methode des Thomas von Aquin« oder via S…
Date: 2019-11-19

Pädagogik

(3,434 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffP., nicht identisch mit Bildung, ist die Kunst, die in einer Gesellschaft geltenden Normen zu vermitteln und einzuüben. Von Erziehung unterscheidet sie sich durch den Anspruch auf ein theoretisch fundiertes, planmäßiges Vorgehen im Hinblick auf einen erklärten Endzweck. So bezeichnete der erstmals in Platons Staat belegte griech. Begriff paidagōgía die »Führung [und Unterweisung] von Knaben« im Sinne eines bestimmten polit.-moralischen Staatsziels, also die Tätigkeit des Pädagogen ( paidagōgós) – im Gegensatz zu dem älteren paideía, der Bildung im Allgemeinen…
Date: 2019-11-19

Altertumskunde

(1,975 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und Form Der durch die berühmte, aber nur ganz fragmentarisch erhaltene antiquarische Schrift Antiquitatum rerum humanarum et divinarum (»Altertümer menschlicher und göttlicher Institutionen«) des röm. Gelehrten Marcus Terentius Varro (116–27 v.Chr.) geläufige lat. Begriff antiquitates (franz. antiquités, engl. antiquities, »Antiquitäten« bzw. »Alterthümer«) wurde vor 1800 synonym mit Archäologie verwendet. Er bezeichnete schriftliche Nachrichten oder materiale Überreste (wie Münzen, Monumente, Kunst- und Gebrauchsgegenstän…
Date: 2019-11-19

Zivilisation

(1,332 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer im Französischen wie im Englischen kurz nach 1750 aufkommende, bis 1820 in allen westeurop. Sprachen etablierte Begriff Z. (franz. civilisation, engl. civilis/zation, ital. civilizzazione, span. civilisación) bezeichnet ein Ideal der Aufklärung: ein Gemeinwesen, das aufgeklärte Werte – von polit. Freiheit über eine moderne Ökonomie bis zu Humanität, Bildung und Urbanität – so weit wie möglich verwirklicht hat und sie immer weiter perfektioniert. Z. war (und ist) insofern kein empirisches Faktum, sondern ein Leitwert bzw. ein ideologisches Programm, das s…
Date: 2019-11-19

Wappen

(3,759 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Lück, Heiner | Biller, Josef H.
1. Begriff, Entstehung und FormenW. (von mhdt. wâpen, »Waffen«; franz. armoiries; engl. [ coat of] arms [1]) waren in der abendländischen Ständegesellschaft des MA und der Nz. wichtige Symbole für den Rang und Stand, die Abkunft und die Beziehungen eines Individuums, einer Familie (Familienwappen) oder einer Korporation. Sie entstanden um 1100 in jenen Regionen (Mittel-)Europas, in denen die Feudalgesellschaft am tiefsten verwurzelt war: in (Nord-)Frankreich, Burgund, England, Schottland und im Westen des Alten Reichs. Von do…
Date: 2019-11-19

Mythologie

(1,859 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenDer in alle europ. Sprachen übernommene griech. Begriff Mythos deckte schon in der Antike ein Wortfeld ab, das von »Wort« und »Gedanke« über »Nachricht« bis zu »(erfundene, unwahre) Geschichte« reichte. Seit Platon konkretisierte sich seine Bedeutung zu »Götter- und Heroengeschichte« [13. 181]. Entsprechend verstand man unter M. in der Nz. fast durchweg das Wissen um die griech.-röm. Götterwelt (Antike Religionen), wie man sie bei Dichtern wie Homer und Hesiod, den griech. Tragikern, bei Vergil oder Ovid dargestellt, bei Varro beschrieben und in Skulpt…
Date: 2019-11-19
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