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[English Version] Großfürstin der Rus' (skandinavisch Helga, nach ihrer Taufe Helena; um 890–969 Kiev; Gedenktag: 11.7.), übernahm als Fürstin von Pskov aus dem Herrscherhaus der Rjurikiden nach der Ermordung ihres Mannes, des Großfürsten Igor, 945 die Regentschaft im Kiewer Reich. Durch die Schaffung von Steuerbezirken trug sie wesentlich zum Ausbau territorialer Herrschaft bei, die zugleich durch die zunehmende Christianisierung der Ostslawen gefördert wurde. O. selbst empfing die Taufe 955 oder…

[English Version] Rahoza, Michail (ca.1540?–1599 Kiev [?]), Metropolit von Kiev und Halič, in dessen Amtszeit die Union mit Rom angenommen wurde. Dem ruthenischen Kleinadel entstammend, erscheint R. 1579 als Archimandrit des Himmelsfahrtsklosters in Minsk. An seine Ernennung 1589 knüpfte Patriarch Jeremias II. von Konstantinopel die Hoffnung auf Erneuerung der Kirchenprovinz Kiev. Auf Synoden in Brest 1590 und 1594 bemühte R. sich um Reformen innerhalb der Kirche, beurteilte aber das wachsende Inte…

[English Version] Pociej, Ipatij (Hypatius, vor der Mönchsweihe Adam; 12.8.1581 Rozˇanka, Großfürstentum Litauen – 18.7.1613 Wilna), gilt als der gebildetste ruthenische Kirchenfürst in der Epoche der Konfessionalisierung. Nach dem Besuch der calvinistischen Schule des Fürsten Nikolaus Radziwiłł (des Schwarzen) verließ er die Ostkirche, kehrte jedoch 1574 in sie zurück. Bis zu seiner Mönchsweihe und der Ernennung durch Sigismund III. zum Bischof von Wladimir in Wolhynien (1593) war er Senator und b…

[English Version] von Zadonsk (1724 Korock, Gouvernement Novgorod – 13.8.1783 Zadonsk), einer der bedeutendsten Hierarchen des 18.Jh. in Rußland, wurde als Sohn eines Kirchendieners geboren und auf den Namen Timofej getauft. Er besuchte das Geistl. Seminar am Bischofshof in Novgorod, als dessen Präfekt er nach der Mönchsweihe 1758 mit Namen T. wirkte. 1759 wurde T. als Prof. für Theol. an das Geistl. Seminar von Tver' berufen, dem er bald als Rektor vorstand. 1761 zum »Bf. von Keksholm und Ladoga« …

[English Version] Ostrog, 250 km nordöstlich von Lemberg (Ukraine) gelegener Sitz der ruthenischen Udel-Fürsten von O.; seit der Mitte des 14.Jh. konsequent zu einer Verteidigungsfestung gegen Einfälle der Tataren ausgebaut. Mit dem Aufstieg der Fürsten von O. in die Magnatenschicht der polnisch-litauischen Adelsrepublik gewann O. bes. Bedeutung als polit. und kulturelles Zentrum zur Verteidigung der ruthenischen Interessen und Stärkung der Position der Ostkirche im Prozeß der Konfessionalisierung…

[English Version] . Der seit 1991 unabhängige Staat W. (weißruss. Belarus') hat die Grenzen der BSSR (s.u.) von 1945 beibehalten. Für das Siedlungsgebiet ostslaw. Stämme zw. dem oberen Neman und dem mittleren Dnepr' erscheint im 17.Jh. Belarussia (lat. Alba Russia) als offizielle Landesbez.: Rus' weist auf die Einbindung der Region in die Kiever Rus' des MA (Kiev, Rußland) während bela (»weiß«) trotz vielfacher Deutungsversuche ungeklärt bleibt. Kurz nach der Taufe der Rus' (988) wurde die Eparchie von Polock gegründet. Parallel mit dem Ausbau der Eparchialstr…

[English Version] Przemysˇl, urspr. ein Etappenplatz am Fluß San im polnisch-russ. Grenzraum am Handelsweg von Regensburg nach Kiev, nach 1078 im Fürstentum von Halicˇ. Seit der Christianisierung sind in P. byz.-slaw. und lat. Gemeinden belegt. 1220 findet sich die erste Chronikerwähnung eines ostkirchl. Bistums in P. Nach Eingliederung P. 1344 in das polnische Königreich erfolgte 1387 die Gründung eines lat. Bistums von P. Die Koexistenz der ethnisch bestimmten Kirchenzugehörigkeiten wurde im Pr…

[English Version] Rutskij, Iosif (1574 Ruta bei Wilna – 1637 ebd.), dritter Metropolit der ab 1596 mit Rom unierten Kirche (Unionen mit Rom) der Metropolie von Kiev (: I.). Sein kirchl. Werdegang entsprach der Situation in der Adelsrepublik im Zeitalter der Konfessionalisierung. Nach der calvinistischen Schule in Wilna besuchte R. die Universitäten von Krakau, Prag, Würzburg und das Griech. Kolleg in Rom. Papst Clemens VIII. (1592–1605) gewann ihn für den Ostritus. 1606 begleitete R. in diplomatisc…

[English Version] Skovoroda, Grigorij (Hryhoryj Savvič; 1722 Černuchi, Gouvernement Poltava – 1794 Ivanivka [heute Skovorodinivka] im Gebiet von Char'kov). S. gilt als bedeutendster Dichter und Mystiker des ukrainischen Barock. Mit Unterbrechungen studierte S. von 1734 bis 1753 an der Geistl. Akademie in Kiev (: II.). Im westlichen Ausland (1745–1750) vertiefte S. seine stoischen, platonischen und pietistischen Interessen. In seiner Epistemologie vermischen sich patr. Einflüsse mit der Plato-Renais…

[English Version] I. Begriff Der Begriff U. mit der Bedeutung »Grenzland« erscheint in den Chroniken des 12. und 13.Jh. für die Grenzgebiete zw. der seßhaften und nomadischen Zivilisation des Kiever Reiches. Seit dem 16.Jh. wird der Raum am mittleren Dnepr in den polnischen Quellen als U. bez. Im 17.Jh. dient er zur Bez. des Herrschaftsgebietes der Dnepr-Kosaken. Das seit dem 2. Weltkrieg festgelegte Territorium der U. mit der 1954 hinzugekommenen Krim hat seine natürlichen Grenzen an der Küste des…

[English Version] Pocˇaev, Kloster 120 km östlich von Lemberg (Ukraine) mit der Mariae-Entschlafens Lavra (Laura), die der Überlieferung nach ihren Anfang nahm, als sich Mönche aus dem 1240 zerstörten Kiev auf dem Berg von P., auf dem ein Fußabdruck der Gottesmutter verehrt wird, niederließen. Urkundlich ist P. 1595 durch die Stiftung der wolhynischen Adligen Anna Gojskaja belegt. Die Stiftungsurkunde verbietet die Übernahme des Klosters durch andere Denominationen. Auch dank der Verehrung des hl.…

[English Version] (Samuil Emelianovič Petrovskij-Sintianovič; 1629 wahrscheinlich Polock – 1680 Moskau), wirkte als Theologe, Pädagoge, Dichter und Dramatiker in Moskau, wo er großen kulturpolit. Einfluß in einer Zeit gewann, als Schulbildung und Wissensvermittlung durch die enger werdenden Beziehungen zur westlichen Welt existentielle Bedeutung erlangten. Seine Studien schloß S.1651 im Kiever Mogila-Kolleg (Kiev: II.) ab und begann nach Studien an jesuitischen Kollegien im Ausland seine Lehrtätig…

[German Version] I. Term The term “Ukraine” with the meaning of “borderland” appears in the chronicles of the 12th and 13th centuries as a designation of the border areas lying between the sedentary and the nomadic civilization of the Kievan Rus. From the 16th century onward, Polish sources refer to the middle reach of the Dnieper River as the Ukraine. In the 17th century, the term was used to designate the domain of the Dnieper Cossacks. The territory that has been defined as the Ukraine since Worl…

[German Version] (Apr 17, 1818, Moscow – Mar 1, 1881, St. Petersburg), Tsar of Russia (1855–1881). In domestic policy, the epoch of the “reform tsar” is rightly considered a turning-point. As the core of the reforms, the law abolishing serfdom was issued on Feb 19, 1861, the reform of the justice system, among other things, in 1864. Cultural institutions recei…

[German Version] (1528 – May 23, 1583, Kovelʾ, Wolhynia). Descended from the dynasty of Smolensk/Yaroslav princes, Kurbsky is first mentioned in 1549 as a participant in Ivan the Terrible's campaign against Kazan. He served Ivan as a successful military leader during the Livonian War. Having fallen out of favor, Kurbsky changed allegiance in 1564 and entered the service of King Sigismund Augustus II, who endowed him with estates in Lithuania and Wolhynia. During his exile, as a student of Maksim G…

[German Version] (Feb 28, 1834, Kostroma, Russia – Jan 7, 1912, Sergiyev Posad, Russia). Golubinsky's magum opus is the still indispensable Istoriia russkoi tserkvi [History of the Russian Church]. It covers the 10th–16th centuries and was published in two double volumes (1880–1881, 21900; fragments of vol. II/2 appeared posthumously in 1917). He divides Russian church history into two eras: the age of “scribalism” prior to Peter the Great, and the age of “Enlightenment” after Peter, which Golubinsky hails as progress. His source-critic…

[German Version] (Samuil Emelianovich Petrovskii-Sintianovich; 1629, Polotsk [?] – 1680, Moscow), active as a theologian, educator, poet, and dramatist in Moscow, where he acquired enormous cultural and political influence in a period when formal education and increase of knowledge through closer ties with the Western world were taking on existential significance. After concluding his studies at the Mogila Academy in Kiev (II) in 1651, he studied at Jesuit colleges abroad and then began teaching a…

[German Version] According to tradition, the Holy Dormition Pochaev Laura, 120 km east of Lviv (Ukraine), had its beginning when monks from Kiev, destroyed by the Mongols in 1240, settled on Mount Pochaev, where a footprint of the Theotokos is venerated. The earliest document of the monastery, from 1595, records a generous gift from Anna Goys-¶ kaya, a Volhynian noblewoman. The document forbids the takeover of the monastery by any other denomination. Thanks also to the veneration of St. Job of Pochaev, the monastery’s abbot, the monastery stayed in O…

[German Version] (1574, Ruta, near Vilnius – 1637, Ruta), third metropolitan of the Uniate church (since 1596; Unions with Rome) of the Kiev (II) metropolitanate. His career in the church reflected the situation in the nobles’ republic in the age of confessionalization. After attending the Calvinist school in Vilnius, Rutsky studied at the universities of Cracow, Prague, and Würzburg and at the Greek College in Rome. Pope Clement VIII (1592–1605) won him to the side of the Eastern Rite. In 1606 he…

[German Version] (1722, Chornukhy, Poltava Oblast – 1794, Ivanivka, near Kharkiv), is considered the most important poet and mystic of the Ukrainian Baroque. From 1734 to 1753 (with interruptions) he studied at the Kyiv-Mohyla Academy in Kiev (II). From 1745 to 1750 he pursued his interests in the Stoics, Plato, and Pietism in Europe. In his epistemology, he combined patristic influences with the Plato renaissance of his period. Between 1753 and 1769, he held various teaching positions: initially …