Search

Your search for 'dc_creator:( "G. Pflug" ) OR dc_contributor:( "G. Pflug" )' returned 871 results. Modify search

Sort Results by Relevance | Newest titles first | Oldest titles first

Science Fiction (SF)

(396 words)

Author(s): G. Pflug
Mit der wachsenden Bedeutung der Naturwissenschaften und der Technik für das tägliche Leben im 19.Jh. entstand in der Mitte dieses Jh.s eine Form der utopischen Belletristik ( Utopische Lit.), die Perspektiven der Zukunft in romanhafter Form behandelt. Dabei greift sie traditionelle Formen der utopischen Lit. auf, z. B. Ballonfahrten um die Welt, Tiefseexpeditionen, Weltraumausflüge, verbindet sie jedoch mit wiss. Vorstellungen. Der Anfang der SF-Lit. liegt sowohl in Frankreich (Jules Verne) wie…

Schriftsprache

(341 words)

Author(s): G. Pflug
Mit S. wird diejenige Sprachausprägung bezeichnet, der sich die Mitglieder einer Sprachgemein-schaft i.d.R. bei der schriftlichen Fixierung ihrer Sprachäußerungen bedienen. Sie unterscheidet sich von den mündlichen Sprachäußerungen gewöhnlich durch den Verzicht auf dialektale Sprachformen, aber auch auf zeitabhängige lexikalische und grammatische Eigenheiten. Damit wird durch sie eine Einheitlichkeit des Sprachgebrauchs innerhalb einer Sprachgemeinschaft angestrebt. Sie schließt über die Sprachn…

Script-Sprache

(71 words)

Author(s): G. Pflug
Eine S. ist in der elektronischen Datenverarbeitung eine Programmiersprache, die nicht auf einen einzelnen Zweck beschränkt ist, sondern eine Vielzwecksprache darstellt. Die älteste S. wurde um 1970 für das System UNIX entwickelt. Mittlerweile existieren zahlreiche S.n, z. B. Javaprint, UBScript, ASP, Perl, PHJ oder XML. G. Pflug Bibliography Barron, D. W.: The World of Scripting Languages. Chichester u. a. 2000 Dehnhardt, W.: Scriptsprachen für dynamische Webauftritte. München / Wien 2001.

Periplus

(159 words)

Author(s): G. Pflug
(von griech. πεϱίπλoυϛ Umschiffung) ist eine in der Antike verbreitete Bezeichnung für die geographische Beschreibung von Landschaften vom Schiff aus. Sie ist seit dem 6. Jh. v. Chr. überliefert, aus dem persischen Raum für Skylax von Karayanda (Umschiffung von Arabien), aus dem karthagischen für Hanno und Euthymenes (afrikanische Westküste), später u.a. für Pytheas (4. Jh. Nordeuropa), Patrokles (3. Jh. Schwarzes Meer), Hippalos (1. Jh., Indischer Ozean) und Flavius Arrianus (1. Jh. n. Chr., Pontos Euxeinos). In die neuzeitlichen Lit. gelangte der Begriff durch die er…

Schallplatte

(329 words)

Author(s): G. Pflug
urspr. eine von Emile Berlinger 1887 entwickelte Schellackplatte zur Fixierung von Tonfolgen (Phonographie), die in der ersten Zeit zur Aufzeichnung von Sprechzeugnissen, jedoch seit dem Ende des 19. Jh.s in zunehmendem Maß für musikalische Darbietungen verwandt wurde. Seit 1948 wurde die Schellack-platte durch eine Kunststoffplatte (Vinyl) ersetzt. Dabei wurde auch ihre Größe, ihre Drehzahl und Rillendichte erhöht (Langspielplatte). Die S. erhielt Konkurrenz, zuerst in den 1920er Jahren durch das Tonband und die Kassette, später durch die Compact disc…

Pochoir

(89 words)

Author(s): G. Pflug
(franz. = Schablone) ist ein Hilfsmittel zum einfachen Kolorieren von Graphiken, bei dem eine Schablone aus Pappe oder Kunststoff angefertigt wird, welche die einzufärbenden Teile der Graphik freiläßt. Soll eine Graphik mehrfarbig koloriert werden, ist für jede Farbe eine eigene Schablone erforderlich. Diese Technik wurde u.a. von Pablo Picasso, Max Ernst, Joan Miro und Salvador Dali verwandt. G. Pflug Bibliography Brunner F.: Handb. der Druckgraphik. 3. Aufl. Teufen 1968, S. 175 u. 365 Bachler K. / Dünnebier H.: Bruckmann 's Handb. der modernen Druckgraphik. München 1973, S. 171

Textgeschichte

(86 words)

Author(s): G. Pflug
befaßt sich mit der Erforschung der Wandlungen eines überlieferten Textes (Überlieferung), i. d. R. zur Rekonstruktion des Urtextes, meist aus editorischen Gründen. Ein Ziel der T. ist die Erstellung eines Stemmas. Damit wird die T. zu einem Teilgebiet der Textkritik. G. Pflug Bibliography Gesch. der Textüberlieferung. Hrsg. von H. Hunger u. a. 2 Bde. Zürich 1961–1964 Probleme ma. Überlieferung und Textkritik. Hrsg. von P. F. Ganz und W. Schröder. Berlin 1968 Steen-boeck, V.: Überlieferung. In: Historisches Wb. der Philosophie. Bd. 11. Basel 2001, Sp. 44–46.

Trockenkopierverfahren

(241 words)

Author(s): G. Pflug
Vor allem für die Bürotechnik wurden in den letzten beiden Jh.en Verfahren entwickelt, die in einem einfachen Arbeitsablauf Kopien von Vorlagen liefern. Gegenüber der traditionellen fotografischen Technik fallen bei ihnen die Arbeitsschritte des Naßentwickelns und Fixierens fort. Das älteste T. ist das Wärmekopieverfahren, auch Thermographie genannt, das mit Hilfe von Ultrarotstrahlen auf entsprechend präpariertem Papier Kopien erzeugt. Es wurde zuerst 1840 als «Evaporographie» von F. W. Herschel entwickelt und war bis zur zweiten …

Pflichtlektüre

(470 words)

Author(s): G. Pflug
ist eine Lektüre, die von einem in der schulischen oder beruflichen Ausbildung Befindlichen vom Lehrplan oder vom Lehrer erwartet und als Teil der Ausbildung angesehen wird. Zu ihrem Zweck werden Leselisten mit Titeln zusammengestellt, die von jedem Auszubildenden außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit gelesen werden sollen. Die Einrichtung entstand in der Mitte des 19. Jh.s, als in den Gymnasien neben den Klassenunterricht auch die häusliche Lektüre als ein pädagogisches Mittel trat. Im Sinne des Humboldtschen Bildungsideals wurde, zu…

Orthographiezettel

(46 words)

Author(s): G. Pflug
Zur Vereinheitlichung des Satzes wird bei umfangreicheren Werken vom Verlag oder vom Vorauskorrektor in der Druckerei ein O. angelegt, in dem die Schreibweise der im Manuskript vorkommenden Fachtermini und Abkürzungen festgelegt wird. G. Pflug Bibliography Lexikon der grafischen Technik. 4. Aufl. Leipzig 1977, S. 427.

Cyprian, Ernst Salomon

(55 words)

Author(s): G. Pflug
* 22. 9. 1673 in Ostheim, † 19. 9. 1745 in Gotha. Seit 1713 Direktor der Herzoglichen Bibl, in Gotha. Er bildete diese Bibl, zu einer wiss. Bibl, um und veröff. ihren Handschriftenkat. (Catalogus codicum manuscriptorum bibliothecae Gothanae. Leip-zig 1740). G. Pflug Bibliography Fischer, E. R.: E. S. C.s Leben. Leipzig 1749.

Taautos

(120 words)

Author(s): G. Pflug
ist nach einer durch Eusebius von Caesarea («Praeparatio evangelica» 1, 9, 24 und 1, 10, 14) überlieferten phönizischen Tradition, die auf den phönizischen Historiker Philon von Byblos aus dem 1. Jh. n. Chr. zurückgeht, der sagenhafte Erfinder der Buchstabenschrift und der schriftlichen Tradition. Es handelt sich wohl um eine vergöttlichte vorgeschichtliche Persönlichkeit aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. mit einem sprechenden Namen, der sich nach Otto Eissfeld von «el ta’ awat» (Herr der Zeichen) ableitet. Dieser Gott wird entsprechend der…

Bersuire

(161 words)

Author(s): G. Pflug
(Bercheur, Berchoire), Pierre * um 1290 in Pierre-du-Chemin (Poitou), † 1360 in Paris. Franz. Theologe und Benediktinermönch, Verfasser einer umfangreichen Enzyklopädie («Reductorium, Repertorium et Dictionarium Morale», Straßburg 1474 u. ö.), die zu seiner Zeit verbreitet war und durch Richard Leblanc ins Franz, übersetzt wurde (Paris 1584). B. ist vor allem bemerkenswert als Übersetzer des Livius. Die Übersetzung wurde für König Johann den Guten von Frankreich angefertigt. Das Manuskript — mit 6…

Triest

(349 words)

Author(s): G. Pflug
(ital. Trieste, slowenisch Trst), Stadt an der Adria, ca. 300 Tsd. Einwohner. 1322–1919 österr., fiel 1919 an Italien. 1947 Freistadt unter UN-Aufsicht, Gliederung in zwei Zonen: Zone A ging 1954 mit der Stadt wieder an Italien, Zone B an Jugoslawien, 1992 an Slowenien. 1. Buchdruck und Verlag In T., österr. beherrscht, gab es im 15. und 16. Jh. weder einen ital. noch einen slowenischen Buchdruck. Der slowenische Druck entstand ab 1482 in Venedig und Padua. In T. kam es lediglich zu einer kurzen Periode des ital. Drucks unter Antonio Turrini…

Rocket ͤBook

(164 words)

Author(s): G. Pflug
ist ein Lesegerat in Taschenbuchformat für elektronisch gespeicherte Texte, das von der Firma NuvoMedia in Palo Alto (California) 1998 auf den Markt gebracht wurde. Mittels einer Ladestation an einen Computer angeschlossen, können fiber ein Modem Texte aus Datenbanken geladen werden. Das Gerat, das ca. 600 gr. wiegt, kann bis zu 4000 S. speichern. Der Text wird in der Weise dargestellt, daß in der Trägerfolie Pixel eingearbeitet sind, die auf der einen Seite weiß, auf der anderen schwarz sind. D…

Verhandlungen

(163 words)

Author(s): G. Pflug
Nach der modernen Kommunikationstheorie wird in der sprachlichen Auseinandersetzung zwischen Verhandlung und Argumentation unterschieden. Die Verhandlung ist eine Gesprächsform, in der die Teilnehmer eine gemeinsame Lösung des Problems anstreben, indem sie sich gegenseitig ihre Argumente vortragen, um zu einer Übereinstimmung zu gelangen. Sie schließen gewöhnlich mit einem Vertrag ab. Der urspr. auf eine mündliche, gelegentlich auch briefliche Kommunikation abzielende Begriff wird seit dem 18. Jh. auch für schriftliche Auseinandersetzungen geb…

Kreuz

(176 words)

Author(s): G. Pflug
Das K. stellt ein viel verwendetes Schriftzeichen mit unterschiedlicher Bedeutung dar: 1. In der Philologie werden in kritischen Ausgaben Textstellen, die unheilbar verderbt sind «crux» genannt und zu Beginn und Ende mit einem K. (+) umschlossen. 2. In Notenschrift und -druck ist das K. (#) ein Akzidens, das, einer Note vorangesetzt, deren Erhöhung um einen Halbton bezeichnet, ein Doppclk. ( x ) um zwei Halbtöne. Bei den sog. Kreuztonarten werden die der Tonart zugehörigen Erhöhungen zu Beginn eines jeden Liniensystems, unmittelba…

Belichten

(51 words)

Author(s): G. Pflug
ist der Prozeß der Bilderzeugung in der Photographic, bei dem eine Lichteinwirkung eine festgesetzte Zeit auf eine photosensible Schicht einwirkt u. dort ein latentes Bild erzeugt, das durch den Entwicklungs-vorgang sichtbar und durch Fixierung haltbar gemacht wird. Im Offsetdruck eine der Standardtechniken bei der Erstellung von Druckplatten. G. Pflug

Quantengeheimschrift

(160 words)

Author(s): G. Pflug
Die amer. Wissenschaftler Charles H. Bennett und Gilles Brassard haben 1984 die Quantenchiffre «BB84» entwickelt, die es ermöglicht, geheim zu haltende Texte öffentlich über Glasfaserkabel zu senden, ohne daß Unbefugte den Text entschlüsseln kön- nen. Das Prinzip beruht darauf, daß polarisiertes Licht für die Nachrichtenübertragung benutzt wird. Mit einem Wechsel der Schwingungsebenen kann die Botschaft verschlüsselt werden. Der Empfänger läßt das Licht ein doppelbrechendes Kristallgitter passie…

BOOK

(75 words)

Author(s): G. Pflug
Akronym für «Buchhandelssystem für offene online-Kommunikation». Name für eine Gruppe von elektronischen Software-Paketen, die von der deutschen Firma Bertelsmann Software seit 1984 den Verlagen und Buchhandlungen angeboten wird. Das System umfaßt u. a. Unterprogramme für das Bibliographieren, die Bestellung, die Textverarbeitung, die Lagerhaltung, die Zeitschriften- und Fortsetzungsverwaltung sowie die Honorar- und Autorenabrechnung. Die Software läuft auf Personal-Computern verschiedener Hersteller G. Pflug Bibliography Reszinski-Terjung, A.: Zu volkstüml…

Tophoven, Elmar

(153 words)

Author(s): G. Pflug
* 6. 3. 1923 in Straelen (Niederrhein), † 23. 4. 1989 ebd., Übersetzer. Seit 1949 in Paris lebend, war er zuerst Lektor an der Sorbonne, später an derÉsub:cole normale supérieure. Als Übers. hat er in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s wesentlich zur Kenntnis der franz.sprachigen Lit. in Deutschland beigetragen. Er ist als Übers. von Samuel Beckett, Alain Robbe-Grillet, Claude Simon, Nathalie Sarraute oder Fernando Arrabal hervorgetreten. Vor allem hat er sich jedoch um die Theorie und die Kunst des Übersetzens verdient gemacht. So gründete er 1979 in seiner Heima…

Syntagma

(277 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. σύνταγμα = Zusammengestelltes). 1. Seit der Antike bezeichnet S. ein Werk, das sich durch bes. Sammelfleiß auszeichnet (Plutarch 2.10.1036c). In dieser Bedeutung wurde das Wort seit dem späten 16. Jh. als Titelbegriff für Zusammenstellungen verwandt, z. B. von Simon Schard («S. tractatum de imperiali iurisdictione», Straßburg 1609). Dieser Wortgebrauch läßt sich bis in das 20. Jh. verfolgen, z. B. im Titel von Festschriften («S. Friburgense». Festschrift für Hermann Aubin. Leiden / Konstanz 1956). 2. Ebenfalls bis auf die Antike geht ein anderer Wortgebrauch …

Virtueller Katalog

(207 words)

Author(s): G. Pflug †
ein Katalog, der die Titel in elektronischer Form speichert. Seit Anfang der 1970er Jahre wurden in den Bibl. die manuell geführten Kat. auf die elektronische Datenverarbeitung umgestellt, die eine leichtere und umfassendere Recherche ermöglichen (online Kataloge). Auch die Zentralkat. folgten diesem Trend. Zur gleichen Zeit wurden zu bestimmten Fachgebieten und Lit.formen (z. B. Dissertationen, Preprints) entsprechende V. entwickelt. Der umfassendste V. für Deutschland ist der «Karlsruher Virtu…

Rechtschreibung

(1,497 words)

Author(s): G. Pflug
oder Orthographie ist die Festlegung der schriftlichen Wiedergabe einer Sprache durch Aufstellen von Regeln und Wortlisten. Sie umfaßt im wesentlichen das Verhältnis von Lauten und Lautzeichen, die Groß – und Kleinschreibung der Anfangsbuchstaben von Wörtern, die Schreibung von Fremdwörtern, die Getrennt – und Zusammenschreibung sowie die Gliederung von Wortzusammensetzungen durch Bindestriche, die Trennung der Wörter am Zeilenende und die Verwendung von Satzzeichen. 1. Normierung. Das Wiedererwachen des Interesses an und die Nutzung von Landessprachen in Di…

Silvae

(340 words)

Author(s): G. Pflug
(auch Sylvae, lat. = Wälder). Seit dem 1. Jh. v. Chr. wird das Wort «silva» als Metapher für Rohmaterial benutzt. So gebraucht M. T. Cicero die Formulie-rung «silva rerum» zur Bezeichnung des Rohstoffes für eine Rede (Or. 12). Diese Tradition läßt sich etwa bei Aulus Gellius (Praef. § 5 und 6), Sueton (gr. 4) und Quintilian (10, 3, 17) weiterverfolgen. An sie schließt sich auch der Gebrauch von «Silva» für ein Stegreifgedicht an. Daneben steht «silva» auch für die Verschiedenheit des Baumbestandes eines Waldes. In dieser Bedeutung wird S. zur Metapher für eine Slg. v…

Stumme Titel (auch: Stille Titel)

(269 words)

Author(s): G. Pflug
Seit der Mitte des 18. Jh.s gibt es in Deutschland eine Diskussion um die Titelgestaltung, ausgelöst durch die oft weitschweifigen Titel in der Barockliteratur. Dabei wurde in der Regel eine Titelfassung angestrebt, die den Inhalt und den Charakter des Werks möglichst kurz und exakt wiedergibt und Verwechslungen mit anderen Werken vermeidet. Doch entstand zu dieser Titelauffassung eine Gegenrichtung, die dem Titel keine Informationsaufgabe, sondern nur die Funktion einer Aufmerksamkeitserregung …

Überlieferung

(295 words)

Author(s): G. Pflug
Mit Ü. wird der Vorgang der mündli-chen oder schriftlichen Weitergabe von Gebräuchen, Regeln und Zeugnissen eines Volkes oder einer ethnischen oder sozialen Gruppe bezeichnet. Für das Ergebnis dieses Vorgangs hat sich seit der Antike der Begriff der Tradition eingebürgert. Die urspr. Ü. erfolgte mündlich. Sie unterlag damit einem Wandel durch Anpassung an sich verändernde Vorstellungen. Gegen ihre schriftliche Festlegung wurden immer wieder Bedenken erhoben, weil durch sie eine Verfälschung des Ursprünglichen erfolge oder eine Buchst…

Vademecum

(285 words)

Author(s): G. Pflug
(auch Vademekum; lat. vade mecum = «geh mit mir»), ist ein kleines Buch, das sich dazu eignet, auf Spaziergängen oder Reisen in der Tasche mitgenommen zu werden. Es bildet den Ursprung für den heute vielgebrauchten Terminus a «Taschenbuch», obwohl sich dieser von der urspr. Wortbedeutung entfernt hat. Das V. enthält sowohl praktische Ratschläge wie Unterhaltungsliteratur, oft auch Auszüge aus verschiedenen Büchern. Als Gattung ist es spätestens seit dem 12. Jh. als medizinisches Kurzlehrbuch bekannt (Archimatthaeus «De instructione medici»).…

Woche des Buches

(191 words)

Author(s): G. Pflug †
Sie ist eine Einrichtung, die nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland von verschiedenen Institutionen und mit unterschiedlichen Zielen veranstaltet wurde. Ausgangspunkt sind Aktionen der Öffentli-chen Büchereien, um vermehrt Leser zu gewinnen. Doch auch wiss. Bibl.en griffen die Idee auf, so z. B. 1926 die Univ.- und Landesbibl. Halle / Saale. In den 1930er Jahren benutzte der dt. nationalsozialistische Propaganda-minister Joseph Goebbels den Begriff zur Propagierung des Nationalsozialismus. Au…

Signiertes Exemplar

(247 words)

Author(s): G. Pflug
Ein S. besitzt – meist auf dem Titel- oder dem Vorsatzbl. – aus verschiedenen Gründen Eintragungen. Die älteste Form stellen Provenienzvermerke dar, die auf frühere Besitzer hinweisen. Sie werden heute gewöhnlich durch den hss. eingetragenen Besitzernamen weitergeführt (Besitzervermerke). Diese Form ist sowohl in der Kodikologie wie in der Bibliophilie von Bedeutung. Daneben werden Bücher, die verschenkt werden, häufig vom Schenker mit einem Widmungstext versehen, der den Grund der Schenkung angibt, aber auch Zitate sowie den Namen des Schenkers enthält. Im 18. Jh. signier…

Himmelsbücher

(588 words)

Author(s): G. Pflug
(Himmelsbriefe) sind Texte rehgiösen Inhalts, die einem übernatürlichen Autor zugeschrieben werden und von denen behauptet wird, daß sie vom Himmel gefallen seien. Zu den H. werden auch solche Texte gerechnet, die aufgrund einer göttlichen Inspiration von einem Menschen niedergeschrieben wurden (Apokalypse Johannis, Brief der Birgitta von Schweden an Papst Clemens VI.). Meist richten sich die H. an eine unbestimmte Gruppe von Menschen. Doch hat sich – seit der beginnenden Neuzeit – auch die Form…

Klecks

(243 words)

Author(s): G. Pflug
Mit K. wird das Produkt des unbeabsichtigten Auslaufens eines flüssigen Schreibstoffes auf den Beschreibstoff bezeichnet. Seit dem 18. Jh. wird das Wort auch in übertragenem Sinn zur Bezeichnung von Schriftstellern oder Malern meist geringer Qualität (Kleckser) (z.B. von J. J. Winckelmann, J. H. Voß, J. G. Seume), aber auch, wie in F. Schillers Räubern, zur Abwertung einer ganzen Epoche benutzt (Tintenklecksendes Säkulum). Die Erzeugung und Deutung von K.en wurde auch planmäßig für sog. «Zufallsbilder» betrieben. Schon in seinem «Traktat über die Malerei» …

Druckwerk

(65 words)

Author(s): G. Pflug
D. dient als juristischer Terminus in der deutschen Rechtssprache (Pflichtexemplar-, Presserecht) zur Bezeichnung des an die Pflichtexemplarbibliothek abzuliefernden Gutes. Er umfaßt damit in der Regel neben den konventionell gedruckten Veröffentlichungen auch Publikationen, die auf andere Weise vervielfältigt wurden, z. B. Mikroformen, Tonträger, audiovisuelle Materialien. Als allgemeiner Fachterminus wurde D. gelegentlich vor allem im 18. Jh. in gleicher Bedeutung wie Druckerzeugnis verwandt. G. Pflug

Anlaß

(133 words)

Author(s): G. Pflug
Als A. bezeichnen die Preußischen Instruktionen die für die Entstehung eines Druckwerks erkennbare, auf dem Titelsatz genannte Verursachung. Hierzu rechnen diese Katalogisierungsregeln nicht den Verfasser eines Werks, wohl jedoch Körperschaften, Behörden, Firmen oder sonstige Personenvereinigungen, welche die Schrift herausgegeben oder ihren Druck veranlaßt haben (§ 2e). Da die anglo-amerikanischen Regeln, aber auch die neueren deutschen Regeln (Regeln für die Alphabetische Katalogisierung) auch…

Verbalkonkordanz

(98 words)

Author(s): G. Pflug
ist eine alphabetische Zusammenstellung aller Wörter eines Textes (z. B. der Bibel) oder eines Autors (z. B. Shakespeare), sowie die vergleichende Aufstellung der Wörter zwischen einem Originaltext und seiner Übersetzung. Bibelkonkordanzen gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Antoine Vérard. Seite aus: Les Heures. Paris 1489. G. Pflug Bibliography Riedel, K.: Westöstlicher Divan von Marianne und Goethe in Real- und Verbalkonkordanz mit dem Divan von Hafi. Dresden 1960 Busa, R.: Concordances. In: Encyclopedia of Library and Information science. Vol. 5. New York 1971, S. 592–604 Lex…

Utopische Literatur

(474 words)

Author(s): G. Pflug
(von griech. ού = nicht, τόπος = Ort, Nirgendwo). Der Begriff «Utopia« wurde 1516 von Thomas Morus im Zusammenhang mit seiner Kritik an den politischen Zuständen und zur Beschreibung einer besseren Welt geschaffen («De optimo reipublicae statu, deque nova insula Utopia»). Sie greift mit ihrer Vorstel-lung eines Idealzustandes auf Vorbilder aus der Antike (z. B. die Arkadienvorstellungen seit Hesiod, aber auch Platons «Staat») und dem MA (Schlaraffenland) zurück. In der jüdisch-christlichen Vorstellung finden sich zwei Formen der Utopie, rückwärtsgewandt im Parad…

Schreiberbilder

(1,235 words)

Author(s): G. Pflug
Die ersten bildlichen Darstellungen von Schreibern stammen aus Ägypten. Dort bestand seit dem Alten Reich eine enge Verbindung von Priestertum und Beamtenschaft, in der die Beherrschung der Schrift vorausgesetzt wurde. Das älteste überlieferte Schreiberbildnis, eine Kalksteinstatue aus Saqqara, stammt aus der 5. Dynastie (um 2400 v. Chr.). Die Schreibertätigkeit wurde auch auf die Götter übertragen. Seit dem Neuen Reich (Mitte des 16. Jh.s v. Chr.) gibt es Bilder des Gottes Thot als Schreiber de…

Zerbst

(167 words)

Author(s): G. Pflug †
Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Land Sachsen-Anhalt. a) Bibliothek des Francisceum. 1582 wurde in den Räumen des durch die Reformation ausgelassenen Franziskanerklosters Francisceum die anhaltinische Landesuniversität gegründet. Ihr waren eine Bibl. und eine Druckerei für Schulschriften angegliedert. Die Bde. der Disputationen und Reden der Professoren befinden sich auch heute noch in der Bibliothek. Nach Auflösung der Univ. 1789 blieb die Bibl. erhalten und wurde dem Rat der Stadt sowie der Ze…

Historienbücher

(62 words)

Author(s): G. Pflug
Als H. werden in der Germanistik meist anonym überlieferte volkstümliche Prosabearbeitungen ma. Roman- und Novellenstoffe aus dem 15. bis 17. Jh. bezeichnet. Volksbücher G. Pflug Bibliography Heinzle, J.: Mittelhochdt. Dietrichepik. München 1978 Koppitz, H. J.: Studien zur Tradierung der weltlichen mittelhochdt. Epik im 15. und beginnenden 16. Jh. München 1980 Gotzkowsky, B.: Volksbücher. Bibliographie der dt. Drucke. Bd. 1 Baden-Baden 1991.

Barack, Karl August

(178 words)

Author(s): G. Pflug
* 23. IO. 1827 in Oberndorf (Württemb.), 12. 7· 1900 in Straßburg. Bibliothekar und Neubegründer der Universitäts- und Landesbibliothek Straßburg. Nach Studium in Tübingen und Hauslehrertätigkeit seit 1855 erster Konservator am neugegründeten Germanischen Museum in Nürnberg, wo er sich wesentlich dem Aufbau der Bibl. widmete. 1860 wechselte er nach Donaueschingen über, um die Fürstenbergische HofbibI. nach ihrem Umzug in neue Räume neu zu ordnen. Für den Wiederaufbau der UB Straßburg setzte er s…

Aretino, Pietro

(220 words)

Author(s): G. Pflug
*20. 4. 1492 in Arezzo, †21. 10. 1556 in Venedig. Italien. Schriftsteller und Publizist, einer der Begründer des Pasquills und damit Vorläufer des Sensationsjournalismus. Seine «Pasquinate», die er während seines Aufenthaltes in Rom (bis 1521) veröffentlichte, waren wegen ihrer Indiskretion und der Schärfe ihrer Sprache allgemein gefürchtet. A. erhielt sich stets die volle journalistische Unabhängigkeit, nutzte seine Stellung jedoch rücksichtslos aus. Er arbeitete dabei mit allen Mitteln der Sen…

Veraltete Literatur

(132 words)

Author(s): G. Pflug
wird diejenige Lit. genannt, die in ihrer inhaltlichen Aussage oder aufgrund einer Änderung des lit. Geschmacks nicht mehr gelesen wird. In der Regel werden diese Werke sowohl aus privaten wie aus öffentlichen Bibl.en ausgesondert und makuliert. Doch gibt es unter Bibliophilen oft noch ein Interesse an ihnen, etwa wegen ihrer Ausstattung oder ihrer Herkunft. Dann findet sie im Antiquariat und heute zunehmend über das Internet neue Käufer. In wiss. Bibl.en wird die V. häufig als tote Lit. bezeichnet und ausgesondert, dabei entweder makuliert oder in eine Speicherbibl. gebracht. G. P…

Visitenkarte

(212 words)

Author(s): G. Pflug †
Wenn auch nach einigen Theorien die Tradition der V. bis in die Antike zurückreichen soll, ist sie doch erst seit dem 18. Jh. als sog. «Besucherkarte» nachweisbar, die zurückgelassen wurde, wenn man den zu Besuchenden nicht antraf. Die urspr. V. war meist illustriert, wobei sich diese gewöhnlich auf den Beruf bezog bis z. B. bei Joseph Haydn mit zwei Notenlinien. In den ersten Jh. handelte es sich um Kupferstiche oder Holzschnitte, die meist namenlos waren und in die der Erwerber seinen Namen ha…

Tastatur

(242 words)

Author(s): G. Pflug
Mit der Erfindung und der Entwicklung von Geräten, mit denen durch manuellen Druck Schriftzei-chen auf eine lesbare Unterlage gebracht werden, entstanden Tastaturen zur Erzeugung dieser Zeichen. Den Ausgangspunkt dieser Entwicklung bildet die Erfindung der Schreibmaschine im 18. Jh. und ihre Weiterentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Sie hatte urspr. ca. 30 Tasten für die Darlegung der alphanumerischen Zeichen und einiger Sonderzeichen. Im späten 19. Jh. wurde die Zeichenzahl erheblich erhöht (ca. 50 Tasten). Die Ausw…

Titelgeschichte

(45 words)

Author(s): G. Pflug
ist diejenige Gesch. in einem Erzähl-band, die dem gesamten Bd. den Titel gibt. In der Presse wird T. derjenige Beitrag genannt, auf den sich die Schlagzeile des Titelblattes bezieht. G. Pflug Bibliography Wilpert, G. von: Sachwb. der Lit. 7. Aufl. Stuttgart 1986, S. 788.

Kastigator

(30 words)

Author(s): G. Pflug
(lat.: von castigare verbessern) wurde im Humanismus gelegentlich der Hrsg, eines antiken Textes genannt, z.B. von T. More 1516 in einem Brief an Erasmus von Rotterdam. G. Pflug

Höpstein, Albert

(200 words)

Author(s): G. Pflug
† 29. 4. 1851 in Leipzig. H. war seit den 30er Jahren des 19. Jh.s Leiter der Buchhaltung im Verlag F. A. Brockhaus in Leipzig. Er führte hier, und damit wohl erstmalig im dt. Buchhandel, die doppelte, von ihm «systematisch» genannte Buchführung ein und veröffentlichte ein erstes Lehrbuch der Buchführung für den Buchhandel in zwei Abteilungen (Abt. 1 = Inventur, Abt. 2 = Geschäftsführung) unter dem Titel «Praktisches Handbuch der Buchführungskunde für den dt. Buchhandel zur klarsten Geschäfts- und Vermögensübersicht» (Abt. 1.2. Leipzig 1836–1838). Seit dem Winter 1838 unterrich…

Caesellius, Vindex

(58 words)

Author(s): G. Pflug
röm. Lexikograph, vermutlich aus der ersten Hälfte des 2. Jh.s n. Chr. Verfaßte eine Enzyklopädie u.d. T. Lectiones antiquae, von der sich nur Exzerpte bei Cassiodor erhalten haben. G. Pflug Bibliography Schanz., M. / Hosius, C.: Geschichte der röm. Literatur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. Bd. 3. 3. Aufl. München 1922, S. 154 — 156.

Boolesche Algebra

(97 words)

Author(s): G. Pflug
eine von dem engl. Mathematiker George Boole (1815–1864) begründete Algebra, in der zwei binäre Operationen definiert sind. Boole benutzte dieses System zur formalen Darstellung der Logik (Logistik): The mathematical Analyses of Logic. Cambridge 1847. Sie reicht jedoch über dieses Feld weit hinaus und findet eine Reihe von Anwendungen z. B. in der Mengenlehre, der Netztheorie, der Schaltalgebra, der Theorie der Rechenautomaten und der elektronischen Datenverarbeitungsanlagen. Damit wurde sie zur…

Suda (auch Suida und Suidas)

(255 words)

Author(s): G. Pflug
Titel eines alphabetisch geordneten enzyklopädischen Lexikons, das um 950 n. Chr. wohl in Konstantinopel verfaßt wurde. Es wird angenommen, daß es sich bei dem Titel um ein – nicht aufgeklärtes – Akrostichon handelt. Doch es wird auch als Verfassername eines nicht näher bestimmbaren byzantinischen Lexikographen gedeutet, zumal der Name Suidas in dieser Zeit nicht unüblich ist. Es handelt sich um eine umfassende Kompilation aus lexikographischen, philosophischen, historischen, theologischen, biog…

Buchauswahlbesprechung

(71 words)

Author(s): G. Pflug
Form der Buchauswahl in Bibl.en. Während an den ÖB die Form der schriftlichen Auswahlbesprechung vorherrscht – tariflich abgesichert durch die nicht in der Bibl, zu verbringenden Lesestunden – haben die wiss. Bibl.en i. d. R. mündliche Auswahlbesprechungcn in Form sog. Kaufsitzungen, bei denen die einzelnen Fachreferenten die zu erwerbenden Werke aus ihren Fächern vorstellen. Die B. wird mehr und mehr durch fachlich bestimmte Kontingente des Bibl.etats ersetzt. G. Pflug

Wissenschaftsrat

(98 words)

Author(s): G. Pflug †
ist ein zentrales Gremium zur Beratung und Förderung der Wiss. und der Hochschulen in der BR Deutschland. Er wurde 1957 auf der Basis eines Verwaltungsabkommens zwischen der Bundesregierung und denen der Bundesländer gegr. und hat seine Geschäftsstelle in Köln. Er hat sich gelegentlich auch als Gutachter zur Situation der wiss. Bibl.en geäußert, z. B. in den «Empfehlungen zum Magazinbedarf wiss. Bibl.en» im Jahr 1986. G. Pflug † Bibliography Berger, R.: Zur Stellung des W. bei der wiss.politischen Beratung. Baden-Baden 1974 Röhl, H. C.: Der Wissenschaftsrat. Baden-Baden 1994 Wisse…

Ephrata

(130 words)

Author(s): G. Pflug
(Pennsylvania), eine kleine amer. Industriestadt, in der seit dem 18. Jh. eine von Tunkern oder dt. Baptisten abgesonderte Gemeinde existiert. Sie wurde 1735 von Johann Conrad Beissel (1709–1768) auf der Grundlage mönchischer Lebensform gegründet. Sein Eifer brachte die Gemeinde in Gegensatz zur baptistischen Kirche. Diese Spannung führte zur Errichtung einer eigenen Druckerpresse vor 1745, die bis 1786 bestand und hauptsächlich mystische Schriften und Hymnen druckte (z.B. Turtel-Taube, Ephrata 1747). Diese Presse ist eine der frühesten in den USA. G. Pflug Bibliography Chro…

Writers in Prison

(100 words)

Author(s): G. Pflug †
ist eine Aktion des PEN. 1960 in London gegründet, um Schriftsteller und Reporter, die wegen ihrer Veröff. zu Gefängnis verurteilt wurden oder ins Exil gehen mußten, zu unterstützen. 2007 haben sich von den 140 PEN-Mitgliedsländern 58 dem Bewegung angeschlossen, darunter der PEN-Club der BR Deutsch-land. Der 15. November wurde zum Gedenktag der W. ernannt. G. Pflug † Bibliography Davies, J.: Writers in Prison. Oxford 1990 Solidarität mit den Verfolgten. Darmstadt 1994 Domin, H.: Wider das Vergessen. Darmstadt 1996 Setzek, D.: For the fredom in the world. Darmstadt 1998 Rowe, D. L.: F…

Bibliotheksausgabe

(54 words)

Author(s): G. Pflug
Ausg. eines Werks in einer physischen Form, die den Erfordernissen einer Bibl, gerecht wird, z. B. Dauerhaftigkeit des Einbandes, Folienkaschierung, hohe Papierqualität. Vor allem für die ÖB werden von der Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken in Reutlingen entsprechende Ausstattungen normaler Ausg. hergestellt, die von den Verlagen in rohen Bogen bezogen werden. G. Pflug

Institut für Dokumentationswesen (IDW)

(251 words)

Author(s): G. Pflug
Im November 1960 beschloß die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, ein Institut für Dokumentationswesen zu gründen und so lange seine Betreuung zu übernehmen, bis eine andere Trägerschaft gefunden ist, da allg. ein Impuls für eine sich entwickelnde Dokumentations-Forschung als notwendig erachtet wurde. Im Oktober 1961 nahm das IDW unter Leitung von Martin Cremer seine Arbeit in Frankfurt auf. Seine Aufgaben waren die Koordination und Förderung des Dokumentationswesens durch …

Dissertation Abstracts

(202 words)

Author(s): G. Pflug
Die von der University Microfilms in Ann Arbor (Michigan) hrsg. periodische Publikation verzeichnet die von dieser Firma auf Mikrofilm beziehbaren Dissertationen. Bei der Gründung 1938 nahmen fünf amerikanische Univ. an diesem Unternehmen teil (Michigan, Nebraska, Princeton, Stanford und Toronto). Der ursprüngliche Titel lautete Microfilm Abstracts. 1952 wurde er in Dissertation Abstracts, 1972 in Dissertation Abstracts International geändert. Entsprechend änderte sich auch Umfang und Zielsetzun…

Traduktionym

(78 words)

Author(s): G. Pflug
auch Traductionym (von lat. traductio = Übers. und griech. ν μα = Name) ist eine allg. Namensänderung oder ein Pseudonym, das den Verfassernamen in eine andere Sprache übersetzt. Das T. in eine klassische Sprache war im Humanismus verbreitet, z. B. Melanchthon für Schwarzerd oder Corvinus für Raabe. Vor allem bei Emigranten ist eine derartige Namensübers. verbreitet, z. B. ins Engl. – etwa Hartfield für Herzfelde – oder ins Hebräische – Ben Yaacov für Jakobsohn. G. Pflug

Welthilfssprachen

(350 words)

Author(s): G. Pflug †
(Universalsprachen, Plansprachen). W. sind künstliche Sprachen, die es ermöglichen sollen, daß sich Menschen verschiedener Muttersprachen untereinander verständigen können. Es werden zwei Typen von W. unterschieden: Sprachen, die auf einer eigenen Zeichengrundlage, gewöhnlich Zahlen oder Sonderzeichen, aber auch Tönen, beruhen (schematisches Prinzip), und Sprachen, die ihre Wörter aus natürlichen Sprachen auswählen und nach bestimmten Prinzipien umwandeln (natürliches Prinzip). Es gibt mehr als tausend Vorschläge für Welthilfsspra-chen, von denen jedo…

Subito

(122 words)

Author(s): G. Pflug
(von lat. = geschwind, sofort) ist ein 1994 gegr. Literaturlieferdienst für Kopien aus naturwiss., medizinischen und technischen Zss. und Büchern, der (2002)von 28 Bibl.en in Deutschland, Österreich und der Schweiz organisiert wurde. Er ist das Gegenstück zu dem Document Delivery Service der British Library. Die gewünschte Lit. wird in der Regel elektronisch bestellt und innerhalb von drei Tagen – als Eildienst innerhalb eines Tages – geliefert. 2002 wurden ca. 700 Tsd. Bestellungen erledigt. Die Rechtsgrundlage und wirtschaftlichen Auswirkungen sind umstritten. G. Pflug Bibl…

Köttelwesch, Clemens

(241 words)

Author(s): G. Pflug
*3. 12. 1915 in St. Tönis bei Krefeld, J 24. 12. 1988 in Frankfurt a. M., dt. Bibliothekar. Nach Studium der Germanistik, Gesch. und Zeitungswissenschaft begann K. seine bibliothekarische Ausbildung 1940 in Straßburg, Berlin und Göttingen. 1942 bis 1944 war er an der UB Marburg tätig, 1946-1948 als Sonderbeauftragter des hessischen Kultusministeriums für die Rückführung der in ein Salzbergwerk ausgelagerten Buchbestände der UB Marburg und der SB Berlin verantwortlich. Die Bestände der SB Berlin …

Redundanz

(374 words)

Author(s): G. Pflug
(lat. redundantia = das Uberstromende, Uberfliissige) MitR. wird ein UberfluB an Signalen oder Zeichen in einer Information verstanden, der zu ihrem Verstandnis nicht erforderlich ist. 1. Sprachen sind in unterschiedlichem MaBe und auf mehrfache Weise redundant Es laBt sich eine syntak-tische und eine textuell-semantische R. unterscheiden. Die erstere driickt sich in zahlreichen Sprachen dadurch aus, daB ein syntaktisches Merkmal mehrfach dargestellt wird, z. B. der Plural durch den Artikel, die Wortendung und auch den Vokalwechse…

Vengerov, Semen Afjanasevič

(96 words)

Author(s): G. Pflug
* 5. 4. 1855 in Lubny, † 14. 9. 1920 in Moskau, russ. Lit.wissenschaftler, Bibliograph und Lexikograph. Er verfaßte ein kritisch-biographisches Lexikon russ. Schriftsteller und Gelehrter in sechs Bdn. (Istočniki slovarja russkich pisatelej. St. Petersburg 1886–1904, ND Leipzig 1965), Russkie knigi (Russ. Bücher; drei Bde., St. Petersburg 1897–1899, ND Leipzig 1965), Russkaja literatura (Russ. Literatur, Moskau 1914–1916, ND München 1972) und je eine vier-bändige Ausg. der Werke von Friedrich Schiller (1901 / 1902) und von Alexej Konstantinovič Tolstoj. Kalentieva, A. G.: …

Scala

(88 words)

Author(s): G. Pflug
«Dachmarke» von unabhängigen, inhabergeführten Buchhandlungen in Deutschland, die sich 1990 zu einer Leistungsgemeinschaft Buchhandel nach dem Vorbild des «Book sense» in den USA zusammengeschlossen haben. Im Jahr 2000 gehörten ihr rund 200 Buchhandlungen an. S. vereinbart mit Verlegern Lieferkonditionen, organisiert den gemeinsamen Einkauf von Betriebsmitteln, hilft beim Auf- und Ausbau der EDV und betreibt gemeinsame Werbeaktionen. G. Pflug Bibliography Saur, M.: Später Auftritt. In: Börsenbl. 167. 2000, Nr. 61, S. 11 bis 12 Hardt, G.: Salz in der Suppe. In: ebd. 16…

Beichtbuch

(58 words)

Author(s): G. Pflug
Nachdem das Vierte Laterankonzil (1215) alle Gläubigen verpflichtete, mindestens einmal im Jahr zu beichten, legten die Pfarrer Bücher mit den Namen der Beichtenden an. Daneben bildete sich auch der Brauch heraus, den Beichtenden entsprechende Bescheinigungen auszuhändigen (Schedula confessionis). Diese Beichtzettel lösten schon bald die Beichtbücher ab. G. Pflug Bibliography Browe, P.: Die Pflichtkommunion im Mittelalter. Münster 1940.

Pacioli (auch Paccioli), Luca

(80 words)

Author(s): G. Pflug
* 1445 in Borgo S. Sepolcro, in Mailand, Florenz, Rom, Venedig de arithmetica ...», eine enzyklopädische Darstellung der 9 der «Tractatus XI: Particularis de computis et scripturis» die erste gedr. Abhandlung über die kaufmännische Buchhaltung darstellt, auch wenn P. nicht als Begründer dieser Disziplin angesehen werden kann. G. Pflug Bibliography Penndorf, B.: Einleitung zu: Pacioli, L.: Abhandlung über die Buchhaltung. Stuttgart 1933 (ND Stuttgart 1992) Sesiano, J. in:Lex. d. MA. Bd. 6, Sp. 1610 — 1611.

Graphetik

(110 words)

Author(s): G. Pflug
ist die Lehre von der Schriftform der Sprache. Sie untersucht das Verhältnis von Laut und Zeichen und die Gründe, warum in den verschiedenen Sprachen das Grundprinzip einer eindeutigen Abbildbarkeit von Laut und Zeichen nicht konsequent angewandt wird, z. B. Etymologie (Vieh), Fremdursprung (Philosophie), Synonymentrennung (Saite – Seite). Zugleich versucht sie, im Sprachvergleich zu ergründen, warum in den verschiedenen Sprachen die Angleichung der Schriftform an die Sprachentwicklung unterschi…

Kompatibilität

(125 words)

Author(s): G. Pflug
(aus dem Engl. compatibility Verträgl ichkeit) ist ein der Technik entstammender Fachterminus, der die Eigenschaft eines Gerätes oder Systems bezeichnet, sich verschiedenen Normen oder Strukturen anpassen zu können, in der Fernsehtechnik z.B. ein Gerät, das sowohl in SECAM wie in PAL ausgestrahlte Programme empfangen kann. In der elektronischen Datenverarbeitung wird K. bei der Hardware– wie bei der Software– Entwicklung einschließlich der Datenaufzeichnung angestrebt, im Buchhandel wie bei Bibl.en z.B. bei der Nutzung eines Terminals für …

Bibliomantie

(445 words)

Author(s): G. Pflug
(βιβλίον = Buch, μαντεία = Weissagung).Die Zukunft Vorhersagen zu önnen, ist ein natürlicher Wunsch der Menschen, der sich in allen Kulturen nachweisen läßt. Die dabei entwickelten Methoden sind vielfältig. Daß auch Schriftzeichen und Bücher zu diesem Zweck eingesetzt wurden, setzt nicht nur die Entwicklung der Schrift, sondern auch ein besonderes Verhältnis zum Text voraus, das ihm eine Hochschätzung oder Verehrung zukommen läßt (heilige Bücher). Zwar sind schon vor den griech. Orakeln schriftliche Fixierungen von Weissagungen bekannt (Sylloge inscriptionum…

Sudelbuch (auch Klecksbuch)

(123 words)

Author(s): G. Pflug
Seit dem 16. Jh. wird im kaufmännischen Bereich mit S. eine Kladde bezeichnet, in die erste Eintragungen gemacht werden, die später sorgfältig in ein Geschäftsbuch übertragen werden sollen. Georg Friedrich Lichtenberg (1742–1799) hat diesen Begriff auf sein Tagebuch übertragen («Waste book, Sudelbuch, glaube ich im Deutschen» [Gesamte Werke. Bd. 1. Göttingen 1867, S. xvi]), in das er Beobachtungen und Bemerkungen satirischer Art verzeichnet hat. Dieser Sprachgebrauch wurde auch von anderen Autoren übernommen, z. B. von August v. Platen (1796–1835). Seit Beginn des 19. Jh.s…

Woelfle, Alphons

(114 words)

Author(s): G. Pflug †
* 24. 2. 1884 in Freising, † 1951 in München, Illustrator und Buchkünstler. Seit 1906 Mitar- beiter der Zss. «Jugend» und «Simplicissimus», seit 1927 auch der «Süddt. Sonntagspost», für die er über 300 lit. Beiträge mit eigenen Ill. verfaßte. 1909–1949 ill. er zahlreiche Bücher u. a. für die Verlage S. Fischer, C. Habel, E. Heimeran und A. Langen. Zugleich war er als Einbandgestalter tätig und entwarf Exlibris, die in zwei Mappenwerken 1929 und 1947 veröff. wurden. Von seinen freien Arbeiten ist vor allem die «Karte des Bücherfreundes» bekannt geworden. Alphons Woelfle. Zeichnung «…

Paraphe

(71 words)

Author(s): G. Pflug
(von franz. paraphe aus spätlat. paragraphus = Namenszug) ist seit dem 16. Jh. — zuerst in England — die Bezeichnung für eine schnörkelhafte Abbreviatur einer Namensunterschrift unter einem Dokument zum Zeichen, daß es von dem Paraphierenden zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. In Deutschland ist die Bezeichnung seit 1855 nachweisbar. G. Pflug Bibliography Schulz, H. / Basler, O.: Dt. Fremdwb. Bd. 2. Berlin 1942 (ND Berlin 1974), S. 336 — 337·

Prodromus

(84 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. πρόδρομος = Vorläufer), humanistische Bezeichnung für eine Vorrede oder ein Vorwort, seit dem 18.Jh. auch Titelbegriff zur Bezeichnung eines Werks, das in ein Thema einführt, z.B. M. F. Quade «Prodromus vindicarum gloriae et nominis Pomeranorum», Rostock 1721, und als Titel einer Zs. «Neo–Annalium Lipsiensium Prodromus», die Christoph Ernst Sicul 1715 — 1733 herausgab. G. Pflug Bibliography Kopp, R.: Die Praefatio in lat. Schriften der Reformation. Diss. München 1958 Busch, U.: Vor– und Nachwort. In: Neue Sammlung 1. 1961, S. 349 — 356.

Goethe-Institut zur Pflege deutscher Sprache und Kultur im Ausland e.V., München

(224 words)

Author(s): G. Pflug
1932 gegr., 1952 wiedererrichtet, hat das G. die Aufgabe, dt. Sprache und Kultur im Ausland zu verbreiten. Sie wird von 148 Instituten in 68 Ländern erfüllt (1987). Daneben bestehen 16 Institute im Inland, die Sprachunterricht anbieten und Lehrmaterial entwickeln. Das G. verleiht seit 1954 die Goethe-Medaille für Verdienste um die dt. Sprache im Ausland. Zentralverwaltung und Auslandsinstitute werden aus dem Haushalt der BRDeutschland über das Auswärtige Amt finanziert; die Inlandsinstitute tragen sich selbst. Neben Sprachunterricht, Vorträgen, Ausstellungen und sons…

QWERTYUIOP–Tastatur

(122 words)

Author(s): G. Pflug
Mit dieser Buchstabenfolge ist die erste Tastenreihe für die Buchstaben bei der engl. Schreibmaschine belegt, während die deutsche Schreibmaschine das Y durch das Z ersetzt. Diese Belegung reicht bis in die Mitte des 19. Jh.s zurück. Sie gilt jedoch allgemein als unergonomisch, da sie die linke Hand, die bei den meisten Menschen die schwächere ist, deutlich stärker belastet. Dagegen werden den beiden stärksten Fingern der rechten Hand, dem Daumen und dem Zeigefinger, nur die selteneren Buchstabe…

Tacitus, Cornelius

(156 words)

Author(s): G. Pflug
(* um 60, † 120 n. Chr.), römischer Historiker, der in seinen «Annales» als erster antiker Autor eine Übersicht über die Gesch. der Schriftentwick-lung (xi, 14) gibt. Nachdem bereits Herodot in seiner «Histories apodexis» (5, 58) kurze Hinweise auf den Ursprung der Schrift gegeben hat, liefert T. eine zusammenhängende Darstel-lung der Schriftentwicklung und -verbreitung von den Ägyptern über die Phönizier bis zu den Griechen und Römern. Dabei unterstellt er, daß die Ägypter eine Bilderschrift entwickelt haben, die von den Phöniziern zur Lautschrift weitergebil…

Revue

(265 words)

Author(s): G. Pflug
(Review) ist urspr. im Franz, ein Terminus für eine staatliche oder militärische Inspektion oder eine theoretische Untersuchung (z.B. R. Descartes: Discours de la méthode 3,5). Als Titelbegriff ist er zuerst in der engl. Form «review» seit dem Anfang des 18. Jh.s zur Bezeichnung von periodischen Veröff. üblich, die kurze Nachrichten über aktuelle Ereignisse oder Kritiken zu lit. Neuerscheinungen enthalten. Dabei hat vor allem D. De–foe mit seiner 1712 hrsg. Ztg. «The Review. A political Newspaper» zur Verbreitung dieses Begriff beigetragen. Seit Mitte dieses Jh.s tritt auch…

Telonisnym

(39 words)

Author(s): G. Pflug
(von griech. τέλος = Ende) ist ein Pseudonym, in dem der Autor nur die Endsilben oder Endbuchstaben seines Namens verwendet, z. B. Lenau für Nikolaus Strehlenau. Endbuchstaben werden vor allem als Verfasserangaben in Tageszeitungen benutzt. G. Pflug

Kryptogramm

(253 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. ϰϱυπτός = verborgen; γϱάμμα- Buchstabe) 1. In der Literatur ist K. die Bezeichnung für einen Text, in dem einzelne Buchstaben oder Wörter, die nach einem bestimmten Schlüssel ausgewählt werden, z. B. die ersten Buchstaben jeder Zeile, einen eigenen Sinn ergeben. Die Verwendung von K.en als Geheimschrift ist heute überholt. In der Lyrik werden K.e seit der Antike als Formspiele gepflegt, z.B. in der Form des Akrostikons. Bibliography Reed, J. V.: Fun with cryprograms. New York 1968. G. Pflug 2. In der bildenden Kunst dient K. zur Bezeichnung für eine Inschrift in e…

Vereinte Nationen (United Nations, UN, UNO)

(244 words)

Author(s): G. Pflug
Entstanden im Verlauf und als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges. Weltgrößte globale zwischenstaatliche Organisation, die uneingeschränktes Völkerrechtssubjekt ist. Mit der Unterzeichnung der Charta (Satzung) der V. durch 51 Staaten am 26. 6. 1945 in San Francisco gegründet. Grundsätze, Ziele und Aufgaben sind in der Charta fixiert. Der Hauptsitz der V. befindet sich New York (daneben in Genf, Wien und Nairobi). Derzeit (Februar 2008) gehören der V. 192 Mitgliedsstaaten an. Für die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation ist die Unterorganisation …

Verbundkatalog maschinenlesbarer Daten

(318 words)

Author(s): G. Pflug
ist ein Katalog, der die Bestände mehrerer Bibl.en in einer elektronischen Datei nachweist. In Deutschland treten sie seit Mitte der 1980er Jahre an die Stelle der Zentralkataloge. Seit 1997 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft die «retrospektive Retrodigitalisierung der Bibliotheksbestände» mit zwei Digitalisierungszentren in Göttingen und München. Der erste V. entstand mit dem Online Computer Library Center (OCLC)1967 in Columbus (Ohio). Ihm schlossen sich 1981 auch europäische Bibl.en an. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden die Systeme untereinander ve…

Buch als Attribut und Symbol

(710 words)

Author(s): G. Pflug
Sowohl textliche wie bildliche Darstellungen verwenden das B. häufig als Symbol für eine geistige Eigenschaft oder als Zeichen für einen höheren Zustand oder Vorgang. Diese Darstellungsform ist grundsätzlich von der Buchmetaphorik zu unterscheiden, die nicht danach strebt, ein Geistiges durch etwas Sinnliches auszudrücken, sondern als ursprünglich rhetorische Figur einen Gegenstand oder Vorgang durch einen Begriff aus einer anderen Vorstellungswelt plastisch darzustellen. Doch ist es nicht immer leicht, Buchsymbolik streng von der Buchmetaphorik zu trennen. Frühe Zeug…

Barthélemy

(127 words)

Author(s): G. Pflug
4. 4. 1734 in Lyon, 13. 5. 1799 in Paris, Abt von St. Léger, franz. Bibliograph. Er war seit 1754 an der Bibliothèque Ste. Geneviève in Paris beschäftigt, von 1760 bis 1772 ihr Leiter. M. veröffentlichte zwischen 1772 und 1775 mehrere Korrekturen zu der fehlerreichen «Histoire de l'origine et des premiers progrès de l'imprimerie» von Prospermarchand und 1790 ein «Mémoire pour la Conservation des bibliothèques des communautés séculières et régulières de Paris», das sich mit den während der Franz.…

OCR (Optical Character Recognition Optische Zeichenerkennung)

(584 words)

Author(s): G. Pflug
ist ein Verfahren, mittels entsprechender elektronischer Lesemaschinen (Scanner) optisch lesbare Schriften in Datenverarbeitungsanlagen einzugeben und zu verarbeiten. 1. Vorläufer In den 1950er Jahren wurden Magnetschriftleser entwickelt, die in der Lage waren, eine normal lesbare Schrift dadurch automatisch zu lesen, daß ihre Zeichen mit einer Farbe gedruckt wurden, die magnetisierbare Substanzen enthält. Vor dem automatischen Lesen mußte der zu lesende Text magnetisiert werden. Die erste Magnetschrift wurde für …

Sortes

(186 words)

Author(s): G. Pflug
(lat. sors = Los) waren urspr. im antiken Rom Weissagungen, die auf Holzstäbchen geschrieben waren und aus Anlaß eines konkreten Voraussagebegehrens von einem Knaben aus einer Urne gezogen wurden. In der spätröm. Zeit wurde das Verfahren dahingehend geändert, daß man in einen lit. Text (Homer, Vergil, später die Bibel) willkürlich durch Einschieben eines Stabes in die geschlossene Buchrolle oder den Cod. eine Textstelle auswählte, die man als persönliches Orakel auslegte (S. homericae, S. vergil…

Opponent

(129 words)

Author(s): G. Pflug
Bis etwa 1800 waren Dissertationen an den dt. Universitäten nicht das schriftlich fixierte Werk des Disserenten, sondern entstanden aus der Disputation zwischen dem Respondenten und den Opponenten unter Leitung eines Praeses. Das Ergebnis dieser Disputation wurde - gewöhnlich von dem Respondenten, jedoch auch von einem der Opponenten - aufgezeichnet. Dieser Usus führte dazu, daß die Dissertationen i. d. R. nicht unter dem Namen des Disserenten, sondern unter dem des Praeses veröffentlicht wurden, obwohl dieser keinen unmittelbaren Anteil an der Abfassung des Textes hatte. G. P…

Verständigungssprache

(54 words)

Author(s): G. Pflug †
ist nach einer Definition der UNESCO von 1953 eine Sprache, die sich als Kommunikationsmittel zwischen Menschen mit verschiedenen Muttersprachen als Verkehrs- und Handelssprache durchgesetzt hat, im Altertum wie im MA z. B. das Latein, heute vor allem die Pidginsprachen. G. Pflug † Bibliography Schmidt-Rohr, G.: Die Sprache als Bildnerin des Volkes. Mün-chen 1932.

Telefonbuch

(272 words)

Author(s): G. Pflug
Nachdem Werner von Siemens 1877 ein Patent für das Telefon erhalten hatte, errichtete der Reichspostmeister Heinrich Stephan am 14. 6. 1881 ein öffentliches Fernsprechnetz. Bis Ende dieses Jahres 1881 gab es in mehreren Städten entsprechende Vermittlungsstellen. Dazu erschienen örtliche T.er, z. B. in Berlin u. d. T. «Verzeichnis der bei der Fernsprecheinrichtung Betheiligten». Diese Verz. enthielten neben den Namen und Rufnummern der Teilnehmer auch allg. Informationen, z. B. die Besetzungszeit…

Bauhuis, Walter

(149 words)

Author(s): G. Pflug
* 10. 12. 1905 in Bocholt, † 26. 6. 1961 in Münster. Als Bibliothekar an zahlreichen deutschen Bibliotheken tätig (UB Berlin, Straßburg, Heidelberg, BTH Berlin, Stuttgart, LB Stuttgart), bis er 1957 Direktor der UB Münster wurde. Maßgeblich am Aufbau des Leihverkehrs und der Zentralkataloge nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Fachmann für Dissertationsfragen und fototechnische Probleme wie für die Neuordnung der alphabetischen und systematischen Kataloge. B. setzte sich nachhaltig für den Wied…

Corrector litterarum apostolicarum

(40 words)

Author(s): G. Pflug
hoher päpstlicher Kanzleibeamter seit dem beginnenden 13. Jh., der für die formale und juristische Korrektheit der päpstlichen Briefe zuständig war. G. Pflug Bibliography Schwarz, B.: C.l.a. In: Lex. d. MA. Bd. 3. Sp. 278–279 (mit weiterer Lit.)

International Serials Data System (ISDS)

(154 words)

Author(s): G. Pflug
Das System wurde 1973 von der UNESCO im Rahmen ihres UNISIST-Programms mit dem Ziel gegr., jedes fortlaufende Sammelwerk (Zss., Ztg., zeitschriftenartige Reihen und Schriftenreihen) weltweit zu erfassen und mit einem einheitlichen Code zu versehen, und zwar nicht nur die laufenden, sondern auch die abgeschlossenen oder eingegangenen. Dieser Code setzt sich aus dem Key title, einem standardisierten Kurztitel für jede zu berücksichtigende Veröff., und der International Standard Serial Number (ISSN…

Ury, Lesser

(122 words)

Author(s): G. Pflug
* 7. 11. 1861 in Birnbaum (Posen), † 18. 10. 1931 in Berlin, dt. Maler und Druckgraphiker, Schüler von Andreas Müller (Düsseldorf), Jean-François Portales (Brüssel) und Jules Lefebvre (Paris). Urspr. Maler, begann er 1895 mit der Radierung und Lithographie. Neben zahlreichen Einzelblättern veröff. U. drei graphische Mappenwerke, 1920 die «Biblische Gestalten» im Gurlitt-Verlag (Berlin), 1922 die «Holländischen Motive» und 1924 die «Berliner Impressionen», beide im Euphorion-Verlag (Berlin). Sein künstlerischer Nachlaß wurde 1932 bei Paul Cassirer versteigert. Lesser Ur…

Verband Österreichischer Volksbüchereien und Volksbibliothekare (VÖVV)

(183 words)

Author(s): G. Pflug
Die Neugründung des Staates Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg führte zu einer Neuordnung des bibliothekarischen Verbandswesens. Für ÖB wurde 1948 auf Initiative des Bundesministeriums für Unterricht der «Verband Österr. Volksbüchereien und Volksbibliothekare» (VÖVV) gegründet, dem sich auch der seit 1928 bestehende Borromäus-Verein sowie die im Österr. Gewerkschaftsbund organisierten Betriebsbibl.en («ÖGB-Büchereiservice») anschlossen. In den ersten Nachkriegsjahren stand die Bücherbeschaffu…

Gerbschriften

(93 words)

Author(s): G. Pflug
sind Geheimschriften, die dadurch erzeugt werden, daß auf einem mit Gelatine beschichteten Papier mittels einer Substanz geschrieben wird, welche die Gelatine gerbt, d. h. nicht mehr wasserlöslich macht. Als SchreibstofFkommt eine Formaldehydlösung in Frage. Die Gerbung kann jedoch auch – wie beim Pina typieverfahren – durch Verwendung von Chromgelatine-Schichten auf fotografischem Weg erreicht werden. Dieses Verfahren eignet sich besonders zum Unsichtbarmachen eines bereits vorliegenden Dokumen…

Oehler, Richard

(173 words)

Author(s): G. Pflug
* 27. 2. 1878 in Heckholzhausen, Hessen–Nassau, 13. 11. 1948 in Wiesbaden. O. war Bibliothekar an der SB Berlin, der UB Bonn, Direktor der UB Breslau (1925) und der StUB Frankfurt (1927— 1945). Er leitete den Wiederaufbau der 1914 kriegszerstörten UB Löwen. In Frankfurt bemühte er sich um die Zusammenführung der verschiedenen zur StUB vereinigten Bibl.en zu einer Zentralbibliothek. Da er nach 1933 im Dienste des Nationalsozialismus wesentlich zur Auflösung des Instituts für Sozialforschung beigetragen hat, wurde er 1945 aus dem Dienst entlassen Als Vetter von Friedrich Nietzsc…

Catenen

(83 words)

Author(s): G. Pflug
von Catena (lat. = Kette). Bibelkommentare byzantinischer Kompilatoren zwischen dem 6. und 11. Jh., die exegetische Erläuterungen aus den Schriften der Kirchenväter und frühchristlichen Häretiker in der Reihenfolge des Textes enthalten. Die C. sind wichtig für die Rekonstruktion verlorener Schriften wie der älteren Texttradition der Bibel. G. Pflug Bibliography Eltester, W.: C. In: Religion in Geschichte und Gegenwart Bd. 1. 3. Aufl. Tübingen 1957, Sp. 1627-1628 Staab, K.: K. In: Lex. f . Theol. u. Kirche. Bd. 6. Freiburg 1961, Sp. 56-57.

Stummes Lesen

(204 words)

Author(s): G. Pflug
Während im Altertum das laute Lesen die Norm darstellte – nicht nur durch die Praxis des Vorlesens durch Lese- und Schreibsklaven, sondern auch bei der Individuallektüre, setzte sich seit dem frühen MA das S. durch. Dieser Übergang wurde wesentlich durch die Änderung eines Schriftbildes im Übergang von der Scriptura continua zu einer durch Spatien und Satzzeichen gegliederten Schrift beeinflußt. Doch hat auch eine Änderung der Lesegewohnheiten auf diesen Vorgang eingewirkt. An die Stelle des rhe…

Europäische Bibliothek

(75 words)

Author(s): G. Pflug
1982 regten Abgeordnete des europäischen Parlaments in Straßburg die Gründung einer E. B. zur Festigung des Europagedankens innerhalb der europäischen Gemeinschaft an. Der Ministerrat erweiterte die Initiative zu einem Verbundnetz der elektronischen Datenbanken aller Bibl.en innerhalb der Gemeinschaft. Die Kommission hat 1987 einen Aktionsplan entwickelt, der neben der Realisierung eines offenen Informationsnetzes der bibliographischen Datenbestände auch Koordinierung der Indexierung und Maßnahm…

Col, Gontier

(87 words)

Author(s): G. Pflug
*um 1350 in Sens, Juni 1418 in Paris. Sekretär beim Duc de Berry und bei Karl VI. von Frankreich. Mehrere diplomatische Missionen, auf denen er zahlreiche Mss. lat. Autoren erwarb. Mit Jean de Montreuil war C. einer der Begründer des franz. Frühhumanismus. In seiner umfangreichen Bibl, besaß er zahlreiche Hss. klassischer Autoren, darunter die einzige im 14. Jh. bekannte Hs. der Briefe des jüngeren Plinius. G. Pflug Bibliography Coville, A.: G. et Pierre C. et l'humanisme en France en temps de Charles VI. Paris 1934

Steinitz, Kate T.

(203 words)

Author(s): G. Pflug
* 2. 8. 1889 in Beuthen (Oberschlesien), † 7. 4. 1975 in Los Angeles, Schriftstellerin, Kunstwissenschaftlerin und Bibliothekarin. Nach kunstwissenschaftlichem Studium lebte sie seit 1918 in Hannover. Dort war sie eine enge Mitarbeiterin des Schriftstellers Kurt Schwitters, mit dem sie sich dem Dadaismus anschloß. Gemeinsam verfaßten sie die Werke «Der Hahne-peter» (1924), «Das Märchen vom Paradies» (1925). «Die Scheuche» (1928) u. a. m., die sie im Verlag Apos & Merz in moderner Typographie her…
▲   Back to top   ▲