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Kiltgang

(709 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Bedeutung und VerbreitungK. ist eine v. a. im alemannischen Sprachraum geläufige Bezeichnung für einen nächtlichen …
Date: 2019-11-19

Haushalt

(2,098 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffsgeschichteDer dt. Begriff H. (vgl. engl. household, franz. ménage) ist erst seit dem 16. Jh. als Substantivierung der Wortverbindung »Haus halten« gängig [4]; etwas früher belegt ist die den verbalen Aspekt stärker betonende »Haushaltung«. Beide wurden bis ins 19. Jh. parallel und im Wesentlichen bedeutungsgleich verwendet. Dabei stand zunächst die Tätigkeit der »führung eines hauswesens« [4] im Vordergrund oder – wie es in Krünitz' Enzyklopädie heißt, die nur »Haushaltung« als Lemma h…
Date: 2019-11-19

Tischgemeinschaft

(1,017 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. AllgemeinIn allen Kulturen ist die T., das Teilen des Essens in gemeinsamen Mahlzeiten, ein wichtiges Element und Symbol von Gemeinschaftsbildung. Für soziale Institutionen wie Familie, Kloster, Internat, Herrscher-Hof, Zunft und Gilde gehörte daher in der Nz. die T. zum täglichen Ritual der Mitglieder. Die regelmäßige Teilnahme an wenigstens einer gemeinsamen Mahlzeit am Tag galt als wichtiges Charakteristikum für die Zugehörigkeit zu einem Haushalt. Beim Militär hat sich in der Bezeichnung der Kompanie (von lat.
Date: 2019-11-19

Mutter

(772 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffM. ist eine gemeinindoeurop.Verwandtschafts-Bezeichnung für den weiblichen Eltern-Teil eines Kindes (Kindheit). Der rechtliche und soziale Status der M.schaft (s. u.) wird in der Regel durch die Geburt eines Kindes begründet, kann aber auch auf dem Rechtsakt der Adoption oder entsprechenden sozialen Praktiken (Pflege-M., Stief-M.) beruhen (Legitimation des Kindes). Mit dem Begriff der M. waren in nzl. europ. Gesellschaften starke emotionale, bes. auf …
Date: 2019-11-19

Eltern

(3,274 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffsgeschichteSprachgeschichtlich handelt es sich bei dem Wort E. um einen substantivierten Komparativ von »alt«, der sich in allen westgerman. Sprachen als Bezeichnung für die direkten Vorfahren findet. E. ist somit verwandt mit lat. alere (»ernähren«, »wachsen lassen«) und bedeutet so viel wie »herangewachsen« [15. 16 f., 164]. Eine andere europ. Bezeichnung für E. leitet sich wie das engl. parents vom lat. parere (»hervorbringen«, »gebären«) ab. Das lat. Substantiv parentes erwarb jedoch im Laufe der Zeit ein breiteres Bedeutungsspektrum und bezeich…
Date: 2019-11-19

Trauung

(1,153 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Katholische EhelehreAls T. (kirchenlat. copulatio) wird seit dem 16. Jh. »der feierliche kirchl. trauact«, also »die zwischen braut und bräutigam von dem priester in der kirchen vor dem altar durch verwechselung der trauringe öffentlich verrichtete einsegnung« bezeichnet. Das Substantiv entwickelte sich aus dem Verb »anvertrauen«, das im mittel- und norddt. Bereich seit dem 13. Jh. auf Verlöbnis und Heirat angewandt und zu Beginn der Nz. auf den Trauakt des Priesters verengt wurde [1. 1349 f.]; [2. 1559].Die Ehe wurde zwar schon im antiken Christentum als eine von Gott eingesetzte Institution und als Symbol oder Abbild der Verbindung Christi mit der Kirche interpretiert und deshalb auch als sacramentum bezeichnet, doch erst im hohen und späten MA kam es zu einer klaren und kirchenrechtlich verbindlichen Definition ihres sakramentalen Charakters. Daraus ergab sich notwendig die Forder…
Date: 2019-11-19

Clan

(671 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Das Wort C. stammt ursprünglich aus dem Angelsächsischen und wurde von dort ins Gälische ( clann) und Altirische ( cland) übernommen. C. war eine Bezeichnung für Nachkommenschaft bzw. Familie. Seit dem ausgehenden MA fand der Begriff im Englischen und Gälischen fast ausschließlich für schott. Familienverbände Verwendung; für das nzl. Irland ist er dagegen wenig belegt [1].In der modernen ethnologisch-anthropologischen Literatur wurde der Begriff C. von den schott. Familienverbänden auch auf andere Ge…
Date: 2019-11-19

Berufsfolge

(842 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Unter B. wird in der histor. Familienforschung primär die Übernahme des elterlichen Betriebs durch einen Sohn oder eine Tochter im Bereich des Handwerks oder der Industrie bezeichnet, z. T. auch allgemein das Ergreifen des gleichen Berufs. Der Begriff wird aber auch für die direkte Nachfolge von Söhnen in das Amt des Vaters in akademischen Berufen in der Frühen Nz. verwendet.Im Handwerk der Frühen Nz. basierten weder die Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs noch die Altersversorgung der Eltern in der gleichen Weise auf der Mitarbeit und der Betriebs…
Date: 2019-11-19

Familienzyklus

(694 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Unter F. versteht die histor. Familienforschung die Tatsache, dass Familien im Zusammenhang mit dem Lebenszyklus ihrer Mitglieder verschiedene Phasen mit je spezifischen Aufgaben, Formen und Funktionen des familialen Zusammenlebens durchlaufen. Man unterscheidet heute generell eine Phase, in der ein Paar Kinder bekommt und aufzieht, von einer späteren, die durch das Zusammenleben mit heranwachsenden Kinder bestimmt ist, und von einer Zeit des »leeren Nests«, wenn die herangewachsenen Kinder das Haus verlassen haben. F. variieren zeit- und kulturtypisch stark. I…
Date: 2019-11-19

Amme

(722 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Die Sitte, neugeborene Kinder durch eine A. stillen zu lassen, breitete sich in Europa seit dem MA vom mediterranen Bereich ausgehend zunächst innerhalb der gesellschaftlichen Oberschicht aus. In der Frühen Nz. lässt sich das A.-Wesen auch in den städtischen Mittelschichten, im 19. und 20. Jh. in der städtischen Arbeiterschaft nachweisen.Drei Arten des A.-Wesens können unterschieden werden: (1) Eine A. konnte ins Haus geholt und für die Stillzeit in den Haushalt aufgenommen werden; (2) Man konnte das eigene Kind in das Haus einer A. weggeben; (3) A. wurden in …
Date: 2019-11-19

Ehevermittlung

(718 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
E. kann auf privater Basis erfolgen oder gewerbsmäßig betrieben werden. Bestanden in Europa gegen die private E. durch Eltern oder Verwandte von kirchlicher oder staatlicher Seite nie Einwendungen, so war die gewerbliche E. aus theologischen, rechtlichen und sittlichen Gründen stets einer gewissen Kritik ausgesetzt. Die Grenzen zwischen privater und gewerbsmäßiger E. ließen sich jedoch teilweise schwer ziehen, da es in vielen Regionen als Brauch galt, auch privat geleistete Vermittlungsdienste bei Zustandekommen einer Ehe zu belohnen.Die Praxis der privaten E. war in Europa in allen sozialen Schichten verbreitet. Im bäuerlichen Bereich erlangte sie wohl v. a. in solchen Gegenden Bedeutung, in denen verstreute Siedlungsformen einem Zusammentreffen der Jugendlichen und einer autonomen Partnerwahl kaum Möglichkeiten boten. Mit der Einschaltung von Heiratsvermittlern stieg in der Regel auch der Einfluss der …
Date: 2019-11-19

Kindestötung

(910 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. DefinitionUnter »K.« (lat. infanticidium; engl./franz. infanticide) versteht man die schuldhafte, meist vorsätzliche Tötung eines Kindes durch die Mutter, den Vater oder beide Eltern. Sie kann gewaltsam geschehen oder aber durch Vernachlässigung bzw. Aussetzen des Neugeborenen […
Date: 2019-11-19

Jugend

(2,512 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffJ. (lat. iuventus; engl. youth; franz. jeunesse; niederl. jeugd; schwed. ungdom), in vielen europ. Sprachen eine mehrdeutige Substantivbildung zum jeweiligen Adjektiv für »jung«, bezeichnet (1) die Zeit des Jungseins als Lebensalter oder Phase im individuellen Lebenslauf, (2) die Eigenschaft des Jungseins, Jugendlichkeit, und (3) die soziale Gruppe der jungen Leute einer Gesellschaft [4. 2360]. Manche europ. Sprachen wie das Russische besitzen dafür unterschiedliche Bezeichnungen oder Substantivbildungen.Der natürliche körperliche und psychische Wachstumsprozess, eine biologische Dimension, verläuft individuell unterschiedlich schnell und wird in Gesellschaften auch unterschiedlich in feste Abschnitte des Lebenslaufs unterteilt. J. als individuelle Lebensphase ist daher durch kulturelle Varianten und histor. Wandel gekennzeichnet. Diese histor.-kulturelle Veränderlichkeit gilt auch für di…
Date: 2020-11-18

Frerèche

(605 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Die F. (ein Haushalt von mehreren verheirateten Brüdern; franz. frères) gehört zu den Formen sog. komplexer oder multipler Haushalte, die sich aus mehreren kernfamilialen Einheiten zusammensetzen. Die übliche Form des multiplen Haushalts war in Westeuropa die Ausgedingfamilie, in der die Eltern mit einem verheirateten Kind und dessen Familie zusammenlebten. Über die Ausgedingfamilie hinausgehende multiple Haushaltsformen kamen in Westeuropa v. a. in manchen Regionen Südfrankreichs vor [1]. In diesen oft als F. oder als communauté bezeichneten Haushalten lebten mehre…
Date: 2019-11-19

Verwandtenehe

(866 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Rechtliche RahmenbedingungenDas kanonische Recht der kath. Kirche schränkt Eheschließungen zwischen Verwandten (Verwandtschaft; = Vw.) stark ein. Waren ursprünglich Ehen bis zum siebten Vw.-Grad verboten, wurden diese Bestimmungen im Vierten Laterankonzil von 1215 auf den vierten Vw.-Grad reduziert (vgl. Inzest 2.), allerdings bei strengerer Berechnung dieser Grade. Diese Regelung des kath. Kirchenrechts ist im Prinzip noch heute gültig. Das kanonische Recht dehnte die für eine Eheschließung verbotenen Vw.-Grad…
Date: 2019-11-19

Geheimnis

(717 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Das dt. Substantiv G. taucht erst seit dem 16. Jh. auf. Bis dahin waren lediglich mhdt. Vorläufer der adjektivischen Form »geheim« sowie des Substantivs »Heimlichkeit« in Gebrauch. Der Begriff G. verdankt seine Verbreitung der BibelübersetzungMartin Luthers, der für das griech. myst椃rion und das lat. secretum
Date: 2019-11-19

Zivilehe

(756 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. GrundlagenMit Z. wird eine Form der Eheschließung bezeichnet, die nicht auf einer relig. Ehe-Definition basiert und nicht nach relig. Ritus geschlossen wird. Während die Ehe nach dem Verständnis der kath. Kirche ein Sakrament und nach dem der protest. Konfessionen ein Symbol der Verbindung Christi mit der Kirche ist (vgl. Kasualien), basiert die Z. auf der Idee, dass die Ehe einen privatrechtlichen Vertrag zwischen zwei Personen darstellt. Er wird vor Vertretern der bürgerlichen Gesellschaft geschlossen sowie von ihnen bezeugt und kann von den Vertragspartnern unter bestimmten Bedingungen in gegenseitigem Einverständnis wieder aufgelöst werden. Die Einführung de…
Date: 2019-11-19

Ledige

(777 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
L. war in der Nz. im speziellen Sinn Kollektivbezeichnung für die unverheiratete Jugend eines Ortes, bes. in ländlichen Gemeinden (in süddt. Dörfern noch zu Beginn des 20. Jh.s üblich) [5. 76], im Alltagssprachgebrauch überwiegend für die Gesamtheit der unverheirateten männlichen Jugend (neben anderen regionalspezifischen Bezeichnungen wie Buben [1. 459], Burschen [2. 548], Knaben [3. 1313] oder Knechte [4. 1381] im dt.sprachigen Bereich, franz. garçons und varlets oder ital. garzóni). Dass es sich dabei um eine Bezeichnung für Jugendgruppen handelte, zeigen parallele B…
Date: 2019-11-19

Liebesbrief

(785 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Die Textgattung des L. (lat. littera amatoria, engl. love letter, franz. lettre d'amour oder billet doux; Letzteres seit dem 18. Jh. als franz. Lehnwort auch im Deutschen gebräuchlich) gibt es als Alltagstext wie auch als lit. Genre seit der Antike; dessen bekanntestes Werk, Ovids Sammlung von fiktiven Liebesbriefen berühmter Heldinnen der griech. Mythologie (lat. Heroides), hat die eu…
Date: 2019-11-19

Findelhaus

(943 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Ein F. (lat. hospitium expositorum, engl. foundling hospital, franz. hôpital des enfants trouvés) ist eine Anstalt, die ausgesetzte Kinder (sog. Findlinge) aufnimmt. War die Aussetzung kranker, überzähliger oder unerwünschter Neugeborener in der antiken griech. und röm. Gesellschaft die Entsc…
Date: 2019-11-19

Verwandtschaftsterminologie

(812 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Grundlagen und sprachliche TypologieEine wichtige Quelle für die Rekonstruktion des Struktur- und Bedeutungswandels von histor. Verwandtschafts (= Vw.)-Beziehungen ist die Te…
Date: 2019-11-19

Elternliebe

(718 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Der Begriff kann sprachlich sowohl die Liebe der Eltern zu den Kindern als auch umgekehrt die der Kinder zu ihren Eltern bezeichnen [3]. Beide Bedeutungsebenen sind kulturübergreifend stark religiös-moralisch besetzt und im europ. Kontext seit der Antike Gegenstand religiöser und pädagogischer Reflexion. Wie der Begriff der Eltern wurde auch derjenige der E. in der Fr…
Date: 2019-11-19

Kinderzimmer

(862 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Begriffsgeschichte und Definition»Kinderstube« oder »Kinderkammer« sind vereinzelt s…
Date: 2019-11-19

Heirat

(1,652 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. AllgemeinH. wird im Deutschen z. T. gleichbedeutend mit Eheschließung und Hochzeit benutzt. Ältere Konversationslexika verweisen unter diesem Stichwort oft nur auf diese Parallelbegriffe [2]. Zugleich ist H. jedoch auch Oberbegriff für Ehe (engl. marriage; franz. mariage; ital. matrimonio) und Hochzeit (engl. wedding; franz . les noces; ital. nozze). Sprachgeschichtlich enthält der dt. Begriff H. das gotische Wort »heiv« für Haus bzw. Familie und drückte zunächst »die besorgung, einrichtung, ordnung eines hausstandes« aus. H. wurde bis in…
Date: 2019-11-19

Großeltern

(716 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Der Begriff G. (engl. grandparents, franz. grand-parents) ist als substantivische Wortverbindung erst seit dem 16. Jh. belegt [1. 532]. Er entstand wohl in Anlehnung an die bereits seit dem 12. Jh. nachweisbaren Begriffe Großvater und Großmutter. G. stand allerdings zunächst wie die ahdt. Begriffe ano und ana (»Ahn«; »Ahnin«) als generelle Bezeichnung für Vorfahren. Erst seit dem 18. Jh. wurde das Bedeutungsspektrum auf die Eltern der Eltern eingegrenzt. Der Begriff G. differenziert nicht, wie manche älteren dt. Verwandtschaftsbezeichnungen (z. B. Oheim, …
Date: 2019-11-19

Haus, ganzes

(831 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Begriff und KonzeptDie Wortverbindung G. H. geht als wiss. Begriff auf den Kulturwissenschaftler und konservativen Sozialkritiker W. H. Riehl (1823–1897) zurück [10. 164]. Riehl interpretierte die aus zwei Generationen bestehende Kernfamilie als Verfallserscheinung der modernen Zivilisation und grenzte sie von dem älteren Begriff des Hauses (franz. maisonnée, ital . casa) ab, in dem nicht nur mehrere Generationen von Blutsverwandten, sondern auch Gesinde und andere Inwohner unter der Leitung eines Hausvaters zusammen gelebt und gewirtschaf…
Date: 2019-11-19

Kernfamilie

(848 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Bedeutung und BegriffsgeschichteK. (engl. nuclear family, franz. famille nucléaire) ist ein Fachbegriff aus der Familiensoziologie und der Histor. Demographie. Er bezeichnet zum einen die aus Eltern und Kindern bestehende familiale Einheit (Familie) innerhalb eines größeren genealogischen Zusammenhangs, zum anderen als Kurzform für »kernfamilialer Haushalt« (engl. nuclear family household) eine ausschließlich aus Eltern und Kindern bestehende Haushalts-Gemeinschaft. In der Forschung wurde der Begriff der K. seit den 1970er Jahren bewusst gegen den…
Date: 2019-11-19

Patenschaft

(892 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffUnter P. (engl. godparentship; franz. parrainage; ital. padrinaggio; span. compadrazgo) wurde in der Nz. die Tauf- bzw. in der kath. Kirche auch die Firm-P. verstanden (Sakrament). Der Begriff Pate ist vom lat. pater abgeleitet, »weil der das kind aus der taufe hebende zu demselben in geistige verwandtschaft tritt, der geistliche vater ( pater spiritualis) desselben wird«. Sein außerkirchl. metaphorischer Gebrauch im Sinne einer allgemeinen, freiwilligen Übernahme von Fürsorgepflichten (z. B. im Rahmen von Entwicklungshilfe oder Tier-P.) …
Date: 2019-11-19

Acta eruditorum

(728 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Unter dem Titel A. E. gab der Leipziger Philosophieprofessor Otto Mencke 1682 die erste dt. Gelehrtenzeitschrift heraus (Zeitschrift). Sie enthielt lat. Anzeigen, Zusammenfassungen und Rezensionen zu Neuerscheinungen aus allen Bereichen der Wissenschaft. Die A. E. erschienen monatlich, wurden aber am Ende des Jahres mit einem Index auctorum ac rerum für den jeweiligen Jahrgang versehen und daher auch in Jahrgängen gebunden. Seit 1689 erschienen Supplementbände zur Ausweitung der Berichterstattung [8]. Nach dem Tod Otto Menckes wurden die A. E. zunächst von dessen Sohn Joha…
Date: 2019-11-19

Jugendgruppen

(817 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BezeichnungenDer soziale Zusammenschluss männlicher Jugendlicher (Jugend) in altershomogenen und autonom organisierten Gruppen (engl. peer groups) hat in Europa eine lange, bis ins MA zurückreichende Tradition. Die Bezeichnungen variierten regional stark. Häufig wurde über die Namen entweder die Zusammensetzung oder die wichtigsten Funktionen der Gruppe zum Ausdruck gebracht. Im süddt.-schweizer. Bereich sprach man z. B. von »Knabenschaften«, »ledigen Gesellschaften«, »Bubenbruderschaften«, in Frankreich von bachelleries oder garçonnages. Solche Bezeichnu…
Date: 2019-11-19

Love letter

(891 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
The text genre of the love letter (Latin  littera amatoria, German Liebesbrief, French  lettre d'amour or billet doux; the latter also entering German and English as a loanword from the 18th century) has existed as both an everyday text and a literary genre since Greco-Roman antiquity. The most famous literary work, Ovid's collection of fictional love letters by renowned heroines of Greek mythology (Latin Heroides) was a lasting influence on the European tradition of the artistic love letter [4]. Some medieval manuscripts contain rhymed love letters as an artistic form [15]. In 17t…
Date: 2019-10-14

Frérèche

(633 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
The frérèche (a household with several married brothers; French  frères) is one of the forms of so-called complex or multiple households, which are composed of several nuclear family units. In Western Europe, the usual form of a multiple household was the life-estate family, in which the parents lived with a married child and his or her family Other forms of multiple household were found in Western Europe, especially in many regions of  Southern France [1]. In these households, often referred to as  frérèches or  communautés, several families (usually related) lived un…
Date: 2019-10-14

Table fellowship

(1,087 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. OverviewTable fellowship – shared dining at common meals, is an important element and symbol of community formation in many cultures. For social institutions like families, monasteries, boarding schools, courts, and guilds, table fellowship in the early modern period was part of the daily ritual of the members. Regular participation in at least one common meal a day was considered an important feature of membership in a household. In the military, the term  company (from Latin  companium, “bread fellowship”) still preserves an original term for table fellowship [2.…
Date: 2022-11-07

Wet nurse

(768 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
After the Middle Ages, the custom of having newborn infants nursed by a wet nurse spread in Europe beginning in the Mediterranean region, initially among the upper class. At the beginning of the early modern period, there is evidence of wet nurses among the urban middle classes, and in the 19th and 20th centuries among the urban working class.Three types of wet nursing can be distinguished: (1) a wet nurse could be brought to the house and incorporated into the household for the lactation period; (2) a child could be placed in the house of a wet nur…
Date: 2023-11-14

Mother

(822 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. ConceptMother is the English version of a universal Indo-European kinship term for the female parent of a child (Childhood). The legal and social status of motherhood (see below) is generally founded on the birth of the child (Childbirth), but may also depend on the legal act of adoption or related social practices (fostering, stepmotherhood; see Legitimization of children). The concept of motherhood in early modern period European societies was associated with powerful emotion connotations, p…
Date: 2020-04-06

Youth groups

(815 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. TerminologyThe tradition of social bonding of young men (Youth) in organized peer groups goes back to the Middle Ages. The terminology varied greatly from region to region. Often the names indicated the composition or most important functions of the group. In southern German and Switzerland, they were called  Knabenschaftenledige Gesellschaften, or  Bubenbruderschaften, in France bachelleries or  garçonnages. Such names indicated that they were groups of unmarried males (Ledige). The criterion for membership was not age but being unmarried. Terms like French fils à ma…
Date: 2023-11-14

Nursery

(888 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Terminological history and definitionThe word “nursery,” attested from the 14th century and derived directly from “nursing” [13], was a room for women to retire to as much as it was one for housing children (Childhood). The German Kinderstube or  Kinderkammer (“children’s room/chamber”) began to occur from the late 16th century before becoming commonplace in the 18th [8. 589–593]; [5. 13]; [3]. Zedler’s Universal-Lexikon (1742) refers to the original purpose of nursing in its definition of Kinderstube as “the chamber and room of the house in which are found inf…
Date: 2020-04-06

Ledige

(785 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
In early modern German,  Ledige (“single, unmarried”) was a specialized collective term for the unmarried youth of a location, especially in rural communities (still common in the 20th century in southern German villages) [5. 76]. In everyday use, it referred primarily to the totality of unmarried male young people (alongside other regional terms like  Buben [1. 459], Burschen [2. 548], Knaben[3. 1313], and  Knechte [4. 1381] in German-speaking areas; also French garçons and varlets or Italian  garzóni). That we are dealing with a term for youth groups is shown…
Date: 2019-10-14

Clan

(689 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
The word clan comes from Scottish Gaelic ( clann), which in turn goes back to Old Irish ( cland), ultimately borrowed from Latin ( planta). Clan was a term for progeny or family. Since the Late Middle Ages, the term in English and Gaelic alike has been used almost exclusively to refer to Scottish extended families. There is little evidence of its use in early modern Ireland [1].Modern ethnological and anthropological literature applies the term not only to the Scottish family groups, but also to other societies, such as the North American  tlingit[5] and African, Chinese, and Japan…
Date: 2019-10-14

Succession, professional

(887 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
In historical family studies, professional succession refers primarily to the takeover of a parent’s occupation by a son or daughter in one of the crafts and trades or in industry (Industrialization), or sometimes more generally taking up the same profession. The term is also used for the direct succession of sons to the office of a father in academic professions in the first centuries of the early modern period. In the crafts and trades in this period, neither maintenance of the daily operations nor provision for parents in their old age (Old age, provisi…
Date: 2022-08-17

Grandparents

(755 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
The term grandparents (French  grand-parents, Ger.  Großeltern) as a compound noun is attested in German since the 16th century [1. 532]. It was probably created by analogy to the terms  grandfather and  grandmother, already found in 12th-century texts. Initially, though,  grandparents was used as a general term for ancestors, like Old High German  ano and  ana (cf. Ger.  AhnAhnin). Not until the 18th century was the range of meanings restricted to the parents of one’s parents. Unlike many older Germanic kinship terms (e.g.  OheimOnkel, uncle), the term does not di…
Date: 2019-10-14

Household

(2,289 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. History of the termThe term  household (German haushalt, haushaltung, French  ménage) first became current in the late-14th century as a compound of the two nouns “house, hold” [4]. Primarily, this refers to the activity of “managing the affairs of a house” [4], or, as Krunitz’  Enzyklopädie has it, “the government of a domestic society and all the business related to it” [2]. The German terms haushalt and  haushaltung were often used as if they meant the same thing as “Haushaltungs-Kunst” (“the art of keeping house”), that is, the ability “to preside over…
Date: 2019-10-14

Godparenthood

(949 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Definition In the early modern period, godparenthood (French  parrainage, Ger.  Patenschaft, Ital.  padrinaggio, Span.  compadrazgo) was understood to be associated with baptism and in the Catholic Church with confirmation as well (Sacrament). The German term  Pate (“godparent”) is derived from Latin  pater, “because the one who lifts the child up at baptism enters into a spiritual relationship with the child, becoming his spiritual father ( pater spiritualis).” The word’s metaphorical use outside the church in the sense of a broad voluntary assumption o…
Date: 2019-10-14

Matrimony

(1,760 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. German HeiratThe German word Heirat (“marriage”) is in part used synonymously with  Eheschließung (“nuptials”; Marriage, contraction of) and Hochzeit (“wedding”). Under Heirat many earlier encyclopedias merely provide references to these parallel terms [2]. At the same time, though, Heirat is also a broader term for both  Ehe (“marriage”; French  mariage, Italian  matrimonio) and Hochzeit (“wedding”; French  les noces, Italian  nozze). Etymologically the German word Heirat is cognate with the Gothic word heiv (“house, family”); initially it meant “provisi…
Date: 2019-10-14

Kinship, terminology of

(812 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Basics and linguistic typologyTerminology is an important source for reconstructing the changes in structure and significance of historical kinship relationships. Anthropology and ethnology (see Ethnography) early on drew on kinship terminology for the analysis of social structure [5], on the assumption that changes in kinship terminology are the result of socio-structural change. In many cultures, if certain degrees of kinship are not named, presumably they are not assigned a specific function. It is also true, however, tha…
Date: 2019-10-14

Nuclear family

(866 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Significance and terminologyThe phrase nuclear family (French  famille nucléaire, German  Kernfamille) is a technical term in family sociology and historical demography. It denotes both afamily unit consisting of parents and children within a larger genealogical context and, by extension, a “nuclear family household,” a household collective consisting solely of parents and children. Since the 1970s, German-speaking scholars have deliberately used the term  Kernfamilie (“nuclear family”) instead of the earlier standard term  Kleinfamilie (“small family”).Th…
Date: 2020-04-06

Ganzes Haus

(890 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Term and concept As a scholarly term, the phrase  Ganzes Haus (literally “whole house/household”) goes back to the cultural scientist and conservative social critic W.H. Riehl (1823–1897) [10. 164]. Riehl interpreted the two-generation nuclear family as a symptom of the decline of modern civilization and distinguished it from the earlier term  Haus (Eng. household, French  maisonnée, Ital . casa), where not only several generations of blood relatives but also farmhands (Servants in husbandry) and other lodgers lived and worked together under a …
Date: 2019-10-14

Youth

(2,708 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. DefinitionYouth (Latin  iuventus; German Jugend; French  jeunesse; Dutch  jeugd; Swedish  ungdom), which in many European languages is a polysemic substantive derived from the corresponding adjective meaning “young,” denotes: (1) the period of youth as a stage of life or a phase in an individual’s  curriculum vitae, (2) the property of being young, youthfulness, and (3) the social group of a society’s young people (Society [community]) [4. 2360]. Many European languages (such as Russian) have different terms or substantive forms for these meanings.The natural physical an…
Date: 2023-11-14

Secrecy

(775 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
The German noun  Geheimnis (secret, mystery) first appears in the 16th century. Its only MHG precursors were the adjectival form geheim (secret) and the noun  Heimlichkeit (secrecy). The term  Geheimnis owes its popularity to the Bible translation of Martin Luther, who was looking for a noun equivalent to Greek  mystḗrion and Latin  secretum. From this original religious context, the word spread quickly to the political sphere, but soon (as its use in many compounds illustrates) pervaded other areas of social life (e.g. family secrets, se…
Date: 2021-08-02

Marriage, consanguineous

(884 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Legal frameworkThe canon law of the Catholic Church severely restricted the contraction of marriage (Marriage, contraction of) between relatives (Kinship).  Marriage was originally prohibited up to the seventh degree of kinship, but this limitation was reduced to the fourth degree at the Fourth Lateran Council in 1215 (see Incest 2.), albeit with a stricter calculation of degrees. In principle this regulation of Catholic canon law is still in force.The canon law prohibiting marriage within certain degrees of kinship included in-laws. Marriage to the relative…
Date: 2019-10-14
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