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Kurvatur

(257 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Mod. t.t. der arch. Bauforsch.; bezeichnet wird hiermit die bei einigen dor. Ringhallentempeln seit der Mitte des 6. Jh.v.Chr. (z.B. Apollontempel von Korinthos = frühester Beleg; Aphaiatempel von Aigina; Parthenon; großer Tempel von Segesta), selten auch bei ion. Bauten (z.B. Apollontempel von Didyma) zu beobachtende Aufwölbung des Stufenbaus und - daraus resultierend - der weiteren aufgehenden Ordnung bis ins Gebälk. Das bei Vitruv (3,4,5) erwähnte Phänomen gehört, wie auch die…

Bosse

(122 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Roh behauene, unfertige Außenfläche eines steinernen Werkstückes (Plastik oder Architektur). Die endgültige Gestaltung der Oberflächen erfolgte sowohl im Bauwesen als auch in der Bildhauerei als letzter Arbeitsschritt; bis dahin bildete die B. einen Schutz vor Beschädigung (Bautechnik; Bildhauertechnik). Das Stehenlassen der Bosse an Bauten kann Indiz für Unfertigkeit sein, bisweilen wurde ein “Bossenstil” in der Baukunst auch als eigenes ästhetisches Element begriffen und absich…

Pinakothek

(124 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (von lat. pinacotheca, vgl. griech. πινακοθήκη/ pinakothḗkē: Strab. 14,1,14). Räume für Bilder-Slgg. (vgl. Varro rust. 1,2,10; 59,2; Vitr. 6,2,5; Plin. nat. 35,4,148). Laut Vitruv (6,3,8; 1,2,7; 6,4,2; 7,3) sollten der oder die Räume groß und wegen der Lichtverhältnisse nach Norden gelegen sein. Ein Problem bildet die Begrifflichkeit: Die Bezeichnung P. für den Nordflügel der Propyläen auf der Athener Akropolis ist nicht antik; andere Bauten, die repräsentative Tafelbilder zur Schau st…

Karyatiden

(348 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (Καρυάτιδες). Überwiegend langgewandete, weibliche Stützfiguren an verschiedenem Gerät (u.a. Spiegelgriffen) oder in architektonischem Kontext (Bauplastik), wo sie Säulen, Halbsäulen oder Pilaster ersetzen. Der Begriff K. ist nach Vitruv (1,1,5) vom peloponnesischen Ort Karyai [2] abgeleitet, im griech. Sprachgebrauch erst für das 4. Jh.v.Chr. nachgewiesen (Lynkeus bei Athen. 6,241d); in Bauinschr. des 5. Jh. v.Chr. (Erechtheion) werden K. hingegen als κώραι ( kṓrai, “Koren”) bezeichnet. Die frühesten architektonischen K. begegnen in Griech…

Regia

(249 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] An der via sacra am Rande des Forum Romanum (Forum [III 8]) in Rom gelegener zweiteiliger Baukomplex, der gemäß der ant.-röm. mythisierenden Historiographie vom legendären König Numa Pompilius als dessen Wohnhaus und Amtssitz errichtet worden sein soll (Ov. fast. 6,263 f.; Tac. ann. 15,41; Cass. Dio fr. 1,6,2; Plut. Numa 14; Fest. 346-348; 439; vgl. auch [1. 328]). Der Bau in seiner ausgegrabenen markanten Struktur mit dreiräumigem, zur via sacra hin ausgerichtetem Kernbau und einem Hof-Annex ([2] mit Abb.; verm. war dieser Hof in ant. Quellen mit regium atrium ge…

Peristasis

(82 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (περίστασις). Ant.-griech. Bezeichnung des Säulenkranzes (Säule), also der Ringhalle am griech. Tempel bzw. an anderen ant. Bauten mit umlaufender Säulenstellung [1]. Die Ringhalle kann einreihig (Peripteros) oder doppelreihig (Dipteros) ausgebildet sein (vgl. auch Peristylium. Zu formalen Problemen der P. im griech. Tempelbau: Dorischer Eckkonflikt; Inklination; Kurvatur; Proportion). Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography 1 F. Ebert, Fachausdrücke des griech. Bauhandwerks I. Der Tempel, Diss. Würzburg, 1910, 23 (mit Nachweis d…

Aedicula

(122 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Im röm. Kulturraum bezeichnet A. entweder einen sakralen Schrein (Lararium), oft in sepulkralem Kontext (Grabbauten), der Urnen oder Bilder der Verstorbenen enthielt, oder einen säulengerahmten Baukörper zur Aufnahme von Statuen und Gemälden, dann entweder als Einzelbauwerk auf meist mannshohem Podium stehend oder als Nische in einen Fassadenverbund integriert. Rück- und Seitenwände sind geschlossen, das flach geneigte Dach meist mit einem ornamentierten Giebel versehen. Vergleichbar ist im griech. Kulturraum der Naiskos. Höcker, Christoph (Kissing) B…

Entasis

(236 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von Vitruv (3,3,13) überlieferter, in griech. Bauinschriften hingegen nicht bezeugter Begriff für die Schwellung der Säule, die die Anspannung dieses Baugliedes durch die Last des Gebälkes ausdrücken sollte. Zusammen mit der Inklination und der Kurvatur bildet die E. das wichtigste Element der optical refinements im griech. Säulenbau; die E. findet sich in extremer Ausführung in der archa. Baukunst Westgriechenlands (z.B. Paestum, “Basilika”), wird im späteren 6., dem 5. und 4. Jh.v.Chr. dann zu einer b…

Dorischer Eckkonflikt

(730 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Moderner t.t. für das Problem, im griech. Steinbau dorischer Ordnung eine gleichmäßige, um die Ecke biegende Abfolge von Triglyphos und Metope im Fries über einer Säulenstellung zu bewirken. In der kanonischen dor. Baustruktur lagert jede zweite Triglyphe mittig über einer Säule. Dies wird in dem Moment an der Ecke unrealisierbar, wo die Tiefe des Architravs (Epistylion) die Breite einer Triglyphe übersteigt, da dann entweder der Architrav nicht mehr zentriert auf dem Abacus des …

Crypta, Cryptoporticus

(192 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von griech. κρυπτή; bezeichnet in der bei Athenaios 5, 205a überlieferten Beschreibung des Nilschiffes Ptolemaios' IV. einen abgeschlossenen, durch Fenster beleuchteten Wandelgang. In lat. Texten können mit c. verschiedene Architekturen wie Keller (Vitr. 6, 8), Gewölbe (Iuv. 5, 106) oder auch unterirdische, überwölbte Kult- oder Grabanlagen gemeint sein. In der modernen arch. Terminologie wird der Begriff cryptoporticus synonym zu c. verwandt; unter dieser allein bei Plinius (epist. 2,17,20; 5,6,27f.; 7,21,2) und Sidonius (epist. 2,2,10f…

Concha

(59 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Lateinisch für Muschel, Schnecke (griech. κόγχη/ kónchē); bezeichnet auch muschelförmig gebildete Gefäße oder große Trinkschalen, auch das schneckenförmige Tritonshorn (Verg. Aen. 6,171; Plin. nat. 9,9). In der frühchristl. Lit. steht c. für den oberen, halbkuppelförmigen Abschluß der Apsis und das für Taufe und Bad verwandte Wasserbecken. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography G. Matthiae, s.v. Conca, EAA 2, 779.

Attillus

(32 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Römischer Mosaizist, signierte ein bei Oberwenigen nahe Zürich gefundenes Figuralmosaik ( Attillus fecit). Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography A. Blanchet, La mosique, 1928, 56  L. Guerrini, s.v. A., EAA 1, 906.

Ianiculum

(92 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Einer der sieben Hügel Roms (Roma); am rechten Tiberufer gelegen und bereits in republikanischer Zeit durch vier Brücken mit dem Campus Martius verbunden. Wegen seiner mil. Bed. wurde der I. bereits früh in den ager Romanus mit einbezogen (Cass. Dio 37,27,3 - 37,28,1). Der Name I. geht vermutlich auf eine Kultstelle für Ianus zurück; seit der späten Republik war der von der Via Aurelia überquerte Hügel Ort verschiedener großer Gartenanlagen ( horti Agrippinae; horti Caesaris). Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography P. Liverani, s.v. I., LTUR 3, 1996, 89f. …

Cavea

(108 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (“Höhlung”). 1. Tierkäfig, Bienenstock. 2. Gittergestell, von Walkern über Kohlefeuer gestellt, um Zeug zu trocknen. 3. Terrassenförmig aufsteigender Sitzraum im Amphitheater, Odeion und Theater, auch als öffentlicher Versammlungsplatz geläufig (z.B. Athen, Pnyx). In größeren Anlagen durch Umgänge in prima, media und summa c. geteilt, die verschiedenen Personengruppen zugewiesen waren. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W.A. McDonald, The Political Meeting Places of the Greeks, 1943  J.A. Hanson, Roman Theatre-Temples, 1959  D.B. Small, Soci…

Maenianum

(82 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Nach dem röm. Censor M. Maenius [I 3] benannte Galerie über den tabernae am Forum Romanum in Rom, von wo aus Zuschauer die Gladiatorenkämpfe verfolgen konnten. Das hier erstmals bezeugte Prinzip, die Randbebauung eines Forums zweistöckig und im oberen Stockwerk als Tribüne bzw. Aussichtsplatz zu gestalten, fand im 2. und 1. Jh.v.Chr. in der röm. Architektur (Forum) weite Verbreitung; hiernach wurden später die Ränge im Amphitheatrum als M. bezeichnet (Theater). Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W.-H. Gross, s.v. M., KlP 3, 864.

Hippodamos

(512 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] aus Milet. Griech. Architekt, Stadtplaner und Autor staatstheoretischer Schriften; das fälschlich nach ihm benannte “hippodamische System” eines rechtwinkelig angelegten urbanistischen Rasters war in den Koloniestädten des Westens und in Ionien bereits in archa. Zeit bekannt (Insula; Städtebau). Die Lebens- und Schaffenszeit des H. ist ungewiß; mit ihm wird der Neuaufbau des in den Perserkriegen zerstörten Miletos (479 v.Chr.) ebenso verbunden wie der Bau der Stadtanlage von Peir…

Konistra

(34 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von Pollux (3,154 und 9,43), Athenaios (12,518d) und weiteren späten Schriftquellen verwendeter Begriff für den ungedeckten, oft mit Sand bestreuten Hof des griech. Gymnasion; vgl. auch Palaistra. Höcker, Christoph (Kissing)

Leuchtturm

(284 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Das griech. φάρος/ pháros, lat. pharus bezeichnete, architektonisch geformte Seezeichen hat seine Vorformen in den bereits bei Homer (Od. 10,30 u.ö.) gen., auf Säulen oder Streben erhöht plazierten offenen Feuern, die die Einfahrten von Häfen (Piräus, 5. Jh. v.Chr.; Hafenanlagen) oder (selten) gefährliche Küstenpunkte markierten (wobei irreführende Küstenfeuer seit alters her zugleich ein bei Piraten gebräuchliches Mittel waren, Schiffe zwecks Ausplünderung stranden zu lassen; Schiffa…

Könnensbewußtsein

(262 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von dem Althistoriker Ch. Meier [1. 435-439] geprägter mod. Begriff, mit dem das technisch-qualitative wie zugleich auch das damit interferierende polit. Selbstverständnis des Handwerkerstands in klass. griech. Zeit in demokratisch-pluralistischem Kontext präzisiert ist; K. umfaßt in diesem Sinne einen wichtigen Aspekt bzw. Teilbereich des griech. Begriffs téchnē (vgl. auch Demiurgos [2] und [3], Handwerk, Künstler, Kunst, Technik, technítai , Technologie). Neben anderen Handwerkszweigen begegnet bes. im Bauwesen des…

Pastas

(85 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (παστάς). Querhalle, die beim griech. Haus (mit Abb.) den Hof mit dem dahinterliegenden Wohntrakt verbindet; eine Erweiterung der vom Hof ausgehenden Vorhalle (Prostas) älterer Wohnhäuser, z.B. der Häuser von Priene, hin zu einer Art Korridor und deshalb typologisch bestimmendes Element modernerer, spätklass. Wohnhäuser wie derjenigen von Olynthos. Das P.-Haus bildet die Keimzelle späterer großflächiger Peristylhäuser. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W. Hoepfner, E.L. Schwandner, Haus und Stadt im Klass. Griechenland, 21994, 354 s.v. P.  W. M…

Loretum

(70 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (auch Lauretum, von laureus, “Lorbeer-”). Lorbeerbestandener Platz auf dem Aventin in Rom (Roma); der Legende nach der Begräbnisplatz des Titus Tatius (Festus 496 L.). Der Ort war zu Varros Zeit (Varro ling. 5,152) bereits nicht mehr sicher lokalisierbar; eine mögliche Mehrteiligkeit des L. ( L. minor und L. maior) wird wegen zweier entsprechender Straßennamen in der Regio XIII (vgl. CIL 6,975) diskutiert. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography Richardson, 234f.

Guttae

(120 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Lat. für Tropfen (Pl.); in architektonischem Sinne einzig bei Vitruv (4,1,2 und 4,3,6) belegter ant. t.t. für die tropfenartigen zylindrischen Gebilde, die sich an Teilen des steinernen Gebälks der dor. Bauordnung finden und die als imitierte Nägel bzw. Nagelköpfe die anachronistische Transformation der einstigen Holzbauform in den kanonischen dor. Steintempel bezeugen [1. 53-55; 3. 10-13]. G. finden sich in (meist) drei parallelen Sechser-Reihen am Mutulus des Geison sowie am Architrav als unterer Abschluß der Regula [2. 112-120]. Höcker, Christoph (K…

Impluvium

(57 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Das Wasserbecken im Atrium des röm. Hauses, in dem sich das vom Compluvium, der Lichtöffnung des Atriums, zusammengeführte Regenwasser sammelte und das oft Teil einer Zisterne war. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography E.M. Evans, The Atrium Complex in the Houses of Pompeii, 1980  R. Förtsch, Arch. Komm. zu den Villenbriefen des jüngeren Plinius, 1993, 30f.

Regula

(99 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (lat. “Leiste”, “Latte”, auch “Richtschnur”). Bei Vitr. 4,3,4 u.ö. verwendeter architektonischer t.t., der eine mit Guttae versehene Leiste am Epistylion (Architrav) eines Bauwerks dorischer Ordnung bezeichnet. Die R. entspricht in ihrer Abmessung der Breite des Triglyphos und bildet dessen unteren, baulich-strukturell dem Architrav (und nicht dem Fries) zugehörigen Abschluß. Die R. korrespondiert zudem mit den auf dem Fries aufliegenden Blöcken des Geison. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography D. Mertens, Der Tempel von Segesta und die doris…

Megaron

(366 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (μέγαρον). Im homer. Epos mehrfach (u.a. Hom. Od. 2,94; 19,16; 20,6) gen. Bautrakt; offenbar der Hauptraum des Palastes bzw. des Hauses mit dem Gemeinschaftsherd in der Mitte. Zu späteren Erwähnungen des M. in der griech. Lit. (bes. Hdt. 7,140f.) vgl. Tempel. Über das Verständnis des Begriffs M. und dementsprechend die Herleitung der jeweils damit verbundenen Bauform bestehen in der arch. Forsch. erhebliche Auffassungsunterschiede: Zum einen wurde unter M., analog den Homerpassagen, ein Bautrakt, also ein Raum oder eine…

Prostylos

(58 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Durch Vitr. 3,2,3 überl. architektonischer Fachterminus, der eine der von Vitr. aufgelisteten Tempelformen bezeichnet (Tempel). Der P. ist gemäß Vitruvs Beschreibung ein Antentempel (Ante) mit einer Säulenreihe vor dem Pronaos (Cella). Eine erweiterte Variante des P. ist der Amphiprostylos. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W. Müller-Wiener, Griech. Bauwesen in der Ant., 1988, 217 s. v. P.

Byzes

(61 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Architekt oder Bauhandwerker aus Naxos, um 600 v.Chr. tätig. Pausanias (5,10,3) schloß aus einem angeblichen Epigramm, daß B. als erster Dachziegel aus Marmor fertigte. Eine Aufschrift auf einem Marmordachziegel von der Athener Akropolis (CY=BY im naxischen Alphabet) wurde als Hinweis auf B. gedeutet. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography H. Svenson-Evers, Die griech. Architekten archa. und klass. Zeit, 1996, 374.

Horologium (Solare) Augusti

(141 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Die von Plinius (nat. 36,72f.) beschriebene, in der Regentschaft des Augustus auf dem Marsfeld in Rom (Roma) entstandene, im 1. und 2. Jh. n.Chr. mehrfach erneuerte Sonnenuhr mit Kalenderfunktionen; der Gnomon (Uhr) bestand aus einem Obelisk, der seinen Schatten auf eine gepflasterte Fläche mit einem Liniennetz warf, das mittels Bronzeeinlagen markiert war. Die im Anschluß an verschiedene Ausgrabungen und Interpretationen der ant. und neuzeitlichen Textüberl. vorgestellte Rekonst…

Lacus Curtius

(127 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Monument auf dem Forum Romanum in Rom, das bereits in der Ant. mit verschiedenen Mythen der Frühzeit Roms in Verbindung gebracht wurde (Curtius [1]). Wohl in augusteischer Zeit erbaut, gehört der L.C. zu denjenigen Denkmälern auf dem stadtröm. Forum, die der Materialisierung, der Vergegenwärtigung und der Vergewisserung röm. Frühzeit sowie der Einbindung der Myth. in eine chronistisch geprägte Tatsächlichkeitsschilderung dienten. Der L.C. besteht aus einem unregelmäßigen, gepflas…

Cenaculum

(75 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von lat. ceno; urspr. das Speisezimmer im Obergeschoß des röm. Hauses. Bisweilen umfaßt der Begriff c. das gesamte obere Stockwerk (Varro ling. 5,162; Festus 54,6); die mit c. bezeichneten Räume dienten zur Unterbringung von Gästen minderen Ranges oder Sklaven. Sie konnten auch Mietsache sein; c. wurden in diesem Kontext zum Synonym der ärmlichen Wohnung. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography Georges, 1, 1067, s.v. c. (Quellen)  G. Matthiae, s.v. Cenacolo, EAA 2, 467 (Lit.).

Ptolemaion

(72 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Mod. Bezeichnung für verschiedene Bauten der Ptolemaier-Dynastie, die dem Herrscherkult dienten; als erstes P. gilt ein von Ptolemaios [3] II. unmittelbar neben dem Grab Alexandros' [4] d.Gr. errichteter Bau (von Ptolemaios [7] IV. dann mit dem Alexandergrab zu einem zusammenhängenden Mausoleumskomplex verschmolzen). Weitere P. entstanden u. a. in Athen (Gymnasion), Limyra (?) und Rhodos (Temenos). Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography J. Borchardt, Ein P. in Limyra, in: RA 1991, 309-322  Will, Bd. 1, 329.

Kenotaphion

(214 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (κενοτάφιον, lat. cenotaphium, wörtl. “leeres Grab”). Als K. bezeichnet die klass. Arch. einen Grabbau ohne die Überreste einer Bestattung; ein K. bildete in der Regel ein Ehrenmal für einen Verstorbenen, dessen Leichnam entweder nicht mehr greifbar war, wie z.B. bei in der Fremde oder auf See gefallenen Kriegern, oder aber eine besondere Form des Heroon (Heroenkult). Nicht selten stellte die Errichtung eines K. eine herausragende Ehrung seitens des Gemeinwesens oder der Familie au…

Dipteros

(558 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (griech. δίπτερος: zweiflügelig; mit doppeltem pterón = Umgang versehen). Bei Vitruv (3,1,10; 3,2,1; 3,2,7; 3,3,8; 7 praef. 15) überlieferter, ansonsten in der griech. Architekturterminologie nicht nachgewiesener t.t. für einen griech. Tempel mit mindestens acht Frontsäulen, dessen Cella allseitig von zwei, an den Schmalseiten u.U. von drei Säulenreihen umgeben ist. Das im Vergleich zum Peripteros mit seinem einfachen Säulenkranz überaus aufwendige, arbeits-, material- und transportin…

Akroter

(107 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (Akroterion). Akroteria sind plastische Figuren oder Ornamentaufsätze, die den First (Mittel-A.) oder die Seiten (Seiten-A.) von Giebeln repräsentativer öffentlicher Gebäude zieren. A. können aus Ton oder Stein (Poros, Marmor) sein; im 7./6. Jh. v. Chr. dominieren zunächst ornamentierte, runde Scheiben-A. (z. B. Heraion von Olympia), später dann plastisch ausgearbeitete Pflanzenkombinationen (Voluten u. Palmetten) oder statuarische Figuren und Figurengruppen (Gorgo, Nike, Sphinx u. a. myth. Gestalten). Vgl. Bauplastik. Höcker, Christoph (Kissing) B…

Anathyrose

(93 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Ant. t.t. aus der Bautechnik (IG VII 3073, 121; 142). Im gr. Quaderbau bezeichnet A. das teilweise Abarbeiten der Kontaktflächen zwischen zwei Quadern oder Säulentrommeln (meist durch Pickung). Durch diese von außen unsichtbare Minimierung der Kontaktzone zweier Bauglieder konnte deren Paßgenauigkeit erhöht werden; die Fugen bildeten, von außen betrachtet, ein Netz von haarfeinen Linien. Nachteil der A. ist ein erhöhter Druck auf die reduzierten krafttragenden Flächen, was beim Versatz leicht zu Beschädigungen der Bauglieder führen konnte. Höcker, Christ…

Säulenmonumente

(1,359 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] I. Allgemeines Die arch. Forsch. versteht unter S. die denkmalhaft verwendete, aus ihrem angestammten architektonischen Kontext herausgelöste, meist von einer Skulptur, einer Skulpturengruppe oder einem Gegenstand bekrönte Säule, entweder in der Art eines isoliert stehenden Einzelmonuments oder aber in gruppenartiger Aneinanderreihung. Beiden Varianten gemeinsam ist die durch die extrem überhöhte, weithin sichtbare Vertikale der Säule bewirkte Heraushebung des auf dem Kapitell plaz…

Angiportum

(55 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (Angiportus). Durchgang; synonym zu vicus. Nach Vitr. 1,6,1 im Gegensatz zu platea und via eine enge Gasse oder Nebenstraße, z. T. Sackgasse in der röm. Stadtanlage. Größere Häuser hatten einen vom A. erreichbaren rückwärtigen Zugang. Vgl. Städtebau; Straßen. Straßenbau. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W. H. Groß, s. v. Angiportus, KlP 1, 352.

Lacunar

(227 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Bei Vitruv [1. s.v. l.] überl., dortselbst mehrfach auch als lacunaria (Pl.) bezeichneter architektonischer t.t. für die vertieften Kassetten, die als Deckenverkleidung zwischen sich kreuzenden Holzbalken angebracht waren (Überdachung); die griech. Entsprechung lautet phátnōma, gastḗr, kaláthōsis [2. 45-52 mit weiterer Benennung von Details der L.]. L. waren in der Regel plastisch eingetieft und mit Malerei bzw. Relief (meist ornamental) verziert. Am Tempel bzw. dem Säulenbau, ihrem zunächst ausschließlichen Anbri…

Mausoleum Hadriani

(297 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Vermutlich um 130 n.Chr. unter Hadrianus begonnenes, 139 n.Chr. durch Antoninus Pius vollendetes und mit der Überführung und feierlichen Beisetzung des zuvor in Puteoli provisorisch bestatteten Leichnams des Hadrian eingeweihtes Grab-Monument am Westufer des Tibers; eigentlich in den Horti Domitiae gelegen, aber mit dem Campus Martius über die neuerbaute Pons Aelius (134 n.Chr. eingeweiht) unmittelbar verbunden. Der zweigeschossige Rundbau des M.H. (Dm: ca. 64 m; einstige Höhe: ca. 21 m) erhob sich auf einem quadratischen Unterb…

Puteal

(76 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Von lat. puteus (“Brunnen”) abgeleitete Bezeichnung für die Einfassung von z. T. überdeckelten profanen Ziehbrunnen oder die steinerne Markierung heiliger Blitzmale. P. waren bes. in der neoattischen Kunst des Hell. ein beliebter Träger von Reliefskulptur. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography E. Bielefeld, Ein neuattisches P. in Kopenhagen, in: Gymnasium 70, 1963, 338-356  K. Schneider, s. v. P., RE 23, 2034-2036  O. Viedebantt, s. v. Forum Romanum (46. Das Puteal Libonis), RE Suppl. 4, 511.

Mauerwerk

(1,396 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] A. Definition Unter M. werden im folgenden die verschiedenen Konstruktions- und Gestaltungstechniken des Aufbaus von Gebäudewänden, Terrassierungsmauern und Schutz-Architekturen (Stadtmauern usw.) im antiken Steinbau verstanden, nicht jedoch die verschiedenen Anwendungsbereiche des Holzbaus; vgl. Bautechnik; Materiatio; zur röm. Zementbauweise vgl. auch Opus Caementicium. Höcker, Christoph (Kissing) B. Griechenland [English version] 1. Einfaches Mauerwerk Die Wände einfacher frühgriech. Bauten bestanden zunächst aus Holz- bzw. Fle…

Mandrokles

(78 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Architekt aus Samos, baute gegen ein beträchtliches Honorar für Dareios [1] I. im Jahr 513/2 v.Chr. im Kontext des Skythen-Feldzuges die Schiffsbrücke über den Bosporus (Hdt. 4,87,1ff.). Berühmtheit erlangte M. durch ein in das Heraion von Samos gestiftetes Weihgeschenk: ein von Herodot (4,88,1-89,2) detailliert beschriebenes Tafelgemälde, das die (Ponton-)Brücke darstellte und den Erbauer in einem Epigramm rühmte. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography H. Svenson-Evers, Die griech. Architekten archa. und klass. Zeit, 1996, 59-66 (mit wei…

Hypogäum

(261 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] Sammelbezeichnung für unterirdisch angelegte Architekturen. Das H. bildet im mod. Verständnis überwiegend einen Teilbereich der Grabbauten, wobei mit H. eine unter das Erdniveau gesetzte Architektur gemeint ist und nicht eine mit Erdreich überschüttete, zunächst oberirdisch erbaute im Sinne des Tumulus mit einer Grabkammer darin; ferner können (mit einem Grab wesensmäßig eng verwandte) Heroa (z.B. dasjenige von Kalydon) sowie Baulichkeiten für besondere Kultanlagen (z.B. das Nekr…

Gynaikonitis

(81 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (γυναικωνῖτις). Im Gegensatz zum andrṓn [4] bezeichnet g. den introvertierten Frauentrakt im griech. Haus, der in der Regel von dem eher extrovertierten Bereich der Männerwelt abgeschlossen im Obergeschoß des Gebäudes lag und auch die Werkzeuge der wirtschaftlichen Produktion der Frau (Webstuhl, Spinnrad etc.) barg; die mindere Stellung der Frau in der patriarchalischen Gesellschaft Griechenlands kam in dieser Hierarchisierung der baulichen Verhältnisse zum Ausdruck. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography W.Hoepfner, E.L. Schwandner, Haus und St…

Aithusa

(100 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing)
[English version] (αἴθουσα). Bei Homer (Od. 17,29; 18,102; 22,466; Il. 6,243; 20,11) die Bezeichnung für die Eingangshalle des Hauses, die mit Säulen versehen und mit dem Hoftor verbunden ist. Der davor gelegene Teil heißt Prothyron (Il. 24,323; Od. 3,493). Eingangshallen dieser Art finden sich bereits an den Palästen des 2. Jt. und in der frühgriech. Hausarchitektur; sie werden dann gängiges Element am griech. Tempel. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography F. Noack, Homer. Paläste, 1903, 53  H. L. Lorimer, Homer and the Monuments, 1950, 415-422  H. Drerup, ArchHom II, O (Bau…

Altar

(1,994 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Prayon, Friedhelm (Tübingen)
[German version] A. Definition and function The Graeco-Roman altar (ἐσχάρα, βωμός; eschára, bōmós; Lat. ara, ‘fireplace’) is defined by its function and not as an object of a certain type. An altar can be an ephemeral natural or artificial elevation, hearth or building for sacrifices involving fire, drink or other elements (in contrast to the sacrificial pit dug into the ground, the βόθρος [ bóthros], Hom. Od. 10, 517; Lucian Char. 22) and marks the centre of a sacrificial act. There are sanctuaries without a  temple, but never without an altar ([23. 150]; a…

Spina

(237 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Uggeri, Giovanni (Florence)
[German version] [1] Barrier in a Roman circus Term for the massive elongated barrier that divided a Roman circus into two tracks running in opposite directions. A spina was usually walled and variously decorated (e.g. with statues); at its ends stood the metae (Meta [2]) that marked the turning point of the running track. Höcker, Christoph (Kissing) Bibliography J. Humphrey, Roman Circuses, 1986, Index s. v. S. [German version] [2] City at the mouth of the Spines This item can be found on the following maps: Venetic | Etrusci, Etruria | Colonization Etruscan city at the mouth of th…

Gymnasium

(3,037 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Hadot, Pierre (Limours)
(γυμνάσιον; gymnásion). [German version] I. Building style Public facility for sporting and musical leisure activities in the Greek polis; the term is derived from γυμνός/ gymnós (naked) and refers to the  nakedness at sports practices and competitions. Synonymous with gymnasium for the period from the 4th cent. BC in ancient written sources as well as in modern specialized literature is the concept of the  palaistra (cf. Vitruvius 5,11). This as the ‘Wrestler school’ originally referred only to a functionally determine…

Pythium

(243 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Kramolisch, Herwig (Eppelheim)
(Πύθιον/ Pýthion). [German version] [1] Term for Attic sanctuaries to Apollo A term rarely used in modern archaeology but common in Antiquity for various Athenian and Attic sanctuaries to Apollo: 1. in southeast Athens on the right bank of the Ilissus (inscriptions, tripod bases extant); 2. cave sanctuary in the cliff on the northwest side of the Acropolis (numerous finds; however, often denoted in ancient literature with the cult name of Apóllōn Hypakraîos); 3. near the Daphni monastery on the sacred way to Eleusis (of undetermined location but presumably the sourc…

Kommos

(404 words)

Author(s): Höcker, Christoph (Kissing) | Zimmermann, Bernhard (Freiburg)
[German version] [1] Cretan port This item can be found on the following maps: Dark Ages | Colonization | Aegean Koine (Κόμμος; Kómmos). Port on the southern coast of Crete, situated near Matala and Phaestus. In the Minoan period K., which was founded around 2000 BC, probably served as the harbour for the palace of Phaestus, until its destruction around 1200 BC. After being deserted for c. 200 years, it was resettled around 1000 BC, presumably the result of Phoenician stimuli, and was increasingly Hellenized until the 4th cent. BC. Archaeological excavations (…
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