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Your search for 'dc_creator:( "Köpf, U." ) OR dc_contributor:( "Köpf, U." )' returned 73 results. Modify search

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Jesus Christus

(16,496 words)

Author(s): Roloff, J. | Pokorný, P. | Köpf, U. | Lathrop, G.W. | Krötke, W. | Et al.
[English Version] I. Name und Titel 1.Jesus von Nazareth a)Zur Terminologie Die Bez. J.Ch. signalisiert eine für ihren Gegenstand signifikante Spannung. Obwohl weithin als zweigliedriger Name verstanden, ist sie urspr. Kombination zweier heterogener Elemente: des im zeitgenössischen Judentum verbreiteten theophoren Eigennamens Joshua/Jeshua (hebr., »der Herr hilft«) in seiner gräzisierten Form ᾿Ιησου˜ς/Iēsoús und des Würdetitels Χριστο´ς/Christos (griech. = der Gesalbte, der messianische Heilsbringer). Sie ist demnach die Kurzfassung der bekennt…

Gregor IX.

(331 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] Gregor IX., Papst 19.3.1227 – 21./22.8.1241 (Hugo [Ugolino] Graf von Segni; geb. kurz vor 1170 Anagni). Nach theol. und juristischen Studien (Paris; Bologna?) unter Innozenz III. 1198 Kardinaldiakon, 1206 Kardinalbf. von Ostia (Dekan des Kardinalskollegiums). Wiederholt päpstl. Legat in Deutschland (1207 Thronstreit) und Mittel- und Oberitalien (1217–1219 Vorbereitung des vom IV. Laterankonzil beschlossenen Kreuzzugs). 1220 salbte G.Friedrich II., geriet aber später mit ihm in Kon…

Heinrich der Löwe

(185 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (1129/30 – 6.8.1195 Braunschweig), Herzog von Sachsen und Bayern, Sohn des Welfen Heinrich X., des Stolzen, und Gertruds, der Tochter Kaiser Lothars III., Vetter Friedrichs I. Barbarossas. In zweiter Ehe vermählt mit Mathilde, Tochter König Heinrichs II. von England. H. war ein Herrscher von hohem Selbstbewußtsein und ausgeprägtem Macht- und Besitzstreben. Eroberungen im slawischen Nordosten, Landesausbau, Bistums- (Oldenburg/Lübeck, Ratzeburg, Schwerin in Mecklenburg) und Städ…

Bonaventura

(1,455 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Giovanni Fidanza; um 1217 Bagno- regio [südlich von Orvieto] – 15.7.1274 Lyon) I. Leben Die meisten Lebensdaten vor 1257 sind unsicher. Der Sohn von Giovanni und Ritella Fidanza trat nach einem Studium an der Pariser Artistenfakultät etwa 1243 dem Franziskanerorden bei, der ihm den Ordensnamen B. gab. Unter Alexander von Hales nahm er das Theologiestudium auf, wurde 1248 Baccalaureus biblicus und las 1250–1252 über die Sentenzen. 1253 erhielt er die Lizenz und nahm die Lehrtätigkeit in der …

Geographie

(700 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] I. Wissenschaftsgeschichtlich Der Weg der G. von ihren Anfängen im mythischen Weltbild (ao. Schöpfungserzählungen, frühe philos. Spekulation der Griechen) und in der pragmatischen Erkundung der Umwelt (Reiseberichte von Kaufleuten) bis zur Ausbildung einer exakten Wiss. war weit. In der Antike wurde sie als umfassende Kunde von der Erde einschließlich ihrer Bewohner aufgefaßt. Früheste Darstellungen hatten die Form der Küstenbeschreibung (Periplus u. ä.), zu der bald geographische…

Marsilio Ficino

(334 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (19.10.1433 Figline im Arnotal – 1.10.1499 Careggi bei Florenz). Als Sohn des Leibarztes Cosimos de' Medici wurde er von diesem gefördert und von einem Medizinstudium zur Philos. hingeführt. Er lernte gründlich Griech. und übers. und komm. v.a. Plato (1463–1469), Plotin (1484–1486) und eine Reihe weiterer neuplatonischer Autoren. In Florenz gründete er eine Platonische Akademie (: I., 5.), in der er zus. mit einem Kreis von Bürgern, an der Spitze Lorenzo de' Medici, intensiv die…

Kreuz/Kreuz Christi

(3,621 words)

Author(s): Sundermeier, T. | Taeger, J. | Köpf, U. | Slenczka, N. | Stock, A.
[English Version] I. Das Kreuzzeichen in den nichtchristlichen Religionen Als ornamentales Zeichen und als rel. Symbol – die Übergänge sind fließend – findet sich das K. bis in die Gegenwart in vielfachen Formen in außerchristl. Kulturen und Religionen. Es reicht bis in die prähist. Zeit zurück und ist ein Ursymbol der Menschheit. Als Symbol ist es multisemisch und entließ aus sich immer neue Bedeutungsvarianten und Formen. Die christl. Adaptation ist ohne die frühere Verbreitung und Bedeutungsvielfalt …

Laienabt

(83 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] im engeren Sinne ist ein Laie, der die Leitung und Nutzung eines Klosters innehat, ohne Mitglied seines Konvents oder auch nur Mönch zu sein. Bes. häufig wurden im 9. und 10.Jh. im Frankenreich und seinen Nachfolgereichen Angehörige des Adels in diese Funktion eingesetzt. In übertragenem Sinne nennt man L. auch den klerikalen Inhaber einer Kommende, der nicht dem Mönchsstand angehört (häufig vom Hoch-MA bis in die frühe Neuzeit). Ulrich Köpf Bibliography F.J.Felten, Äbte und L. im Frankenreich, 1980.

Johannes Sarracenus

(79 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Im 12.Jh. bedeutendster Übers. nördlich der Alpen, zeitweilig in Poitiers tätig. Von Johannes von Salisbury und der Abtei St. Denis in Paris gefördert, übers. er die Werke und Briefe des Ps. Dionysius Areopagita unter Vermeidung von Gräzismen aus dem Griech. ins Lat. Vorarbeit dafür war ein Komm. zur Hierarchia caelestis. Seine Übers. wurden bes. im 13.Jh. häufig benutzt. Ulrich Köpf Bibliography M.Grabmann, Ma. Geistesleben, Bd.1, 1926, 454–460 W.Berschin, Griech.-lat. MA, 1980, 277–279.

Mittelalter

(3,713 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] I. Zum Begriff Das dt. Wort »Mittelalter« ist als Bez. einer Zeitspanne erstmals 1538 bei dem Schweizer Historiker Aegidius Tschudi (»mittel alters«) nachgewiesen. Mit beträchtlicher Verzögerung gegenüber franz. »moyen âge« (seit 1572) sowie engl. »middle age(s)« (seit 1611) und »middle time(s)« (seit 1612) trat es im hist. Sinne neben der häufigeren Bedeutung »mittleres Lebensalter« erst seit 1786 wieder auf und setzte sich gegenüber den im 18.Jh. gebräuchlicheren Formulierungen »mi…

Gilson

(148 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] Gilson, Étienne (13.6.1884 Paris – 19.9.1978 Auxerre), Philosoph. 1913 Prof. in Lille, 1919 in Straßburg, 1921–1932 Prof. an der Sorbonne, seit 1932 am Collège de France. 1929 Mitbegründer des Pontifical Institute of Medieval Studies in Toronto, 1947 Mitglied der Académie Française. G. war auch systematischer Philosoph (z.B. Matières et formes, 1964), doch der Schwerpunkt seiner Arbeit lag in der Gesch. dessen, was er »christl. Philos.« nannte, wobei er die großen Denker (Augustin…

Liechtenstein

(236 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] Liechtenstein, Fürstentum. Kleinstaat (160 km 2) zw. den Schweizer Kantonen St.Gallen und Graubünden im Westen und dem östr. Bundesland Vorarlberg im Osten, erbliche konstitutionelle Monarchie mit 32 500 Einwohnern (2001), davon 80% kath., 7,4% prot. (1996). Herren von L. sind im 12. Jh. mit zwei in der Steiermark und in Mähren begüterten Linien nachweisbar. Während die steirische Linie 1619 ausstarb, wurde die mährische Linie Nikolsburg 1608/1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. …

Alexander

(261 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] von Hales (um 1185 Hales, England – 21.8.1245 Paris). Nach dem Studium der Artes und der Theol. lehrte A. seit den frühen 20er Jahren an der Pariser theol. Fakultät, behielt aber enge Beziehungen zu seiner Heimat. 1229 zog er mit den streikenden Pariser Professoren und Studenten nach Angers und vertrat 1230/31 ihre Forderungen an der röm. Kurie. Als er sich 1236 dem Franziskanerorden anschloß, der seit 1219 in Paris vertreten war, behielt er seine Professur und verschaffte dadurch…

Inklusen

(376 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Reklusen, Klausner). I. sind Männer und Frauen, die sich in der Absicht, Buße zu tun, auf begrenzte Zeit (meist am Beginn ihres asketischen Lebens) oder für den Rest ihres Lebens in eine Zelle einschließen (lassen). Diese extreme Form der Askese begegnet schon in der Alten Kirche in allen Mönchslandschaften des Ostens (in Ägypten z.B. Johannes von Lycopolis, bes. häufig in Syrien), seit dem 6.Jh. auch im Westen. Ihre hohe Zeit erlebte sie aber im MA. Während sie im Früh-MA glei…

Lehrer/Lehrerinnen

(2,009 words)

Author(s): Rau, E. | Köpf, U. | Lämmermann, G.
[English Version] I. Ältestes ChristentumNach CIJ II, 1266 u. ö. gab es in Palästina vor 70 n.Chr. als διδα´σκαλος/didáskalos oder רב/rab (Anrede: διδα´σκαλε/didáskale; רבי/rabbi; Rabbi) bez. rel. L. (Zimmermann). Alle Evv. zeichnen Jesus als L. mit einem Kreis von Schülern, die auch für die Bewahrung seiner Lehre verantwortlich waren. Q (Logienquelle) betont dabei die Überlegenheit über den Schüler (Lk 6,40 par.). Mk läßt Jesus als διδα´σκαλε bzw. ρ῾αββι´/rhabbí angesprochen werden, der in singulärer Vollmacht v.a. das Volk lehrt, z.B. in Gleichnissen (Mk 4,…

Hilfswissenschaften, historische

(106 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Der Begriff hat sich seit der 2. Hälfte des 18.Jh. für eine Reihe von Disziplinen von stark handwerklich-methodischem Zuschnitt eingebürgert, deren Beherrschung dem Historiker unentbehrlich ist: Chronologie, Hist. Geographie, Genealogie; Allg. Quellenkunde, Urkundenlehre (Diplomatik) und Aktenkunde, Paläographie und Epigraphik; Heraldik (Wappenkunde), Sphragistik (Siegelkunde; Siegel) und Numismatik (Münzkunde). In weiterem Sinne werden zuweilen auch andere Disziplinen, wie Bib…

Klosterschulen

(613 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Während die asketische Motivation (Askese) der monastischen Lebensform grundsätzlich eine Distanzierung von der weltlichen Kultur mit sich bringt, setzen Gebet und monastische Lectio ein gewisses Maß an Bildung voraus. Deshalb ist die K. im Mönchtum des 4.Jh. als erste Form einer christl. Schule entstanden. Bereits in den frühen äg. Eremitensiedlungen wurden Kinder von erfahrenen geistl. Vätern erzogen. Pachomius forderte Lesefähigkeit und Auswendiglernen bibl. Texte, v.a. des …

Mendikantenstreit

(271 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Auseinandersetzungen an der Universität Paris um die Stellung der Mendikanten (Bettelorden), die sich seit 1217 (Dominikaner) und 1219 (Franziskaner) als Studenten, Prediger und Seelsorger in Paris aufhielten und seit dem Universitätsstreik von 1229–1231 auch Lehrstühle an der Theol. Fakultät innehatten (1229 Roland von Cremona OP, 1231 Johannes von St. Aegidius OP, 1236 Alexander von Hales OFM). Das wachsende Konkurrenzverhältnis zu den von den Päpsten begünstigten, bei Studen…

Karmeliter/Karmelitinnen

(436 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Der Orden der K. geht auf eine Gemeinschaft abendländischer Einsiedler auf dem Berg Karmel zurück, die sich um 1210 vom Patriarchen von Jerusalem eine Regel geben ließ. Diese verpflichtete sie zu streng kontemplativem Leben. Die Spiritualität der von einem Prior geleiteten Gemeinschaft war durch anachoretische Traditionen, das Vorbild des Propheten Elia und Marienfrömmigkeit geprägt. Um 1240 flüchteten die K. vor der wachsenden Bedrohung durch Sarazenen in ihre eur. Heimatlände…

Legende

(1,010 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Das aus dem Mittellat. (legenda, zu ergänzen: vita [Sg.] oder acta [Pl.]) übernommene dt. Wort bez. urspr. einen Text, der zur Lesung im Gottesdienst oder in der klösterlichen Gemeinschaft (bes. bei Mahlzeiten [Tischlesung], im Lesegang oder Kapitelsaal) bestimmt ist und Leben und Taten eines oder mehrerer Heiliger (Heilige/Heiligenverehrung: II.) zum Inhalt hat. Die L. wird in erster Linie regelmäßig am Fest des Heiligen ganz oder in Ausschnitten verlesen. Im Zusammenhang mit …

Cles

(166 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] Cles, Bernhard von (11.3.1485 Cles – 30.7.1539 Brixen). Nach Studien in Verona und Bologna 1511 Dr. utriusque iuris; 1512 Kanoniker am Dom von Trient, 1514/15 Bf. von Trient. Seit 1514 Ratgeber Maximilians I., war er Mittelsmann zw. dem Kaiser, dem Regiment in Innsbruck und Oberitalien. Nach Mitwirkung an der Wahl Karls V. 1519 wurde er Berater Ferdinands I., 1522 sein Kanzler und Vertreter auf mehreren Reichstagen – einer der wichtigsten Politiker im Reich. 1530 zum Kardinal ernan…

Magie

(8,481 words)

Author(s): Wiggermann, F.A.M. | Betz, H.D. | Baudy, D. | Joosten, J. | Frenschkowski, M. | Et al.
[English Version] I. Religionswissenschaftlich Bis heute hat keine Definition von M. allg. Anerkennung gefunden. In den Ansätzen des späten 19.Jh. (E.B.Tylor, J.G.Frazer) sah man M. als »primitives« Weltdeutungssystem, die niedrigste Stufe der evolutionären Entwicklung (Evolution: II.) von Rel. und Wiss. (vgl. auch Mythos/Mythologie: I.). M. setzt aus dieser Sicht ein System mechanistischer, kosmischer Gesetze voraus, deren Kenntnis den Magier in die Lage versetzt, die Lebensbedingungen zum Wohl de…

Hagiographie

(1,913 words)

Author(s): Köpf, U. | Plank, P. | Dan, J.
[English Version] I. Westen H. als die nicht wiss. Absichten, sondern einem verehrungsvollen Gedenken dienende Lit. über Heilige(/Heiligenverehrung) folgt im Westen zunächst griech. Vorbildern. Ihre wichtigste Gattung, das Heiligenleben, ist weniger durch die von dem Diakon Pontius (2. Hälfte 3.Jh.) vf. panegyrische Biogr. des Märtyrerbf. Cyprian von Karthago geprägt als durch die Viten des Wüstenvaters Antonius, vf. von Athanasius (mit zwei lat. Übers.), und des Martin von Tours, vf. von Sulpicius…

Genua

(259 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Hauptstadt der Region Ligurien und größter ital. Seehafen am Golf von G., am südlichen Steilhang des Apennin (1998: 642 000 Einwohner). Seit dem 5.Jh. v.Chr. von Ligurern besiedelter Hafen, dann röm. Municipium, dessen erster christl. Bf. 381 bezeugt ist (bis 1133 zu Mailand gehörig, seitdem Erzbistum). Schon im 6.Jh. Handelszentrum, geriet das reich gewordene G. im 11.Jh. in eine Konkurrenzsituation zu Pisa, aus der es nach langen Kämpfen 1284 als Sieger hervorging. Während de…

Erfahrung

(3,058 words)

Author(s): Willaschek, M. | Stock, K. | Köpf, U. | Loder, J.E.
[English Version] I. Philosophisch In einem weiten, lebensweltlich geprägten Sinn versteht man unter »E.« seit Aristoteles (metaph. 980b28–982a3) eine Art der Wirklichkeitserkenntnis, die auf praktischem Umgang beruht und an paradigmatische Einzelfälle gebunden ist (griech. ε᾿μπειρι´α/empeiría; lat. experientia). Sie führt daher nicht zu syst. Wissen, sondern bleibt »Erkenntnis des Besonderen«. Daneben haben sich seit dem 17.Jh. zwei engere Verwendungsweisen von »E.« herausgebildet. E. ist demnach eine Weise des Wissenserwerbs, …

Bernhard von Clairvaux

(1,548 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (1090/91 Fontaines-lès-Dijon – 20.8.1153 Clairvaux) I. Leben Als Sohn des burgundischen Adligen Tescelin le Saur und der Aleth von Montbard durch die Säkularkanoniker von St. Vorles in Châtillon erzogen, trat B. zusammen mit etwa 30 adligen Gefährten 1113 in das von Abt Stephan Harding geleitete Cîteaux ein. 1115 wurde er zur Gründung von Clairvaux ausgesandt, dessen Abt er bis zu seinem Tod blieb. Er nahm bestimmenden Einfluß auf den institutionellen Ausbau und die geistl. Formung de…

Gottfried

(150 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] von Clairvaux (von Auxerre; um 1114/20 Auxerre – nach 1188 Hautecombe). Als Schüler Abaelards 1140 durch Bernhards von Clairvaux Pariser Predigt »De conversione« für den Orden der Zisterzienser gewonnen. Mönch in Clairvaux, Sekretär Bernhards bis zu dessen Tod 1153, 1156 Abt von Igny, 1162–1165 von Clairvaux. Nach erzwungenem Rücktritt Mönch in Cîteaux, 1170 Abt von Fossanova bei Rom, 1176–1188 von Hautecombe (Savoyen). G. sammelte Bernhards Briefe sowie Materialien für seine Vita…

Kleid/Kleidung

(3,293 words)

Author(s): Berlejung, A. | Köpf, U. | Allen Jr., H.T. | Schneider, J. | Miletto, G.
[English Version] I. Religionswissenschaftlich 1.Allgemein Kleidung (K.) erfüllt das Bedürfnis nach Schmuck und Darstellung, Schutz vor Witterung und u.U. Magie. Aussehen und Material folgen klimatischen Vorgaben, wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten (Nähen, Weben etc.), sozialen oder modischen Konventionen, die nach Funktion (Berufsk.) oder Situation (Festk.) spezifiziert sein können. K. steigert die Komplexität der optischen Erscheinung ihres Trägers. Sie visualisiert und präzisiert sei…

Domschulen

(409 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Kathedralschulen) sind an der bfl. Kurie zur Ausbildung des Klerus eingerichtete Bildungsstätten. Bereits in der Antike wirken gelehrte Bischöfe (allen voran Augustin) als Lehrer ihres Klerus. Seit der Synode von Toledo (527/31) wird wiederholt die Errichtung bfl. Schulen gefordert, 789 durch Karl d.Gr. und 1078 durch Gregor VII. vorgeschrieben. Dennoch wird bis zur Reformation auf zahlreichen Synoden immer wieder der Bildungsstand des Klerus beklagt – ein Zeichen dafür, wie we…

Ludolf

(146 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] von Sachsen (um 1300 Norddeutschland – 10.4.1378 Straßburg). Zuerst Dominikaner, seit ca.1340 Kartäuser (Straßburg, Koblenz [Prior], Mainz, Straßburg). Sein Hauptwerk ist die »Vita Jesu Christi«, ein auf der Evv.-Harmonie des Zacharias von Besançon (Chrysopolitanus, 1. Hälfte 12.Jh.), altkirchl. Autoren und der ma., meditativ-historisierenden Jesus-Lit. beruhendes Werk, das nicht einfach den Lebensweg Jesu erzählt, sondern in einzelnen (nach dem Schema von lectio, meditatio und or…

Alfons X.

(142 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] der Weise (26.11.1221 Toledo – 4.4.1284 Sevilla). König von Kastilien und León seit 1252. Erhob als Enkel Philipps von Schwaben Anspruch auf das staufische Erbe und entwickelte einen den Mittelmeerraum umfassenden Imperialismus. Bedeutender als durch seine hochfliegenden, aber erfolglosen polit. Pläne war A. als Gesetzgeber, der ein einheitliches kastilisches Recht zu schaffen versuchte, als Historiograph (von ihm oder unter seiner Leitung verfaßt: Gesch. Spaniens »Estoria de Espa…

Erbauungsliteratur

(2,757 words)

Author(s): Köpf, U. | Weismayer, J. | Beutel, A.
[English Version] I. Bis zur Reformation E.lit. nennen wir alle christl. Lit., die keinen liturgischen, juristischen, bloß informativen oder wiss. (hist., theol.) Charakter hat, sondern dem Aufbau und der Pflege der Frömmigkeit und einem dadurch geprägten Verhalten dienen will. Doch sind die Übergänge zu Lit. mit anderer Zweckbestimmung fließend: Auch liturgische Formulare, Mönchsregeln und Katechismen, Handbücher, Geschichtswerke und theol. Abh. können erbauliche Elemente enthalten und zur individuel…

Mönchtum

(11,696 words)

Author(s): Köpf, U. | Freiberger, O. | Mürmel, H. | Horstmann, M.
[English Version] I. Name und Begriff M. ist die Sammelbez. für eine stets rel. motivierte alternative Lebensform, die Askese einschließt, darüber hinaus aber durch mehr oder weniger radikale Absonderung von der als »Welt« bez. Gemeinschaft (auch von der eigenen Glaubensgemeinschaft) gekennzeichnet ist. Die im Christentum gebräuchlich gewordene Bez. »Mönch« (aus dem profangriech. μοναχο´ς/monachós, »einzeln, einzig«, lat. monachus, über erschlossenes monichus im 8.Jh. ins Althochdt. [munih] u.a. Volkssprachen [z.B. engl. monk, franz. moine] eing…

Kloster

(2,673 words)

Author(s): Freiberger, O. | Köpf, U. | Mürmel, H. | Kalb, H.
[English Version] I. Religionsgeschichtlich Der Begriff K. entstammt der christl. Tradition und bez. dort einen von der Außenwelt relativ abgeschlossenen Wohn- und Wirkbereich einer zu einem gewissen Grad asketisch (Askese) lebenden Ordensgemeinschaft (s.u. II.). Auch in religionsgesch. übergreifender Verwendung ist der Begriff an den Kontext des Mönchtums gebunden. Werden bestimmte soziale Strukturen in nicht-christl. Rel. als »Mönchtum« klassifiziert, so finden sich unschwer auch »K.« als Behausu…

Disputation

(1,328 words)

Author(s): Dan, J. | Köpf, U. | Ess, J. van
[English Version] I. Judentum Zur talmudischen Tradition gehören mehrere Beispiele von D. zw. jüd. Gelehrten und heidnischen Philosophen oder röm. Kaisern, die sich v.a. mit den Fragen göttlicher Einheit, der Schöpfung und der Rolle Israels befassen (Bavli Sanhedrin 91a–b; Avoda Zara 10a – 11a, usw.). Religionsgespräche mit Vertretern der isl. und insbes. der christl. Rel. wurden ein zentrales Thema in der Gesch. und apologetischen Lit. (Apologetik: II., Nizachon) der Juden im MA sowie in der Frühm…

Irland

(1,713 words)

Author(s): Köpf, U. | Richter, M.
[English Version] I. Allgemein Die westlich von Großbritannien im Nordatlantik gelegene Insel, ein Teil des brit. Archipels, umfaßt eine Fläche von 84 421 km 2. Ihre v.a. im Westen stark zerklüftete Küste hat eine Gesamtlänge von 3173 km. Zahlreiche kleine, küstennahe Inseln und Riffe spielen in der Gesch. I. eine wichtige Rolle als Rückzugsgebiet, Brückenkopf u. ä. Das Landesinnere ist relativ flach auf einem Niveau von ca.60–120 m Meereshöhe. Gebirge, die selten über 500 m ansteigen, finden sich in allen Regionen…

Konventualen

(251 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . 1. Die Angehörigen eines Konvents (lat. conventus), d.h. der Gesamtheit der Vollmitglieder einer rel. Gemeinschaft an einem bestimmten Ort. 2. In einer bestimmten Lebensform von Religiosen, insbes. innerhalb der Bettelorden, jene Gruppe oder Richtung, die in ordensinternen Auseinandersetzungen um die rechte Observanz der Regel an der »alten Observanz«, d.h. gewöhnlich an einer eingetretenen Regelmilderung, festhält und der rigorosen Regelauslegung der Reformer (d.h. der Befürworter der »strikten …

Monastische Theologie

(681 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . Der Begriff einer »théologie monastique« wurde durch J.Leclerq in einer Monographie über Petrus Venerabilis, Abt von Cluny (Pierre le Vénérable, 1946) in die Forschung eingeführt und in den folgenden Jahren an der Mönchslit. des Hoch-MA, bes. am Werk Bernhards von Clairvaux, entwickelt (L'amour des lettres et le désir de Dieu, 1957; dt.: Wiss. und Gottverlangen, 1963). Er hat sich inzw. als Schlüsselbegriff zum Verständnis der Theol. Bernhards wie der ma. Theol. im ganzen bewäh…

Kontroverstheologie

(929 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . K. ist ein Zweig der Theol., der Differenzen zw. verschiedenen christl. Kirchen nicht hist.-distanziert untersucht, sondern von einem bestimmten Standpunkt aus polemisch-argumentativ beurteilt. Der im Namen »K.« enthaltene Begriff der »Kontroverse« bez. zugleich den Gegenstand und die Methode dieser Disziplin. Theol. Positionen kommen dabei insoweit zur Sprache, als sie eine die kirchl. Gemeinschaft störende oder gar kirchentrennende Bedeutung gewinnen, nicht so sehr als Beiträge zu einer offenen wiss. Diskussion. I. Während der Name »K.« erst im…

Askese

(5,544 words)

Author(s): Harich-Schwarzbauer, H. | Ries, J. | Podella, T. | Niederwimmer, K. | Köpf, U. | Et al.
[English Version] Askese im Islam: Islam: II. Lehre, 5. Askese und MystikI. Religionsgeschichtlich 1. Griechisch-römisch. Der Begriff Askese, der durch das Christentum seine für das Abendland gültige Prägung erhielt, leitet sich von griech. α῎σκησις/áskēsis, einem das Tätigsein bez. Substantiv, ab; α῎σκει˜ν/áskeín meinte ursprünglich »fertigen, schmücken«. Im 5.Jh. v.Chr. tritt die Bedeutung »sich üben; tätig sein« in den Vordergrund. Die Übung gilt primär dem Körper (Gymnastik; militärisches Training). Der Dualismus Seele – Leib (L…

Laienbrüder

(339 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Konversen) im engeren Sinne sind Mitglieder einer rel. Gemeinschaft, die keine klerikalen Weihen empfangen haben. Mit dem Namen fratres laici oder conversi wurden aber im Laufe der Gesch. verschiedene Personengruppen bez. Im Früh-MA verstand man unter conversi Mönche, die im Unterschied zu den schon als Kinder einem Kloster übergebenen (pueri) oblati (Oblaten: I.) erst als Erwachsene eingetreten waren. Neben diesem sog. »älteren Konverseninstitut« entstand im 11. Jh. ein »jünge…

Devotion

(235 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (D., von lat. devotio=d.). Der Begriff ist im Deutschen, zumal im Protestantismus, heute nur noch im Zusammenhang mit dem röm. Ritual der d. und der spätma. Bewegung der Devotio moderna gebräuchlich. Lat. d. bez. im vorchristl. Sprachgebrauch die Hingabe des Willens gegenüber Göttern, Menschen und Gesetzen. Im christl. Gebrauch verengt sich ihre Bedeutung auf die mit Gehorsam und Demut verbundene Hingabe an Gott. Thomas von Aquin behandelt d. neben dem Gebet als interior actus r…

Canterbury.

(397 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] Bischofsstadt in der Grafschaft Kent, England. Zur Römerzeit Verkehrsknotenpunkt, im 1.Jh. n.Chr. Hauptstadt der Cantiani mit Zeugnissen für ein Christentum seit dem 4.Jh., wurde C. durch die angelsächsische Landnahme (Angelsachsen) in seiner Entwicklung stark zurückgeworfen. König Aethelberht machte es zur Hauptstadt des Königreichs Kent und der von Papst Gregor I. gesandte Missionar, der röm. Mönch Augustin von C., zum ersten engl. Bischofssitz. Im Osten der Stadt gründete Aug…

Angela

(143 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] von Foligno (1248/49 Foligno – 4.1.1309 ebd.). Schon früh unter franziskanischem Einfluß stehend, erfuhr die Ehefrau und Mutter A. auf einer Pilgerfahrt nach Assisi 1285 ihre conversio zu asketisch-karitativem Leben. Nach dem Tod aller Angehörigen schloß sie sich 1291 dem franziskanischen Dritten Orden an. Sie lebte nun mit einer Gefährtin zusammen, geistl. betreut von einem mit ihr verwandten Franziskaner. Zeitweise bildete sich um die »Magistra theologorum« ein lockerer Schülerk…

Eon

(87 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Eudo), von Stella (gest. nach 1148). Vielleicht von Adel. Charismatiker mit geringer Bildung, Eremit und Wanderprediger, nach mehrjähriger Wirksamkeit in der Bretagne und Gascogne, wo er zahlreiche Anhänger um sich sammelte, auf der Synode von Reims 1148 angeklagt und zu Klosterhaft in St. Denis (Paris) verurteilt. Unklar sind die Gedanken, die ihn zur Behauptung führten, er sei Gottes Sohn, der künftige Richter über Lebende und Tote. Ulrich Köpf Bibliography J.C.Cassard, E., ermite et hérésiarque breton (MSHAB 57, 1980, 171–198).

Mentalitätsgeschichte

(541 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] . »Mentalität« (M.) begegnet seit den 70er Jahren des 20.Jh. in der Wissenschaftssprache dt. Historiker. Es ist dem franz. mentalité nachgebildet, das im 18.Jh. aus engl. mentality übernommen wurde; dieses war in der philos. Sprache des 17.Jh. vom Adj. mental abgeleitet worden. In Frankreich drang mentalité im Laufe des 19.Jh. in die Alltagssprache ein, wurde um 1900 in der polit. Sprache (Dreyfus-Affäre) wie in der Schule des Soziologen É. Durkheim beliebt und durch die Historik…

Brückenbrüder

(72 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (fratres pontis). Bruderschaften zum Bau und Unterhalt von Brücken über Flüsse und der mit ihnen verbundenen Spitäler, Kapellen und Friedhöfe. Vom 12. bis ins 15.Jh. tätig, bes. in Südfrankreich (Rhônetal); hier angeblich durch den hl. Bénézet (1184/85) begründet, auf den die Brücke von Avignon zurückgeführt wird. Ulrich Köpf Bibliography P.Péano, Art. Pontieri (DIP 7, 1983, 85–92) Ders., Art. Benedetto di Hermillon (DIP 1, 1974, 1359 f.).

Heilige/Heiligenverehrung

(3,593 words)

Author(s): Bergunder, M. | Köpf, U. | Müller, G.L. | Ivanov, V. | Barth, H. | Et al.
[English Version] I. ReligionsgeschichtlichHeiligenverehrung (Hv.) bez. in der vergleichenden Religionswiss. i. allg. die postume kultische Verehrung eines als hist. Person mehr oder weniger faßbaren Heiligen (H.) und hat ihr Zentrum an dem Ort, wo die sterblichen Überreste, denen man wundertätige Wirkungen zuschreibt, aufbewahrt werden. Gelegentlich wird auch die Verehrung lebender Personen unter den Begriff Hv. subsumiert, was jedoch eine bedenkliche Aufweichung der terminologischen Deutekraft z…

Johannes

(158 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] von Fécamp (nach 990 bei Ravenna – 1078 Fécamp). Der 1017 aus St. Bénigne in Dijon als Prior ins Kloster La Trinité von Fécamp geschickte J. wurde dort – seit 1028 als Abt – zum bedeutendsten Vertreter des normannischen Reformmönchtums im 11.Jh. Hauptwerke: Confessio theologica, Confessio fidei, Libellus de scripturis et verbis patrum collectus. Obwohl J. reichlich aus der Tradition schöpft (bes. aus Augustin und Gregor I., dem Großen) und noch nicht schulmäßig argumentiert, hat s…

Frömmigkeitsgeschichte

(1,322 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] I. Eine F. ist am Ausgang des 20.Jh. eher Desiderat als Wirklichkeit, zumal in der ev. Theol. Das durch den Pietismus, J.W.v.Goethe und die Romantik im heutigen Sinn geprägte und durch F.Schleiermacher theol. begründete Verständnis von Frömmigkeit hat im 19.Jh. nicht zur Ausbildung einer frömmigkeitsgesch. Forschung geführt. Die Religionswiss. meidet bis heute den Frömmigkeitsbegriff (noch in HRWG 2, 1990, fehlt das Lemma). Erst am Ausgang des 19.Jh. wurde er für die Kirchengesch…
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