Author(s):
Kleine, Christoph
[English Version] (auch Shakkū, Zenshin; 1173–1262), japanischer Mönch, gilt als Gründer der »Wahren Schule des Reinen Landes« (Jōdo shinshū; Japan: III.,5.). Sh. wurde als Sproß der Familie Hino bei Kyōto geboren. Als Neunjähriger zog er auf den Berg Hiei, dem Zentrum buddhistischer Gelehrsamkeit (Kloster: III.), wo er von dem berühmten Jien (1155–1225) ordiniert wurde und die Lehren der Tendai shū studierte. Als einfacher Tempelpriester diente er im Jōgyōdō, einem Tempel, der dem Kult um Amitābha gewidmet war. 1201 zog er sich für 100 Tage zur Klausur in den Rokkakudō in Kyōto zurück. Eine Vision des Prinzen Shōtoku (oder des Bodhisattva Kannon) am Morgen des 95. Tages veranlaßte Sh., sich dem berühmten Protagonisten der ausschließlichen Rezitation des Namens Amitābhas (senju nenbutsu), Hōnen (1133–1212; Jingtu zong/Jōdo-shū), anzuschließen. 1207 wurde die Gruppe um Hōnen verboten, der Meister selbst und sechs seiner Schüler, darunter Sh., laisiert und verbannt. Sich selbst als »weder Mönch noch Laie« betrachtend, gründete Sh. mit der Nonne Eshinni in der Provinz Echigo eine Familie. 1212 wurde Sh.s Verbannung aufgehoben, doch anstatt nach Kyōto zurückzukehren, zog er 1214 in die Kantō-Region, wo er seine Interpretation der nenbutsu-Lehre Hōnens propagierte. Er ließ sich schließlich in Inada nieder, wo er i.J. 1224 die erste Fassung seines Hauptwerks »Kyōgyōshinshō« schrieb, in dem er Kritik an Hōnens Lehre zu entkräften sucht, dabei aber eine eigenständige Interpretation der Doktrin vom Reinen Land entwickelte. Um 1235 kehrte Sh. nach Kyōto zurück, wo er sich im Kreise von Familienangehörigen und mit Unterstützung seiner Anhänger aus der Kantō-Region dem Schreiben gelehrter Abhandlungen, frommer Hymnen (Poesie: IV.,3.) und belehrender Briefe an seine über Lehrfragen zerstrittene Gefolgschaft widmete. Im Gegensatz zu anderen Schülern Hōnens blieb Sh. bis ins 15.Jh. hinein weithin unbekannt. Während Hōnen die Rezitation des Buddha-Namens (nenbutsu) als von Amitābha selbst ausgewählte und einzig sicher zum Heil führende Praxis betrachtete, meinte Sh., daß die in Sünde und Leidenschaften verstrickten Menschen der Endzeit vollkommen auf die Gnade (: I.,2.) Amitābhas angewiesen seien und zu ihrer eigenen Errettung nichts beitragen könnten. Das Aussprechen des Namens sei daher nichts weiter als eine Dankesäußerung in Reaktion auf den von Amitābha geschenkten Glauben an die sichere Erlösun…