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Your search for 'dc_creator:( "Lucassen, Leo" ) OR dc_contributor:( "Lucassen, Leo" )' returned 25 results. Modify search

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Pressgangsystem

(887 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Das P. war eine nzl. Form der militärischen Rekrutierung, bei dem freie Männer gewaltsam zum Dienst in der Kriegsmarine verpflichtet wurden. Gleichzeitig bedeutete es eine Form der Zwangsmigration sowie der längerfristigen temporären Migration.Das P. (von engl. press gang, etwa ›Presspatrouille‹) entstand im Zuge der Ablösung der Söldner-Armeen durch stehende Heere, die zwischen etwa 1650 und 1800 stattfand (Heeresreformen). In den stehenden Heeren der europ. Nz. wurde die Mehrzahl der Soldaten wie auch der Seeleute auf den Kriegsschiffen als freie Individuen (au…
Date: 2019-11-19

Karrieremigration

(1,105 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. BegriffBereits in der europ. Nz. waren Schlüsselinstitutionen wie der Staat, die Universitäten und die Kirchen auf hochspezialisierte »Migranten« angewiesen, die auf einem internationalen Markt rekrutiert wurden. Für die meisten von ihnen waren Ortswechsel eine unverzichtbare Voraussetzung ihrer Karriere; daher lässt sich diese spezifische Form der Migration als institutionelle K. bezeichnen. Abhängig von der jeweiligen Institution bedeutete die staatliche, universitäre oder kirchliche Laufbahn für die betroffenen Gelehrten,…
Date: 2019-11-19

Arbeitsmigration

(1,919 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Begriff A. ist eine Form von Mobilität, bei der Migranten oder Wanderer die frei getroffene (im Gegensatz zur Zwangsmigration), primär wirtschaftlich motivierte (im Gegensatz zu Glaubensflüchtlingen) Absicht verfolgen, vorübergehend (im Gegensatz zur permanenten Auswanderung: Emigration) an einem anderen Ort zu arbeiten, und zwar in der Regel nicht ununterbrochen für mehrere Jahre, wie Soldaten, Matrosen, Dienstboten und viele Gesellen (Migration, temporäre), sondern für kürzere Perioden. Meist handelt es sich um jährlich wiederkehrende saisonale Migration. Dazu …
Date: 2020-11-18

Mobilität

(5,542 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Einleitung 1.1. ForschungsgeschichteBis in die 1980er Jahre stieß das Thema der geographischen M. in der histor. Nz.-Forschung auf wenig Interesse. Man ging davon aus, dass die Gesellschaften vor 1800 räumlich einigermaßen stabil und Migrationen (= Mig.) Ausnahmen waren. Nur wenn Menschen keine andere Möglichkeit hatten, also im Krieg, bei Hungerkrisen, Naturkatastrophen oder schwerer politischer bzw. religiöser Unterdrückung, seien sie mobil gewesen. Dies erklärt, warum Glaubensflüchtlinge wie die Hugenotten und die iber. Ju…
Date: 2020-11-18

Leibeigenschaft

(2,258 words)

Author(s): Klußmann, Jan | Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Begriff und VerbreitungL. ist als »persönliche Abhängigkeit eines Menschen von einem anderen Menschen im Feudalwesen« [7. 1761] definiert worden (Feudalgesellschaft). Für frühnzl. Juristen war das Abzugsverbot das zentrale Kriterium, das L. von persönlicher Freiheit unterschied (Schollenpflichtigkeit) [5. 210]. In marxistischen Darstellungen ist L. zum Epochenbegriff erhoben worden (»zweite L.« bzw. Refeudalisierung, im Gegensatz zur »ersten L.«, der ma. Unfreiheit), womit an die nzl. Verwendung von L. als Kampfbegriff angeknüpft wurde (s. u.…
Date: 2019-11-19

Glaubensflüchtlinge

(1,818 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Begriff Menschen können aus verschiedenen Gründen zur unfreiwilligen Auswanderung oder Flucht gezwungen werden (Emigration): aufgrund ihres Glaubens bzw. ihrer ideologischen Einstellung, aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen (Verschleppung). Das Glaubensbekenntnis führte in der Nz. dort zu erzwungener Emigration, wo Menschen sich weigerten, zu der vom Staat gewünschten oder vorgeschriebenen Religion überzutreten, oder wo sie dem Erfolg einer solchen geforderten Konversion nicht trauten und somit ein normales Leben nicht mehr möglich schien. M…
Date: 2019-11-19

Otchodniki

(691 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Der russ. Begriff O. (wörtlich »Abreisende«) bezeichnete im Kontext der Leibeigenschaft (die in Russland per Gesetz erst 1861 abgeschafft wurde) Menschen, die für einen festgelegten Zeitraum (in der Regel zwischen einem und vier Monaten) das Gut, an das sie gebunden waren, verlassen konnten, um an einem anderen Ort zu arbeiten. Dafür erhielten sie von ihrem Gutsherrn einen Pass [4. 335]. Die Leibeigenschaft verhinderte zwar generell die geographische Mobilität, doch bedeutete diese befristete Form der Migration eine Ausnahme (vgl. Leibeigenschaft 4.). Aus verschiedene…
Date: 2019-11-19

Fahrendes Volk

(699 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Hinter dem Begriff F. V. verbirgt sich eine große Vielfalt von Gruppen und Tätigkeiten. Im Wesentlichen bezieht er sich auf Migranten, die als ambulante Geschäftsleute in einer bestimmten Region (nicht selten auch innerhalb eines Landes) umherzogen, um ihre Waren und Dienstleistungen anzubieten. Wie ein Großteil der Migranten (oft auch als Vaganten bezeichnet) kamen die meisten von ihnen aus ärmeren Gebieten, z. B. aus Gebirgsregionen, in denen es nicht genügend Erwerbsmöglichkeiten gab, sodass das Einkommen durch Wanderarbeit ergänzt wurde (Arbeitsmigration) [1]; [2]; [6]…
Date: 2019-11-19

Kaufmannsniederlassung

(835 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Begriff und AusprägungenGüterbeförderung bedeutete in der Nz. automatisch auch für Menschen einen Ortswechsel (z. B. für Seeleute, Kaufleute) und folglich eine zeitlich befristete oder unbefristete Migration, u. a. zum Zweck des Handels [5. 19–29]. Vier Hauptformen sind zu unterscheiden:(1) Handelskontakte, bei denen die Kaufleute selbst kaum oder gar nicht reisten, sondern die Verbindung mit den Lieferanten, Kunden oder Bevollmächtigten durch Brief-Verkehr (Handelskorrespondenz; Fuggerzeitung) oder gelegentliche Besuche aufrech…
Date: 2019-11-19

Soldatenhandel

(1,665 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo | Sikora, Michael
1. ÜberblickDie frühnzl. Staaten waren bei der Rekrutierung ihrer Armeen und Kriegsflotten meist auf bezahlte Berufs-Soldaten anstelle von Wehrpflichtigen angewiesen (vgl. Werbung; Heeresreformen). Vor der Franz. Revolution und der napoleonischen Zeit gab es nur zögerliche Versuche eines allgemeinen Militärdiensts. Erst die Erfolge, die Frankreich damit erzielte (Levée en masse), ermutigten die meisten europ. Staaten – mit der Ausnahme Großbritanniens und europ. kolonialer Streitkräfte –, zu Beginn des 19. Jh.s die generelle Wehrpflicht einzuführen.Berufssoldaten k…
Date: 2020-11-18

Emigration

(1,478 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. BegriffE. bezeichnet eine Form der Mobilität, die aus freiem Entschluss (im Gegensatz zur Verschleppung oder Zwangsmigration) und primär wirtschaftlichen Motiven (im Gegensatz zu glaubensbedingten Fluchtbewegungen; vgl. Glaubensflüchtlinge; Exil) erfolgt und bei der die Migranten bzw. Auswanderer die Absicht haben, sich andernorts dauerhaft (im Gegensatz zur Arbeitsmigration) niederzulassen. Je nach Zielregion kann man dabei zwischen Wanderungsbewegungen aus Europa in andere Kontinente (wozu auch die Kolonialmigration gehört), Migrationsbewegungen in »lee…
Date: 2020-11-18

Transhumanz

(915 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Definition und GrundlagenDer 1892 von dem franz. Geographen Jean-François Bladé geprägte Begriff T. (vgl. türk. yaylag/ yaylak) steht in der westl. Anthropologie für Weidewirtschaft bzw. für eine darauf basierende Lebensweise. Er bezeichnet eine Variante der Arbeitsmigration sowie Viehwirtschaft, der nichtsesshaften Weidewirtschaft [3. 22–23]; [4. 23], die man in Nomadismus, T. und Alpwirtschaft unterteilt. Jedem Typus entspricht eine spezifische Form der Migration. Die hochspezialisierte Viehzucht mit Stallhaltung im Winter konnte mit Arbeitswanderung…
Date: 2019-11-19

Sklavenverschleppung

(962 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. AllgemeinDie Sklaverei (= Skl.) und die damit verbundene Verschleppung von Menschen auf dem Weg über Sklavenmärkte oder über den direkten Verkauf an Staaten oder Einzelkunden war im MA v. a. in Ost- und Südeuropa weit verbreitet [8]; [4]. Allerdings führte die kath. Kirche einen intensiven Kampf gegen die Skl. und verhinderte im 11. Jh. deren Ausweitung in Italien und Spanien (abgesehen von der Lösegeld-Skl. zwischen Muslimen und Christen). Dies änderte sich, als mit dem Anstieg der Lohnkosten zur Zeit der Pest im 14. Jh. genuesische Händler den riesigen Sklavenmarkt im Schwarzm…
Date: 2019-11-19

Janitscharen

(1,413 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo | Siegert, Christine
1. Allgemein Die Expansionen des Osmanischen Reiches im 15. Jh., deren Höhepunkt die Eroberung Konstantinopels 1453 darstellte, waren eng mit dem Prozess der Heeresbildung verbunden. Eine der wichtigen Innovationen war dabei die Schaffung eines stehenden Heers. Während sich die meisten frühnzl. Staaten fast ausschließlich auf kurzfristig angeworbene Söldner stützten, schufen die Ottomanen eine ständige Armee. Eine der wichtigsten und meistgefürchteten Abteilungen waren die J. (türk. yeniçeri, »neue Truppe«), eine Elitetruppe des Sultans. Anfangs wurden deren…
Date: 2019-11-19

Temporäre Migration

(1,026 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. AllgemeinIm Gegensatz zur dauerhaften ist bei der T. M. die Rückkehr nach einer Abwesenheit von der Heimat fest eingeplant. Dabei unterscheidet man für die Nz. zwischen zwei Formen von Migranten: denjenigen, deren Arbeit eine mehrjährige Abwesenheit erforderten und solchen, die nur in einem Teil des Jahres abwesend waren und den Rest mit Arbeit auf ihrer eigenen – in der Regel klein- oder unterbäuerlichen – Landwirtschaft verbrachten. Im Folgenden geht es um die erste Gruppe (zur zweiten Gruppe vgl. Arbeitsmigration; Sai…
Date: 2019-11-19

Indentured Labour

(768 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Eine große Zahl verarmter europ. Arbeiter, die im 17. und 18. Jh. ihr Glück in Nordamerika suchen wollten, verfügte nicht über ausreichende Mittel dafür (Emigration). Ein häufig genutzter Ausweg war indentured servitude (engl.; »Vertragsknechtschaft«) bzw. I. L. (»vertragsgebundene Arbeit«). Diese Praxis, sich aufgrund eines freiwilligen, befristeten Vertrags als Knecht oder Arbeiter mit stark eingeschränkten Persönlichkeitsrechten zu verdingen, wurde von manchen Rechtssystemen, bes. dem englischen, gestattet (Arbeitsrecht). Die Entschädigung konnte aus ein…
Date: 2019-11-19

Millet

(855 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Der Begriff M. (von arab. milla, »Glaubensgemeinschaft«) bezeichnete im Osmanischen Reich religiöse Gruppen von Nicht-Muslimen [1. 69]. Er ist erstmals im 17. Jh. in Aleppo belegt und bezog sich auf Gemeinschaften von Christen und Juden, die zwar keine osman. Untertanen waren, aber zeitweilig im Osman. Reich lebten, meist als Kaufleute. In diesem Sinne ähnelte der Begriff M. dem im frühnzl. Westeuropa üblichen Begriff der nationes (vgl. Kaufmannsniederlassung).Juden und Christen lebten bereits seit Beginn der Nz. im osman. Staat, wo sie als religiöse Minderheiten eine unterg…
Date: 2019-11-19

Lebensformen und sozialer Wandel

(8,087 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Fahrmeir, Andreas | Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Einleitung Im Andenken an Edith Saurer, die den letzten Band der EdN nicht mehr erlebte. Schlägt man einen beliebigen Band der EdN auf, so kann man sich auf den ersten Seiten darüber informieren, wie die Arbeit an diesem Mammutprojekt organisiert war. Im Hintergrund – und für die Leser/innen einzelner Artikel nicht mehr erkennbar – steht die Gliederung in zehn »Fachgebiete« und fast einhundert »Teilgebiete«, die jeweils von Fach- bzw. Teilherausgeber/innen betreut wurden. Die zehn Fachgebiete sollten ihrem Anspruc…
Date: 2019-11-19

Land-Stadt-Wanderung

(1,400 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Urbanisierung und StadtentwicklungIm frühnzl. Europa hatten Städte v. a. aus wirtschaftlichen Gründen (s. u. 2.) außerordentliche Anziehungskraft auf Migranten. Hier lebten im Zuge der Urbanisierung ab 1500 relativ und absolut immer mehr Menschen, und hier herrschte bis ins 18. Jh. zudem eine hohe Mortalitäts-Rate, sodass eine dauerhafte Einwanderung notwendig war, um die Einwohnerzahlen stabil zu halten.Obwohl Städte überall in Europa wuchsen, verlief die Urbanisierung zeitlich und räumlich sehr ungleichmäßig (vgl. Bevölkerung, mit Karten). Um 1500 lag der S…
Date: 2019-11-19

Uskoken

(771 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Die U. (kroat. für »Flüchtlinge«, abgeleitet vom Verb für »(hin)einspringen«) waren eine kath. Volksgruppe im nördl. Balkan. Sie waren ihrer Herkunft nach Flüchtlinge aus den von der osman. Expansion betroffenen ehemals christl. Balkangebieten. Sie zählten in der Frühen Nz. zu den Gruppen, die – vergleichbar den Freibeutern – z. T. im Auftrag einer Staatsmacht Menschenraub betrieben und ihre Opfer (wie diejenigen von Kriegsgefangenschaft und Piraterie) der Zwangsmigration aussetzten. Die Gefangenen wurden dabei entweder gegen ein Lösegeld repatriiert oder in …
Date: 2019-11-19

Migrantenkirche

(1,005 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. BegriffIn der Nz. etablierten Migranten (Mobilität; Einwanderung; Emigration; Siedlungsmigration) häufig ihre eigenen Religionsgemeinschaften, v. a. dann, wenn ihre Glaubensausrichtung in ihrem neuen Siedlungsgebiet nicht institutionell vertreten war. Auch wenn es entsprechende Institutionen gab, zogen sie es aufgrund von Sprache und persönlicher Vertrautheit häufig vor, bei der Ausübung ihrer Religion unter sich zu bleiben. Beispiele für den letzteren Fall sind die dt. kath. Kirche in Rom [7] und die protest. Kirchen der franz.sprachigen Wallonen in den N…
Date: 2019-11-19

Einwanderung

(1,910 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. DefinitionUnter E. (Immigration, Zuwanderung) versteht man die Niederlassung von Personen oder Gruppen an einem neuen Wohnort. Während E. im modernen Sprachgebrauch in der Regel auf das Überschreiten von Staatsgrenzen verweist, hat der Begriff in der Frühen Nz. v. a. lokale Bedeutung. Dabei ist zwischen der E. in Städte und in ländliche Regionen zu unterscheiden. Im nzl. Europa war geographische Mobilität eng mit Prozessen der Urbanisierung verbunden. Die unterschiedlichen Migrationsmuster wie auch deren geographische, soziale und geschlechtsspezifische Aspek…
Date: 2019-11-19

Sklavenmarkt

(1,053 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. MarktzentrenDie Sklaverei und damit auch das Phänomen der S. waren in der europ. Nz. weit verbreitet, v. a. in Süd- und Südosteuropa noch bis ins 19. Jh. [2]. Eine große Zahl von Sklavenverschleppungen nach und aus Europa wurde über Märkte in Zentralasien (Karakorum, Sarai, Nowgorod) abgewickelt. Im Folgenden geht es aber vorwiegend um die S. innerhalb Europas (zur globalen Interaktion vgl. Sklaverei).Im Südwesten war Lagos an der portug. Algarve der erste Umschlagplatz, an dem ab 1444 westafrikan. Sklaven aus Guinea, Benin und später aus dem Kongo an portug. Kunden verkauft…
Date: 2019-11-19

Siedlungsmigration, innereuropäische

(596 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
In Westeuropa ist schon in der Periode vom 11. bis zum 13. Jh. eine starke Zunahme der Mobilität agrarischer Bevölkerungsgruppen zu erkennen, die sich in zwei Formen vollzog. Zum einen führte die wachsende Produktivität der Landwirtschaft zu einer Welle von Neugründungen von Städten und zur raschen Bevölkerungszunahme bereits bestehender Städte (Urbanisierung; Land-Stadt-Wanderung). Dieses Wachstum beruhte v. a. auf der Zuwanderung von Dorfbewohnern, die in den Städten größere persönliche Freiheit und eine Befreiung von feudalen Verpflicht…
Date: 2019-11-19

Wanderarbeit

(1,049 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
1. Definition Wanderarbeiter (= W.er) verkörperten in der Nz. einen Typus mobiler Arbeitskräfte, die aufgrund freier und primär wirtschaftlich motivierter Entscheidung vorübergehend an einem anderen Ort als ihrem ständigen Wohnsitz tätig waren, meist kürzer als ein Jahr (Arbeitsmigration). Ihre temporäre Migration erforderte spezifische Regelungen mit den zurückbleibenden Haushaltsangehörigen, mit den Mitwanderern, manchmal mit der gesamten (ländlichen) Herkunftsgemeinde. Die Wandersaison in der Landwirtschaft (v. a. in Ernte-Zeiten) wie auch in jenen Gew…
Date: 2019-11-19
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