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[English version] dienen der Wiederherstellung eines Zustandes zw. Göttern und Menschen, wie er vor einer wissentlichen oder unwissentlichen menschlichen Verfehlung bestanden hat. S. sind Strategien zur Bewältigung von Unheil, sie stiften Gemeinschaft innerhalb der Gruppe, in deren Namen sie durchgeführt werden. In der griech. Welt sind S. nicht nur ein Phänomen der archa. und klass. Zeit (Kathartik), sondern lassen sich auch später nachweisen. Als ein kleiner Ort in Lydien im 2. Jh n. Chr. von einer Seuche heimgesucht wurde, schickte …

[English version] I. Alter Orient s. Divination Römer, Malte (Berlin) [English version] II. Ägypten Eine Form der Divination war vom NR bis in die röm. Zeit das O., die schriftl. oder mündl. Befragung der Gottheit, meist durch einen vermittelnden Priester. Diese fand in der Regel bei Götterfesten (Fest) statt, wenn das Kultbild aus dem Allerheiligsten getragen wurde. Selten und auf Könige beschränkt waren O. im Allerheiligsten. Beim Prozessions-O. erfolgte die zustimmende oder ablehnende Antwort des Gottes in…

[English version] Die Grund-Bed. des lat. Verbums expedire ist “den Fuß aus der Fessel lösen”, im mil. Kontext meint es “in Bereitschaft setzen”, “kampfbereit machen”. E. bezeichnet den Jagdzug (Arnob. 3,21: venationum praepotens [...] in expeditionibus Diana), v. a. aber den Zug gegen den Feind und somit urspr. nur einen Teil des Kriegs ( bellum), wie die Einteilung der e. in Marsch und Kampf (Liv. 3,12,5: egregia facinora nunc in expeditionibus, nunc in acie) nahelegt. E. als Terminus für Operationen innerhalb eines größeren Krieges begegnet auch in den Inschr. der …

[English version] (griech. ἱεραρχία) bedeutet im eigentlichen Sinne “hl. Ordnung”. Der Begriff H., vor der Spätant. nicht belegt, wird erstmals Ende des 5. Jh. n.Chr. durch den Neuplatoniker (Ps.-)Dionysios [54] Areopagites in seinen Schriften Perí tḗs uranías hierarchías und Perí tḗs ekklēsiastikḗs hierarchías definiert: Danach ist H. eine hl. Rangordnung, die ein Abbild der göttl. Schönheit darstellt. Alles Sein nimmt an Gott als dem Urheber der H. teil und stuft sich entsprechend der Anteilnahme an Gott ab. Der Hierarch ist der gott…

[English version] I. Alter Orient und Ägypten Tempel (= Te.) stellten im Alten Orient (in Mesopotamien seit dem 3. Jt. v. Chr.) und in Äg. - neben dem Palast - die wesentlichen gesellschaftlichen Institutionen dar. Neben ihrer Funktion als Stätten der Gottesverehrung übten sie in der Regel auch bedeutende wirtschaftliche Macht aus. Diese gründete sich auf die Verfügung über ausgedehnte Ländereien und somit über das wesentliche Produktionsmittel einer Agrargesellschaft, das Ackerla…

[English version] I. Alter Orient s. Divination Rosenberger, Veit (Augsburg) [English version] II. Klassische Antike Omina gehören nach dem röm. Auguralrecht (Sakralrecht) zumeist zu den signa oblativa, den sich zufällig bietenden, nicht durch eine Divinationstechnik erlangten Vorzeichen. Ein o. kann Gutes oder Schlechtes vorhersagen, man kann es annehmen oder ablehnen (Stoßgebet, Ausspucken). Eine eindeutige Definition von o. ist nicht möglich. Varros Einschränkung von o. auf durch das gesprochene Wort gegebene Vorzeichen (Varro ling. 6,76) ist zu eng; auc…