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Reitkunst

(2,574 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickIn allen Gesellschaften, in denen das Pferd exklusives Transportmittel, unverzichtbare Voraussetzung persönlicher Mobilität, eine wertvolle Waffe auf der Jagd und im Krieg sowie ein teures Prestigeobjekt war, gehörte die Fähigkeit, gut zu reiten, zu den verpflichtenden Grundkenntnissen des Adels (Standesbildung). Eben weil das Reiten hohem sozialen Status entsprach, hütete man seine Regeln – wie überhaupt das Wissen über Pferde – als herrschaftliche Arcana und vermied es, sie schriftlich festzuhalten [20. 91]. Erst mit dem Beginn der Nz. wurde das Reite…
Date: 2021-07-29

Wörterbuch

(1,529 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffUnter einem W. (lat. dictionarium, ital. dizionario, vocabulario, franz. dictionnaire bzw. glossaire, span. diccionario, engl. dictionary) versteht man ein (meist alphabetisch angeordnetes) Verzeichnis, das den Wortschatz einer Sprache ganz oder in bestimmten Teilen präsentiert, um jedes Wort entweder als solches zu kommentieren oder dessen Entsprechung(en) in einer oder mehreren fremden Sprache(n) aufzuführen. In der Nz. dienten W. keineswegs nur pragmatischen Zwecken des Sprachunterrichts bzw. der Verständigung auf Reisen, Pilgerreisen, Missione…
Date: 2019-11-19

Manieren

(1,351 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Ein soziales IdealUnter M. verstand man ab dem späten 15. Jh. die Summe jener Verhaltensweisen, durch die sich Höflichkeit (ital. cortesia, gentilezza; span. cortesía; franz. politesse, civilité, gegenüber Damen auch courteoisie und galanterie; engl. politeness, courtesy) in der Praxis äußerte. Deshalb waren M. mehr als ein Verhalten, das den je geltenden sozialen Regeln entsprach. Diese nämlich unterschieden sich in der Nz. nach Geschlecht, Stand, Beruf, Konfession sowie sozialer, ethnischer und nationaler Zugehörigkeit und d…
Date: 2019-11-19

Mazarinades

(636 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer seit 1850 in der Forschung übliche Begriff M. geht auf La Mazarinade zurück, den Titel einer 1651 von Paul Scarron verfassten lit. Parodie der Ilias (franz. Iliade). Er dient als Sammelbezeichnung für mehr als 4 000 meist sehr polemische Pamphlete, die in Frankreich zur Zeit der Fronde (1648–1653) gegen die Versuche der Krone publiziert wurden, Regierung und Verwaltung im Sinne des Absolutismus zu zentralisieren. Da diese Bestrebungen sich in Kardinal Jules Mazarin verkörperten, dem Vertrauten und Ersten Minister der Regentin Anna von Österreich und ihres minde…
Date: 2019-11-19

Aufklärungshistorie

(1,369 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer moderne Begriff ist eine Sammelbezeichnung für alle Werke der Geschichtsschreibung, Geschichtsphilosophie und Historik, die in der Epoche der Aufklärung von Autoren verfasst wurden, die sich deren Ideen und Werten verpflichtet fühlten.Gerrit Walther2. Fragen und ModelleDie Aufklärung schuf ein grundlegend neues Bild von Geschichte. Sie brach mit der christl.-theologischen Geschichtsauffassung, die noch kurz zuvor, in Jacques Bénigne Bossuets Discours sur l’Histoire universelle (1681), ihren virtuosen Höhepunkt erreicht hatte. Diese hatte Gesc…
Date: 2019-11-19

Archäologie

(1,527 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer griech. Begriff, als archaiología (»Bericht von alten Dingen oder Zeiten«) erstmals bei dem griech. Historiker Dionysius von Halikarnass (1. Jh. v. Chr.) belegt – während archaiologeín (»über Altes sprechen«) schon bei Thukydides (5. Jh. v. Chr.) vorkommt –, bezeichnete in der Antike jenen Teil der Geschichte, über den keine lebenden Zeugen mehr Auskunft geben können, sondern nur noch Traditionen und Sagen. Die Renaissance latinisierte den Begriff zu archaeologia oder archaeographia und benutzte ihn synonym mit antiquitates, also der Altertumskunde, von…
Date: 2019-11-19

Klugheit

(1,030 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemK. (griech. phrónēsis, lat. prudentia, ital. prudenza, span. prudencia, engl./franz. prudence) figuriert in Aristoteles' Nikomachischer Ethik als Gabe des richtigen praktischen Handelns. Zu dieser gehört, Rat einzuholen ( eubulía), zu verstehen ( sýnesis) und zu beurteilen ( gnṓmē). Seit dem lat. Kirchenvater Ambrosius (4. Jh.) eine Kardinaltugend, galt K. spätestens seit Thomas von Aquin (13. Jh.) als Mutter aller übrigen Tugenden (lat. genetrix virtutum), als unabdingbarer Bestandteil jeder von ihnen [12. 862]. Zu einem der umstrittensten The…
Date: 2019-11-19

Hundehaltung

(1,816 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Arten und Funktionen Die H. war in der Nz. in allen Ständen und mit diversen Funktionen verbreitet. Nach Letzteren, nicht nach Rassen (die erst nach 1850 als Klassifizierungsschema üblich wurden) teilte man die Hundearten ein.V. a. den zur Jagd brauchbaren Hunden (= Hd.) galt – im Gefolge antiker Autoren wie Xenophon ( Kynēgetikós, um 400 v. Chr.; »Hundejagd«), M. Terentius Varro ( Rerum rusticarum libri tres, um 50 v. Chr.; »Drei Bücher von der Landwirtschaft«) oder Oppian ( Kynēgetiká, um 200, »Hundejagd«) – die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen. Ende des 14. Jh.s unterschied Gas…
Date: 2019-11-19

Latinistik

(1,021 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Überblick Latein war in der Nz. eine in der Diplomatie, in der Wissenschaft und im Bildungs-Wesen aktiv gebrauchte und somit lebende Sprache. Dies förderte seine gelehrte Erforschung allerdings nur bedingt. Vor dem 19. Jh. nämlich studierte man es weniger um seiner selbst willen als in gegenwartspraktischer Absicht: um es besser schreiben und sprechen zu können, um den (nach wie vor verbindlichen) klassischen Kanon der antiken Literatur zu kennen, das (ebenso gültige) Röm. Recht zu verstehen und an der Größe des antiken Rom teilzuhaben (Antikerezeption). Anders als etwa dem…
Date: 2019-11-19

Siegel

(1,458 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungEin S. (von lat. sigillum, Verkleinerungsform von signum, »Zeichen«; vgl. ital. sigillo, span. sello, franz. cachet bzw. sceau, engl. seal) ist ein Bild, das spiegelverkehrt in einen (oft selbst als S. bezeichneten) Stempel aus Metall, Stein, Holz oder Horn (Typar oder Petschaft) eingraviert und mit diesem auf weiches, aber rasch erhärtendes Material (meist Wachs, seit etwa 1560 eher Lack) oder eine Oblate aus Papier aufgedrückt wird. Es dient dazu, Rechtsakte von Herrschern, Regierungen, Korpora…
Date: 2019-11-19

Kritik

(2,306 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Bedeutung und BegriffsgeschichteAls die Kunst, »einen vorgegebenen Sachverhalt auf seine Echtheit oder Wahrheit, seine Richtigkeit oder Schönheit hin zu befragen, um aus der gewonnenen Erkenntnis heraus ein Urteil zu fällen« [11. 86], entwickelte sich K. im Laufe der Nz. zur bevorzugten intellektuellen Diskursform der europ. Elite. Seit der Aufklärung war sie die wichtigste kulturelle Praktik der westl. Zivilisation, die zentrale Methode moderner Wissenschaft und ein entscheidender Antrieb zu Säkularisierung und politisch-sozialer Emanzipation.Wie das bis 1700 sy…
Date: 2019-11-19

Epigraphik

(988 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und FunktionDer Begriff E. (von griech. epigraph椃; »Inschrift«) kam im Deutschen erst im 18. Jh. auf, im Französischen sogar erst 1838. Gleichwohl gehört das Aufzeichnen, Sammeln und Klassifizieren antiker Inschriften (= I.) auf Stein und Metall zu den ältesten, verbreitetsten und angesehensten Formen nzl. Altertumskunde und Archäologie. Die Gründe variierten. Wenn F. A. Wolf 1807 erklärte, dass die E. »nicht durch die Formen von Seiten der Schönheit wichtig [sei], sondern durch die grammatischen, lexikalischen, geographischen, histori…
Date: 2019-11-19

Neuhumanismus

(1,220 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Phänomen und BegriffDer 1885 von Friedrich Paulsen geprägte Begriff N. [11. 191–195] bezeichnet eine Bildungs-Bewegung, die sich seit den 1770er Jahren von Deutschland aus gegen die utilitarischen Ausbildungskonzepte der Aufklärung formierte und – in Abgrenzung zur lat. dominierten Bildung der westl. wie östl. Nachbarländer – die griech. Antike zum Vorbild wahrer, guter und schöner »Humanität« erhob (Antikerezeption). In der ersten Hälfte des 19. Jh.s gewann der N. als maßgebliche Form schulischer wie universitärer Pädagogik internationales Prestige. Als geistesge…
Date: 2019-11-19

Bildung

(6,609 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffFür jenen Formationsprozess, in dessen Verlauf das Individuum durch Erziehung und eigene Anstrengungen zu einer Persönlichkeit werden soll, die den Normen der ihn bestimmenden Gesellschaft möglichst gut entspricht, stand in den europ. Kultursprachen der Frühen Nz. ein breites Wortfeld zur Verfügung. Dabei dominierten von Anfang an die nationalsprachlichen Ableitungen der lat. Begriffe educatio (»Erziehung«, »Erzogen-Sein«), eruditio (»Belesenheit«) und scientia (»Wissen«). Einen didaktischen Klang besaß das engl.-franz. formation – ein Zusammenwirken …
Date: 2019-11-19

Sprezzatura

(810 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer nzl. Begriff S. (von ital. sprezzare, »vernachlässigen«, »verachten« bzw. von spätlat. expretiare, »entwerten«) umfasste ein Bedeutungsfeld, das von Lässigkeit und Nonchalance über Eleganz bis zu Understatement und Verstellung reichte, und bezeichnete damit das wichtigste Verhaltensideal der höfischen Gesellschaft in Renaissance und Barock. Im Gegensatz zu seinen Stammworten war S. durchwegs positiv konnotiert [5]; [9].Als ein »neues Wort« ( una nova parola) wurde S. um 1520 von Baldassare Castiglione im 26. Kapitel seines Libro del Cortegiano (gedr. 1528)…
Date: 2019-11-19

Anglophilie

(921 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenDer um 1750 aufkommende Begriff – sowie dessen Steigerung Anglomanie – bezeichnet aus kritischer Distanz die »(undifferenzierte) Vorliebe für England, die Engländer und alles Englische« [7. 18], die bei den kontinentalen Eliten nach 1713 merkbar und seit den 1730er Jahren zu einer allgemeinen Mode wurde. Die Bewunderung für engl. Politik, Wirtschaft, Philosophie, Wissenschaft, Kultur und Lebensstil führte zu Nachahmungen auf allen Gebieten und bedingte so einen der folgenreichsten Kulturtransfers der europ. Geschichte.Die A. war eine Begleiters…
Date: 2019-11-19

Gemmenkunde

(953 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Antike Gemmen (von lat. gemma, »Edelstein«) sind kleine, in Halbedelsteine (meist Chalcedon, Karneol, Achat, Onyx oder Hämatit), Bergkristall oder auch Glas eingravierte Reliefs, die Porträts, mythologische Gestalten und Szenen, oft auch Inschriften bzw. magische Zeichen (Charakter) darstellen. Weil sie oft das gnostische Fabelwesen eines gerüsteten Hahns zeigen, den sog. Abrasax (Abraxas), wurden sie in der Nz. bisweilen »Abraxen« genannt. Bes. große und prächtige Gemmen heißen »Kameen« (ital. cameo; franz. camée als Ableitungen von gemma). Da Gemmen als Si…
Date: 2019-11-19

Humanität

(831 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Humanistische WurzelnDer im 15. Jh. von Cicero übernommene lat. Begriff humanitas (»Menschheit«, »Menschlichkeit«, »Sphäre des Menschlichen«) bürgerte sich mit dem Siegeszug des Humanismus in den europ. Sprachen ein und blieb dort präsent (franz. humanité; engl. humanity; ital. umanità; span. humanidad) – meist im Kontext jener rhetorisch-lit. Bildung, die der humanistische Terminus studia humanitatis (»Studien der menschlichen Sphäre«) umriss. So nannte man in Frankreich seit dem 16. Jh. die Anfangsklassen humanités; im engl. Sprachraum figurierten die Geist…
Date: 2019-11-19

Thesaurus

(1,033 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffAls Th. (griech./lat.; »Schatz«; lat. Pl. thesauri = Thi.), oft synonym mit bibliotheca oder Museum verwendet, bezeichnete bzw. betitelte man seit dem 16. Jh. Werke einer gelehrten Literaturgattung, die beanspruchte, das gesamte zu einem Sachgebiet überlieferte Wissen zusammenzufassen, systematisch zu ordnen und möglichst auch zu illustrieren (Wissensorganisation; Wissensvisualisierung). Die Muster und Prototypen des Th. entstanden in der antiquarischen Altertumskunde. Sie folgten der Forderung des Humanismus, alle überkommenen Überreste anti…
Date: 2019-11-19

Libertin

(1,608 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer lat. Rechtsbegriff libertinus (»Freigelassener«), der in der Apostelgeschichte (6,9) die Verfolger des Hl. Stephanus bezeichnet, gelangte um 1480 über volkssprachliche Bibelkommentare ins Französische, von dort auch in die anderen europ. Sprachen (engl. libertine). Seit 1545 benutzten ihn Prediger des Calvinismus wie des Katholizismus, um jeden moralisch zu diskreditieren, der ihre Dogmen nicht unbedingt teilte. Für die religiöse Skepsis (Skeptizismus) oder gar den Atheismus, die man Nonkonformisten unterstellte, kam seit 1600 das Wort Libertin…
Date: 2019-11-19

Dekadenz

(1,277 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDie seit Polybios unter antiken Historikern geläufige Idee, dass Reiche und Kulturen nach ihrem Aufstieg zu Macht und Größe notwendig einem Niedergang unterworfen seien, wurde im Humanismus wiederentdeckt und neu formuliert. Bis um 1800 blieb »D.« (dt. erstmals um 1700; lat. inclinatio, ruina, depravatio; ital. decadenza, declino, caduta; franz. déclin, décadence; engl. decline) daher eine Grundkategorie politischer, sozialer und ästhetischer Diskurse. Als konstitutives Element einer zyklischen Vorstellung von Geschichte bezeichnete der Begriff die allm…
Date: 2019-11-19

Spinozismus

(1,344 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDas seit 1699 belegte, aber offenbar ältere Wort S. war im 17. und 18. Jh. in vielen europ. Sprachen ein unspezifischer Sammelbegriff für alle Positionen, die man mit den Lehren des niederl.-jüd. Philosophen Baruch de Spinoza (1632–1677) in Verbindung brachte. Als Spinozisten (= St.) bezeichnete man Denker, die sich zu diesen Lehren bekannten oder denen man unterstellte, dies zu tun. Beide Begriffe waren mithin Fremdbezeichnungen und wurden fast durchwegs polemisch gebraucht, da unter den Zeitgenossen Einigkeit herrschte, dass Spinozas Philosophie zu Materialismu…
Date: 2019-11-19

Klub

(1,230 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenK. entwickelten sich seit dem 16. Jh. als spezifisch brit. Form urbaner Geselligkeit. Die exzentrische Bezeichnung – das Wort club (von to clump, »zusammenballen«) kann »Keule«, »Anteil an der (gemeinsamen) Zeche« und »Vereinigung« bedeuten – lässt den exklusiven, männerbündischen Charakter dieser Vereinigungen erahnen, in denen Gentlemen unter sich waren und Frauen so gut wie keinen Zutritt hatten. Von traditionellen Formen der Vergesellschaftung (z. B. Bruderschaften, Zünften, Sekten oder Akademien) unterschie…
Date: 2019-11-19

Verstellung

(2,056 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ÜberblickV. wurde in der Nz. in den meisten europ. Kultursprachen mit den seit Cicero geläufigen, durch Tacitus prominenten lat. Begriffen simulatio und dissimulatio benannt. Meinte Letzterer das Verbergen der eigenen An- und Absichten, bezeichnete Ersterer das Vortäuschen anderer als der tatsächlich gehegten Gedanken und Pläne. Obwohl V. als Lüge streng verpönt war – die Wahrheit zu sagen, war gleichermaßen Gebot christlicher Moral, adliger Ehre, vasallischer Treue wie kaufmännischer Kreditwürdigkeit –, blieb sie als ein Modus vornehme…
Date: 2019-11-19

Philologie

(2,119 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer von Platon geprägte Begriff Ph. (griech. philología = »Freundschaft zum Wort/Gedanken«) war schon im 1. Jh. v. Chr. zu einem Synonym für Gelehrsamkeit schlechthin geworden, sofern diese auf sprachlich-lit. Gebiet lag. Unter einem Philologen (griech. philólogos) verstand man einen Spezialisten für Grammatik ( grammatikós) bzw. für Sprach- und Literaturkritik ( kritikós), der es verstand, Texte auf sprachliche Korrektheit zu prüfen und ggf. zu verbessern. Ph. war insofern ein Synonym für Textkritik bzw. für jene Fächer der Artes liberales (v. a. Grammatik, R…
Date: 2019-11-19

Wegestreit

(955 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemDer Begriff W. subsumiert mehrere durchaus unterschiedliche gelehrte Debatten, die zwischen dem frühen 14. und dem späten 15. Jh. an europ.Universitäten, v. a. an denen des Alten Reiches, um die richtigen Methoden des Lehrens und Lernens, bes. im Bereich der Logik und Metaphysik, geführt wurden. Die (moderne) Bezeichnung W. erklärt sich aus der Tatsache, dass eine Methode vor 1500 meist als »Weg« (lat. via) bezeichnet wurde. Man benannte sie entweder nach dem Schulhaupt, das sie beispielhaft vertrat (z. B. via Thomae/»Methode des Thomas von Aquin« oder via S…
Date: 2019-11-19

Pädagogik

(3,434 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffP., nicht identisch mit Bildung, ist die Kunst, die in einer Gesellschaft geltenden Normen zu vermitteln und einzuüben. Von Erziehung unterscheidet sie sich durch den Anspruch auf ein theoretisch fundiertes, planmäßiges Vorgehen im Hinblick auf einen erklärten Endzweck. So bezeichnete der erstmals in Platons Staat belegte griech. Begriff paidagōgía die »Führung [und Unterweisung] von Knaben« im Sinne eines bestimmten polit.-moralischen Staatsziels, also die Tätigkeit des Pädagogen ( paidagōgós) – im Gegensatz zu dem älteren paideía, der Bildung im Allgemeinen…
Date: 2019-11-19

Altertumskunde

(1,975 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und Form Der durch die berühmte, aber nur ganz fragmentarisch erhaltene antiquarische Schrift Antiquitatum rerum humanarum et divinarum (»Altertümer menschlicher und göttlicher Institutionen«) des röm. Gelehrten Marcus Terentius Varro (116–27 v.Chr.) geläufige lat. Begriff antiquitates (franz. antiquités, engl. antiquities, »Antiquitäten« bzw. »Alterthümer«) wurde vor 1800 synonym mit Archäologie verwendet. Er bezeichnete schriftliche Nachrichten oder materiale Überreste (wie Münzen, Monumente, Kunst- und Gebrauchsgegenstän…
Date: 2019-11-19

Zivilisation

(1,332 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer im Französischen wie im Englischen kurz nach 1750 aufkommende, bis 1820 in allen westeurop. Sprachen etablierte Begriff Z. (franz. civilisation, engl. civilis/zation, ital. civilizzazione, span. civilisación) bezeichnet ein Ideal der Aufklärung: ein Gemeinwesen, das aufgeklärte Werte – von polit. Freiheit über eine moderne Ökonomie bis zu Humanität, Bildung und Urbanität – so weit wie möglich verwirklicht hat und sie immer weiter perfektioniert. Z. war (und ist) insofern kein empirisches Faktum, sondern ein Leitwert bzw. ein ideologisches Programm, das s…
Date: 2019-11-19

Mythologie

(1,859 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und PhänomenDer in alle europ. Sprachen übernommene griech. Begriff Mythos deckte schon in der Antike ein Wortfeld ab, das von »Wort« und »Gedanke« über »Nachricht« bis zu »(erfundene, unwahre) Geschichte« reichte. Seit Platon konkretisierte sich seine Bedeutung zu »Götter- und Heroengeschichte« [13. 181]. Entsprechend verstand man unter M. in der Nz. fast durchweg das Wissen um die griech.-röm. Götterwelt (Antike Religionen), wie man sie bei Dichtern wie Homer und Hesiod, den griech. Tragikern, bei Vergil oder Ovid dargestellt, bei Varro beschrieben und in Skulpt…
Date: 2019-11-19

Textkritik

(1,914 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Als eine Teildisziplin der Philologie bzw. der Altertumswissenschaft sowie der Bibelkritik und Exegese ist T. die Summe aller Methoden und Techniken, um überlieferte Texte in ihrer (möglichst) originalen Form wiederherzustellen. Dabei wirkt sie integral mit der Hermeneutik zusammen. Zugrunde liegt ihr die histor. Erkenntnis des Humanismus, dass Texte im Laufe ihrer Überlieferung absichtsvoll oder unwillkürlich verändert werden. T. will diese späteren Zusätze und Veränderungen rückgängig machen. Sie ist insofern an sich schon eine Kritik an der Tradition.Gerrit …
Date: 2020-11-18

Temperament

(893 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ModellDas Modell der vier T. (von lat. temperamentum, »richtige Mischung«) blieb in der Nz. – wie schon in Antike und MA – das gebräuchlichste Schema, den Charakter von Individuen zu beschreiben. Die von Aristoteles und Galen vollendete antike Einteilung in vier Grundtypen – den Sanguiniker, den Melancholiker (Melancholie), den Choleriker und den Phlegmatiker – stellte die Kategorien bereit, als deren je spezifische Kombination das einzelne Subjekt erklärt wurde. Zwar sei, so formulierte Freiherr von Knigge 1788, »mehrentheils in dem Segelwerke jedes Erdensohns ei…
Date: 2019-11-19

Dame

(1,446 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer nach 1650 aus dem franz. dame bzw. dem ital. dama oder donna ins Deutsche übernommene Begriff ist von lat. domina (»Herrin«) abgeleitet. Synonyme für »Herrin« sind auch seine Entsprechungen im Spanischen ( señora) und Englischen ( lady, von angelsächs. hlafdige = »Brotherrin«). Als höfischer Titel wurde er meist in Verbindung mit dem Possessiv »mein«, ma bzw. my, gebraucht ( Madame, Madonna, My Lady bzw. Milady). Beim Schach- und beim Kartenspiel bezeichnet D. die zweitwichtigste Figur oder Karte [1].Gerrit Walther2. TrägerinnenPrinzipiell war der Titel D. der …
Date: 2019-11-19

Charakter

(1,240 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffZu Beginn der Nz. besaß der griech. Begriff charakt椃r (»Gepräge« bzw. »Prägung«), den erst Kirchenväter wie Augustinus in die lat. Literatursprache eingeführt hatten, einen technisch-abstrakten Sinn. Wie schon bei dem Aristoteles-Schüler Theophrast bezeichnete er gleichermaßen ein unveränderliches Merkmal, Erkennungszeichen oder Symbol und eine vorherrschende moralische Eigenschaft [5]. Die Kombination beider Motive erwies sich als so anregend und fruchtbar, dass »Ch.« bis zum Ende des 18. Jh.s in den europ. Kultursprachen einen ra…
Date: 2019-11-19

Humanismus

(9,746 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickH. bezeichnet die vor der Aufklärung wichtigste und wirkungsmächtigste europ. Bildungs-Bewegung der Nz. Sie entstand im Italien des 14. und 15. Jh.s und verbreitete sich bis zur Mitte des 16. Jh.s im ganzen Abendland. Ihr Ziel war ein ästhetisches: die Wiederherstellung der Literatur, Künste und Wissenschaften des Altertums, vornehmlich der röm. Kultur zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 2. Jh. n. Chr., die den Humanisten als histor. einmaliger Höhepunkt galt. Deren Rekonstruktion werde, so hofften sie, Sprache, Geschmack, Sitte…
Date: 2020-11-18

Witz

(1,818 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer Begriff W. (von mhdt. witze, »Verstand«, »Einsicht«, »Klugheit«; lat. ingenium, ital. ingegno, span. ingenio, engl. wit, franz. esprit) meinte in der Nz. die Kunst, scheinbar disparate Gedanken und Ideen auf eine überraschende Weise zu verknüpfen und in eine Formulierung zu fassen, die den Hörer bzw. Leser durch geistreiche Knappheit verblüffte und spontan überzeugte [1. 874]; [10. 7 f.]. So galt W. als eine Grundbedingung geistiger Produktivität, als ein Kernelement kultivierter Konversation und pragmatischer Klugheit. Daher war er seit dem 17. Jh. eine…
Date: 2019-11-19

Tacitismus

(1,398 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BeginnDer 1921 geprägte Begriff T. beschreibt einen spezifischen Stil polit.-weltanschaulicher Skepsis, der sich von etwa 1570 bis etwa 1650 an den Werken des röm. Historikers Publius Cornelius Tacitus (= Tc.; um 100 n. Chr.) entzündete. Sein Prinzip und Leitmotiv war die similitudo temporum (»Ähnlichkeit der Zeiten«): In den Intrigen und Machtkämpfen am röm. Kaiserhof, die Tc. als Zeichen fortschreitender polit.-moralischer Dekadenz schilderte, sahen die Zeitgenossen der Religionskriege ihre eigene Gegenwart präfiguriert. …
Date: 2019-11-19

Sittengeschichte

(1,050 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ModelleAls S. bezeichnete man im späten 18. Jh. und im 19. Jh. jene Gattung der Kulturgeschichte, die besonderes Augenmerk auf die Sitten und den Alltag einer vergangenen Epoche, Kultur, Nation oder Gesellschaft legt. Zwar blieb der (von Kant als Gegensatz zu »Naturgeschichte« gebrauchte) Begriff auf die dt. Sprache beschränkt [3]. Das Konzept einer histor. Darstellung aber, die aus Gebräuchen und Gepflogenheiten auf den zivilisatorischen Stand und den Charakter eines größeren Kollektivs zu schließen sucht, gehörte seit dem Humanismus zum Kernbestand der nzl. Hi…
Date: 2019-11-19

Memoiren

(1,370 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungDer vom lat. memoria bzw. franz. mémoire (»Gedächtnis«, »Erinnerung«) abgeleitete, in alle europ. Kultursprachen übernommene Plural-Begriff M. bezeichnete – wie seine lat. Pendants commentarii (»[Gerichts-]Protokoll«) und adversaria (»[Aufzeichnungen über] das vor Augen Liegende«) – einen juristischen, amtlichen oder diplomatischen Schriftsatz, der Vorgeschichte und Problematik eines zu verhandelnden Konflikts beschrieb. Auch Akademien betitelten die Publikationen ihrer Verhandlungen oft mit »M.« In …
Date: 2019-11-19

Held/in

(1,685 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickIn allen Kulturen besitzen H. (griech. hḗrōs, lat. heros, ital. eroe, franz. héros, engl. hero) – mythische Gestalten zwischen Götter- und Menschenwelt – hohe Bedeutung für das Selbstverständnis der sie verehrenden Gruppen, Stände und Nationen. Indem H. deren Wertesystem beispielhaft verkörpern und in ihren Abenteuern siegreich vertreten, machen sie es sichtbar und attraktiv. Indem sie es zu äußerster Konsequenz steigern und dabei die Konflikte offenbaren, in die maßlose Tugend führen kann (Tragödie), korrigieren und modifizieren sie es, stärken es so…
Date: 2019-11-19

Konversation

(1,056 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer im 16. Jh. in die meisten europ. Sprachen übernommene Begriff K. (von lat. conversari, »verkehren«, »Umgang haben«; eigentlich: »gemeinsam umherschweifen«) bezeichnet ein typisches Ritual europ. Gebildeter der Nz.: das informelle Gespräch im kleinen Kreis, dessen wichtigstes Ziel es war, das jeweilige Thema möglichst gut, schön und unterhaltsam zu behandeln. Im Gegensatz zu institutionalisierten Formen der Kommunikation (etwa Verhör-, Lehr- oder Beichtgesprächen, Verhandlungen bei Hof, vor Gericht, in Rats-Gremien, kirchlichen, ständisc…
Date: 2019-11-19

Späthumanismus

(1,865 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Als Bezeichnung einer kulturgeschichtlichen Epoche zwischen Humanismus (= Hum.) und Barock wird S. oft benutzt, aber selten definiert. Nur darin stimmen alle gängigen Verwendungen überein, ihn zugleich als soziales Phänomen und als Ensemble von Bildungsinhalten zu betrachten. In die Literaturwissenschaft eingeführt wurde der (bislang nur in der dt.sprachigen Forschung gebräuchliche) Begriff 1931 von Erich Trunz [12], der S. als »Standeskultur« zumeist protest. Gelehrter im Alten Reich um 1600 beschrieb. Der Historiker Gerhard Oestreich erweiterte und dynam…
Date: 2019-11-19

Tafelkultur

(2,508 words)

Author(s): Walther, Gerrit
01. ÜberblickGemeinsames Speisen besaß und besitzt in allen Kulturen zentrale Bedeutung. Es konstituiert Gemeinschaft und ist unerlässlicher Bestandteil von Festen, Diplomatie und Friedensfeiern, ein Ritual der Zusammengehörigkeit, Verbrüderung und Freundschaft, eine Gelegenheit zu Repräsentation und ostentativem Statuskonsum. Seit dem 15. Jh. jedoch, im Zeichen der Renaissance, änderten sich bei den europ. Eliten Stil und Wahrnehmung solcher Mahlzeiten. Zusehends suchte man sie jetzt gemäß den neuen Regeln des Geschmacks und der guten Manieren als …
Date: 2019-11-19

Größe

(1,508 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffSchon in der Antike war das Attribut der G. von Göttern, Heroen und Königen auf führende Mitglieder der Elite in Stadtstaaten und Republiken ausgedehnt und zur allgemeinen Herrschertugend erhoben worden. In der Nz. wurde G. (lat. magnificentia; ital. grandezza; span. grandeza; franz. grandeur; engl. greatness) zum Leitideal der europ. Aristokratie, zum Ziel adligen Ehrgeizes und zu einem zentralen Thema des Diskurses über den Adel. Als produktiv erwies sich dabei die Spannung zwischen dem Anspruch, dass »die Großen« (ital. i grandi; franz. les grands) von Geburt an G…
Date: 2019-11-19

Ehrgeiz

(937 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffSchon in seiner lat. Ursprungsform war ambitio ein moralisch ambivalenter Begriff. Seit Cicero meinte er nicht nur den »Umgang«, mittels dessen sich ein Amtsbewerber bei seinen Wählern bekannt machte, sondern auch ein bes. nachdrückliches, rücksichtsloses Streben nach Ämtern und Würden. Seit Augustinus stand eine solche Haltung in einem schwer überbrückbaren Gegensatz zum christl. Gebot der Demut und Bescheidenheit. Theologen aller Konfessionen missbilligten das Streben nach »eitler Ehre« (Luther). »Eergeizlich« – die um 1500 geläufige dt. Wortbildung …
Date: 2019-11-19

Bildung und Kultur

(3,427 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Epochen 1. 1. Um 1450: ein passender Beginn?Die Frage, ob um die Mitte des 15. Jh.s eine neue Epoche begonnen habe, lässt sich für die europ. Kultur- und Bildungsgeschichte klar bejahen. Mag man eine solche Festlegung aus der Perspektive anderer histor. Disziplinen, etwa der Wirtschafts-, Sozial- oder Geschlechtergeschichte, mit guten Gründen bezweifeln können, so wird ihr für den Bereich von Kultur und Bildung jeder Kenner zustimmen. Denn das moderne Epochenkonzept der »Neuzeit« ist, histor. betrachtet, nun einmal im Blick auf beide Bereiche geprägt worden. T…
Date: 2019-11-19

Numismatik

(1,608 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungUnter N. (von lat. numisma, »Münze«) versteht man seit dem 18. Jh. die Wissenschaft, die sich mit der Bestimmung von Münzen (= M.) befasst. Man unterschied eine »bürgerliche« N., die den Metall- und Geldwert von M. zu bestimmen suchte, von einer »histor.« N., die deren geschichtliche und künstlerische Bedeutung erforschte [1]. In der Praxis allerdings verbanden sich beide Aspekte. Faszinierend wirkten alte wie neue M., weil sie vornehme Personen, Taten und Ereignisse auf edlem Material in einprägsamen Bildsymbolen und präg…
Date: 2019-11-19

Skandal

(1,162 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer Begriff S. – von griech. skándalon, »(Auslöser einer) Falle« (lat. scandalum, v. a. biblisch »Stein des Anstoßes«) – entstand im 17. Jh. im Französischen als Synonym für »(negatives) öffentliches Aufsehen« und wurde – wie das Verb »skandalisieren« (»für Aufsehen sorgen«) – von dort in die übrigen europ. Sprachen übernommen (ins Deutsche Anfang des 18. Jh.s) [4]. Er bezeichnet gleichermaßen ein aufsehenerregendes öffentliches Ereignis und dieses Aufsehen selbst, also den Diskurs darüber. Definieren lässt S. sich somit als die Summe der…
Date: 2019-11-19

Gegenaufklärung

(1,522 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemAls Synonym für Romantik ist der Begriff G. erstmals 1877 in einer Notiz Friedrich Nietzsches nachweisbar (»Der Höhe der Aufklärung entspricht die Höhe der G. in Schopenhauer und Wagner«) [16. 26]. Seit den 1950er Jahren führte Isaiah Berlin ihn als counter-enlightenment in die internationale Diskussion ein, um mit ihm – nicht ohne weltanschauliche Wertung – Gegner der Aufklärung (=Aufkl.) bzw. »Feinde der Freiheit« zu bezeichnen [9]; [11]. Seither dient G. als Sammelbezeichnung für fundamentale Kritik an der Aufkl. bzw. für das Arsenal polemischer …
Date: 2019-11-19

Uomo universale

(646 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer ital. Begriff U. U. (»Universalmensch«) bezeichnet einen Menschen, der auf allen Gebieten des Lebens, Wissens und Schaffens außergewöhnliche Fähigkeiten aufweist und Herausragendes leistet. Bekannt wurde er durch Jacob Burckhardt, der in seiner Cultur der Renaissance in Italien (1860) die Entstehung des Leitbildes eines universal begabten, universal gebildeten Subjekts als den Höhepunkt der für die Renaissance typischen »Entwicklung des Individuums« beschrieb (Individualität): »Wenn nun dieser Antrieb zur höchsten Ausbildung der Persön…
Date: 2019-11-19
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