Enzyklopädie der Neuzeit Online

Get access Subject: History
Help us improve our service

Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

Subscriptions: Brill.com

Diakon/Diakonisse

(724 words)

Author(s): Wendebourg, Dorothea
Der Diakonat (lat. diaconatus, »(Kirchen)Dienst«, Amt des D.; von griech. diákonos, »(Kirchen)Diener«) entwickelte sich im Laufe von Spätantike und MA zur – Männern vorbehaltenen – untersten Weihestufe des kirchlichen Amtes und zum Durchgangsstadium auf dem Weg zum Priesteramt. Die Römisch-katholische Kirche der Nz. hielt daran fest. Die Reformation hingegen lehnte diese Konstruktion aus zwei Gründen ab: Sie wies die Vorstellung eines gestuften Amtes mit ihrer Implikation einer Steigerung von Weihegraden ab. Zudem bestand sie auf d…
Date: 2019-11-19

Diakonie

(1,390 words)

Author(s): Kaiser, Jochen-Christoph
1. BegriffDer Begriff D. (von griech. diakonía, »(Kirchen-)Dienst«) war vor dem 19. Jh. im kirchlichen Bereich nicht gebräuchlich, da er sich seit der alten Kirche eng mit demjenigen des Diakons verband. Dieser hatte zwar ursprünglich die Zuständigkeit für die Armenfürsorge in den Gemeinden besessen, war aber seit der Spätantike mehr und mehr in die klassische Ämterstruktur Bischof – Presbyter – Diakon eingeordnet worden (Amt) und bezeichnete schließlich einen nachrangigen Priester. Die Reformation, v. a. in ihrer lutherischen Ausprägung, behielt diese Bedeutung w…
Date: 2019-11-19

Dialekt

(1,628 words)

Author(s): Wiesinger, Peter | Viereck, Wolfgang
1. DefinitionUnter D. versteht man verschiedenartige, eng miteinander verwandte und daher meist auch wechselseitig verständliche, primär mündlich gebrauchte, räumlich begrenzt verbreitete Idiome, die zusammen eine Sprache bilden. Im Verhältnis zu der sie überdachenden Schrift- und gesprochenen Standardsprache sind D. gegenwartsbezogen (synchronisch) dadurch charakterisiert, dass sie von dieser auf allen sprachlichen Ebenen (Laut- und Formenbestand, Wort- und Satzbildung, Wortschatz und Wortbedeutungen) am stärksten abweichen. Gesc…
Date: 2019-11-19

Dialektdichtung

(750 words)

Author(s): Stellmacher, Dieter
Die in der »schönen« Literatur verwendete Sprache steht häufig an der nzl. Wiege der nationalen Hoch- oder Standardsprachen. Dies zeigt die langue littéraire in Frankreich ebenso wie die literaturny jazyk in den slawischen Sprachen. Auch im Deutschen spielte die Sprache der maßgebenden Literatur des 18. und 19. Jh.s bei der Ausbildung des Hochdeutschen eine entscheidende Rolle und bestimmte und vermittelte die Vorstellung von gutem Deutsch. Neben diesen lit. geprägten Hochsprachen existieren noch andere Sprachen, von denen die Dialekte die auffallendsten sind. Sie sind …
Date: 2019-11-19

Dialektik

(1,007 words)

Author(s): Lehmann-Brauns, Sicco
1. BegriffD. (abgeleitet von griech. dialégesthai, »sich unterreden«, davon das Substantiv dialektik椃 [ téchnē]; lat. [ ars] dialectica) bezeichnete seit Aristoteles die Methode des vernünftigen Argumentierens, unter Einschluss auch bloß wahrscheinlicher Argumente; dadurch unterschied sich die D. von der zwingend beweisenden Logik. Als Argumentationslehre kann die D. jedoch gleichsam als angewandte Logik charakterisiert werden, die im ma. universitären Lehrbetrieb innerhalb der sieben Freien Künste (Artes liberales) neben der Grammatik und Rhetorik Bestandte…
Date: 2019-11-19

Dialogliteratur

(1,265 words)

Author(s): Müller, Gernot Michael
1. DefinitionMit dem Terminus D. wird eine lit. Gattung bezeichnet, deren konstitutives Merkmal die Wechselrede zwischen mindestens zwei realen oder fiktiven Personen darstellt. Vom Dialog als Strukturelement anderer Textsorten wie des Romans ist die D. als Gattung dadurch zu unterscheiden, dass sie, abgesehen von einer fakultativen Rahmenhandlung, ausschließlich in Gesprächsform abgefasst ist. Vom Drama setzt sie sich durch das Fehlen einer voll ausgeprägten Binnenhandlung ab, wobei sich hier Übergangsformen konstatieren lassen. D., in deren …
Date: 2019-11-19

Diamanten

(2 words)

s. Edelsteine
Date: 2019-11-19

Diarium

(2 words)

s. Tagebuch
Date: 2019-11-19

Diaspora

(3,933 words)

Author(s): Mayer, Ruth | Haußig, Hans-Michael
1. Theoretische Grundlagen 1.1. BegriffsbestimmungDer Begriff der D. wurde jahrhundertelang ausschließlich mit religiöser Referenz (s. u. 3.) verwendet, als Bezeichnung für eine Glaubensgemeinschaft, die fern vom »Gelobten Land« oder in einem von einer anderen Glaubensgemeinschaft dominierten Gebiet lebt. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jh.s gewann der Begriff jedoch Konjunktur in den Sozial- und Kulturwissenschaften. In den USA und Großbritannien werden inzwischen globale Austausch-, Migrations-…
Date: 2019-11-19

Diät

(4 words)

s. Diätetik | Ernährung
Date: 2019-11-19

Diätetik

(1,777 words)

Author(s): Gadebusch-Bondio, Mariacarla
1. Ursprung des BegriffesDer Begriff D. (lat. regimen, franz. régime, engl. hygiene) stammt von griech. díaita (»Lebensweise«) und bedeutet »Lehre von der gesunden Lebensführung«. Die antike hippokratische Medizin verstand die Bewahrung der Gesundheit als eine ihrer zentralen Aufgaben: D. stellte neben der medikamentösen Therapie und der Chirurgie eine der drei konstitutiven Interventionsformen der Medizin dar. Die antike Philosophie begründete das für die D. zentrale Prinzip vom (Mittel-)Maß – als geordnete seelische und körp…
Date: 2019-11-19

Dichter

(2,612 words)

Author(s): Detken, Anke
1. Definition und WortgeschichteAls D. wird der Verfasser literarischer Texte bezeichnet. Die Semantik des Begriffs reicht vom neutralen Verfasser von Schriftstücken bis zum schöpferischen D. Das Verständnis umfasst somit den D. als handwerklich Tätigen, der bestimmte erlernbare Techniken verwendet, ebenso wie den Schöpfer genialer Kunstwerke, die auf eine besondere Inspiration zurückzuführen sind. Zu allen Zeiten gab es gerade in der dt. Sprache Überschneidungen mit anderen Begriffen, so in der ge…
Date: 2020-11-18

Dichterbund

(730 words)

Author(s): Parr, Rolf
Ebenso wie die Begriffe Freundschaftsbund, Dichterschule, Dichterkreis und Dichterverein hat es auch die Bezeichnung D. bis heute weder in der historiographisch orientierten Vereinsforschung (Verein) noch in der Literaturwissenschaft zur »Trennschärfe eines Terminus« [7. 174] gebracht. Als Selbst- und Fremdetikettierungen wurden und werden diese Bezeichnungen vielmehr gleichermaßen in Distinktion zueinander (z. B. nach dem Grad der formellen Organisation oder dem der Zugänglichkeit für eine größere Öffentlichkeit) wie auch mit …
Date: 2019-11-19

Dichtergesellschaften

(2 words)

s. Sprachgesellschaften
Date: 2019-11-19

Dichterkrönung [Hinzugefügt 2018]

(2,324 words)

Author(s): Schirrmeister, Albert
1. HintergründeD. berufen sich auf griech. und röm. antike Auszeichnungen mit Lorbeerkränzen [23]. Zu realen, sozial relevanten Ehrungen wurden sie seit der Renaissance und v.a. im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation sowie in England als kaiserliche bzw. königliche Krönungen zum poeta laureatus bzw. poet laureate. Sie erhielten eine Bedeutung als rite de passage (»Übergangsritus«), deren Relevanz für die humanistisch-lat. Dichtung und das lit. Feld in der literaturgeschichtlichen Forschung des 19. und frühen 20. Jh.s verkannt wurde.Im MA wurden D. zunächst selten…
Date: 2021-06-18

Dichtung

(4 words)

s. Dichter | Lyrik
Date: 2019-11-19

Dichtung, geistliche

(6 words)

s. Erbauungsliteratur | Geistliche Dichtung
Date: 2019-11-19

Didaktik

(2 words)

s. Pädagogik
Date: 2019-11-19

Diebstahl

(851 words)

Author(s): Oestmann, Peter | Kahl, Karoline
Beim D. handelt es sich um die mit Abstand am häufigsten belegte Straftat der Nz. Das moderne Recht versteht darunter die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache in der Absicht, sich dieselbe anzueignen. Im frühnzl. Recht standen sich jedoch zwei Auffassungen gegenüber. Die ital. Gemeinrechtswissenschaft (Gemeines Recht) ging in Anlehnung an das Röm. Recht von einem äußerst weiten D.-Begriff (lat. furtum) aus und subsumierte darunter Sach-, Gebrauchs- und Besitzentwendung. Demgegenüber umfasste der dt.-rechtliche D.-Begriff nur die Sachentziehung. Im U…
Date: 2019-11-19

Dienstbarkeit

(2 words)

s. Immobiliarrechte
Date: 2019-11-19
▲   Back to top   ▲