Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Ghana

(610 words)

Author(s): I. Wolcke-Renk
(Republic of Ghana) liegt in Westafrika zwischen der Elfenbeinküste und Togo. Auf238538 km 2 leben ca. 12 Mio. Einwohner (ca. 50 Einwohner/km2 ), davon 900000 in der Hauptstadt Accra. Ghana wurde 1957 unabhängig. Amtssprache ist Englisch. Während der Kolonialzeit richteten die christlichen Missionen Schulen ein. Besonders die Basler Mission zeichnete sich durch die Publikation von Schulbüchern und religiöser Lit. in einheimischen Sprachen (Twi/Ewe/Ga) aus. Bereits Mitte des 19. Jh.s betrieben die Methodisten eine Druckerei in Cape…

Ghelen, Johann Peter van

(203 words)

Author(s): W. Neuhauser
* 1673 in Wien, † 19. 9. 1754 ebd. Aus einer Antwerpener Druckerfamilie stammend (Vater: Johann, seit 1670 in Wien, seit 1678 Universitätsdrucker), übernahm G. 1721 die väterliche Offizin als Universitäts- und Hofbuchdrucker. Wegen der Typen und Ausstattung seiner Drucke, bes. von Kupfertafelwerken, gilt G. als einer der bedeutendsten Drucker Wiens. 1722 übernahm er das «Wiener Diarium» (später: «Wiener Ztg.»). Nach dem Tod von G.s Sohn Leopold (1760) bestand die Firma als «Van Ghelensche Erben» bis 1858. W. Neuhauser Bibliography ADB Bd. 9, S. 141–143 Zernin, E.: Johann van Ghel…

Ghemen, Govert (Gotfred) van

(148 words)

Author(s): F. A. Janssen
* ca. 1460 in Ghemen, † nach 1510, niederl. Buchdrucker, von dem man wenig sichere Informationen hat. Man hat angenommen, daß er identisch sei mit dem Goudaer Schriftgießer Gotfried van Os und daß er seine Lehrjahre bei dem Lübecker Drucker Johan Snell verbracht habe. Er war einer der umherziehenden Drucker mit beschränktem typographischen Material. G. arbeitete 1486–1492 zu Gouda in Holland, 1493–1495 in Kopenhagen (wo er der erste Drucker war und das erste Buch in dän. Sprache druckte), 1495–1505 in Leiden und 1505–1510 wieder in Kopenhagen. F. A. Janssen Bibliography Hellinga, W. …

Gherlinc, Johann

(58 words)

Author(s): K. Wagner
dt. Wanderdrucker auf der iberischen Halbinsel. 1486–1489 war er in Barcelona tätig. 1494 druckte er in Braga (Portugal), 1496 in Monterrey (Spanien) und möglicherweise auch in Orense. Später tauchte er dann in Salamanca auf, wo er von 1501 bis 1503 druckte. K. Wagner Bibliography Norton, F. J.: Printing in Spain 1501 -1520. Cambridge 1966, S. 31–32.

Ghetelen, Hans von

(49 words)

Author(s): W. Schmitz
war kaufmännischer und literarischer Leiter der Mohnkopfdruckerei in Lübeck, auch selbst als Autor tätig. Er beschäftigte u.a. M. Brandis und S. Arndes. Sein Name erscheint im Akrostichon der Schlußverse der niederdt. Plenarien von 1488 und 1492 (H 6752). W. Schmitz Bibliography Geldner Bd. 1, S. 212.

Gheyn, Jacques de

(93 words)

Author(s): F.Juntke †
* 1565 in Amsterdam, † 1629 in Den Haag, Kupferstecher und Maler, war der Schüler des Kupferstechers Hendrick Goltzius in Harlem. Er erhielt 1606 von der holländischen Regierung ein Privileg für die Herstellung des Kupferwerks «Wapcnnhandelinghe van Roers Musquetten ende Spiessen», das mit Text und 117 Stichen in fünf verschiedenen Sprachen, holländisch, dän., dt., engl, und franz., 1607–1608 erschienen ist und noch mehrere Aufl. erlebte. Später wandte G. sich der Portraitmalerei in Medaillonform zu, in der er einen hohen künstlerischen Rang erreichte. F.Juntke † Bibliography Th…

Ghezzi, Pier Leone

(168 words)

Author(s): P. Veneziani
* 28. 6. 1674 in Rom, † 5. 3. 1755 ebd., Maler und Stecher, Sohn des Malers Giuseppe G., 1695 Schüler der «Accademia di San Luca». Malerische Arbeiten G.s finden sich in verschiedenen röm. Kirchen. Er verfertigte jedoch auch Mosaiken und war Altertumskenner («antiquario») und Numismatiker. G. ist bes. als Zeichner (vor allem von Karikaturen) und Stecher bekannt. Von ihm stammen die Stiche für die «Homiliae in Evangelia» (Roma 1712) und «Orationes concistoriales» (Roma 1722) Clemens' XL sowie für…

Ghost prints

(32 words)

Author(s): P. H. Meurer
Pseudo-Zustände vorwiegend bei Kupferstichen und Radierungen. Späte Abzüge von bereits abgenutzten und zu weichen Kupferplatten, bei denen unsorgfältig getilgte Elemente des Stichs wieder sichtbar geworden sind. P. H. Meurer

Ghostwriter

(132 words)

Author(s): G. Gabel
(engl. Gespenstschreiber, «Neger») wird ein Autor genannt, der anonym für andere Personen, in der Regel prominente Künstler, Sportler, Politiker und Industrielle Reden, Artikel und Bücher schreibt. Die unter dem Namen des Auftraggebers (mummy) veröffentlichten Texte werden vom G. entweder nach genauer Absprache oder in weitgehender Freiheit verfaßt. Die des G.s liegen im Frankreich des 19. Jh.s (z.B. Eugene Scribe, Alexandre Dumas). Der Ausdruck laGt sich 1884 zum ersten Mal nachweisen; seit etw…

Ghotan, Bartholomäus

(372 words)

Author(s): W. Schmitz
Drucker in Magdeburg und Lübeck, ursprünglich Domvikar. Führte um 1480 in Magdeburg den Buchdruck ein und druckte u. a. 1480 einen niederdt. Almanach (GW 1341) und ein Missale Magdeburgense (H 11321) sowie 1483 Eyn schone Arstedyge boek (H 9797). 1484 ist er in Lübeck nachweisbar und stellte dort zahlreiche niederdt. Drucke her, z. B. den Speygel der dogede von 1485 (H 14952). 1486/1487 veröffentlichte er in Stockholm u. a. das Missale Strengnense. Seit Ende 1487 wieder in Lübeck, brachte er dor…

Gibbings, Robert

(110 words)

Author(s): H. Wendland
* 23. 3. 1889 in Cork, † 19. 1. 1958 in Oxford, irischer Graphiker (Holzschneider, Radierer und Illustrator). Studien an der Slade School und der Central School of Arts and Crafts in London, Reisen 1914–1918 in den Orient und zu den Südsee-Inseln. G. schuf Illustrationen zu: «John Graham Convict» (London 1937), G. Flaubert, «Salammbô» (Golden Cockerel Press, London 1931); Viscount Grey of Fallodon, Fallodon Papers (London 1926); Mappenwerk: Wood-Engravings by R. G. London 1949; R. G. «Jovana. A True Tale of Love in Tonga», mit 23 Holzschnitten und eigenem Text (London 1932). H. Wendlan…

Gibson, Charles Dana

(178 words)

Author(s): F.J. Mosher
* 14. 9. 1867 in Roxbury, Massachusetts, † 23. 12. 1944 in New York City, amer. Illustrator. G. schuf Zeichnungen für amer. Zss. wie «Life», an die er 1886 seine erste Zeichnung verkaufte und die er später selbst erwarb und herausgab (1920–1932). G. ill. viele Beitrage fur «Harper's», «Scribner's» und «Century» sowie Romane wie «The Princess Aline» (London und New York 1895) und «Real-soldiers of Fortune» (London u. New York 1897), verfaßt von seinem Freund Richard Harding Davis, der ideale Char…

GID

(8 words)

Siehe Gesellschaft für Information und Dokumentation

Giesecke & Devrient

(416 words)

Author(s): E. Henze †
Als Buchdruckerei am 1. 6. 1852 gegr. von Hermann Giesecke (* 9. 4. 1831 in Leipzig, † 31. 12. 1900 ebd.), Sohn des Mitinhabers der Schriftgießerei J. G. Scheiter & Giesecke, Friedrich Christian Giesecke und Alphonse Devrient (* 21. 1. 1821, † 20./ 21.4. 1878 in Berlin). Die Firma erweiterte sich bald zu einer Gravier- und Guillochieranstalt sowie zum Kupferstich und zur Galvanoplastik. Spezialität wurde der Druck von Banknoten und Wertpapieren, seit 1874 auch von kartographischen Arbeiten. Der …

Gießen

(363 words)

Author(s): B. Friedmann
1. Buchdruck. Der Buchdruck begann in G. 1605 mit Nikolaus Hampel, dem Schwiegersohn des Paul Egenolph. Die 1607 gegr. Univ. bot stets mehreren Druckern Arbeit. Wegen des Gehalts und akademischer Privilegien war die Stellung des Universitätsbuchdrukkers begehrt. Bibliography Weitershaus, F. W.: Die Gießener Universitätsbuchdrucker. In: Heimat im Bild 1959, Nr. 27 Schüling, H.: Verz. des von 1605–1624 in G. ersch. Schrifttums. Gießen 1985. 2. Buchhandel. In enger Verbindung mit der Univ. stand die Entwicklung des Buchhandels und des Verlagswesens. Bedeutende B…

Gießener Kapsel

(5 words)

Siehe Katalogkapsel

Gießfahne

(41 words)

Author(s): R. Golpon
In der Bleistereotypie ein Papierstreifen, der an die Pappmater (Matrize) geklebt wird und verhindern soll, daß beim Ausgießen der Vertiefungen flüssige Bleilegierung hinter die Matrize fließt. R. Golpon Bibliography Stereotypie und Galvanoplastik. 2. Aufl. Lehrh. 1 – 4. Leipzig 1957.

Gießform

(128 words)

Author(s): R. Golpon
Rechteckiger Hohlraum im Gießmechanismus der Bleisetzmaschine, der in Verbindung mit der Matrize bei Einzelbuchstaben-Gießmaschinen oder der Matrizenzeile bei Zeilensetz- und Gießmaschinen die Form für den Guß des Buchstabens oder der Zeile bildet. Neben festen Gießformen für festgelegten Kegel, aber variable Zeilenbreite, gibt es auch Gießformen für wechselnde Kegelstärken und Zeilenbreiten (Universalgießform). Für Großkegelschriften wird die Spargießform eingesetzt, mit der Zeilen gegossen wer…

Gießinstrument

(269 words)

Author(s): R. Golpon
I. ln der Schriftgießerei Gießform zum Guß der Typen aus Schriftmetall (Bleilegierung). Das Handg. besteht aus zwei gegeneinander verschiebbaren Schenkeln, die auf die Kegelstärke und die jeweilige Dickte (Breite) des Buchstabens eingestellt werden. Gegen den von diesen Schenkeln gebildeten Hohlraum wird die Matrize von einer Feder oder einem federnden Bügel gedrückt. Das Handg. ist Gutenbergs wichtigste Erfindung, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, beliebig viele identische Zeichen für den…

Gießmaschinen

(245 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
sind Maschinen zum Gießen von Typen aus Schriftmetall (Lettern, Ziffern, Zeichen vieler Art), welche Anfang des 19. Jh.s das traditionelle Handgießinstrument abzulösen begannen. Nach mehreren vorhergegangenen Versuchen, von denen die Typengießmaschine von Henry Didot (1805) bereits recht praktikabel war, gelang dem Amerikaner David Bruce jr. 1838 in New York die erste entscheidende Erfindung. Sein Mitarbeiter, der Däne Lauritz Brand, trat in die Schriftgießerei von Eduard Hänel in Berlin ein, we…
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