Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Ahab

(497 words)

Author(s): Timm, S.
[English Version] (»der [göttliche] Bruder ist der Vater«), im AT Name eines (1.) Königs von Israel und (2.) eines Exilierten. 1. »A., der Israeler« hat mit weiteren Partnern 853 v.Chr. zeitweilig die Expansion des ass. Königs Salmanassar III. gestoppt, und wird – damit seine Größe von gegnerischer Seite zugestehend – in diesem Zusammenhang als erster israelit. König in einem außerbibl. Text genannt (Grayson, A.O. 102.2). Ohne namentliche Nennung erkannte auch Mescha‘ von Moab die Macht A.s als Sohn und Nachfolger …

Ahasja

(238 words)

Author(s): Timm, S.
[English Version] (»JHWH hat [das Kind] schützend gefaßt«; 2Kön 1,2.18 u.ö.), auch mit umgestellten Namenselementen Joahas 2Chr 21,16f; (1.) König von Israel und (2.) König von Juda. 1. A., der Sohn Ahabs und Enkel Omris, regierte nur über zwei Jahreswechsel (1Kön 22,52; 2Kön 1,17aβ–18). Ihm folgte sein Bruder Joram. Berichtenswert über A. war sein Heilungsersuchen beim Baal Zebul, wogegen Elia einschritt (2Kön 1,2–17aα). Die hist. Glaubwürdigkeit der gewachsenen Erzählung entscheidet sich nicht am Namen A. (MT versus LXX; vgl. Stipp) oder ihrer nachdtr. …

Ahasver

(481 words)

Author(s): Fechner, J.
[English Version] (us, -osch) ist Luthers Übertragung des pers. Königsnamens Achaschverosch, griech. namens Xerxes. Der A. des Buches Est ist also Xerxes I. (486–465 v.Chr.). Im Charakter des A. des Buches Est vermischen sich Torheit und Grausamkeit. Esther ist A.s zweite Frau, die ihn abhält, alle Juden in seinem Reich zu vernichten. Im Judentum ist A. stets übel angesehen worden. Im Barock wurde A. hingegen als christl. Taufname verwendet. – In der Volkssage ist A. der Name des »ewigen Juden«, …

Ahiṃsā

(139 words)

Author(s): Michaels, A.
[English Version] . Das hinduistische, buddhistische und jainistische Gebot zur A. (fem.), wörtl. »Nichtverletzung (von Lebewesen)«, entwickelte sich aufgrund einer altindischen Tieropferkritik und Reinkarnationsvorstellungen ab ca.500 v.Chr. zunächst zu einem Ideal asketischer Lebensführung, dann zu einer allg. Tugend der oberen Stände. Die A. verbietet vornehmlich die Tötung von Tieren, bes. des Rindes, zum eigenen Verzehr (mit der Folge eines verbreiteten Vegetarismus). Bei M.Gandhi wird A. zu …

Aḥmadīya.

(236 words)

Author(s): Friedmann, Y.
[English Version] Gegründet 1889 in der indischen Provinz Pangˇāb von Ġulām Aḥmad (1835–1908), wurde A. eine der umstrittensten Bewegungen des zeitgenössischen Islam (Islam: I.,3). Da sie für ihren Gründer einen messianischen und prophetischen Status beansprucht, rief die A. den heftigen Widerstand der sunnitischen Muslime hervor und wurde beschuldigt, das musl. Dogma, welches die Letztgültigkeit von Muḥammads Prophetenamt behauptet, zu verwerfen. Unter brit. Herrschaft war die Auseinandersetzu…

Ahn

(285 words)

Author(s): Hoffmann-Richter, A.
[English Version] Ahn, Byung-Mu (23.6.1922 Pyungnam – 19.10.1996 Seoul). Mitbegründer der koreanischen Minjung-Theologie und Mitglied des polit. Widerstands in Südkorea. Studium 1956–1965, u.a. bei G.Bornkamm. Theol. Diss. Heidelberg 1965. 1971–1975 (1979) Professor für NT an der Koreanischen Theol. Hochschule in Seoul, 1984–1987 als Dekan. 1973 Gründung des Koreanischen Theol. Forschungsinstituts (1996 als »Aunae-Stiftung«) und langjährige Tätigkeit als dessen Direktor sowie als Autor und Hg. – Vo…

Ahnen/Ahnenverehrung

(2,995 words)

Author(s): Balz, H. | Harich-Schwarzbauer, H. | Podella, T. | Seiwert, H. | Michaels, A. | Et al.
[English Version] I. ReligionswissenschaftlichAlle Ahnen, die rel. verehrt werden, sind gestorbene Menschen, aber nicht alle Toten sind Ahnen, und nicht jedes Totenritual ist Ahnenkult. Zu den Ahnen gehört, daß ihr verwandtschaftlich-genealogischer Zusammenhang mit den Lebenden über eine oder viele Generationen hin bewußt ist, und ein periodischer, regelmäßiger, über die Totenrituale hinausgehender Kult. Er vereinigt in Opfer, Gebet und Gemeinschaftsmahl mindestens die Kleinfamilie, häufiger die Pa…

Ahriman

(10 words)

[English Version] AhrimanAhura Mazdā

Ahura Mazdā.

(185 words)

Author(s): Gnoli, G.
[English Version] Wörtlich »weiser Herr«, ist der höchste Gott des altir. Mazdaismus, der v.a. in der durch Zarathustra geprägten Form bekannt ist (7./6.Jh. v.Chr.). Sein Name ist im Avesta zu finden; in den altpers. Inschriften (6./4.Jh. v.Chr.) erscheint die Lautung »Auramazdā«, in den mittelpers. Inschriften (3.Jh. n.Chr.) und den Pehlewi-Büchern (9.Jh. n.Chr.) »Ohrmazd«, in der griech. Nebenüberlieferung, »Ōrosmasdēs« usw. Schöpferisch wirkend und allwissend ist er ein transzendenter Gott, Va…

Ai

(137 words)

Author(s): Niemann, H.M.
[English Version] (»die Trümmerstätte«), heute et-Tell, 2 km südöstlich von Bethel. Regional dominierender Ort der FB-Zeit 3200–2400 v.Chr., in der Blüte 11 ha mit Mauer, vier Toren, Tempel, Akropolis. Nach Siedlungspause 2400–1200 entstand ein unbefestigtes Bauerndorf (1ha) bei der FB-Akropolis. Besiedlungsende ca.1050 v.Chr. ohne Gewaltanwendung. Jes 10,28 nennt den unbewohnten Ort anläßlich gegen Jerusalem anrückender Assyrer. Exilsrückkehrer siedelten bei A. (Neh 11,31). Nachexil. wurde A. al…

Aidlingen

(62 words)

Author(s): Schäfer, K.
[English Version] Aidlingen, Diakonissenmutterhaus, gegründet 1927 von Christa von Viebahn (1873–1955) für diakonisch-missionarische Aufgaben v.a. in Deutschland. A. gehört in die Tradition der Gemeinschaftsbewegung und ist Mitglied im Gnadauer Verband. Schwerpunkt der Arbeit sind heute diakonische und evangelistische Aufgaben; von den 358 Schwestern (1996) sind nur wenige außerhalb Deutschlands eingesetzt, zumeist in Kooperation mit evangelikal orientierten Missionsgesellschaften. Klaus Schäfer

AIDS

(368 words)

Author(s): Eibach, U.
[English Version]  (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist das Vollbild einer neu entstandenen Infektionskrankheit, verursacht durch v. a. im Sperma und Blut enthaltene Typen von Viren (Human Immunodeficiency Virus=HIV), die das Immunsystem schwächen. Infolgedessen kommt es zu fast immer tödlichen Erkrankungen (Infektionen u.a.). Von der Infektion bis zum Ausbruch von A. vergehen durchschnittlich zehn Jahre. In Deutschland erfolgten 1996 52% der Infektionen durch homosexuelle Kontakte bei Männer…

Ailey

(151 words)

Author(s): Savage, S.B.
[English Version] Ailey, Alvin (5.1.1931 Rogers, TX – 1.12.1989 New York), amer. Tänzer und Choreograph, der die Bedeutung der Schwarzen im zeitgenössischen Tanz repräsentiert. A. studierte Tanz bei Lester Horton und leitete bis 1979 seine eigene Truppe, das A.A. American Dance Theatre in New York. Seine im Stil des traditionellen modernen Tanzes choreographierten Werke widmen sich der ganzen Bandbreite Erfahrung der Schwarzen, von sozialer Ungleichheit bis hin zur rel. Erweckung. Sein berühmtestes…

Ainu-Religion

(308 words)

Author(s): Kreiner, J.
[English Version] . Die Ainu (»Mensch«) sind eine kulturell und sprachlich weitgehend japanisierte ethnische Minderheit in Nordjapan mit heute geschätzten 30 000 Angehörigen. Bis ins 20.Jh. hinein umfaßte ihr Siedlungsraum auch die Kurilen und Südsachalin. Die Stellung der Ainu in der japanischen Ethnogenese ist noch umstritten. Anthropologisch stellen sie einen paläo-mongoliden Typ dar, ihre Sprache ist isoliert. Traditionell waren die Ainu Jäger, Fischer und Sammler. Die grundlegende soziale Ein…

Aion

(531 words)

Author(s): Harich-Schwarzbauer, H. | Brague, R.
[English Version] I. Der Gott Aion Αι᾿ω´ν/Aiō´n, der griech. Gott der Ewigkeit im Sinne von nicht meßbarer, unbegrenzter Wiederkehr ist ab dem Hellenismus bezeugt. Eine einheitliche Prägung wurde A. nie zuteil; teils tritt er als (linear) ewiger, teils als (zyklisch) sich stets erneuender Gott auf. Die Herkunft aus dem sem. bzw. äg. Raum ist wahrscheinlich. Auf alexandrinischen Münzen (2.Jh. n.Chr.) wird A. als sich verjüngender Phoenix dargestellt. Nach dem »Griech. Alexanderroman« (I 30–33) ist A. …

Aischylos

(281 words)

Author(s): Bendlin, A.
[English Version] (ca.525/24–456/55 v.Chr.), athenischer Dramatiker. Von den A. zugeschriebenen ca.70–90 Tragödien und Satyrspielen sind erhalten: »Perser« (472 v.Chr.), »Sieben gegen Theben« (467), »Hiketiden« (461?) sowie »Agamemnon«, »Choephoren« und »Eumeniden« (458), die sog. »Oresteia«. Weiteres ist frgm. überliefert. Die Form der Trilogie erlaubt A. die Darstellung zusammenhängender Handlungsverläufe über längere Zeiträume hin. Diese Handlungsverläufe und das daraus resultierende Leid sind…

Ajaṇṭā, Höhlenmalereien

(198 words)

Author(s): Weiner, S.L.
[English Version] . Die 31 buddhistischen Höhlen von A. sind in eine fast senkrechte Steilküste der westlichen Ghāts in Maharashtra, Indien, gemeißelt. Von ca.100 v.Chr. bis ca.600 n.Chr. wurden in einer Nachahmung von Architektur die Fassaden und die Innenräume der Höhlen in den Fels gegraben und die Formen, innere Zwischenräume und Figuren, aus dem Stein gehauen, verziert und bemalt. Die verschiedenen Grundrisse und die gemeißelten und bemalten Figuren spiegeln wechselnde Schwerpunktsetzungen in…

Ājīvikas.

(279 words)

Author(s): Bollée, W.
[English Version] Bildeten eine der vedischen Religion gegenüber häretische Sekte, die im 6.Jh. v.Chr. von Makhali Gosāla, einem Zeitgenossen des Jina Mahāvīra und etwa auch des Buddha Gautama, in Sāvatthi (heute: Maheth im Osten Indiens) gegründet wurde. Ihre Lebensanschauung, die wir nur aus der Literatur ihrer Gegner (Buddhisten, Jainas, später auch Śivaïten) kennen, beinhaltet anscheinend das Schicksal (Sanskrit niyati) als treibende Kraft im Weltall und leugnet die Kausalität, was ihnen v.a.…

Akademie

(6,411 words)

Author(s): Leinkauf, T. | Wennemuth, U. | Scheilke, C.Th.
[English Version] I. Allgemein 1. Begriff, platonische Akademie. Das in fast allen eur. Sprachen mit nur leichten Varianten verwendete Wort »Akademie« geht auf den griech. Begriff α᾿καδη´μεια, α᾿καδημι´α (akadē´meia, akadēmía) zurück; dieser bezeichnete zunächst einen parkähnlichen, ummauerten, hl. Bezirk, der wohl primär dem Akademos, einem athenischen Lokalgott und Heros, dann aber auch der Athena gewidmet war. In diesem umschlossenen Bezirk befand sich neben dem Heiligtum auch ein Gymnasium. Die in der heutigen Verwe…

Akademikervereinigungen, christliche

(858 words)

Author(s): Scheilke, C.T. | Ilgner, R.
[English Version] I. Evangelische Akademikervereinigungen Die bekannteste ist die Ev. Akademikerschaft in Deutschland (EAiD), Stuttgart, gegründet 1947 als Altfreundeschaft der Ev. Studentengemeinden, die sich zum Ziel gesetzt hatte, »die christliche Botschaft unter Akademikern aus(zu)richten«; Namensänderung 1954. Die EAiD will Menschen aus vielen Berufen und unterschiedlichen Bildungswegen zu Einsatzbereitschaft und Verantwortung in Kirche, Staat und Gesellschaft anleiten. Die EAiD wendet sich nic…
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