Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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L'Hôpital

(271 words)

Author(s): Klueting, H.
[English Version] L'Hôpital, Michel de (1507 Aigueperse, Puy-de-Dôme – 13.3.1573 Bellébat bei Paris), franz. Staatsmann, studierte in Toulouse und Padua, theol. und lit.-humanistisch gebildeter Jurist, seit 1537 im »Parlement« von Paris, 1547 beim Tridentinum, nach hohen Staatsämtern 1560 Kanzler der Königinmutter Katharina von Medici (1519–1589), der Regentin während der Minorennität Karls IX. (Regierungszeit 1560–1574). L'H. verfolgte in erasmischem Geist (Erasmus von Rotterdam) eine Politik des f…

Libanios

(287 words)

Author(s): Harich-Schwarzbauer, H.
[English Version] (314 Antiochien – ca.393 ebd.), bedeutendster Redner und Lehrer der Rhetorik (: I.) der späteren Kaiserzeit. Sein Wirkungsort war Antiochien. Julian Apostata, aber auch namhafte christl. Prediger wie Johannes Chrysostomus, zählten zu seinen Schülern. L. forderte einen Hellenismus, in dem Sprache, Stil und Inhalt, darunter auch die rel. Grundhaltung, untrennbar miteinander verwoben sind. Die christl. Bildung sollte keinen Zugriff auf die griech. paideia (Pädagogik: II.), insbes. …

Libanon

(1,099 words)

Author(s): Suermann, H.
[English Version] . Der Name »L.« könnte aus dem Semitischen kommend als »weißer« Berg gedeutet werden, vielleicht ist »L.« aber auch vorsem. Ursprungs. Das Libanongebirge bildet zus. mit dem Küstenstreifen und der Bekaa-Ebene das Kernland des heutigen Staates L. Der Kamm des Antilibanon ist die Grenzlinie zu Syrien, das auch die nördliche Grenze bildet. Im Süden ist Israel die Grenze. 220 km lang und 40–70 km breit hat der Staat L. eine Fläche von 10 400 km 2. Der höchste Gipfel erhebt sich auf 3088 m. Der überwiegende Teil der Bevölkerung sind libanesische Araber.…

Liberale Parteien

(946 words)

Author(s): Witte, B.C.
[English Version] I. Die europäischen Ursprünge Der Liberalismus als polit. Bewegung hat seine Wurzeln in der eur. Aufklärung. An seinem Beginn stehen die Theoretiker und Philosophen, die das »Zeitalter der Vernunft« eröffneten, v.a. J.Locke, Ch.de Montesquieu, I.Kant und A.Smith. Der frühe eur. Liberalismus entwickelte daraus ein polit. Programm, das von der Trias Bürgerrechte – Parlamentsherrschaft – Marktwirtschaft bestimmt war und in der Forderung nach einer Verfassung gipfelte. »Freiheit« (: IX.…

Liberales Judentum

(12 words)

[English Version] Liberales JudentumReformjudentum

Liberale Theologie

(1,863 words)

Author(s): Graf, F.W. | Wolfes, M. | Schelander, R. | Blaser, K.
[English Version] I. Zum Begriff, allgemein Der in der »Sattelzeit« (Reinhart Koselleck) des Neuprotestantismus 1780–1820 sich durchsetzende Begriff bez. einen Typus »moderner Theol.«, mit dem starke Freiheitsansprüche des einzelnen durch Kritik der rel. Überlieferung, Differenzierung von subjektivem Glauben und kirchl. fixiertem Bekenntnis, Individualisierung des Religionsverständnisses und rel. Vertiefung moralischer Autonomie geltend gemacht wurden. Im Vormärz nahmen Vertreter der Wissenschaft des…

Liberalismus

(3,676 words)

Author(s): Langewiesche, D. | Graf, F.W. | Zenkert, G. | Gräb, W.
[English Version] I. Geschichtlich 1.Allgemein Der eur. L. hat seit dem 18.Jh. für eine »bürgerliche Gesellschaft« (civil society) gekämpft, indem er drei Arten von Staatsbürgerrechten forderte: 1. Gleichheit vor dem Gesetz, garantiert durch den Rechtsstaat; 2. gleiche polit. Teilnahmechancen, ermöglicht durch Wahlrecht und freien Zugang zur Öffentlichkeit; 3. eine Grundausstattung mit sozialen Lebenschancen. Am frühesten wurde die Rechtsgleichheit gefordert und eingelöst, dann die polit. Gleichhei…

Liber censuum

(190 words)

Author(s): Widder, E.
[English Version] Ecclesiae Romanae, Ende des 12.Jh. an der päpstl. Kurie kompilierte Sammelhandschrift. Sie enthält 1. ein 1192 vom päpstl. Kämmerer Cencio Savelli (ab 1216: Papst Honorius III.) angelegtes, nach Provinzen und Diözesen geordnetes Verz. der der Kurie zinspflichtigen Kirchen, Städte und Personen, mit Modifikationen fortgeführt bis ins 15.Jh.; 2. eine Liste der exemten (Exemtion) Bistümer und Klöster; 3. die Mirabilia urbis Romae, eine Stadtbeschreibung Roms; 4. einen Ordo Romanus, …

Liber de causis

(16 words)

[English Version] Liber de causisNeuplatonismus: IV. Islamischer Neuplatonismus

Liber diurnus

(122 words)

Author(s): Hartmann, M.
[English Version] . »L.d. Romanorum pontificum« begegnet als Titel für diese umstrittene Quelle erstmals in der Kanonessammlung des Kardinals Deusdedit (gest.1098/99), die größere Exzerpte enthält. Außerdem sind drei Hsn. in karolingischer Minuskel (Vaticanus, Ambrosianus, Claramontanus) von dieser wohl ältesten Formelsammlung (ca.100 Stücke) für Papsturkunden erhalten. Umstritten ist die Entstehungszeit (8. – 10. Jh.) und die Schriftheimat der Hsn., außerdem, ob der L.d. in mehreren Schichten ent…

Liber graduum

(285 words)

Author(s): Nagel, P.
[English Version] . Unter dem Titel »Buch der Stufen« (L.g.) ist in syr. Sprache eine Sammlung von 30 Traktaten eines anonymen »Seligen« überliefert. Der Vf. ist im pers. Machtbereich des röm.-pers. Grenzgebietes zu suchen (Fitschen). Die wahrscheinlichste Datierung ist die 1. Hälfte des 4. Jh., da der 30. Traktat auf die i.J. 339 ausgebrochene Christenverfolgung unter Schapur II (Iran: IV.,3.). Bezug nimmt. L.g. gehört den radikalen Strömungen der frühen syr. Askese an, ist jedoch nicht messalian…

Liberia

(611 words)

Author(s): Gifford, P.
[English Version] Liberia, Staat im Südwesten Westafrikas mit ca.111 370 km 2 Fläche und 3,2 Mio. Einwohnern (2001), die zu 95% afrikanischen indigenen Stämmen angehören; 3% sind Amerikoliberianer, 2% Nachkommen karibischer Sklaven. Der Küstenstreifen wurde Mitte des 15.Jh. von Portugiesen entdeckt (»Pfefferküste«), eur. Handelsniederlassungen entstanden aber nicht. Seit 1822 siedelten amer. Kolonisationsgesellschaften freigelassene (»Liberia«), damit repatriierte Sklaven an der Küste an; später erfolgten weitere Siedlungen…

Liberius

(188 words)

Author(s): Bienert, W.A.
[English Version] Liberius, römischer Bischof17.5.352–24.9.366, Nachfolger Julius I., weigerte sich auf dem Konzil in Mailand 355, die Verurteilung des Athanasius von Alexandrien zu unterschreiben, weil das Verfahren gegen ihn nicht den kirchl. Normen entsprochen habe. Er wurde deswegen von Kaiser Konstantius II. nach Beröa in Thrakien verbannt (356–358). Unter den Erfahrungen des Exils änderte sich sehr rasch seine Haltung. Obwohl er grundsätzlich ein Anhänger des Nicaenums (Nicaenisches Symbol) wa…

Liber pontificalis

(362 words)

Author(s): Davis, R.
[English Version] ist die moderne Bez. für eine Reihe anonymer Papstbiogr., die von Petrus bis Stephanus V. (gest.891) reichen und von Gregor VII. bis Martin V. fortgesetzt wurden. Entgegen der Behauptung in einem vorangestellten pseudepigraphen Briefwechsel zw. Hieronymus und Papst Damasus I., die Sammlung sei auf Bitten des Hieronymus vom Papst vf. worden, liegt ihr Ursprung eher in dem Konflikt zw. Symmachus (498–514) und Laurentius um den röm. Pontifikat, der durch die Doppelwahl 498 entstand…

Libertinismus

(465 words)

Author(s): Hilpert, K.
[English Version] . L. (von lat. liber, »Freier«; libertinus, [aus Sklaverei oder Kriegsgefangenschaft] »Freigelassener«) charakterisiert eine individuelle Haltung oder soziale Strömung, die die christl. Freiheitsbotschaft (Freiheit) im Sinn von »alles ist erlaubt« (1Kor 6,12; 10,23) versteht und sich theoretisch wie lebenspraktisch über anerkannte Ordnungen und Verpflichtungen hinwegsetzt. Zur Ausbildung libertinistischer Tendenzen kam es bereits im Urchristentum im Zusammenhang der Rezeption der…

Libri Carolini

(240 words)

Author(s): Hartmann, M.
[English Version] . L.C. ist die neuzeitliche Bez. für die Antwort des fränkischen Hofes auf die Beschlüsse des VII. ökum. Konzils von Nicaea (787) in der Frage der Bilderverehrung (Bilderkult: VI.). Kaiserin Eirene lenkte, nachdem der Ikonoklasmus sich in Byzanz durchgesetzt hatte, wieder zu einer Verehrung, nicht Anbetung der Bilder zurück. Das Konzil, das ohne fränkische Beteiligung stattfand, wurde nominell von päpstl. Vertretern präsidiert. Papst Hadrian I. ließ eine (allerdings schlechte) Üb…

Libyen

(724 words)

Author(s): Badry, R.
[English Version] (arab. »Lībiyā«, basiert auf ital. bzw. altgriech. Bez., evtl. auf altäg. »Libu« für nordafrikanischen Stamm), offizieller Name (seit 1986) »Große Sozialistische Libysche Arab. Volksjamahiriya« (arab. »al-Gˇamāhīrīya al-ʿArabīya al-Lībīya aš-Šaʿbīya al-Ištirākīya al-ʿUẓmā«), östlichster der vier Maghreb-Staaten mit recht homogener (etwa 90% Araber und arabisierte Berber, über 95% Sunniten mālikitischer Rechtsschule) einheimischer Bevölkerung (ca.5 Mio.). Ibāḍiten (Ḫārigˇiten;…

Licht

(369 words)

Author(s): Zachhuber, J.
[English Version] . Der philos.-theol. Gebrauch der Lichtmetaphorik ist abgeleitet von der rel. Lichtsymbolik (L. als Symbol [: I.] für das Heilige, das Göttliche, für Heil, Glück, Leben, Rettung, Licht und Finsternis), jedoch von dieser zu unterscheiden. L. deutet hier auf die fundamentale Struktur des Seins sowie auf die Möglichkeit seiner Erkenntnis (Erkenntnistheorie). Bei Parmenides wird der Weg der Erkenntnis zur Wahrheit als eine Reise aus der Nacht ins L. dargestellt, wodurch L. zur Metapher für das Wissen des wahren Seins wird. In Platos…

Lichtenberg

(106 words)

Author(s): Nicolaisen, C.
[English Version] Lichtenberg, Bernhard (3.12.1875 Ohlau, Schlesien – 5.11.1943 Hof). 1899 zum Priester geweiht, wurde L. nach verschiedenen Pfarrstellen in Berlin 1938 Dompropst ebd. Überzeugt davon, daß polit. Wirken zur priesterlichen Weltverantwortung gehört, war L. nach 1918 parlamentarisch tätig. In der Zeit des Nationalsozialismus setzte er sich für die von der Zwangssterilisierung Bedrohten und für die verfolgten Katholiken jüd. Abstammung ein. 1943 sollte er nach einer zweijährigen Gefängn…

Lichtenberg

(163 words)

Author(s): Kronauer, U.
[English Version] Lichtenberg, Georg Christoph (1.7.1742 Ober-Ramstadt, Odenwald – 24.2.1799 Göttingen), Prof. für Mathematik und Physik in Göttingen. Er galt als einer der bedeutendsten dt. Physiker des Jh. Neben seinen durch spektakuläre Versuche bereicherten physikalischen Vorlesungen machte ihn seine lit. Tätigkeit als Kritiker und Kalendermacher berühmt. Er setzte sich mit J.C.Lavaters »Physiognomik« auseinander und stellte selbst seine Menschenkenntnis in seinen Komm. zu Kupferstichen William …
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