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ist die lat. Transliteration des Namens des arab. Mathematikers Muhammed Ibn Mūsā (780 – um 850), der nach seiner Heimatstadt al-Hwārizmī genannt wurde. Seit der Verbreitung seines Werks «De numero Indorum» in Europa, die in der ersten Hälfte des 12. Jh.s einsetzte, diente das Wort Algorithmus sowohl zur Bezeichnung arithmetischer Operationen mit indisch-arabischen Zahlen als auch konsequenterweise für jedes andere Werk, welches das Rechnen mit diesen Zahlen lehrte. Das wichtigste Werk dieser Ar…

wurde gegen Ende des 15. Jh.s in Portugal geboren u. nahm dort den Namen Duarte Pinhel an. Wie andere getaufte Juden floh er später nach Ferrara, wo er 1553 zusammen mit Yom Tob Athias die Biblia en lengua española herausgab. Anschließend druckte er allein bis 1558 weitere Werke auf Hebräisch, Spanisch und Portugiesisch. G. Montecchi Bibliography De Rossi, G. B.: De typographia Hebraeo-Ferrariensi commentarius historicus. Parma 1780 De Rossi, G. B.: Dizionario storico degli autori ebrei e delle loro opere. Bd. 2. Parma 1802 (ND Bologna 1978), S. 163-164 Cittadella, L. N.: La stampa in…

hieß das Buch, in das die abominationes eingetragen wurden, d. h. die Bannsprüche gegen diejenigen, welche die Privilegien und die Güter der Kirche angetastet hatten. Dieser Brauch, der im II. Jh. im Kloster Farfa nachgewiesen ist, wurde 200 Jahre später bereits wieder aufgegeben. G. Montecchi Bibliography Balbus, J.: Catholicon. Venedig 1483 (GW 3182), Bl. 6o a Annales Ordinis S. Benedicti. Hrsg. J. Mabillon. Paris 1707, S. 609 Guidonis Disciplina Farfensis et Monasterii S. Pauli Romae. In: Vetus disciplina monastica. Paris 1726, S. III Glossarium Mediae et Infìmae Latinitati…

R. wurde in Valenza Po, Piemont, geboren. Seit 1482 war er als Papier- und Buchhändler sowie als Drucker in Ferrara tätig. 1521 übernahm sein Sohn Francesco die Druckerei und setzte die Tätigkeit des Vaters bis 1574 fort. Nach einem ersten Druck im Jahr 1482 ersch. erst 1489 das «Marienleben» des Francisco Calori und die «Legendenslg. des Heiligen Maurelius». 1492 — 1495 druckte er in Ges. mit Andrea Grassi de Castronovo Werke von Professoren der Univ. Ferrara sowie ein «Officium» im Auftrag des…

lautet in den Schlußschriften die Bezeichnung für eine Gruppe dt. Drucker, die von 1478 bis 1499 in Neapel in der Offizin des Francesco del Tuppo arbeiteten. Den Zusatz «fidelissimi» erhielten sie für ihre Fähigkeit, die Vorlagen buchstabengetreu wiederzugeben. Von ihnen stammt auch der schönste Druck, der aus der Offizin Tuppos hervorging: der «Aesop» vom 13. 2. 1485 (GW 441). Unter diesen Deutschen befanden sich auch Christian Preller, der später in Neapel und Capua eigene Druckereien betrieb,…

* um 1450 in Ragusa, † 1528 in Treviso, auch unter seinem slawischen Namen Dobruško Dobrič bekannter Drucker, Verleger und Buchhändler. Als ersten Druck gab er 1478 [= 1479] in Venedig zusammen mit Andreas de Paltasichis (Andrija Paltašič) die «Institutiones» (HC 9813) des Lactantius heraus. Von 1480 bis 1483 war er als Drucker in Verona tätig; anschließend von 1483 bis 1490 in Brescia, wo seine bekanntesten, mit schönen Holzschnitten geschmückten Drucke entstanden. Von 1491 bis 1508 hielt er si…

Schloß in der Nähe von San Gimignano in der Toskana, Besitz der Familie Cortese. Der päpstliche Protonotar Paolo Cortese zog sich am Beginn des 16. Jh.s hierher zurück, um in der Einsamkeit seine in Rom begonnenen Studien fortzusetzen. Er vollendete hier seinen Traktat De cardinalatu, für dessen Druck er 1510 den Drucker Simeone Nardi aus Siena kommen ließ. Da Paolo Cortese vor Abschluß des Drucks starb, kümmerte sich sein Bruder Lattanzio um die Fertigstellung. G. Montecchi Bibliography Fumagalli, G.: Lexicon typographicum Italiae. Florenze 1905 (ND mit 3 Suppl. Firenze …

(Celerius), Bernardino, aus Lovere (Provinz Bergamo) gebürtiger Wanderdrucker des 15. Jh.s. C. begann seine Laufbahn als Drucker in Venedig, wo am 10. 4. 1478 als sein erster firmierter Druck die «Can-zoni» des Niccolö Lelio Cosmico (GW 7803) erschienen. Noch im selben Jahr druckte er in Padua juristische und rhetorische Texte. 1480 betrieb er zunächst in Treviso eine Druckerei, bevor er sich noch im selben Jahr wieder nach Venedig begab, wo er zuerst allein, dann in Gemeinschaft mit Bernardino R…

1. Buchdruck Der erste Drucker in P. war Andreas Portilia mit dem am 23. 9. 1472 gedr. Plutarch. Während Portilia sich zwischen den Jahren 1473 und 1478 in Bologna aufhielt, druckte in P. der Drucker Stefano Corallo aus Lyon einige Werke. 1478–1482 war Portilia dann wieder in dieser Stadt tätig. Beide druckten hauptsächlich klassische und juristische Werke. Im 15. und 16. Jh. betrieben die Kartäusermönche (1477), Genesio del Cerro (1481), Deifobo degli Olivieri (1483—1507), Damiano da Moile und an…

lombardische Stadt am gleichnamigen See. Buchdruck. Der Buchdruck hielt schon 1474 seinen Einzug in C. Als seinen ersten und einzigen Druck in C. vollendete Dionigi Paravicino am 9. 8. 1474 in Gemeinschaft mit Ambrogio d'Orco den «Tractatus appellatio-num» (H 7593; GoffS- 140) des Giovanni Antonio di San Giorgio (mit Typen, die er zuvor schon in Cremona benutzthatte). Von 1477–1479 war mit Baldassarre Fos-sato ein weiterer Frühdrucker in C. ansässig, von dem jedoch nur zwei Drucke (GW 528 und HCR 153…

Stadt auf Sizilien, in welcher der Buchdruck erst in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s seinen Einzug hielt, als der Jurist Giuseppe Cumia in seinem Haus eine Druckerei einrichtete, um eigene Werke zu drucken. Am 20. 4. 1563 war als erster Druck eine Ausgabe seiner «Rime» vollendet; zwei juristische Werke folgten später. Erst um 1623 entstand mit der von Giovanni Rossi und Francesco Petrone die erste gewerbliche Druckerei in C. Unter den Druckereien des späteren 17. Jh.s ist vor allem die der Erben…

(Giovanni Antonio de'Benedetti, J. A. Platonides), begann 1499 seine Laufbahn als Drucker in der Bologneser Offizin seines Onkels Franciscus, der 1496 gestorben war. Wie dieser bemühte er sich, ästhetisch schöne und korrekte Ausgaben herzustellen. Seine Tätigkeit als Drucker endete 1511. G. Montecchi Bibliography Fumagalli, G.: Lexicon typographicum Italiae. Florence 1905 (ND 1966), S. 41 Husung, M. J.: Die Drucker- und Verlegerzeichen Italiens im 15. Jh. München 1929, S. 7 Sorbelli, A.: Storia della stampa in Bologna. Bologna 1929, S. 48–51 Bühler, C. F.: The University and …

*20. 5. 1470 in Venedig, † 1547 in Rom, widmete sich schon in jungen Jahren intensiv dem Studium der griech. und lat. Klassiker. 1501 gab er bei Aldus Manutius in Venedig richtungweisende Ausg. der «Commedia» Dantes und der «Rime» Petrarcas heraus, in denen er die Texte auf die toskanische Sprachnorm des Trecento zurückführte. Bei Aldus veröffentlichte er 1505 auch seine eigenen «Asolani». Nach langem Aufenthalt in Rom ließ er 1525 seine «Prose della volgar lingua», die sofort zu einem großen Er…

* 1748 oder 1749 in Florenz, Kupferstecher und Kupferstichhändler. Als Stecher Schüler des Ferdinando Gregori. Fast alle Stiche des 1769 erschienenen ersten Bandes der «Serie degli uomini i piü illustri nella pittura, scultura e architettura» sind von ihm signiert. C. arbeitete allein und in Gemeinschaft mit dem Ravennaten Benedetto Eredi, der auch als Händler sein Partner war. C. war zudem künstlerischer Mitarbeiter an der berühmten «Etruria pittrice», deren beide Bände 1791 und 1795 in Florenz…

Ort in der Provinz Turin am Fluß Stura. Wahrscheinlich verdankt C. seinen Papiermühlen, die dort schon seit dem Ende des 14. Jh.s bestanden, und dem Engagement des Arztes Pantaleone di Confienza aus Vercelli, daß sich der Erstdrucker von Turin, Jean Fabre (Fabri) aus Langres, mit seiner Offizin einige Zeit in C. niederließ und hier am 30. 8. 1475 die Editio princeps der Vitae sanctorum patrum (HC 8596; Rhodes Nr. 2) vollendete sowie im Mai 1477 die Disticha Catonis (GW 6254; Rhodes Nr. 4). G. Montecchi Bibliography Donna d'Oldenico, G.: Le antiche cartiere di Caselle. Ciriè 1962 Fumagalli,…

Stadt in der ital. Provinz Alessandria, einst Hauptstadt der gleichnamigen Markgrafschaft. Der Erstdrucker in C. war Guglielmo de' Canepanova de' Campanili, der dort am 6. 9. 1481 das Commentum in Heroidas Ovidii des Hubertinus Clericus (HR 12208; Goff H–499) vollendete. Nur ein weiterer Druck dieses Druckers hat sich erhalten: der Modo utile e necessario di confessarsi des Giovanni Antonio da Borgo San Martino vom 22. 3. 1482 (R 1154). Auch in den folgenden Jh. wurde in C. gedruckt, aber fast ausschließlich Schulbücher und religiöse Schriften von rein lokaler Bedeutung. G. Montecch…

(Dominicus de Lapis), Buchhändler, Verleger und Drucker des 15. Jh.s in Bologna. Wie aus einer Urkunde von 1470 hervorgeht, war L. ursprünglich Buchmaler («miniatore»). Bevor er 1476 eine eigene Druckerei eröffnete, betätigte er sich als Buchhändler und Verleger. Der erste Druck, als dessen Verleger er anzusehen ist, war die von Johannes Wurster aus Kempten im Juli 1474 entweder in Bologna oder in Modena fertiggestellte Ausg. des «Liber pandectarum medicinae» (H 15 195; Goff S -511) des Matthaeu…

* in Cittadella di Padova gegen Ende des 17. Jh.s, † um 1762, Buchdrucker. DieBrüder Giannantonio und Gaetano Volpi (der eine Professor an der Universität Padua, der andere Geistlicher und Bibliograph) vertrauten C. die Leitung der Druckerei an, die sie 1717 in ihrem Haus in Padua gegründet hatten. C. leitete die Druckerei Volpi-Cominiana bis 1756. Bis dahin waren über 200 Drucke aus ihr hervorgegangen, die sich vor allem durch Korrektheit der Texte und typographische Schönheit auszeichneten. Unter der Leitung von C.s Sohn Angelo wurde die Druckerei noch bis 1782 weitergeführt. G. Mo…

*2.1.1762 in Monte Scùdolo bei Rimini, † 2.9.1841 in Quarto di Sopra bei Bologna, ital. Kupferstecher. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte R. in Bologna, wo er bereits in seiner Jugend für sein Können beim Zeichnen und Kupferstechen geschätzt wurde. 1790 trat er in die Clementinische Akademie ein, und seit 1803 lehrte er an der Akademie der Schönen Künste in Bologna. Viele Werke von Malern aus der Emilia wie Correggio, Parmigianino, Ludovico Carracci und Francesco Albani hat er als Vorlage…

(Sigismundus de Libris) 1484 in Bologna, war einer der angesehensten Bologneser Buchhändler und Verleger in der 2. Hälfte des 15. Jh.s. 1476 schloß er sich mit Francesco Dal Pozzo und Carlo Visconti zu einer Verlagsgemeinschaft zusammen, die vor allem juristische und medizinische Werke für den Universitätsgebrauch zu verlegen beabsichtigte. Ihre Druckaufträge gingen an mehrere Bologneser Offizinen, darunter vor allem die des Domenico de' Lapi und des Heinrich Dalen von Köln. Die Gemeinschaft erlosch 1484. G. Montecchi Bibliography Bühler, C. F.: The University and the Pres…