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Frumentargesetze

(1,265 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] ( leges frumentariae) bezeichnen Gesetze zur Abgabe verbilligten oder kostenlosen Getreides in der Stadt Rom. Von Versorgungskrisen und Versuchen zu ihrer Behebung weiß die röm. Überlieferung bereits für das erste Jh. der Republik zu berichten - freilich nur aufgrund vager Erinnerung [16. 25f.]. Ein praefectus annonae 440 v.Chr. (Liv. 4,12,8) ist anachronistisch, und noch die Getreidebeschaffung durch die Ädilen 299 v.Chr. (Liv. 10,11,9) sehr zweifelhaft [3. 31ff.]. Im 2. Jh. v.Chr. mehren sich die Zeugnisse für staatliche…

Proletarii

(308 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] Das lat. Wort p., abgeleitet von proles (“Nachkomme”), bezeichnete Besitzlose, die nur durch ihre Nachkommenschaft zählten (Cic. rep. 2,40), d. h. weder wehr-, noch steuerpflichtig waren. Deutlich sagt Cato [1] Censorius: expedito pauperem plebeium atque proletarium (fr. 152 Orf). Der Gegensatz von p. und adsiduus begegnet schon in den XII Tafeln (Gell. 16,10,5); das Wort p. ist noch bei einigen Autoren des 2. Jh. v. Chr. und zuletzt bei Varro (De vita Populi Romani, fr. 9) belegt und war dann nicht mehr im lebendigen Sprachgebrauch…

Adsiduus

(291 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] ( assiduus, von adsideo) bedeutet “seßhaft”. Als t.t. der Rechtssprache wurde es als syn. mit locuples aufgefaßt, der Gegenbegriff war proletarius (Varro bei Non. p. 67 M.). Es bezeichnete also den “auf seinem eigenen Besitz Seßhaften”. Die XII Tafeln bestimmten: Adsiduo vindex adsiduus esto. Proletario iam civi (oder civis) qui volet vindex esto (Gell. 16,10,5). A. und proletarius sind eines der Gegensatzpaare, die sich in der archa. Rechtssprache Roms zahlreich finden [4.182]. Mehr als eben diesen einen Beleg kannten die späteren ant…

Plebs

(1,276 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] I. Wortbedeutung Das Wort p. bedeutet zunächst einfach “Menge” (abgeleitet von der Wurzel ple; vgl. plenus, “voll” und griech. πλῆθος/ plḗthos, “Menge”). Als Sammelbegriff für alle röm. Bürger, die Patrizier ( patricii ) ausgenommen, kann er nur von letzteren (abwertend) konzipiert worden sein und ist in seiner Bed. wie in seiner gesch. Entwicklung nur als Korrelat zum Begriff des Patriziats verständlich. Als sich dieses durch den Aufstieg führender plebeiischer Familien zur Nobilität ( nobiles ) umgebildet und sich zudem der ordo equester ( equites Romani

Notstand

(583 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] ist die extreme Form einer innerstaatl. Krisensituation, auf die staatl. Organe mit außerordentlichen, d.h. ungesetzlichen Mitteln, reagieren. In den griech. Stadtstaaten findet sich eine vergleichbare Reaktion staatlicher Organe auf interne Krisen nicht. Als krisenhaft empfundenen Situationen begegnete man dort mit Prozessen gegen einzelne Bürger, die auf Anzeigen wiederum einzelner Bürger in Gang kamen (s. Hermokopidenfrevel); zuweilen versuchten Gruppen, eine Krise durch einen Putsch zu lösen (s. oligarchía ), oder es kam z…

Hostis

(590 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] H. bezeichnete urspr. den Ausländer ( peregrinus), also den Feind ( perduellis) ebenso wie den Gast ( hospes), wie Cicero (off. 1,37) richtig aus den Bestimmungen der XII Tafeln ( tabulae duodecim ) schließt ( aut status dies cum hoste: 2,2; adversus hostem aeterna auctoritas: 6,4). Sie zeigen zugleich, daß auch ein Fremder ohne commercium vor dem röm. Magistrat prozessieren konnte. Ebenso ist für den zwischenstaatlichen Bereich die ältere Auffassung, daß ein “dauernder Kriegszustand” (Mommsen) oder eine “natürlic…

Catilina

(855 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] L. Sergius C. stammte aus einer patrizischen, polit. seit längerem erfolglosen Gens. Spätestens 108 geb., erscheint er am 17. Nov. 89 v.Chr. im consilium des Konsuls Pompeius Strabo als L. Sergi(us) L. f. Tro(mentina) [1. 160ff.]. Ende der 80er Jahre war er Legat Sullas (Sall. hist. 1,46) [2. 110ff.]. Seinen Bruder hat er wohl nicht ermordet [3. 1688], eher den M. Marius Gratidianus (Q. Cic. comm. pet. 10; Ascon. 84; 90C), den Bruder seiner Frau Gratidia (Schol. Bern. in Lucan. 2,173; Sall. hist. 1,45)…

Populares

(1,381 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] I. Die Bedeutung des Begriffs Der lat. Begriff bezeichnet Politiker der späten röm. Republik, die erklärtermaßen mit Hilfe und zugunsten des Volkes ( populus ) handelten; eine begriffliche und häufig genug auch sachliche Unschärfe ergibt sich aber daraus, daß das zugrundeliegende Adj. popularis zunächst “zum Volk gehörig”, “das Volk angehend”, dann nebeneinander “populär” und “im Interesse des Volkes” bedeutet. Agitation von p. vor der Menge gegen die etablierte Führungsschicht ( pauci; “die Wenigen”) ist von der Sache her nahezu naturgegeben und b…

Patricii

(986 words)

Author(s): von Ungern-Sternberg, Jürgen (Basel)
[English version] Als p. wurden die Nachkommen der patres, der im senatus repräsentierten Häupter der großen röm. Familien, bezeichnet; das Patriziat bildete dann den erblichen Adelsstand (Adel) in Rom. Die historiographische Trad. führt die Entstehung des Patriziats auf die Gründungszeit Roms zurück: Romulus selbst soll den Senat gebildet haben (Cic. rep. 2,23), wobei es urspr. 100 Senatoren gegeben habe (Liv. 1,8,7; Dion. Hal. ant. 2,8,3; Plut. Romulus 13,2). Zuerst war das Volk an der Auswahl der Senatoren beteiligt (Dion. Hal. ant. 2,12); die übrigen Römer unterstanden als cli…