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[English Version] Spengler, Oswald (29.5.1880 Blankenburg, Harz – 8.5.1936 München), Kulturphilosoph und polit. Schriftsteller. Nach seinem Studium der Natur- und Geisteswiss. in Halle, München und Berlin promovierte S.1904 beim Hallenser Neukantianer Alois Riehl über Herakl…

[English Version] I. Begriff, geschichtliche und rechtliche Grundlagen Der Parteienbegriff blieb in der polit. Semantik der eur. Neuzeit stets mehrdeutig, und die hist. Ausprägungsformen der P. waren äußerst vielfältig. Als intermediäre, organisatorisch verfestigte Gesinnungsgemeinschaften zw. Gesamtbevölkerung und Regierung und legitimiert durch das jeweilige nationale Wahlrecht beförderten P. den Prozeß der Parlamentarisierung und Demokratisierung polit. Herrschaft. In England mit den Tories und Whig…

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[English Version] I. Politisch-kulturell Für die erste dt. Republik wurden am 9.11.1918 die Weichen zu einer parlamentarischen und demokratischen Herrschaftsordnung gestellt. Noch in der Radikalisierungsphase der Revolution wurde am 19.1.1919 die Verfassunggebende Nationalversammlung gewählt, in der die »Weimarer Koalition« aus Mehrheitssozialdemokratie (MSPD), Deutscher Demokratischer Partei (DDP)…

[English Version] Rohrbach, Paul (29.6.1869 Irgen, Kurland – 20.7.1956 Langenburg, Württemberg), ev. Theologe, Publizist, Kolonialpolitiker und Reiseschriftsteller. Nach Theologiestudium in Berlin u.a. bei A. v. Harnack 1898–1901 Generalsekretär des Evangelisch-Sozialen Kongresses. R.s Buch »Deutschland unter den Weltvölkern« (1903) unterstreicht seine Option eines rel. begründeten »liberalen Imperialismus«. In unterschiedlichen Verwendungen arbeitete R. im dt. Kolonialdienst in Südwestafrika und als Dozent an der Berliner Han…

[English Version] Ranke, Leopold (seit 1865: v.; 21.12.1795 Wiehe an der Unstrut – 23.5.1886 Berlin), Historiker. Nach dem Studium der Theol. und Philol. in Leipzig und Halle und Gymnasiallehrerzeit in Frankfurt/O. seit 1825 als a.o. Prof. und 1834–1871 o. Prof. der Gesch. in Berlin. R. hat der Geschichtswiss. (Geschichtsschreibung: V., 2.) als quellenkrit. arbeitender Fachdisziplin zur Selbständigkeit verholfen, im Historikerberuf aber zugleich einen priesterlichen Dienst gesehen, »den Geschicken Gottes in der Welt« nachzuforschen. Denn Ge…

[English Version] Traub, Gottfried (11.1.1869 Rielingshausen, Württemberg – 22.9.1956 München-Solln), ev. Theologe, Publizist und Politiker. T. zählte zu den aktivsten polit. Pastoren im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Vikarsstelle in Dortmund, Vorstandsmitglied in F. Naumanns Nationalsozialem Verein und Vertrauensmann von M. Rades Freunden der Christlichen Welt. Sein Einsatz im Kirchenzuchtverfahren gegen K. Jatho (Apostolikumstreit) führte 1912 zur Amtsenthebung. T. trat ins Präsidium des Dt. Protestantenvereins ein und saß für die Fortschrittliche Volkspartei 1913–1918 im Preußischen Abgeordnetenhaus. Im 1. Weltkrieg war er Mitbegründer der nationalistischen Dt. Vaterlandspartei und später der DNVP. Beim Kapp-Lüttwitz-Putsch von 1920 galt der Anhänger Erich Ludendorffs als designierter Kultusminister. 1919–1929 redigierte er die »Eisernen Blätter«, bewahrte aber Distanz zu Hitler und wurde 1940 dem ki…