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[English Version] Stössel,  Johann (23.6.1524 Kitzingen – 18.3.1576 Senftenberg), Studium in Wittenberg (M.A. 1549) und Jena, 1554 Superintendent in Heldburg. Im Wormser Religionsgespräch (1557) trat er gemeinsam mit den ernestinischen Theologen gegen Melanchthon auf. 1560 verteidigte er in einer Disputation in Heidelberg die luth. Abendmahlslehre. 1561 Superintendent in Jena, 1562 Theologieprof. (Dr. theol. 1564). Im Streit zw. M. Flacius und V. Strigel ergriff er für letzteren Partei und betrieb …

[English Version] Prätorius, Abdias (Schulze, Gottschalk; 28.3.1524 Salzwedel – 9.1.1573 Wittenberg). Studium in Frankfurt/O. und Wittenberg, 1544 Lehrer in Salzwedel, 1553 Rektor des Gymnasiums in Magdeburg. Als Prof. für hebr. Sprache geriet er in einen Streit mit seinem Kollegen A. Musculus, der die von P. vertretene Lehre von der Notwendigkeit der guten Werke zur Erlangung der Seligkeit ablehnte. Diese Auseinandersetzung war als eine markante Phase der antinomistischen Streitigkeiten mehr als n…

[English Version] (Neumann), Michael (1525 Sorau – 26.4.1595 Ilfeld), wurde nach dem Studium in Wittenberg (1544–1547, M.A. 1554), wo er Luther und Melanchthon hörte, 1547 Lehrer in Nordhausen, 1550 Rektor der Schule im ehem. Prämonstratenserkloster Ilfeld. Als einer der bedeutendsten Pädagogen und Philologen seiner Zeit vermittelte er Generationen von Schülern die Grundlagen humanistischer Bildung und ev. Frömmigkeit. N. vf. zahlreiche Lehrbücher, darunter Textausg. antiker Autoren, Lehrbücher der…

[English Version] (Koch), Konrad (1460 Wimpfen – 16.6.1531 Benediktinerabtei Amorbach). Nach dem Studium an der Universität Leipzig seit 1479 (1485 M.A.; 1494 Rektor; 1503 Dr. theol.) und Priesterweihe in Merseburg (1496) wurde W. Gründungsrektor der Universität Frankfurt an der Oder. Als Dekan ihrer theol. Fakultät vf. W. Gegenthesen zu den 95 Ablaßthesen Luthers, über die J. Tetzel 1518 disputierte. W. publizierte zahlreiche Schriften gegen Luther zur Verteidigung von Mönchsgelübden, Meßopfer, Pr…

[English Version] 1.  Johannes Kupfermann), (17.9.1546 Wesel – 26.1.1623 Halle/S.). Studium in Marburg (1566) und Jena (1570, M.A. 1573), 1574 Lehrer am Gymnasium in Königsberg, 1577 Prof. für hebr. Sprache, 1578 Prof. für Theol. in Helmstedt (1579 Dr. theol.); 1581 Superintendent in Halle/S., wo er sich für die Ordnung des Kirchenwesens einsetzte und gelegentlich theol. Disputationen abhielt. Eine enge Freundschaft verband ihn mit T. Heshusius, dessen Tochter Anna er 1579 heiratete. Als ein bewußte…

[English Version] Rinckart, Martin (24.4.1586 Eilenburg, Sachsen – 8.12.1649 ebd.). Nach dem Besuch der Thomasschule in Leipzig (1601), wo er im Thomanerchor unter der Leitung von S. Calvisius sang, studierte R. Theol. in Leipzig. 1610 wurde er in Eisleben Kantor, 1611 Diakon und nach zwischenzeitlichem Wirken als Pfarrer in Erdeborn bei Eisleben (1613–1617; Poeta laureatus 1615) Archidiakonus in Eilenburg, wo er im Dreißigjährigen Krieg als Seelsorger wirkte. 1646 baute er die 1630 eingegangene Ei…

[English Version] . Als »Z.« bez. Luther die Wortführer eines von Th. Müntzer beeinflußten Kreises in Zwickau, zu dem die Tuchmacher Nikolaus Storch und Thomas Drechsel sowie der ehemalige Wittenberger Student Markus Thomae gehörten, der Müntzer 1521 nach Prag begleitete. Sie propagierten ein spiritualistisches Verständnis der Bibel, betonten das innere Wirken des Hl. Geistes, lehnten die Säuglingstaufe ab (Täufer), beriefen sich auf Offenbarungen, Träume und Visionen und prophezeiten für die näch…

[English Version] Timpler, Clemens (1563/64 Stolpen – 28.2.1624 Steinfurt [Burgsteinfurt]). Nach Studium und Lehre der Philos. in Leipzig und Zerbst wurde T. 1592 wegen Kryptocalvinismusverdacht (Kryptocalvinisten) von der Universität Leipzig verwiesen, wurde Lehrer am Collegium Casimirianum in Heidelberg und wechselte 1595 als Prof. für Philos. an das Gymnasium Illustre Arnoldinum in Steinfurt (Westfalen), wo auch J. Althusius und K. Vorstius lehrten. Der von P. Ramus und B. Keckermann beeinflußte…

[English Version] Schmolck, Benjamin (21.12.1672 Brauchitschdorf, Schlesien [Chróstnik] – 12.2.1737 Schweidnitz [Świdnica]). 1693 begann Sch. mit dem Theologiestudium in Leipzig, wo er bereits durch Gelegenheitsdichtungen hervortrat und mit dem Titel eines kaiserlich gekrönten Poeten (Poeta laureatus) ausgezeichnet wurde. 1697 wurde er Adjunkt seines Vaters, der in Schweidnitz als Pfarrer wirkte; 1702 übernahm er die Pfarrstelle, die er bis zu seinem Tod innehatte. Sch. wurde bekannt als Dichter vo…

[English Version] Scherzer, Johann Adam (1.8.1628 Eger – 23.12.1683 Leipzig). Nach dem Studium der Philos., Medizin und Theol. in Altdorf, Jena und Leipzig wurde Sch. 1658 Prof. für Hebr. in Leipzig; nach der Promotion zum Dr. theol. (1666) erhielt er 1667 eine theol. Professur. Seine philos. Lehrbücher (u.a. Vademecum sive manuale philosophicum, 1654) wurden von G.W. Leibniz rezipiert. Als ein engagierter Vertreter der luth. Orthodoxie vf. Sch. zahlreiche theol. Schriften, darunter Kompendien (Syst…

[English Version] Ringwaldt, Bartholomäus (um 1530/1532 Frankfurt/Oder – 9.5.1599 Langenfeld, Neumark [Długoszyn]). R. studierte Theol. in Frankfurt/Oder (Immatrikulation 1543); seit 1566 wirkte er als Pfarrer in Langenfeld in der Neumark. R. vf. über 200 geistl. Lieder (Kirchenlied), Lehrgedichte, Schauspiele, eine Nachdichtung der Sonntags- und Festevangelien (1581) und den Zeit- und Sittenspiegel »Die lautere Warheit« (1585). In sein 1586 gedr. »Handbüchlein: Geistl. Lieder und Gebetlein« nahm er auch Lieder von Luther auf. Hans-Peter Hasse Bibliography K. Dienst…

[English Version] Wigand, Johann (1523 Mansfeld – 21.10.1587 Liebemühl [Miłomłyn]). Nach dem Studium in Wittenberg (1538–1541) wurde W. Lehrer in Nürnberg; 1544 setzte er das Studium in Wittenberg fort; 1546 Pfarrer und seit 1548 Superintendent in Mansfeld; 1553 Superintendent in Magdeburg, wo er an den »Magdeburger Zenturien« mitarbeitete. Nach kurzem Wirken als Theologieprof. in Jena (1560–1561) erhielt er 1562 einen Ruf als Superintendent nach Wismar (1563 Dr. theol. in Rostock). 1568 kehrte er …

[English Version] Strigel, Victorinus (26.12.1524 Kaufbeuren – 26.6.1569 Heidelberg). Nach dem Studium in Freiburg i.Br., Leipzig und Wittenberg (1542–1546, M.A. 1544) wurde S.1548 an das Gymnasium Academicum in Jena berufen, wo er über antike Autoren, die Briefe des Paulus und Schriften Melanchthons las. Auseinandersetzungen mit M. Flacius und die Verweigerung der Unterschrift unter das Weimarer Konfutationsbuch führten zu seiner Entlassung (1559). Nach seiner Rehabilitierung (1562) distanzierte e…

[English Version] . Als Ph. werden die Vertreter einer Theol. bez., die in der 2. Hälfte des 16.Jh. als Verteidiger des theol. Erbes Ph. Melanchthons auftraten und sich als Gegner der Gnesiolutheraner profilierten. Die Ph. waren bestrebt, in den innerluth. Auseinandersetzungen die Lehre Melanchthons zur Geltung zu bringen. Führende Ph. wie K. Peucer und Ch. Pezel sorgten für die Verbreitung seiner Schriften. Im Philippismus verbanden sich Ansätze eines melanchthonisch geprägten Erasmianismus mit s…

[English Version] Walther, Michael (6.4.1593 Nürnberg – 9.2.1662 Celle). Studium in Wittenberg, Gießen, Altdorf und Jena; 1618 Hofprediger von Herzogin Elisabeth von Braunschweig, zugleich 1622 Theologieprof. in Helmstedt; 1626 Generalsuperintendent für Ostfriesland in Aurich, 1642 in Celle. W. visitierte 1629 Ostfriesland und vf. 1631 eine Kirchenordnung. Der von ihm vf. Katechismus (1653) galt in Niedersachsen bis in die Zeit der Aufklärung. Mit seinen zahlreichen Postillen und exegetischen Schri…