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Indossament

(850 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Begriff und FunktionI. bezeichnet einen auf die Rückseite (ital. in dosso oder in dorso) eines Wechsels geschriebenen Vermerk, der eine am bisherigen Wechselgeschäft noch nicht beteiligte Person ermächtigt, den Wechsel zu präsentieren. Mithilfe des I. wurde folglich die aus dem Wechsel herzuleitende Forderung einem anderen übertragen, was die in dosso geleistete Unterschrift bekräftigte. Unter Verwendung des I. wurde der Wechsel zu einem zirkulationsfähigen Papier. Wie der Wechsel selbst entwickelte sich (spätestens seit dem beginnenden 15. …
Date: 2019-11-19

Handelsusancen

(665 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
H. (von ital. usanza oder uso, »Brauch«, »Gepflogenheit«) sind gewohnheitsrechtliche Übereinkommen oder Handelsbräuche zwischen Kaufleuten, die verschiedene Teilbereiche von Handels-Geschäften betreffen. Sie waren seit dem hohen MA aus unterschiedlichen Bedürfnissen und Notwendigkeiten heraus entstanden und wurden traditionellerweise beibehalten, so z. B. die Art, wie Weizenpreise notiert wurden.An einzelnen Handelsplätzen (Messen oder Städten) gab es – bisweilen erheblich – unterschiedliche H.; für einen Kaufmann war es unabdingbar notwen…
Date: 2019-11-19

Zins

(911 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Begriff und FormenDer Begriff Z. – von lat. census »(Vermögens-)Schätzung«, »Abgabe« –, in älteren Quellen vielfach lat. interesse genannt (daher engl. interest, franz. intérêt; vgl. Interesse), bezeichnete bis ins 18. Jh. das Entgelt sowohl für die Überlassung eines Geld- oder Sach-Darlehens als auch für die Nutzung von Boden oder Immobilien (Pacht- oder Miet-Z., Grund- und Erb-Z.; vgl. Bäuerliche Besitzrechte; Leistungen, bäuerliche), seither in der Regel nur noch Ersteres (vgl. auch Anleihe; Kredit). Insbes. in den bäuerlichen Gemeinschaften war die Bezahlung…
Date: 2019-11-19

Stapel

(1,086 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. GrundlagenHervorgegangen aus einem Niederlagsrecht an einem natürlichen Handels-Platz, nahm der S. bereits im HochMA Zwangscharakter an: Die durchreisenden Kaufleute wurden verpflichtet, an einem bestimmten Ort – häufig einer Flussquerung oder einer Straßenkreuzung – ihre Waren für einen bestimmten Zeitraum niederzulegen (d. h. zu »stapeln«), um sie der ortsansässigen Bevölkerung zum Verkauf anzubieten. Damit konnte die Verpflichtung einhergehen, die Waren nur an diesem Platz und an keinem anderen zu verkaufen, wie dies etwa die Hanse ab 1309 mehrfach der Stadt Brügge f…
Date: 2019-11-19

Außenhandel

(1,771 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. DefinitionA. ist im Gegensatz zum Binnenhandel der Teil des Handels, der Güter über die Grenzen eines Landes importiert (Einfuhr) oder exportiert (Ausfuhr) oder Güter einführt, um sie möglichst schnell und bisweilen bearbeitet oder veredelt wieder auszuführen (Reexport). In diesem Sinne betrieb jedes Territorium des frühnzl. Heiligen Röm. Reiches, das mit seinen Nachbarterritorien handelte, A. Wo der A. im Wesentlichen Entrepôt-Handel war (Stapelplatz), d. h. wo der größte Teil der Einfuhren zwischengelagert und r…
Date: 2019-11-19

Kommerzielle Revolutionen

(598 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Der 1942 von Raymond de Roover eingeführte Begriff [2] K. R. wird in der wirtschaftshistor. Forschung für epochale Veränderungen im Bereich der Handels-Geschichte benutzt, wenn sich kommerzielle Innovationen in einem bestimmten Zeitraum bündelten und damit einen Schub in der langfristigen Entwicklung des Handels auslösten. De Roover setzte die K. R. des MA im 13. Jh. an, während die moderne Forschung eher von einer Zeitspanne vom späten 12. bis zum 14. Jh. ausgeht. Während der ma. K. R. wurden in Italien der bargeldlose Zahlungsverkehr (Wechsel), die doppelte Buchführung un…
Date: 2019-11-19

Ausfuhr

(653 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
A. (Export) ist derjenige Teil des Außenhandels, der die Verbringung von Gütern aus dem eigenen Wirtschaftsraum in einen fremden (ausländischen) und die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen betrifft (Lagerhaltung, Spedition etc.; zu Details vgl. Außenhandel).In der Nz. wurde die A. von Waren verschiedentlich offiziell geregelt, vorrangig durch A.-Verbote. Unter einem A.-Verbot versteht man ein obrigkeitliches Verbot der A. vor allem von als strategisch wichtig angesehenen Gütern, wie etwa Waffen, Rohstoffen, Nahrungs…
Date: 2019-11-19

Fernhandel

(1,949 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Begriff und BedeutungDer F. oder »internationale« Handel (ein für das MA wie die Frühe Nz. etwas anachronistischer Begriff) bildete einen zentralen Anker des wirtschaftlichen Geschehens sowohl in Europa selbst als auch zwischen Europa und den außereurop. Wirtschaftsräumen. Im Gegensatz zum Lokal- und Regionalhandel oder gar zum Hausierhandel überwand der F. weite Strecken und sorgte für einen Waren- und Geldverkehr zwischen auch weit voneinander entfernten Region Europas, seit dem 16. Jh. zunehmend auch zwischen Europa und außereurop. Regionen (Überseehandel).Der F. w…
Date: 2021-07-29

Spedition

(710 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Die S. wurde in der Nz. durchwegs als integrativer Teil des Handels betrachtet, wobei zwischen der »normalen« S., d. h. dem schlichten Transport zwischen zwei Orten, und dem sog. S.- oder Transithandel zu unterscheiden ist.Die S. als Teil des Handelsgeschäfts wurde in der Regel nicht professionistisch ausgeübt (vgl. Professionalisierung 4.2.). Die Fuhrleute, im Alpenraum Säumer, an größeren Flüssen Schiffer bzw. Flößer waren vielfach Bauern und Wirte, die im Nebengewerbe Transportaufgaben gegen Lohn übernahmen (Mischökonomie). Die Spezialisierung ganzer Dorfgemeinscha…
Date: 2019-11-19

Zollverein, Deutscher

(1,089 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Rechtsnatur, MitgliederDer Dt. Z. war seiner Rechtsnatur nach noch kein fester Staatenbund, stellte jedoch deutlich mehr als einen einfachen, auf einen zentralen Aspekt der Wirtschaft – das Zoll-Wesen sowie im weiteren Sinne den Außenhandel – ausgerichteten Handelsvertrag dar und kann daher seiner Funktionsweise nach als ein Vorläufer der (heutigen) internationalen Organisationen gelten. Im Z. schlossen sich durch den Zolleinigungsvertrag vom 22. 3. 1833 zum 1. 1. 1834 Staaten des Deutschen Bundes zum Zweck einer gemeinsamen Zoll- und Handelspolitik zusammen. In di…
Date: 2019-11-19

Regionalhandel

(639 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Unter R. versteht man kommerzielle Aktivitäten, die – aus geographischer Perspektive – zwischen dem im Wesentlichen lokal beschränkten Detail-Handel und dem weite Entfernungen überbrückenden Fernhandel lagen. R. bezeichnet somit den – vielfach durch die vorhandenen (vorindustriellen) Transportmöglichkeiten limitierten (Transport und Verkehr) – Handel innerhalb einer bzw. zwischen zwei oder mehreren Wirtschaftsregionen. Kaufleute spezialisierten sich oftmals auf den R., wenn sie ein größeres Unternehmerrisiko vermeiden wollten und …
Date: 2019-11-19

Fugger

(1,003 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Aufstieg der Dynastie bis zum 16. Jh.Unter den Unternehmern, die im dt. Raum in der Nz. Geschäfte tätigten, verfügen die Augsburger F. über einen der klangvollsten Namen. 1367 war Hans F. nach Augsburg eingewandert und etablierte sich dort als Barchentweber und Kaufmann; bereits sein Sohn Jakob I., der Stammvater der Linie F. von der Lilie, war vorrangig als Handelsherr tätig. V. a. dessen Sohn Jakob II. (genannt »der Reiche«) schuf aus den vergleichsweise bescheidenen Anfängen ein europ. agierendes Unternehmen. Nicht mehr nur die bisherigen Handelsgesch…
Date: 2019-11-19

Preiskurant

(953 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Definition und EntwicklungP., d. h. handgeschriebene, später gedruckte, formalisierte Preis-Listen oder Kurszettel, bildeten den ältesten Typus von Handels- und Finanzjournalen; sie umfassten jeweils nur eine oder zwei Seiten. Solche P. sind eine Hauptquelle für Preis-, Geld- und Wechselkursnotierungen auf den europ. und levantinischen Märkten zwischen dem späten 16. und dem 19. Jh. In der Regel sind P. exakt datiert und geben somit genaue Auskunft darüber, welcher Preis oder Kurs wann und wo notiert wurde. Sie liefern demnach sehr zu…
Date: 2019-11-19

Kontor

(650 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Unter K. versteht man traditionell das Schreib- bzw. Geschäftszimmer – modern: das Büro – ma. und nzl. Kaufleute. Die Bezeichnung geht zurück auf franz. comptoir (»Laden-/Zahltisch«, von lat. computare, »zählen«, »rechnen«), was auf die ursprüngliche Bedeutung als Schreib-, Laden- oder Zähltisch bzw. -pult hinweist. Das K. erlangte für die kaufmännische Geschäftstätigkeit zentrale Bedeutung, als der Handelsherr im HochMA nicht mehr mit seinen Waren reiste, sondern an einem Ort sesshaft wurde. Das K. wurde mit zunehmender S…
Date: 2019-11-19

Buchführung, doppelte

(1,475 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Entwicklung der Buchführung in Antike und MittelalterB. oder Rechnungslegung ist wohl annähernd so alt wie kaufmännisches Handeln selbst. Bereits im sumerischen Mesopotamien (3. Jahrtausend v. Chr.) wurden Geschäftsvorgänge auf Tontafeln aufgezeichnet. Diese seit der Antike gebräuchliche, einfache B. diente dabei der Dokumentation getätigter Geschäftsvorgänge zur Erinnerung für den Handelnden selbst und als Beweis gegenüber Anfeindungen vor Gericht. So musste etwa nach dem röm. Corpus iuris civilis die Rechnungslegung von Kaufleuten bei Streitigkeiten vor Ger…
Date: 2019-11-19

Einfuhr

(821 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. DefinitionE. (Import) ist derjenige Teil des Außenhandels, der die Verbringung von Gütern aus einem fremden (ausländischen) Wirtschaftsraum in den eigenen und die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen (Lagerhaltung, Spedition etc.) betrifft und somit das Komplement zur Ausfuhr (Export) bildet.Markus A. Denzel2. EinfuhrbeschränkungenUnter E.-Verbot versteht man eine obrigkeitliche Anordnung, derzufolge z. B. keine Rohstoffe, Nahrungsmittel, Manufakturwaren oder Luxusgüter eingeführt werden dürfen. Derartige E.-Verbote waren…
Date: 2019-11-19

Handelskorrespondenz

(595 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Als im 12. und 13. Jh. im Gefolge der Kommerziellen Revolution die Wirtschafts- und Handels-Tätigkeit stark anstieg, die Geldwirtschaft sich (wieder) allgemein durchzusetzen begann und neue Techniken im Handel und Zahlungsverkehr entwickelt wurden (vgl. Wechsel), stieg das Bedürfnis nach Kommunikation unter den Kaufleuten erheblich an. Allerdings kommunizierten sie nun nicht mehr in erster Linie mündlich anlässlich persönlicher Begegnungen; mit der Herausbildung des sesshaften Kontor-Kaufmanns während der Kommerziellen Revolution (1…
Date: 2019-11-19

Handelsbörse

(639 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
Die H. ist die ursprüngliche Form und Funktion der Börse. Man handelte hier seit dem frühen 15. Jh. ohne Besichtigung mit fungiblen Gütern wie Getreide, Kaffee, Zucker oder Gewürzen, aber auch mit Wechseln und Wertpapieren aller Art. Börsenveranstaltungen finden – anders als etwa Messen – in der Regel ganzjährig statt und sind zeitlich und räumlich konzentriert, d. h. die teilnehmenden Kaufleute, die vielfach bestimmten Statuten unterliegen, versammeln sich zu bestimmten Zeiten an einem bestimmten Ort.Nach dem Schwerpunkt ihrer Handelstätigkeit ist zwischen Wechsel-…
Date: 2019-11-19

Zahlungsverkehr

(2,024 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Allgemeines Der Begriff Z. bezieht sich auf die Organisation der Einlösung von Zahlungsversprechen, die üblicherweise komplementär zu Handelsgeschäften gemacht werden. Vor der Entstehung nationaler Zahlungssysteme v. a. im Zuge des Aufbaus von Zentral-Banken (vgl. Notenbank; s. u. 4.3.) vollzog sich der Z. in der Regel direkt zwischen einzelnen Handelsplätzen mit je eigenen Finanzdienstleistungen, wobei staatliche und polit. Grenzen ohne Belang waren.Markus A. Denzel2. Zahlung auf WarenbasisZ. auf Warenbasis, d. h. die Bezahlung einer Ware mit einer anderen (Tauschh…
Date: 2019-11-19

Zoll

(1,715 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. BegriffZ. (von spätlat. teloneum/telonium, »Z.-Haus«) bezeichnet eine Abgabe, die beim Transport eines Gutes über eine Z.-Grenze entsteht – sei sie innerhalb eines Staates (Binnen-Z.) oder zwischen zwei Staaten (Außen-Z.). Binnen-Z. wurden v. a. dort erhoben, wo die Umgehung einer Z.-Station für den Händler oder Transporteur hohe Kosten verursacht hätte oder nicht möglich war. Im Landtransport geschah dies an wichtigen Brücken (Brücken-Z.), Furten, Tunnels, Stadttoren oder (Hauptverkehrs-)Straßen, zumal wenn diese (seit dem 18. Jh.) als Chaussee…
Date: 2019-11-19

Wechselbank

(741 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Begriff W. sind – anders als Wechselstuben, wie sie bereits im spätma. Oberdeutschland bestanden – öffentliche Giro- und Depositenbanken, die in der Regel von Städten gegründet wurden, um als Clearing-Stelle mit einem multilateralen Abrechnungssystem den anwachsenden bargeldlosen Zahlungsverkehr besser regulieren zu können. Zugleich stabilisierten W. durch die Einführung einer Rechen-Währung (Bankwährung) die jeweils bestehenden Geld- und Währungsverhältnisse und trugen ggf. auch zur Sanierung des kommunalen Haushalts bei. W. erm…
Date: 2019-11-19

Handelsbücher

(1,221 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Gattungsgeschichte und TypenH. zählen zu den wichtigsten Quellen für die Geschichte des Handels. Seit der im Italien des 12./13. Jh.s einsetzenden Kommerziellen Revolution sind zwei Hauptgattungen zu unterscheiden.(1) Mit der Herausbildung einer wie auch immer gearteten Buchführung entstanden Geschäftsbücher im engeren Sinne, die erfolgte kaufmännische Transaktionen (einschließlich der damit im Zusammenhang stehenden Korrespondenz) dokumentierten. Im Laufe der Jahrhunderte und v. a. im Zuge der Durchsetzung der doppelten Buchführ…
Date: 2019-11-19

Jahrmarkt

(1,271 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. AllgemeinEin J. (auch Kirmes genannt) war eine Marktveranstaltung mit regionalem Einzugsbereich, die einmal oder mehrmals im Jahr stattfand und sich dadurch vom Wochenmarkt [9. 147, 149], aber auch von der überregional bis international ausgerichteten Messe unterschied. Der J., der auf einem festgelegten Marktplatz stattfand und z. T. auch über einen eigenen Marktbezirk, z. T. sogar über eine eigene Architektur verfügte, besaß (wie eine Messe) einen Bezug zu einem kirchlichen Fest – einem Christus-, Marien- oder Heiligen-Fest – und wurde in größeren zeitliche…
Date: 2019-11-19

Scheck

(606 words)

Author(s): North, Michael | Denzel, Markus A.
Ein Sch. (engl. cheque, franz. chèque) ist eine schriftliche Bankdepotanweisung, durch die der Anweisende seine Bank oder eine öffentliche Institution beauftragt, aus seinem Guthaben den auf dem Sch. vermerkten Geldbetrag an eine andere Person auszuzahlen. Die Entwicklung und Verbreitung des Sch. war Teil der Entfaltung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in SpätMA und Nz. Das Wort Sch. leitet sich etymologisch von ital. scacco (»Schatz«) ab, ebenso wie das engl. exchequer (»Fiskus«, »Schatz«), das wiederum auf arab. sakk, eine Art Zahlungsanweisung, zurückgeht [1. 555].Depot…
Date: 2019-11-19

Handelsgesellschaft

(1,363 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Pfister, Ulrich
1. Grundlagen Im modernen Handelsrecht ist eine offene H. ein Zusammenschluss von zwei oder mehr natürlichen bzw. juristischen Personen zur Betreibung eines Handelsgewerbes unter einer gemeinsamen Firma. H. in diesem Sinn waren seit dem Ausgang des MA verbreitet. Allerdings finden sich Vertragsvarianten dergestalt, dass zwischen reinen Kapitalgebern, die meist nur mit ihrer Einlage hafteten, und voll haftenden Kapitalführern unterschieden wird oder dass die Rechte und Pflichten der aktiven Geschäf…
Date: 2019-11-19

Aktie, Aktiengesellschaft

(1,426 words)

Author(s): Walter, Rolf | Denzel, Markus A.
1. AktieDas Wort Aktie (= A.; von lat. actio, »klagbarer Anspruch«) im Sinne von »Anteilsschein« kam über die Niederlande als Lehnwort ins Deutsche. Dies erklärt sich dadurch, dass aktienmäßige Beteiligungen zuerst in den Niederlanden vorkamen. A. bezeichnet das Rechtsverhältnis des Aktionärs gegenüber der Aktiengesellschaft (= Ag.). Die A. repräsentiert sowohl einen Teil des Grundkapitals als auch ein Anteilsrecht des Aktionärs. Durch die A. werden heute sowohl Vermögensrechte (z. B. Gewinnanspruch, Be…
Date: 2019-11-19

Handel

(7,180 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Pfister, Ulrich
1. BegriffH. bezeichnet die gehäufte, systematische Übertragung von Verfügungsrechten bzw. von Eigentum an Gütern, in der Regel unter Nutzung von Geld (Geldwirtschaft). H. kann, muss aber nicht institutionell in einen Markt eingebunden sein. Zwar dominierte vor 1850 in den europ. und außereurop. Wirtschaften die Subsistenzwirtschaft (d. h., dass die Produktion landwirtschaftlicher und gewerblicher Güter für den Eigenbedarf im Rahmen der Hauswirtschaft gegenüber der Produktion und Vermarktung gehandelter Güter überwog); dennoch nahm das Vo…
Date: 2019-11-19

Rente

(951 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Holzhey, Alexandra
1. GrundlagenVor dem Aufkommen der Sozialversicherung in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s (vgl. Altersversorgung; Pension) bezeichnete die R. die in festen Zeitabständen wiederkehrende Zahlung, die der Empfänger aufgrund der Überlassung eines bestimmten Kapitals (Hauptsumme), jedoch nicht des Bodens (Boden-R.; Feudal-R.) an einen Dritten erhielt. Sie entsprach dabei in gewissem Sinne einer Verzinsung des Kapitals (diente aber nicht zur Tilgung einer Verschuldung) und stellte somit ein zentrales Instrument zur Umgehung des Wucher-Verbots dar (vgl. auch Zins).Man untersc…
Date: 2019-11-19

Wechsel

(1,842 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Löhnig, Martin
1. Wirtschaft 1.1. Grundprinzip Der auf antiken Vorläufern aufbauende, im Italien der Kommerziellen Revolution (12.–14. Jh.) entwickelte W. (ital. lettera di cambio, franz. lettre de change, engl. bill of exchange), »eine der wichtigsten Errungenschaften der Wirtschaftsgeschichte« [4. 415], stellte in seiner seit dem 14. Jh. existierenden, klassischen Form einen Zahlungsauftrag dar, mit welchem der Aussteller (Trassant) des W. den Bezogenen (Trassaten; Akzeptanten des W.) damit beauftragte, andernorts eine Schuld an seiner statt a…
Date: 2019-11-19

Faktorei

(1,446 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Häberlein, Mark
1. EuropaDer Begriff »F.« war in Europa im hohen und späten MA wesentlich gebräuchlicher als in der Frühen Nz. Das ital. fattoria, Ursprung für das Lehnwort, das erstmals bei den großen toskanischen Handelsgesellschaften des HochMA erscheint, bezeichnete eine befestigte Außenstelle oder »Filiale« einer Handelsgesellschaft an einem auswärtigen Handelsplatz, die von einem Faktor (ital. fattore) geleitet wurde [6]. Das F.-Netz der großen süddt. Gesellschaften (Fugger; Welser) mit festen Niederlassungen an zentralen europ. Handelsplätzen (Antwerpen, Lyon, Lissabon etc.) u…
Date: 2019-11-19

Hausierhandel

(1,178 words)

Author(s): Radeff, Anne | Denzel, Markus A.
1. Allgemein»Der Hausiergewerbebetrieb ist diejenige gewerbliche Betriebsform, wobei der Gewerbetreibende außerhalb seines Wohnsitzes von Ort zu Ort ziehend mitgeführte Waren feilbietet (eigentlicher H.) oder irgendwelche gewerbsmäßige Leistungen anbietet (Scherenschleifer, Kessel- und Pfannenflicker und dergl.), oder Waren aufkauft (Sammeln von Lumpen, Knochen, alt Eisen)« [1]; zitiert nach [11. 101]. Man kann – in der Stadt (Stadthausierer) und auf dem Land – sog. Selbsthausierer (die die Produkte ihres Ackerbaus oder ihres Neben-Gewerbes feilboten) und Fremdha…
Date: 2019-11-19

Messe

(3,787 words)

Author(s): Körndle, Franz | Denzel, Markus A.
1. KatholischS. Gottesdienst2. Musik 2.1. Entstehung des mehrstimmigen Ordinarium missae Im 14. Jh. begannen Musiker damit, mehrstimmige Kompositionen zu den Teilen des Ordinarium missae ( Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei sowie damals oft auch Ite missa est) zu einem mehrteiligen Zyklus zusammenzustellen (Gottesdienst). Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Sätze der M. von Barcelona, Tournai und anderen nicht jeweils einem einzelnen Komponisten zuzuschreiben, sondern als Sammlungen zu werten, die auf unterschiedliche Autoren zurückgehen. Die von Guillaume …
Date: 2019-11-19

Handelsvertrag

(1,223 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Beck, Thomas
Ein H. ist eine langfristige und umfassende oder eine kurzfristige (Handelsabkommen) vertragliche Vereinbarung über die Außenhandels-Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Städten, Ländern oder Territorien.1. EuropaSeit dem MA wurde der grenzüberschreitende Warenverkehr durch H. geregelt, wobei insbes. zollrechtliche Aspekte eine zentrale Rolle spielten. Darüber hinaus wurde in H. auch die Rechtsstellung der beteiligten Kaufleute, v. a. in der Fremde, behandelt, d. h. ihre Niederlassungsfreiheit in der Fremde, ihr Rechtsschutz bzw. ihre besonder…
Date: 2019-11-19

Handelskonjunktur

(839 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Pfister, Ulrich
1. BegriffsgeschichteH. bezeichnet sowohl kurzfristige als auch langfristige Schwankungen des Geschäftsvolumens einzelner Märkte bzw. des Handelsvolumens zwischen Märkten, und zwar sowohl auf Güter wie auch auf Finanzinstrumente bezogen.Die vorindustrielle Zeit galt und gilt Ökonomen vielfach als eine »Vorgeschichte der Konjunkturbewegungen« (vgl. Gewerbliche Konjunktur) [2. 134]. Diese wurde mindestens bis in die 1950er Jahre hinein als »eine Geschichte von Krisen gekennzeichnet, die nach verbreiteter Auffassung – meist als Handelskrisen – auf einer vorkapital…
Date: 2019-11-19

Währung

(2,170 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Pfister, Ulrich
1. Definition Der Begriff W. (von mhdt. werunge, »Gewährleistung«) bezeichnet die gesetzliche Ordnung des Geldwesens eines Landes und umfasst die Festlegung des Münz-Systems (Münzfuß bzw. Festlegung des Wertverhältnisses unterschiedlicher Münzen und des intrinsischen Edelmetall-Gehalts), der gesetzlichen Zahlungsmittel und der Austauschrelationen gegenüber fremden W. (Parität). Im Verlauf des 19. Jh.s wurde auch die Regulierung der Banknoten-Ausgabe und des Zentralbanksystems zum Bestandteil des W.-Begriffs.Im weiteren Sinne ist W. das Geld bzw. die Geld…
Date: 2019-11-19

Versicherung

(3,026 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Pahlow, Louis | Mittag, Jürgen
1. Versicherungswirtschaft 1.1. Begriff und historische GrundlagenV. bedeutet die Beseitigung des Risikos von Einzelnen mittels dessen Streuung auf eine Gemeinschaft mit ähnlichem Risiko. Dies geschieht durch die Leistung von Beiträgen oder Prämien Einzelner in einen gemeinsamen Fond, deren Höhe sich durch das abzudeckende Risiko bestimmt. Das gewerbsmäßige V.-Wesen bietet die Bildung von Risikogemeinschaften, das Sammeln von Prämien sowie die Ausbezahlung von V.-Leistungen als Dienstleistungen an. Zusammen mit dem Bank-Wesen zählt es zu den Hauptbestandteilen des Fina…
Date: 2020-11-18

Sprachgeschichte

(1,611 words)

Author(s): Reichmann, Oskar | Wiedner, Saskia | Denzel, Markus A.
1. GegenstandDer Begriff S. umfasst zwei Bedeutungen: (1) die in der Zeit verlaufende Veränderung der Sprache; (2) die Wissenschaft, die diese Veränderungen zum Gegenstand hat: die S.-Forschung.Die Einheiten der Sprache (Phoneme/Grapheme, Morpheme, Lexeme, syntaktische Muster, Textgestalten), nach hierarchischen Rängen mit fließenden Grenzen geordnet, sind Gegenstand auch der S.-Forschung. Folglich gibt es eine S., die sich vorwiegend als Phonem-, Morphem-, Lexem-, Syntax- oder Textgeschichte realisiert. Sie wird teils a…
Date: 2019-11-19

Professionalisierung

(4,095 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Pfister, Ulrich | Denzel, Markus A. | Hübner, Marita
1. Der Begriff der ProfessionDer Begriff der Profession (= Pn.; von lat. professio, ›Gewerbe‹, ›Beruf‹, ›Stand‹, ›öffentliches Bekenntnis‹) wurde in die roman. Sprachen, ins Angelsächsische und seit dem 16. Jh. auch ins Deutsche übernommen. Er bezeichnet nicht sämtliche berufsförmigen Tätigkeiten, sondern ein spezifisches, in den verschiedenen europ. Kulturräumen unterschiedliches Spektrum. Im nzl. wie im gegenwärtigen Englisch werden unter professions v. a. akademische bzw. gelehrte und meist freie Berufe verstanden. Im SpätMA fielen Geistliche, Juris…
Date: 2019-11-19

Salz

(3,950 words)

Author(s): Fessner, Michael | Piasecki, Peter | Sanz Lafuente, Gloria | Denzel, Markus A.
1. Gewinnung 1.1. AllgemeinS. (Koch-S., NaCl) ist ein unverzichtbarer Nahrungsbestandteil (s. u. 2.); ausreichende, regelmäßige S.-Zufuhr ist für den menschlichen Organismus lebenswichtig. Gewinnung, Handel und Distribution von S. haben daher seit vorgeschichtlicher Zeit herausragende Bedeutung. Histor. auch als »Weißes Gold« gekennzeichnet, stellte insbes. Speise-S. ein hochwertiges Handelsgut dar (s. u. 2.); der Besitz entsprechender Lagerstätten bzw. Produktionsstandorte sicherte für viele Orte u…
Date: 2019-11-19
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