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Your search for 'dc_creator:( "Reith, Reinhold" ) OR dc_contributor:( "Reith, Reinhold" )' returned 66 results. Modify search

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Arbeitsbräuche

(1,066 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Handwerklich 1.1. BegriffWährend ältere Studien, die sich mit Formen kultureller Repräsentation der Handwerker befassten, diese als »Sitte« und »Brauch« abhandelten [4], setzte sich seit den 1930er Jahren dafür der Begriff »Brauchtum« durch [5], dem mitunter gar ein germanischer Ursprung verliehen wurde [12]. Dem Handwerk schrieb man in Ausübung des »Brauchtums« – selbst wenn es sich um im 19. Jh. neu »erfundene« Bräuche ( invented traditions) handelte – eine »beharrliche Traditionstreue durch die Jahrhunderte« zu: Ein einheitlicher Zug sei durch alle Ei…
Date: 2019-11-19

Arcanum

(1,208 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffA. (lat.: »Geheimnis«; Pl. arcana) steht in verschiedenen Bedeutungszusammenhängen: zunächst einmal für das Geheime in der Natur, und in der Alchemie für geheimes oder geheimzuhaltendes Wissen, insbes. als Bezeichnung für den Stein der Weisen, wobei Arkansprache (Geheimsprache) die Sprache der Alchemisten und Arkandisziplin die Lehre der Alchemie bezeichnet. Arkandisziplin (lat. disciplina arcani) bezeichnet darüber hinaus auch zentrale geheimgehaltene Glaubensvorstellungen und Kulthandlungen in den hellenistischen Mysterienreligionen u…
Date: 2019-11-19

Arbeitsniederlegung

(1,996 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und Forschung: Arbeitsniederlegung und StreikWenngleich als Synonym für A. (oder Arbeitseinstellung) der Begriff Streik, vom engl. to strike ( to strike work: »die Arbeit streichen=niederlegen«) in Deutschland erst in den 1860er Jahren Eingang in den Sprachgebrauch fand, war das Phänomen selbst – die kollektive A. innerhalb eines Berufes oder eines Betriebes zur Durchsetzung einer Forderung mit dem Willen, nach erreichtem Ziel die Arbeit fortzusetzen und den Arbeitskampf zu beenden – schon im SpätMA bekannt…
Date: 2019-11-19

Metall

(2,744 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und DefinitionDie Bedeutung der M. für die Entwicklung der materiellen Kultur zeigt sich zunächst daran, dass verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte nach der Nutzung von M. unterschieden werden. So wurde die Steinzeit von einer »M.-Zeit« abgelöst, die wiederum in Kupfersteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit unterteilt wird. Epochen oder Phasen besonderer Prosperität werden als »goldene Zeitalter« bezeichnet; schon die antiken Dichter Hesiod und Ovid unterschieden ein »Goldenes« und ein »Silbernes Zeitalter«. Spezifische Eigenschaften werden…
Date: 2019-11-19

Qualitätskontrolle

(1,624 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und QualitätsproblemeDer Begriff Qualität (von lat. qualitas, ›Güte‹, ›Beschaffenheit‹) war zunächst in der Heilkunde gängig (vgl. Humorallehre) und setzte sich erst im 17. Jh. unter franz. Einfluss ( qualité) in der Kaufmannssprache durch. Qualitätsbewusstsein kam zuvor auch in synonymen Begriffen wie ›gude wercke‹ zum Ausdruck. Geprüfte Arbeit wurde auch als ›Meisterwerk‹, als ›geschautes‹ bzw. ›gerecht geschaut' Gut‹ bezeichnet. Den Gegensatz zu solchen als Kaufmannsgut bewerteten Arbeiten bildete die ›unprobmäßige‹ oder ›wandelbare‹ Arbeit. Sebastian Br…
Date: 2019-11-19

Ziegler

(1,177 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinAls Z. (franz. briquetier, engl. brickmaker) werden die Hersteller von Dachziegeln und Backsteinen bezeichnet. Deren Produktion entwickelte sich insbes. dort, wo Naturstein kaum verfügbar war (Flandern, Ost-England, Norddeutschland, Niederlande; vgl. Baustoffe). Seit dem 11. Jh. sind Z. in nordital. Städten belegt; seit dem 13. Jh. waren sie in Korporationen der Maurer organisiert (Baugewerbe) oder bildeten wie im 14. und 15. Jh. in Ferrara, Rom, Parma und Modena eigene Korporationen [3. 172–175]. Ab der Mitte des 12. Jh.s mehren sich Nachweise für d…
Date: 2019-11-19

Handwerk

(8,821 words)

Author(s): Reith, Reinhold
01. Begriff und DefinitionGrimms Deutsches Wörterbuch definiert H. (lat. opificium bzw. ars manuaria) als »händewerk«, das mit der Hand vollbrachte Werk ( opus manu factum), und bezeichnet damit im engeren Sinne »ein dauernd betriebenes Gewerbe«, zu dessen Ausführung im Unterschied zur Kunst und zur niedrigen Handarbeit vorzügliche manuelle Geschicklichkeit ( ars mechanica) erforderlich sei (Bd. 10, 424). H. sei – so Johann Beckmann 1777 – aber auch die Kunst, die rohen oder schon bearbeiteten Naturalien zu verarbeiten (»Anleitung zur Technologie«, 3). S…
Date: 2019-11-19

Tuchscherer

(944 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Walken und RauhenT. besorgten im Wesentlichen das Scheren und meist auch das vorherige Aufrauhen der Woll-Tuche. Diese wurden nach dem Weben zunächst gewalkt (Walkmühle), um ihre Verdichtung bzw. Verfilzung zu erreichen. Während grobe Tuche (wie z. B. Loden) nicht gefärbt und auch nicht geschert wurden, mussten T. bzw. Tuchbereiter mittlere und feine Tuche nach dem Walken bearbeiten. Bereits im 14./15. Jh. hatten sich die T. als selbständiges, von den Tuchmachern unabhängiges Handwerk etablieren können (Zunft). Sie übernahmen die nach der Walke gewaschenen Tuch…
Date: 2019-11-19

Pergament

(925 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. HerkunftP. ist die enthaarte, getrocknete Haut verschiedener Tiere, die seit der Antike als Beschreibstoff verwendet wurde. Antike Autoren (u. a. Plinius d. Ä., Naturalis historia 13,70) berichten, dass Eumenes II. von Pergamon im 2. Jh. v. Chr. auf den Mangel an Papyrus beim Aufbau seiner Bibliothek mit der »Erfindung« des P. reagiert habe. Auf P. geschriebene Dokumente sind allerdings schon aus dem 3. Jh. v. Chr. im Euphratgebiet überliefert.Die Einführung der P.-Codices (die wie Bücher geheftet waren) verdrängte seit Anfang des 4. Jh.s zunehmend die P…
Date: 2019-11-19

Strumpfwirker

(1,100 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Strickerei Bereits in spätma. Städten waren sog. Kappen- und Hosenmacher tätig, die mit Nadeln gestrickte Waren herstellten. In der ersten Hälfte des 16. Jh.s hatte sich der Strumpf in der Mode des span. Hofes durchgesetzt, und zunehmend bildeten wollene Strümpfe und Mützen das Arbeitsfeld der Stricker. Sie schlossen sich seit dem 16. Jh. zu Zünften zusammen, so die Strumpfstricker in Paris 1527, die Hosen- und Barettmacher in Straßburg 1574 oder die Hosenstricker in Nürnberg 1583. In der Frankfurter Ordnung ist erstmals 1627 wörtlich von einem S. die Rede. Zunäc…
Date: 2019-11-19

Walkmühle

(1,055 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Technik Als Walken bezeichnet man das Treten, Schlagen oder Pressen von Textilien im Wasser unter Zusatz von Walkerde (feine Tonerde), Urin und/oder Seife, wodurch eine größere Dichte, Resistenz und Reinigung erreicht wird. Tuche werden dabei filzig und konnten bis auf ein Drittel der Maße einlaufen [1]. Die Fußwalke ist bereits für das antike Pompeji belegt [3. 40 f.]; [9. 117].Mit der Nockenwelle, mit der man Drehbewegungen in ein lineares Auf und Ab oder Hin und Her umsetzen kann, wurde das Walken schon im HochMA mechanisiert [8. 228]. Die W. gilt daher als one of the most import…
Date: 2019-11-19

Glas

(3,073 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. DefinitionG. ist physikalisch betrachtet eine eingefrorene, unterkühlte Flüssigkeit. Durch ihre Viskosität lässt sie sich leicht verformen, ist aber bruchanfällig. Ihre wichtigste Eigenschaft liegt in der Durchlässigkeit des sichtbaren Lichts. Natur- bzw. Gestein-G. (Obsidian) entsteht bei Vulkantätigkeit. G. – als vom Menschen geschaffener Werkstoff – wird aus Sand, Pottasche und Kalk bei über 1 400 Grad erschmolzen und anschließend in heißem, zähflüssigem Zustand geformt. In Ägypten wurden b…
Date: 2019-11-19

Baustoffe

(2,582 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Als wichtige B. kamen im SpätMA und der Nz. Holz, Stein, Kalk, Sand, Lehm bzw. Ton in Betracht. Die Verfügbarkeit dieser Materialien beeinflusste Bautechnik und Baustil wesentlich (Architekturtheorie), wobei langfristig ein Trend von der Holz- zur Steinbauweise (bzw. zum Backstein) zu beobachten ist. Die ungleiche räumliche Verteilung der B. und die hohen Transportkosten banden das Bauwesen der Nz. stark an das jeweilige milieu naturel[12]. Das Umland bildete das primäre Versorgungsgebiet, wenngleich B. auch über weite Strecken herangeführt wurden. Der Tran…
Date: 2019-11-19

Kaminfeger

(1,137 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Herkunft und frühe BelegeDer Beruf des K. (auch: Kaminkehrer; süddt. für ital. spazzacamino; altbayer. Kümich-/Künikehrer, östl. des Inns Rauchfangkehrer, norddt. Schlotfeger und Schornsteinfeger, mitteldt. bzw. sächs. auch Essenkehrer [3. 232 f.]) bildete sich erst im Laufe der Frühen Nz. heraus. Im Zuge der Verbreitung des Steinbaus und mehrstöckiger Häuser sowie des Heizens mit Steinkohle (wie v. a. in London) wurde die ältere Herdfeuerung ohne Rauchabzug zunächst in Italien durch die Ofenfeuerung mit Kamin bzw. Rauchfang abgelöst, wenngleich in ländlichen Ge…
Date: 2019-11-19

Spitzenherstellung

(966 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Definition und HerstellungSpitze (engl. lace, franz. dentelles, ital. merletto, niederl. kant) ist ein Sammelbegriff für dekorative Elemente, die aus Garn oder aus Garn und Stoff bestehen (Textilien). In allen Erscheinungsformen ist sie durchbrochen: Zwischen den Fäden bilden Löcher unterschiedlicher Größe gebildet ein Muster. S. ist von der Stickerei zu unterscheiden (Textiltechnik). Ihre Ursprünge dürften in der schmückenden Behandlung des Saumes durch Vernähen, Verknoten oder Verflechten der Kettfäden liegen.In technischer Hinsicht wird zwischen Nadelspitz…
Date: 2019-11-19

Kammmacher

(791 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Kämme in verschiedenen Formen, Materialien und Ausstattungen sind seit der Antike überliefert. In der kirchlichen Liturgie wurden reich ausgestattete Konsekrationskämme bei der Bischofsweihe verwendet, von denen einige als Grabbeigaben erhalten sind [9]. Seit dem 14. Jh. sind v. a. profane Kämme überliefert [5. 33]. Kämme dienten – so Christoph Weigel 1698 in seinem Ständebuch – zur Zierde und Reinlichkeit; der Haarkamm stand aber auch als Metapher für die weibliche Prunksucht. Man benutzte sie zur Reinigung von Ungeziefer, und bes. der Läusekamm galt als Emblem der R…
Date: 2019-11-19

Ressourcennutzung

(4,378 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDer Begriff Ressource (= Ress.) kann auf alle Produktionsfaktoren angewendet werden, doch die moderne Ress.-Ökonomie definiert die (natürliche) Ress. als ein Gut, das von der Umwelt bereitgestellt wird. Die Technologie des 18. Jh.s bezeichnete diese Ress. als materia technologica. Dies waren die Stoffe, die den drei Naturreichen entnommen bzw. die durch die Urproduktion (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Montanwesen) gewonnen und in Gewerbe oder Haushalt weiterverarbeitet wurden. Die hohen Kosten der Ress. bzw. Rohstoffe resultierten aus de…
Date: 2019-11-19

Lohnwerk

(832 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDer dt. Nationalökonom Karl Bücher unterschied 1892 in seiner (aus der älteren historischen Schule der Nationalökonomie heraus entwickelten) Stufenlehre eine Abfolge von drei Wirtschaftsstufen [9. 256]: (1) die geschlossene Hauswirtschaft (reine Eigenproduktion, tauschlose Wirtschaft; vgl. Subsistenzwirtschaft), (2) die Stadtwirtschaft (Kundenproduktion oder Stufe des direkten Austausches) und (3) die Volkswirtschaft (Warenproduktion, Stufe des Güterumlaufes) [3]. Später ergänzte er diese Wirtschaftsformen um eine Abfolge der Betriebsform…
Date: 2019-11-19

Zunfthaus

(975 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Bedeutung und VerbreitungBei der Herausbildung von informellen und formellen Zusammenschlüssen bzw. Korporationen von Handwerkern, Krämern, Kaufleuten und Geschlechtern spielten Versammlungsorte wie Trinkstuben eine zentrale Rolle [2]. Zünfte (= Zt.) reservierten Stuben in Gasthäusern und mieteten oder kauften Häuser, um sie zu geselligen, aber auch gewerblichen Zwecken zu nutzen [4. 441]. Der Ankauf von Z. (bzw. Gilde- oder Amtshäusern) seit der zweiten Hälfte des 14. Jh.s zeigt die gesellschaftliche und polit. Bedeutung der Zt. und ihr Selbstbewusstsein [10. 250].Zu…
Date: 2019-11-19

Steinbau

(1,161 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Anfänge Die wichtigsten Baustoffe der Nz. waren Holz und Stein sowie Backsteine bzw. Ziegel (synonym verwendet). Zunächst dominierte die Holz- und Fachwerk-Bauweise auf dem Land sowie in den Klein- und Mittelstädten, und nicht nur in den größeren Vorstädten prägten Schindeldächer in Verbindung mit dem Holz- bzw. Fachwerkbau mit Flechtwerkausfachung das Erscheinungsbild. Enea Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II.) sah 1455 die Wiener Häuser noch mit Holzdächern »verunstaltet«, und die Wiener Stadtbeschreibung von 1492 hält als Unzierde fest, dass die…
Date: 2019-11-19

Wäscherei

(1,099 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinDas Waschen der Wäsche vollzog sich in der Nz. nach sozialen Kontexten unterschiedlich [6]; [9]; [4]: Bei adligen Gutsherrschaften sowie in patrizischen oder großbürgerlichen Haushalten, die größere Textilienvorräte besaßen, wurde mehrmals im Jahr »große Wäsche« gehalten. Sie verfügten mitunter über eine eigene Waschküche sowie einen Wasch- und Trockenplatz und holten zusätzliche Lohnwäscherinnen ins Haus, deren Bezahlung manchmal in Taxordnungen festgelegt war [12. 333]. Daneben gab es häufiger auch die »kleine« Wäsche: Im Haushaltsbuch von Anton Tucher au…
Date: 2019-11-19

Lohnarbeit

(3,831 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und ForschungsgeschichteLohn gilt als Vergütung unselbständiger Arbeit, und als L. wird jede Arbeitsleistung gegen Lohn betrachtet, der – im Gegensatz zur Zwangsarbeit – ein freier Arbeitsvertrag zugrunde liegt. Die Frage, ob L. ein grundlegendes Phänomen der Nz. ist, ist von der Forschung nicht eindeutig beantwortet worden. Karl Marx sah die L. 1849 als ein Phänomen des Kapitalismus: »Die Arbeit war nicht immer L., d. h. freie Arbeit. Der Sklave verkaufte seine Arbeitskraft nicht an die Sklavenbesitzer … Der Leibeigene verkauft nur einen Te…
Date: 2019-11-19

Industriespionage

(865 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. GrundlagenBei der I. handelt es sich um eine Form des Technologietransfers mit dem erklärten Ziel, Technologien auszuforschen und nachträglich zu verwerten; ein wichtiges Merkmal stellt die Illegalität dieser Aktivitäten dar [11. 289]. Aufgrund des empirischen Charakters der Technik und des hohen Stellenwertes der Erfahrung waren v. a. gezielte Informationsaufenthalte in Betrieben, die innovative Technologien beherrschten, sowie die unmittelbare Teilnahme am Produktionsprozess zielführend [8. 125 f.]. Solche Aktivitäten – bis hin zu Abwerbung, Unterstütz…
Date: 2019-11-19

Bleistift

(773 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Der Graphitstift, der zum Schreiben und Zeichnen verwendet wird, besteht aus einer in einen Holzkörper eingelegten bzw. eingeleimten Mine. Schon Künstler der Renaissance benutzten neben Kreide, Rötel oder Holzkohle einen länglichen Stift: einen spitzen, oben gebogenen Draht aus einer Blei-Zinn-Legierung, eine Vorform des B. Noch 1540 präsentierte der ital. Schreibmeister Giovambattista Palatino auf einer Abbildung »aller Werkzeuge, die ein guter Schreiber braucht« zwar Zirkel und Metallgriffel, doch keinen B. [3. 49]. 1562 berichtet Johannes Mathesius in seiner Samml…
Date: 2019-11-19

Werkzeug

(1,239 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und ForschungDer Begriff W. trat zuerst im 12. Jh. auf und stand zunächst neben den Begriffen Zeug und Gezeug [1], während im Bergbau Geräte wie Schlägel und Eisen als Gezähe bezeichnet wurden (Bergbautechnik). W. wurde und wird als Kollektivum verwendet, bezeichnet(e) aber auch das einzelne Instrument.W. fungier(t)en konkret als Mittel zur Unterstützung oder Ersetzung der menschlichen Hand bei der Bearbeitung von Gegenständen oder Stoffen. Die vorindustrielle Zeit ist daher auch als Epoche der »Handwerkzeugtechnik« bezeichnet worden (im Gegensatz zur Werkz…
Date: 2019-11-19

Fenster

(1,017 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinDie engl. Bezeichnung window (»Windauge«) dürfte zunächst eine Öffnung ohne Glas gemeint haben, während das Wort F. (bzw. lat. fenestra) auf das Glas-F. als Erfindung aus dem röm. Kulturkreis, wahrscheinlich aus der frühen röm. Kaiserzeit hinweist [4. 90]. Mitunter findet sich für das F. auch der nzl. Ausdruck »Gesicht« [6. 57].Glas-F. kannte man im frühen MA nur in Kirchen, seit dem 12. Jh. in herrschaftlichen Bauten. Noch im 13.–15. Jh. bezeichnete »glasevenster« den Unterschied zu den mit Holzläden bzw. anderen Materialien (wie Fi…
Date: 2019-11-19

Nahrungsmittelgewerbe

(1,091 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinStädtische Verbraucher gaben in der Nz. einen großen Teil ihrer Einkommen für die Ernährung aus. Daher fanden im N. viele Hände Arbeit. Bäcker und Metzger zählten in den Städten (auch in Marktorten) durchweg zu den größten Berufen, ebenso Müller, Brauer und Fischer. Auch über die Kernberufe hinaus gehörten noch zahlreiche kleinere Nebengewerbe bzw. -tätigkeiten zum N. und bewerkstelligten die städtische Lebensmittelversorgung [6. 35–38].Reinhold Reith2. Müller und BäckerEntsprechend der Bedeutung der Brei- und Brot-Nahrung war das Müllereigewerbe, das auch d…
Date: 2019-11-19

Schlosser

(853 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BerufsgeschichteDas metallverarbeitende Handwerk des Sch. (neulat. serator/ serifex, niederl. slotenmaker, engl. locksmith, franz. serrurier, ital. chiavaio), der auch als Klein- oder Kunstschmied bezeichnet wurde, hatte sich seit dem 14. Jh. aus dem Tätigkeitsbereich der Schmieden herausgebildet. Es entstanden auch eigene Zünfte, z. T. zusammen mit den Windenmachern, Sporern, Büchsen- oder Uhrmachern, die sich ihrerseits aus dem Sch.-Handwerk entwickelt hatten. Das Arbeitsgebiet der Sch. umfasste insbes. die An…
Date: 2019-11-19

Bleichereigewerbe

(1,463 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. DefinitionAls Bleichen bezeichnet man die Entziehung oder Zerstörung der organischen Farbstoffe in pflanzlichen Spinnfasern, um den daraus hergestellten Geweben ein möglichst weißes Aussehen zu geben. Neben der Garn- und Strangbleiche war insbes. die Tuchbleiche wichtig, mit der v. a. die Leinwand, der Barchent oder der Kattun marktfähig gemacht wurde. Für Tuche, die nicht für den Export bestimmt waren, bestand kein Bleichzwang. Für das Bleichen der groben Tuche aus Baumwolle des freien Zürcher Tüchligewerbes galt 1564, dass es »nit der bleickeren als (oder) man…
Date: 2019-11-19

Tiefbau

(731 words)

Author(s): Reith, Reinhold
In Abgrenzung zum Hochbau werden verschiedene Bereiche des Bauwesens zum T. gerechnet, so u. a. der Wasserbau, der Bau von Deichen und Tunneln sowie der Straßen- und Wegebau, im 19. Jh. auch die Verlegung der Schienen-Wege der Eisenbahn. Bes. breit war in der Nz. das Tätigkeitsfeld im Wasserbau mit der Anlage von Kanälen und Bewässerungsanlagen, der Errichtung von Brunnen und Wasserleitungen sowie entsprechenden Leitungen zur Entsorgung (Assanierung). Auch der Bau von Hafen-Anlagen gehört am Rande zum T. Selbst mit dem Festungsbau (der zum Hochbau zählt) wa…
Date: 2019-11-19

Gesellen

(1,947 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffWährend man im MA im dt. Sprachraum den nach der Lehrzeit im Handwerk Tätigen als Knecht bezeichnete, wurde die Bezeichnung »G.« (von »Saalgenosse«) zunächst auf die Mitglieder gesellig-kommunikativer Zusammenschlüsse (also auch auf die Meister) bezogen (Geselligkeit). Nach der Bildung erster Zusammenschlüsse von G. übertrug man den Begriff auf die im Handwerk Tätigen (»Eid-G.«); in der heute gängigen Bedeutung findet er sich z. B. 1343 in Speyer (»geselleschaft« der Weberknechte). Die Begriffe Knecht und G. wurden während der Nz. auch synonym gebra…
Date: 2019-11-19

Wagner

(892 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDie aus dem Niederdeutschen stammenden Berufsbezeichnungen Stellmacher bzw. Rademacher sowie die des W. im Oberdeutschen gehen auf die wichtigsten Produkte dieses Handwerks zurück: den Wagen, das (Ge-) Stell des Wagens oder des Pfluges und das Rad [5. 244]. Das Arbeitsgebiet umfasste auch Karren, Schlitten, Leitern und Eggen. Christoph Weigels Ständebuch nennt 1698 die Schubkarren und Schanzkarren, den Pflug und den gemeinen Karren sowie die vierrädrigen Karren, »woher ausser denen rasselnden Bier-Brauer Wägelein … die Last- und Fra…
Date: 2019-11-19

Schraubstock

(1,088 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Zu den wichtigsten Geräte-Innovationen der Frühen Nz. zählt der Sch. Das Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung, eine Nürnberger Bilderhandschrift von hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung, zeigte um 1425 (und noch 1501) einen Messerer, der ein beschaltes Messer mit der Feile bearbeitet und dabei eine Winkelstütze (Auflage, Feilstock) benutzt [1. Bildbd., 28, 107]. Der SchlosserUlrich Hach (um 1528) sitzt dagegen an einem Arbeitstisch mit Sch., in den er einen Schlüssel eingespannt hat; die Feile kann er nun mit beiden Händen führen [1. Bildbd., 216]. Dieses Bild ist…
Date: 2019-11-19

Zinngießer

(948 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Produkte und VerbreitungIn Mitteleuropa wird Zinn seit dem 13. Jh. gewerbsmäßig durch Z. (auch Kannengießer; engl. pewterers) verarbeitet. Bereits aus dem 14. Jh. ist die Bildung erster Z.-Korporationen belegt (Zunft). Das zunächst nur in größeren Städten vertretene kleine Handwerk stand oft in Verbindung mit den Schmieden (wie die Kannengießer in Zürich seit 1336), doch organisierte es sich ab dem 15. Jh. meist in eigenen Korporationen wie in Wien (1416), Straßburg (1471), London (1473) und Odense (1496) sowie im 16. Jh. in Sto…
Date: 2019-11-19

Zunftunruhen

(1,072 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und TraditionenAls Z. werden insbes. innerstädt. Konflikte des 14./15. Jh.s bezeichnet, für die die Historiographie des 19. Jh.s und bes. nach 1848 den Begriff »Zunft-Revolution« geprägt hat: Gustav Freytag vermittelte das Bild von den bürgerlichen Zunfthandwerkern, die gegen das adlige Patriziat revoltierten [1. 116]. Die Sichtweise einer Ablösung der aristokratischen Verfassung durch eine demokratische implizierte die Entstehung der Demokratie aus der Revolution des Bürgertums [13]; [10. 51–53]. Die marxistische Geschichtswissenschaft ordnete die …
Date: 2019-11-19

Preiswerk

(968 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffP. wird heute als Angebotsform im Gewerbe der Nz. verstanden, bei der zwischen dem Produzenten und dem Konsumenten durch Bestellung bzw. Auftrag eine direkte Verbindung bestand. Den Begriff P. definierte der Nationalökonom Karl Bücher 1893 in seiner (aus der älteren histor. Schule der Nationalökonomie heraus entwickelten) Studie über die Entstehung der Volkswirtschaft, in der er eine Abfolge von drei Wirtschaftsstufen unterschied: (1) die Stufe der geschlossenen Hauswirtschaft (reine Eigenproduktion, tauschlose Wirtschaft); (2) die Stad…
Date: 2019-11-19

Abort

(1,264 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriffe und theoretische KonzepteTrotz der Omnipräsenz des A. und der Alltäglichkeit der menschlichen »Notdurft« ist diese Thematik für MA und Nz. meist nur in populärwiss. Darstellungen behandelt worden, die sich auf einzelne spektakuläre Belege stützen und meist davon ausgehen, dass z. B. die Bewohner ma. Städte Kot und Urin über die Straße entsorgt oder das Nachtgeschirr aus dem Fenster entleert hätten [11. 19 f., 29–42] und dass erst die Aufklärung oder auch moderne technische Lösungen der Körperhygiene zum Durchbruch verholfen hätten. Während die Nahrungsaufnahme u…
Date: 2019-11-19

Geldlohn

(1,765 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffeAls Lohn wird die Vergütung unselbständiger Arbeit (Lohnarbeit), d. h. die Vergütung der Leistung des Arbeitnehmers oder der Preis für die Ware Arbeit, bezeichnet. In der gewerbegeschichtlichen Literatur wird mitunter auch der Stückpreis (im Verlagssystem) oder der »Meisterlohn« (im Falle des Lohnwerks), den der Selbständige vom Kunden, Kaufmann oder Fabrikanten erhielt, unter dem Begriff Lohn subsumiert; im Falle ausgeprägter Abhängigkeitsverhältnisse konnte dieser Unterschied jedoch faktisch an Bedeutung verlieren.Als Lohnformen werden in der natio…
Date: 2019-11-19

Brille

(1,568 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Erste BrillenformenSeit ungefähr 1200 legte man Halbkugeln aus Glas oder Edelstein (Bergkristall, Beryll) direkt auf die Schrift, um sie zu vergrößern. Aus diesen Lesesteinen entwickelte sich schon im 13. Jh. das Augenglas, eine konvexe Linse, die mit einem Stiel versehen vor das Auge gehalten wurde. Sowohl der Zeitpunkt der Erfindung als auch der Erfinder der B. sind – trotz langlebiger Legenden und Geschichtsfälschungen – nicht bekannt. Schon am Ende des 13. Jh.s wurden in Venedig B. angefertigt, die man begrifflich als lat. oculare (ital. occhiale) von den lapides ad legend…
Date: 2019-11-19

Umwelt

(6,028 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. ForschungSeit Beginn der 1980er Jahre sind im dt. Sprachraum Themen wie U., Natur, U.- bzw. Naturschutz und das Verhältnis des Menschen zur Natur bzw. U. in der Geschichte diskutiert worden. Dabei gingen die meisten Untersuchungen von den U.-Medien Boden, Wasser und Luft aus. Dieses Interesse war eine Konsequenz des einsetzenden U.-Bewusstseins der 1970er Jahre, die heute als umweltpolit. Wendezeit begriffen werden. Nach der düsteren Prognose des Club of Rome, die die absolute Wachstumsgrenze auf der Erde ankündigte [39], erreichten nun (nach Ansätzen in den 1960er Jah…
Date: 2019-11-19

Abfall

(768 words)

Author(s): Reith, Reinhold
A. wird im Vorwort zur 19. Auflage des Brockhaus (1986) »als Schlüsselbegriff unserer Zeit« behandelt, und A.-Beseitigung gilt als eines der 240 Lemmata, »die unsere gegenwärtige geistige und gesellschaftliche Situation charakterisieren«. Eine stichwortgeschichtliche Erkundung der Enzyklopädien des 18. und 19. Jh.s erbringt für »A.« sehr unterschiedliche Sinnfelder [8]: J. H. Zedler summiert 1732 unter A. die Untreue gegen Gott und die Herrschaft, den Niveauunterschied bei Wasserläufen und das Nachlassen des Erzgehaltes im Bergbau [5]. Noch um die Mitte des 19. Jh.…
Date: 2019-11-19

Produktinnovationen

(1,819 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDer Begriff Innovation wurde in den 1960er Jahren aus dem Angelsächsischen übernommen und ist als Prozess definiert, bei dem neue Produkte und neue Techniken in das ökonomische System eingeführt werden [19. 149 f.]; [18. 339]. Die technikhistor. Forschung zeigte jedoch zunächst v. a. Interesse an Prozess- bzw. Verfahrensinnovationen im Kontext der ›industriellen Revolution des SpätMA‹, des Montanwesens, und schließlich der Industrialisierung. Ein Verständnis von Technik als angewandter Naturwissenschaft verengte die Perspektive au…
Date: 2019-11-19

Warenkunde

(861 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. GrundlagenDie W. bezeichnet die systematische wiss. Auseinandersetzung mit den gehandelten Waren. Der Begriff W. tritt erstmals am Ende des 18. Jh.s in Johann Beckmanns zweibändiger Vorbereitung zur Waarenkunde (1793/1800) auf, die als Grundstein der W. gilt [2]. Im Französischen und im Englischen gibt es keinen eigenständigen Begriff; dagegen bezeichnet ital. merceologia die W. als wiss. Gegenstand, der an den Wirtschaftsfakultäten seit 1850 gelehrt wird [6. 190].Die wiss. Beschäftigung mit den Waren hat eine lange Tradition: Als einer der frühesten waren…
Date: 2019-11-19

Schreibgeräte

(1,043 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. AllgemeinZu den Sch. der Nz. im engeren Sinne gehören Griffel, Feder und Bleistift. Mit dem (Schiefer-)Griffel nahm man rasche Aufzeichnungen und Entwürfe auf der Wachs- sowie auf der Schiefertafel vor, die auch mit Kreide beschrieben werden konnte. Kinder lernten mithilfe von Wachs- und Schiefertafeln (auf Letzteren bis ins 20. Jh.) [9. 68]. Pergament war als Beschreibstoff teuer. Die Wachstafeln verschwanden vom 15. Jh. an und wichen dem Papier [9. 30].Die Feder steht bis heute im übertragenen Sinn für Sch. schlechthin; wie engl. pen bezeichnet sie den Tintenschreiber [9. 19]…
Date: 2019-11-19

Nachhaltigkeit

(1,221 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffN. ist ein zentraler Begriff in der gegenwärtigen Umweltdiskussion und steht für den Umgang des Menschen mit natürlichen Ressourcen. Seit dem Brundtland-Bericht (1987) versteht man unter N. eine Ressourcennutzung, die den Bedürfnissen einer Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, zu gefährden. 1992 schrieb die UNO sustainable development (»nachhaltige Entwicklung«) als gesellschaftliches Leitbild in der Agenda 21 fest. Das Bewusstsein der Endlichkeit der Ressourcen ( limits to growth) war…
Date: 2019-11-19

Gesellenwanderung

(1,726 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffDie G. stand mit der Ausdifferenzierung der Berufs-Laufbahn in Lehrling, Geselle und Meister in Verbindung. Sie schloss als spezifische Form der Arbeitsmigration im dt. Sprachraum meist an die Lehrzeit an. In England war der Geselle ( journeyman) nach der siebenjährigen Lehrzeit nicht zur G. verpflichtet; London verfügte als Arbeitsmarkt über eine starke Anziehungskraft, und erst als dieser nach 1660 an Dominanz einbüßte (neue Zentren lagen in den Midlands und im Norden), entwickelte sich im 18. Jh. ein inter-regional tramping system (»überregionale Wanderschaft«…
Date: 2019-11-19

Werkstatt

(964 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Handwerk 1.1. AllgemeinDer Begriff Werkstätte bzw. W. (im mittelniederdt. bzw. mittelniederl. werkstede) findet sich seit dem 15. Jh. im Hochdeutschen und bezeichnet die Arbeitsstätte der Handwerker und der bildenden Künstler (vgl. Künstlerwerkstatt); dazu zählt im weiteren Sinne auch die Offizin (lat. officina), die W. der Buchdrucker [1]. 1722 wurde die W. definiert »als ein Zimmer oder dessen Gegend, wo das Werk getrieben wird« und W. bezeichne manchmal auch nur das »Werck-Bret, worauf sie [die Handwerker ihr Produkt] zubereiten« [2. 477].Der Produktionsprozess führt…
Date: 2019-11-19

Wandel, technischer

(6,726 words)

Author(s): Reith, Reinhold | Popplow, Marcus
1. Begriff und historiographische Traditionslinien 1.1. Ältere AnsätzeDer Begriff T. W. hat in der technikhistor. Forschung jenen des »technischen (= techn.) Fortschritts« weitgehend verdrängt [53. 19 f.]. Letzterer – oft Hand in Hand mit der Identifizierung von techn. »Revolutionen« verwendet – stand in der technik- und wirtschaftshistor. Forschung meist in Verbindung mit dem Produktivitäts-Paradigma bzw. der Erforschung des Wirtschaftswachstums. Der Blick galt – in der Tradition des Taylorismus bzw. mehr noch des Fordismus – v. a. der Erhöhung…
Date: 2019-11-19

Innovation

(3,743 words)

Author(s): Reith, Reinhold | Mahlerwein, Gunter
1. BegriffI. kann als freiwilliger Bruch mit Gewohnheiten durch die Anwendung neuer Verfahren oder Objekte verstanden werden. Ihr liegt eine überlegte Vorgehensweise zugrunde, die als Resultat einer in die Praxis umgesetzten Idee auch ein gewisses Risiko hinsichtlich ihrer Effizienz beinhaltet. Der Begriff I. löste in den 1960er Jahren die Bezeichnungen »Neuerung« und lat. inventio (»Erfindung«) ab. Er wurde aus dem Angelsächsischen übernommen, in Anlehnung an die Definition Joseph A. Schumpeters: I. is a process by which new products and techniques are introduced…
Date: 2019-11-19

Schneider/in

(1,331 words)

Author(s): Stöger, Georg | Reith, Reinhold
1. AllgemeinIn der Nz. war die Eigenanfertigung von Kleidung in der Hauswirtschaft auf einfache Bereiche und Stoffe beschränkt. Da höherwertiges Tuch teuer und die Gefahr, es durch unsachgemäße Schnitte zu entwerten, groß war, zog man dafür Spezialisten heran [16. 153 f.]. Der alltägliche Bedarf bedingte ein umfangreiches Bekleidungsgewerbe; dementsprechend bildeten die Sch. (engl. tailors, franz. tailleurs, ital. sarti) in der Nz. eines der größten städt. Handwerke, bes. in Ballungszentren: In Paris arbeiteten z. B. zum Ende der 1770er Jahre beinahe 2 000 Sch.-M…
Date: 2019-11-19
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